Firefox-Entwickler! Ein Rant als Offener Brief

Ich würde angesichts des heutigen Datums zu gern daran glauben, dass diese von Heise Online ziemlich unkritsch übernommene PResseerklärung der Firefox-Entwickler auch nur ein Aprilscherz sei:

Mit Heartbeat will Mozilla mehr Feedback seiner Nutzer zum Browser einholen. Dazu soll sich jeden Tag bei einem kleinen Bruchteil der Nutzer ein Widget öffnen, mit dem die Nutzer den Browser auf einer Skala von einem bis fünf Sternen bewerten können. Bei Benutzern, die eine hohe Bewertung abgeben, öffnet sich dann noch eine »Engagement«-Seite im Hintergrund, mit der Möglichkeit, Mozilla auf Facebook zu liken, auf Twitter zu folgen, einen E-Mail-Newsletter zu abonnieren oder dem Projekt Geld zu spenden. Wer nicht von Heartbeat beheligt [sic!] werden will, kann es auch abstellen

Ah ja, ein Popup-Fenster, dass sich zu überraschenden Zeitpunkten gewaltsam in den Weg stellt und Aufmerksamkeit erzwingt, nennt man heute ein »Widget»… *schwallkotz!*

Bearbeitetes Firefox-Logo, die Erde ist durch einen Mond ausgetauscht.Werte Firefox-Entwickler mit euren tollen und vor allem stets erdverbundenen Beglückungsideen,

ihr könnt mich mal am Arsche lecken!

Was soll ich denn demnächst noch alles nach einer Neuinstallation abstellen, wegklicken oder mit Addons wieder auf Benutzbarkeit umfummeln, wenn ich einfach nur – verdammte Scheiße nochmal! – einen Browser auf gewohnte Weise benutzen will, statt wie ein eingefangener Bär von euch am Aua-aua-Nasenring irgendwo hingezerrt zu werden, wo ich niemals hinwollte?

  • Nein, ich will keine »Tour durch den Firefox«.
  • Nein, ich will nicht klick-klick-klick eure Neue-Tab-Seite erklärt bekommen, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn daraus etwas Nützliches würde, etwa ungefähr so etwas wie die leicht konfigurierbare und deshalb aus Anwendersicht sehr brauchbare Schnellzugriffs-Seite beim alten Opera.
  • Nein, ich will nicht, dass ihr Daten über meine Browser- und Webnutzung einsammelt, um mich damit noch »glücklicher« zu machen, als ich eh schon bin (wie gut euch das gelingt, seht ihr an diesem Rant); und ich finde es zum Erbrechen nutzerverachtend, dass ihr eine solche, verdammt weit in die Privatsphäre hineinragende Funktion nach einer Installation standardmäßig eingeschaltet habt. Und jetzt erzählt mir nichts von Anonymisierung, während ihr gleichzeitig Code für die klandestin illegal vorgehende Datensammel- und Tracking-Wanze »Facebook« in den Kern des unter euren Händen verrottenden Drecksbrowsers verklappt habt!
  • Nein, ich brauche keine Informationen darüber, was diese freie Software überhaupt ist und wie unfassbar toll diese freie Software ist; ich will einfach nur einen Browser benutzen, um ein paar Sachen in diesem Web zu machen. (Übrigens auf einem Betrübssystem, das fast¹ nur aus freier Software besteht…)
  • Nein, ich brauche keine angepasste Google-Seite mit flotten Sprüchen, was der Firefox alles kann und dass der Firefox die beste Erfindung seit dem Schnittbrot ist. Stattdessen will ich gern standardmäßig eine Suchmaschine benutzen, die nicht vom größten Datensammler, Tracker, Überwacher, Reklamevermarkter und NSA-Datenquell der Welt betrieben wird. Welche das ist, ist mir dabei fast schon egal, aber ich bevorzuge zurzeit DuckDuckGo.
  • Nein, ich brauche keine (nicht abstellbare) »Integration« von Facebook in den Kern des Browsers. Wozu zum hl. Henker habt ihr eigentlich eine Addon-Schnittstelle gecodet, mit der sich derartige Funktionalität bei Bedarf leicht nachrüsten ließe?!
  • Nein, ich brauche auch keinen Videochat im Kern des Browsers, der dann mit einer Sprechblase in der neuen Toolbar meine Aufmerksamkeit erzwingt, damit ich ihn auch ja bemerke. Zum Glück habe ich bereits hervorragende Software zum Chatten.
  • Nein, ich will eure tolle neue Oberfläche nach Wischofon-Vorbild nicht und muss deshalb immer wieder nach einer Installation das Addon raussuchen, mit dem der Browser für mich ganz altbacken über eine Werkzeugleiste und aufklappbare Menüs wieder bequem bedienbar und damit gut benutzbar wird.
  • Nein, ich brauche keinen Kindersicherungs-Dialog zum Wegklicken, dass es sich um ein magisch-geheimes Ding für Webentwickler-Zauberer handelt, das nichts für Anfänger ist, wenn ich die Konsole für Webentwickler aufmache und schon im Menü gelesen habe, dass es die Konsole für Webentwickler ist. Trotz aller eurer Bemühungen um Trivialisierung, Verdummung, Infantilisierung und Vorantreiben der Idiocracy bin ich tatsächlich immer noch zum Lesen imstande, und ich werde trotz eurer vorsätzlich nutzerverdummenden Idiotensoftware alles dafür tun, dass das auch so bleibt.
  • Und nein, ich habe euch auch niemals darum gebeten, dass ihr mir jetzt Popup-Fenster aufmacht, die sich mir in den Weg stellen und mich um Geld, Reklame-Machen auf irgendwelchen S/M-Sites sowie um irgendwelche Klicks auf irgendwelche Sternchen zur »Bewertung« bitten, ohne dass ich euch dazu auch nur ein halbwegs nützliches und vielleicht sogar interessantes Wörtchen zur Begründung sagen kann, wie ich es zum Beispiel in diesem kleinen Rant tue. Und ja, ich habe gelesen, dass man das abstellen kann, aber dazu später noch ein paar Wörtchen mehr…

