Nicht der Rede wert (2)

Vor ein paar Stunden hat mich jemand, der mein Programm Wpcmd zum Bloggen verwendet, mit sinngemäß der folgenden Anfrage angemailt: »Das ist ein tolles Programm, und vor allem dein Beispielskript nutze ich gern. Aber ich mag es einfach nicht, dafür ein Terminal aufzumachen und dann diese ganzen Meldungen zu sehen. Ich hätte lieber etwas zum Klicken und möchte die ganzen Meldungen nur sehen, wenn irgendein Fehler passiert ist.«

Nun, dir (und jedem anderen Menschen mit diesem Wunsch) soll geholfen sein! Mit folgendem, sehr einfachen Shellskript:

#!/bin/sh
export PATH=/bin:/usr/bin:/usr/local/bin

# Hier den Pfad zu BlogDir eintragen!
BlogDirCommand=~/bin/BlogDir

# Ab hier kann alles so bleiben
tmpfile=/tmp/gblogdir.$$
trap "rm -f $tmpfile; exit" 1 2 15

$BlogDirCommand 2>&1 | 
tee $tmpfile | 
zenity --progress \
    --auto-close \
    --no-cancel \
    --pulsate \
    --title="Bloggen..." \
    --text="Die Texte werden gebloggt"

if grep -q "^Failed to publish file" $tmpfile
then
    zenity --text-info \
	--title="Es sind Fehler aufgetreten, schau in den Output!" \
	--width=540 \
	--height=400 \
	--filename=$tmpfile
fi

rm -f $tmpfile

Keine Lust aufs Clipboard? Okay, dann lad es dir einfach runter!

Sicherlich, eine Auszeichnung mit dem Titel »Held des Codings« bekomme ich für dieses Kürzstprogramm nicht; ich habe es in einer Viertelstunde zusammengepfuscht (die meiste Zeit habe ich dabei mit man zenity verbracht). Du musst dir nur die Variable BlogDirCommand anpassen, da ich mir sicher bin, dass deine persönlich angepasste Version von BlogDir nicht im allgemeinen Pfad liegt – setz die Variable einfach auf den Pfad zu deiner persönlich angepassten Version.

Wenn du damit fertig bist, hast du ein Skript, das keine Ausgabe mehr erzeugt. Während des Bloggens gibt es einen Progressbar, der zeigt, dass das Programm arbeitet. Nur wenn ein Fehler aufgetreten ist, bekommst du noch Meldungen zu sehen, und zwar in Form eines graphischen Dialogs. Du musst allerdings zenity installiert haben, aber das gehört zur GNOME-Umgebung dazu und ist deshalb sehr häufig schon installiert.

Alles, was dann noch zu tun bleibt, ist eine bequeme Startmöglichkeit zu schaffen. Wie du das machst, hängt von deinem Desktopsystem ab. In einer Xfce-Leiste (sorry, aber der Xfce ist nun mal mein bevorzugter Desktop) wählst du im Kontextmenü der Leiste »Neue Elemente hinzufügen ▷ Starter« und setzt als auszuführenden Befehl das Skript – und schon kannst du mit einem einzigen Klick auf einen Button bloggen (dem du natürlich ein beliebiges Bild als Icon geben kannst). Für andere Desktops schau einfach kurz in die Dokumentation, denn ich weiß auch nicht alles.

Es ist wirklich nicht der Rede wert. Aber ich verblogge es trotzdem mal, damit niemand das Rad doppelt erfinden muss.

PS: Deine Anmerkung, dass Shellskripte auf dich »irgendwie steinzeitlich« wirken, habe ich übersehen… 😉

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