Eure tollhausmäßig tollen und jedem eurer Nutzer mit regelmäßiger Update-Gewalt – komm, mach den Update, du willst doch einen sicheren Browser haben, das ist ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst… – ins Leben gedrückten Scheißideen sind im Moment das beste Argument gegen die Benutzung des Firefox als Webbrowser. Wer eine alles trivialisierende Benutzeroberfläche der Marke »Chrome« haben will, der installiert sich einfach »Chrome« – und glaubt mir, es hat mehr als nur einen Grund, dass ich das nicht tue und genau so, dass andere es tun.

Geht bitte verrecken, und das bitte auch ganz schnell!

Ihr könnt ja zum Trost ein paar erhobene Fratzenbuch-Däumchen und Zwitscherchen-Erwähnungen mit ins Grab nehmen, diese Glasperlen des »social media«, für die gewisse, vom gegenwärtigen Internet hirnamputierte Zeitgenossen alles hergeben würden.

Vollidioten!

Ohne Gruß
Elias Schwerdtfeger

P.S.: Ach ja, wie man die jüngste Beglückungsidee der Firefox-Entwickler mit dem Firefox-Popup-Fenster wieder abschaltet, wollte ich ja noch erwähnen. Gut, diese für einige Nicht-Firefox-Entwickler möglicherweise nützliche Information sei hier noch kurz nachgereicht.

Es geht ganz einfach und nur geringfügig unbequem auf einem Weg, von dem ansonsten jedem »unkundigen Anwender« strikt abgeraten wird:

  1. In die Adresszeile des Browsers about:config eingeben.
  2. Die angezeigte Warnung, dass man im Begriffe ist, seinen Browser so zu verkonfigurieren, dass er hinterher möglicherweise nicht mehr funktioniert, einfach ignorieren und wegklicken.
  3. Über das Suchfeld nach dem Eintrag browser.selfsupport.url suchen.
  4. Den zugeordneten Wert anklicken und auf eine leere Zeichenkette "" setzen.

Warum der Name dieser Einstellung so gar nicht nach »Heartbeat« klingt, also nicht vermuten lässt, dass diese Einstellung irgendetwas damit zu tun hat, wie sich diese Nervscheiße gegenüber den davon betroffenen Anwendern nennt? Ich kann mir so gar keinen Grund dafür vorstellen… ja, ich kann eigentlich nur vermuten, dass die Firefox-Beglückungsexperten gar nicht wollen, dass jemand die Möglichkeit zum Abstellen dieser freundlichen Vergewohltätigung allzu leicht findet. Vermutlich ist das diese neue Form der Benutzerführung: Die Benutzeroberfläche trivialisieren, bis sie auch ein durchschnittlicher Vierjähriger mit ungelenken Patschehändchen am Wischopäd bedienen kann, und alle für den normalen Nutzeralltag wichtigen Einstellungen unzugänglich machen und an den verstecktesten Verstecken verstecken. Geht einfach sterben, Firefox-Entwickler! Oder bewerbt euch bei Microsoft, die suchen ständig solche gnadenlosen Entmündigungs- und Technikverhinderungs-Spezialisten wie euch! Aber hört mit dieser Scheiße auf!

Ach!

P.P.S.: Wenn elementare und angesichts der heutigen Online-Kriminalität unverzichtbare Sicherheitssoftware wie die Addons Adblock Edge, NoScript und Privacy Badger gleich nach dem Download mitinstalliert wären (oder die Installation auch für frisch Amputierte klick und einfach nach einem deutlichen Hinweis zu erledigen wäre), ohne dass man sie kennen und sich eigens raussuchen müsste, würde ich das nicht nur sehr begrüßen, sondern es würde auch dazu führen, dass sehr viel weniger anfällige Computer von arglosen Webnutzern von Verbrechern gepwnt würden, dass es weniger Spam gäbe, dass es weniger Opfer von Betrügern gäbe, dass es weniger manipuliertes Online-Banking gäbe, dass die Kriminalpolizei weniger mit dieser ganzen Scheiße belastet wäre. Aber ihr geistig-moralisch verrotteten Firefox-Entwickler, ihr Arschgeburten mit eurem kondebilen Hang zu sozialen Netzzwergen, den alles assimilierenden Sucker-Borg und eurem feuchten Traum vom Siegeszug auf funktionslimitierten Dummkonsumtools, ihr habt euch leider andere Schwerpunkte als die Computersicherheit und Privatsphäre eurer Anwender gesetzt, ihr zielt leider nur noch auf die Generation Jamba und andere Grabverweigerer auf dem Weg zur Idiocracy.

P.P.P.S.: Ach, zum Abschluss nur eine kleine Frage noch an euch, Firefox-Entwickler? Kennt ihr auch nur einen einzigen Menschen persönlich, der sich eine im Regelfall trojanisch untergejubelte Ad- und Malware wie… sagen wir mal als ein Beispiel für mittlerweile unfassbar viele derartiger Zumutungen… die so genannte »Ask-Toolbar« bewusst und freiwillig in einen unter Windows laufenden Firefox gemacht hat? Ich kenne jedenfalls keinen. Aber ich habe in meinem kurzen, heiteren Leben verdammt viele Menschen kennengelernt, die mich darum gebeten haben, diesen unerwünschten und unverschämt-klandestin installierten Addon-Müll wieder aus einem installierten Firefox rauszuziehen, nachdem sie mal eben Software aus dem Download-Archiv gewisser »qualitätsjournalistischer« Websites oder von »Sourceforge« runtergeladen und installiert haben oder nachdem sie etwas unaufmerksam einen Sicherheitsupdate von Oracles Java installiert haben, der ihnen diese Datenjauche in den Browser verklappt hat. Warum zum schwefelkackenden Höllenhund ist so eine Schweinerei mit dem unter euren Händen verrottenden Scheißbrowser möglich? Nein, das ist kein neuer Angriff, dieses »Geschäftsmodell« von halbseidenen und grenzkriminellen Klitschen gibt es schon seit Jahren, es ist im Laufe dieser Zeit nur immer übler geworden. Und ihr tut absolut nichts dagegen. Ihr macht es nicht einfach unmöglich, dass euren Windows benutzenden Anwendern klammheimlich irgendwelche Wanzen in die Browser installiert werden. Weil ihr Wichtigeres zu tun habt, als euch um die Privatsphäre eurer Anwender zu kümmern. Zum Beispiel, den Browser mit nervtötenden Antifeatures unbenutzbar zu machen und ihn mit von den meisten Anwendern niemals vermissten und deshalb völlig unerwünschten Features zu einer Moppeligkeit aufzupumpen, die ihn auf etwas betagteren Rechnern zusätzlich unbenutzbar macht. Man könnte es auch so sagen, ihr Firefox-Entwickler: Ihr seid durch das, was ihr tut und durch das, was ihr unterlasst, sehr hilfreiche Schergen von halbseidenen und grenzkriminellen Geschäftemachern geworden – und die immer wieder einmal irgendwo zu sehenden Browserfenster, die vor lauter unerwünschten und niemals bewusst installierten »Toolbars« kaum noch Platz für die Anzeige von richtigen Webinhalten lassen, die sind euer Werk! Ganz großes Kino! Was wollt ihr dafür von mir (und jedem anderen Firefox-Nutzer) erzwingen? Dass ich euch dafür blinke blinke Sterne in einem von euch eigens im Browserkern verbauten, gelegentlich nervenden Popup-Fenster gebe, ohne euch auch nur ein einziges Wort zur Begründung sagen zu können? Leckt mir den Arsch recht schön fein sauber, ihr Bratschädel!

¹Das Wort »fast« ist ein Nachtrag, siehe Kommentare. 😉

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34 Antworten zu Firefox-Entwickler! Ein Rant als Offener Brief

  1. tux. sagt:

    Zum Glück gibt es Forks (Pale Moon) und Mods (Cyberfox), die die genannten Probleme nicht haben. Puh.

  2. tux. sagt:

    Ach:

    (Übrigens auf einem Betrübssystem, das nur aus freier Software besteht…)

    Dummbuntu endlich deinstalliert oder nur nicht so genau hingeguckt?

  3. Bill sagt:

    Du sprichst mir aus der Seele – inklusive aller Kraftausdrücke!

    Gruß Bill

    • g sagt:

      Sehe ich genauso. Es gibt aber ein generelles Problem der Entwickler. Sie testen ihren Müll einfach nicht richtig. Hauptsache ein Programm möglichst schnell herausbringen. Ich lege aber Wert auf Stabilität.
      Leider machen es die Linuxentwickler inzwischen genauso dämlich wie die Windoof Programmierer. Sie hauen eine neue Version nach der anderen raus.Dabei konnte man vor Jahren schon mit den Anwendungen sehr vernünftig arbeiten. Warum also ständig dieser neue Scheiß der nicht funktioniert ?

  4. Jimbo sagt:

    Hey! Korrekte Ansage!

    Hoffe es liest einer der verpeilten Entwickler- oder Markeingfuzzis von Mozilla. Was ich bezweifle.

    Mach doch mal, aufgrund der enstandenen Energie ein Wiki/HowToDo/Manual was weltweit verlnkt werden kann mit sämtlichen Addons wie Ghistery/HTTPS-Everywhere/Noscript/Adblock etc.

    Übrigens ist https anscheinend nicht mehr Standard in FF. Hatte sowas mal vor Monaten nach nem Uopdate gelesen, daß man sich das Addon sparen könnte – is nicht….!

    Also eine Domain kaufen: Sicherer-Browser.de wäre noch frei zum Beispiel und alle Knowledge Idiocracy-gerecht aufbereitet darstellen. Bisschen kostenlose Prormo-Arbeit bei Presse und ein Spenden-Button und die Sache ist geritzt.

    Ändert nischt am Hauptproblem, daß die den Google-Nuckel verlierenden Mozilla-Entwickler Scheisse bauen, aber für die Praxis hilft es dem User. Am besten jedem User! Auch auf RTLII-Niveau!

    Hau rinn!

    • Hoffe es liest einer der verpeilten Entwickler- oder Markeingfuzzis von Mozilla

      Man kann denen ja »Feedback« geben. Früher ging das über das Menü Hilfe ▷ Feedback senden, und ich habe das mehrfach getan. Die für mich sichtbare Reaktion der Firefox-Entwickler auf meine Vorschläge (die natürlich viel weniger gereizt formuliert waren) war nicht etwa eine Antwort an die angegebene Mailadresse (nicht einmal durch einen Automatismus, der unverbindlichen Text sendet), sondern das Verstecken des Menüs, in dem man »Feedback« geben kann, hinter dieser Australis-Oberfläche. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei nur um ein Feigenblatt gehandelt hat und dass alle Anregungen direkt ihren Weg nach /dev/null nahmen.

      Wers trotzdem in die Flammen und das Nichts schreiben möchte: Das alte Menü wird durch Druck auf die Alt-Taste wieder sichtbar, und tatsächlich findet sich dann sogar noch die Feedback-Möglichkeit im Hilfe-Menü.

      Mach doch mal, aufgrund der enstandenen Energie ein Wiki/HowToDo/Manual was weltweit verlnkt werden kann mit sämtlichen Addons wie Ghistery/HTTPS-Everywhere/Noscript/Adblock etc

      Ich kann das im Moment aus verschiedenen Gründen nicht wuppen. (Die Seite müsste gepflegt, übersetzt, gewartet werden, und die PRessearbeit macht auch ein bisschen Mühe.) An sich wäre das eine Maßnahme, die ich vom Heise-Verlag erwarten würde – es höbe sich wohltuend vom Abschreiben irgendwelcher gallefördernder PResseerklärungen ab. 😉

      Bis dahin gilt: Die beste Kur gegen den gegenwärtigen Firefox-Irrsinn ist PaleMoon – leider ein Projekt, dass zurzeit nur von einem einzigen Entwickler getragen wird und deshalb eine etwas ungewisse Zukunft hat. 🙁

  5. eegal sagt:

    Du hast ganz offensichtlich die Social-Api nicht im geringsten verstanden sonst wüsstest du wie sinnlos dein geplapper über eine „Facebook integration in den Firefox“ ist.
    Man kann dir natürlich zu gute halten dass die Berichterstattung darüber äußerst schlecht und verfälschend war, aber bevor ich so einen rant schreiben würde würde ich vielleicht erst mal die Fakten checken.

  6. Walter sagt:

    Top Einschätzung, danke.

  7. Surge sagt:

    Danke, das spricht mir aus der Seele!

    Addenda (ich könnte mich noch SEITENWEISE auskotzen, ohne irgendwas doppelt zu nennen, Du vermutlich auch …):

    1) Bei Adobe-DRM (W3C EME) mitmachen, weil sonst angeblich die Nutzer weglaufen? Pfui.
    -> wer bitte will Nutzer haben, die DRM für sich akzeptieren?
    -> auf meiner verdammten Kiste behalte ich das Sagen. Eindeutige IDs zum Übermitteln ist nicht, und Schnüffelsoftware auch nicht, OK?

    2) Sämtliche »mitdenkende« Mechanismen habe ich schon immer, und werde ich zeitlebens als Idiotenfunktionen wahrnehmen und abschalten. Solange sie an sind, machen sie die Arbeit nur komplizierter, weil man als nicht-modellierbarer Benutzer ja auch die ganzen komplizierten Mechanismen mitdenken muß. Nur ein kleines Beispiel: auf einmal hoppt nach einem Update der Download-Ordner hin und her statt auf dem zuletzt gewählten zu bleiben. WTF? Nach Stöbern im Supportforum stellt sich heraus: es ist je nach Domain. Ist ja nett, das anzubieten, aber warum ist das Default und warum zum Henker gibt’s keine Einstellung dazu?

    3) Wichtige Optionen sind nicht im Einstellungsmenü, weil angenommen wird, daß sie den User überfordern.
    -> zu 2a): die Lösung habe ich ergoogelt*: die Option lautet browser.download.lastDir.savePerSite (auf false). Und nun der Tropfen, der das Fass zum Explodieren bringt: DAS MUSS MAN VON HAND EINGEBEN (bzw. reinkopieren). Die waren SO überzeugt von ihrer tollen Beglückung, daß sie nicht mal die Option voreingetragen haben.
    -> alle Arten von Prefetch und sonstiger Geschwätzigkeit etc. etc. etc. ausschalten geht auch nur über about:config. Toll, dass die zuletzt besuchten Webseiten auf about:newtab bereits beim Hovern kontaktiert werden. Hat mich schon mal schön reingeritten. Wer soll das denn ahnen? Es gibt freilich von Mozilla eine Supportseite zum Abstellen unerwünschter Verbindungen. Aber warum ist das Default!?
    -> was soll’s, bei about:config auch gleich nach voreingetragenen URLs für irgendwelche »Dienste« gesucht, die datenschutzmäßig stinken, und die URLs auf »« gesetzt … was zur Hölle ist da alles für ein Mist voreingetragen? Es lohnt sich, das mal durchzublättern.

    Und vieles, vieles, vieles mehr, in allen Bereichen, UI, Sicherheit, Privacy … oft sind es dumme Grundeinstellungen, bisweilen auch nicht nachvollziehbare Designentscheidungen … manchmal braucht man ein Addon, um ein Antifeature abzuschalten …

    Fazit, man wird als Nutzer für dumm verkauft und muß bei jeder neuen Installation eine Tonne Einstellungen richtig setzen, ansonsten ist man als Nutzer Tracking-Toast und ich bin fest überzeugt, das ist so gewollt, weil Mozilla es sich mit den Partnern nicht verscherzen möchte.

    * den Terminus verwende ich generisch. Google ist für mich
    natürlich out.

  8. Surge sagt:

    Danke, das spricht mir aus der Seele!

    Addenda (ich könnte mich noch SEITENWEISE auskotzen, ohne irgendwas doppelt zu nennen, Du vermutlich auch …):

    1) Bei Adobe-DRM (W3C EME) mitmachen, weil sonst angeblich die Nutzer weglaufen? Pfui.
    -> wer bitte will Nutzer haben, die DRM für sich akzeptieren?
    -> auf meiner verdammten Kiste behalte ich das Sagen. Eindeutige IDs zum Übermitteln ist nicht, und Schnüffelsoftware auch nicht, OK?

    2) Sämtliche »mitdenkende« Mechanismen habe ich schon immer, und werde ich zeitlebens als Idiotenfunktionen wahrnehmen und abschalten. Solange sie an sind, machen sie die Arbeit nur komplizierter, weil man als nicht-modellierbarer Benutzer ja auch die ganzen komplizierten Mechanismen mitdenken muß. Nur ein kleines Beispiel: auf einmal hoppt nach einem Update der Download-Ordner hin und her statt auf dem zuletzt gewählten zu bleiben. WTF? Nach Stöbern im Supportforum stellt sich heraus: es ist je nach Domain. Ist ja nett, das anzubieten, aber warum ist das Default und warum zum Henker gibt’s keine Einstellung dazu?

    3) Wichtige Optionen sind nicht im Einstellungsmenü, weil angenommen wird, daß sie den User überfordern.
    -> zu 2a): die Lösung habe ich ergoogelt*: die Option lautet browser.download.lastDir.savePerSite (auf false). Und nun der Tropfen, der das Fass zum Explodieren bringt: DAS MUSS MAN VON HAND EINGEBEN (bzw. reinkopieren). Die waren SO überzeugt von ihrer tollen Beglückung, daß sie nicht mal die Option voreingetragen haben.
    -> alle Arten von Prefetch und sonstiger Geschwätzigkeit etc. etc. etc. ausschalten geht auch nur über about:config. Toll, dass die zuletzt besuchten Webseiten auf about:newtab bereits beim Hovern kontaktiert werden. Hat mich schon mal schön reingeritten. Wer soll das denn ahnen? Es gibt freilich von Mozilla eine Supportseite zum Abstellen unerwünschter Verbindungen. Aber warum ist das Default!?
    -> was soll’s, bei about:config auch gleich nach voreingetragenen URLs für irgendwelche »Dienste« gesucht, die datenschutzmäßig stinken, und die URLs auf »« gesetzt … was zur Hölle ist da alles für ein Mist voreingetragen? Es lohnt sich, das mal durchzublättern.

    Und vieles, vieles, vieles mehr, in allen Bereichen, UI, Sicherheit, Privacy … oft sind es dumme Grundeinstellungen, bisweilen auch nicht nachvollziehbare Designentscheidungen … manchmal braucht man ein Addon, um ein Antifeature abzuschalten …

    Fazit, man wird als Nutzer für dumm verkauft und muß bei jeder neuen Installation eine Tonne Einstellungen richtig setzen, ansonsten ist man als Nutzer Tracking-Toast und ich bin fest überzeugt, das ist so gewollt, weil Mozilla es sich mit den Partnern nicht verscherzen möchte.

    * den Terminus verwende ich generisch. Google ist für mich
    natürlich out.

    Surge

  9. Franz sagt:

    Da gibt es nichts mehr anzufügen. Du hast absolut Recht.
    Ich schrieb den Firefox Entwicklern betreffend dieser Thematik schon Emails. Und zwar in höflicher Form. Die sind absolut nicht kritikfähig. So nach dem MOtto, wenns dir nicht passt, such dir einen anderen Browser. Habe ich auch getan.
    Firefox ist bei mir unten durch.

  10. Technikfan sagt:

    Danke für die offenen Worte, Bruder im Geiste!
    Ich versuchte etwas ähnliches schon vor einiger Zeit zu artikulieren und nehme immer noch die Zukunft vorweg 🙂

    http://technikfan.blogspot.de/2014/07/die-etwicklung-von-firefox-die.html

  11. Georgina sagt:

    Das Kotzen geht in die falsche Richtung und es nützt auch nichts. Firefox wird schon seit Version 1.5 in die falsche Richtung gesteuert. Seitdem gehorcht der Browser nur noch einem Herrn, und das ist nicht der, der vor dem Rechner sitzt. Bloß waren das nie die Ideen der Entwickler, sondern die Vorgaben des Geldgebers: Google!
    Daß dieses unsägliche Machwerk trotzdem noch Nutzer hat, zeigt einfach, daß es den Leuten egal ist, wenn sie überwacht, getrackt und benutzt werden. Erstaunlicherweise sogar einem Großteil der Linux-Spacken!
    Die einzige Möglichkeit für Anwender, sich zu wehren, ist den Browser nicht mehr zu benutzen! Die letzte Version, die sich gerade noch gegen Google absperren lässt, ist mMn v3.6.28. Leider laufen da nicht mehr alle Addons drauf, die ich gern nutzen würde. Trotzdem noch besser, als sich in den Arsch ficken zu lassen. Muß aber jeder selbst wissen.

  12. Steffen sagt:

    Elias in Höchstform. 😀 Aber Recht hast du. Reierfox gefiel mir eigentlich schon von Anfang an nicht, weshalb ich ihn nur dann nutze, wenn es unbedingt nötig ist – und das ist leider immer häufiger der Fall. Bei allem IE-Bashing hab ich den Microsoft-Browser recht gern genutzt, doch mittlerweile muss ich für komplexe Webanwendungen immer häufiger auf Firefox zurückgreifen.
    Leider ist Firefox für mich nicht so einfach durch Alternativbrowser zu ersetzen. Für Screenreader-Nutzer ist FF trotz allem die beste Wahl. Was mich ja erstaunt: Obwohl Pale Moon ja eine Art Firefox-Abspaltung ist, kann mein Screenreader rein gar nichts damit anfangen. Crome und Opera funktionieren mittlerweile zwar ganz brauchbar für unseren Nutzerkreis, haben aber eben auch kaum Anpassungsmöglichkeiten.

  13. MH sagt:

    Wow.
    Du sprichst mir aus der Seele.
    Das musste mal gesagt werden, vor allem das Menü verstecken, automatisches Passwortspeichern usw. nervt mich auch gewaltig. Bin Firefox Benutzer seit 0.x Alpha und habe für den mittlerweile zusehends verkommenden ehemals guten Browser damals sogar gespendet …
    Leider will die Mehrheit keine sichere Webnutzung -Gretchen Müller will nur ihre Wochenendparty Kiffer Bilder auf Fratzenbuch hochladen können damit jeder ihren Zungenkuss mit ihrer besten Freundin liken kann, ob das ggf. ein zukünftiger Personalchef o. ä. sieht interessiert doch den »Durchschnittsanwender« nicht. Hauptsache es ist alles schön einfach und lässt sich mit »wischiwaschi« usw. bedienen.
    Einige meiner Bekannten (nicht Freunde) können gar nicht verstehen wie man ohne Frotzenbook und Whatsapp leben kann -> imho mit höherer LebensQualität und ohne ständiges zudröhnen durch Ergüsse geistigen Sondermülls ;-).
    hf und danke für den tollen Beitrag
    MH

  14. m*sh sagt:

    Danke. Du fluchst mir aus der Seele.

  15. Tin sagt:

    In Firefox 36.0.4 für Windows fehlt das browser.selfsupport.url. Wurde es schon wieder umbenannt, dass man es besser findet 🙂

    • Sowohl das »Feature« als auch die Einstellungen gibt es erst ab Firefox 37 – in der Tat, das steht nirgends in einem Text, der nicht an Worten gespart hat. 😉

      Aber ich werde mal ein Auge darauf haben, ob die Firefox-Verhunzer es in Zukunft umbenennen. Dass es ihnen zu viel Mühe war, dafür auch nur eine Checkbox in den Einstellungen zu coden, verrät ja schon, dass sie gar nicht wollen, dass jemand diese Belästigung abschaltet. Und wenn das doch ein paar Leute tun, dann wäre eine Umbenennung des eh schon schlecht benanten Strings nur folgerichtig. Damit die Popup-Fenster wieder aufgehen! 😯

  16. Lestat sagt:

    Firefox… Das war doch dieser anpassbare Browser oder nicht? Zu Schade dass die Developer beschlossen haben einen Chrome UI Klon draus zu machen mit Web2.0 Integration und DRM und Werbung und Tracking Funktionen!

    Wenn ich Seamonkey empfehlen dürfte…. Hat eventuell mehr Zukunft als Pale Moon. http://seamonkey-project.org

    Oder den Browser den ich jetzt nutze.. von Power Usern für Power User (ist aber nicht Gecko basiert, basiert auf Chromium bekommt aber ein Firefox alt Style anpassbares UI – man kann Tabs und Balken schon rumschieben im Browser… Oben, Unten, Links, rechts)

    http://www.vivaldi.com

    Fazit.. wer sicher und gut surfen will nimmt entweder Seamonkey und wer überragend gut surfen will nimmt den Vivaldi Browser 🙂

  17. Egon sagt:

    Heute kam schon wieder ein neues Zwangs-Tool: Pocket. Auch wieder fest in den Browser integriert, obwohl es als Addon einwandfrei funktioniert hat. Was ein Scheiß! Schade das Mozilla so korrupt geworden ist das die das nötig haben

  18. gustay sagt:

    firefox ist bloatware… zwangs tools werden benötigt um andere zwangs-tools zu deaktivieren…was für ein unsinn.
    und genau so ist auch die performance von firefox …grottenlangsam egal auf welcher hardware
    im jahre 2005 mein erster pc vom sperrmüll
    pentium 3 900mhz srware iron als browser lief so, dass man damit einigermaßen sich im netz bewegen konnte.
    firefox installiert, ausprobiert, wieder deinstalliert…der grund:
    alles dauerte drei mal so lang.
    heute im jahr 2017 xeon prozessor 8gigabyte ram. chromium öffnet die startseite der suchmaschine in exakt einer sekunde und mit dem iceweasel entspricht firefox dauert selbiges 4 sekunden…ko-kriterium also.
    bei entsprechend komplexeren seiten ist der unterschied noch deutlicher zu spüren.
    browsertest fish-ie tank eigentlich für den microsoft browser optimiert …
    firefox bei 50 fish im roten bereich
    chromium bei 1000 fish noch im grünen 55fp/s
    seit nunmehr 10 jahren ist es für mich nicht zu schaffen mit firefox eine vernünftige grafikbeschleunigung zu erreichen
    ist grafikbeschleunigung mit firefox überhaupt möglich ?…ich glaube nicht!
    ja, ich bin mittlerweile auch überzeugt, dass es wohl das beste wäre, wenn firefox verschwinden würde ..schade um die zeit die die entwickler in ein projekt stecken, das sich in die falsche richtung entwickelt.
    und im übrigen habe ich mich ohnehin von »normalen« browsern verabschiedet. dank hartz4 internet (surf-stick) habe ich begrenztes datenvolumen und kann daher nur reine textbrowser nutzen…im terminal.
    und hat man sich erstmal an textbrowser gewöhnt—lernt man sie schätzen.
    weil sie einen von nervigen werbegeblinke und ähnlich »wertvollen« inhalten verschonen.
    und das bei ladezeiten von sekundenbruchteilen
    sehr empfehlenswert ist der browser links 2
    den gibts auch mit grafischer oberfläche
    blitzeschnell und recht komfortabel.

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