Xubuntu: Oneiric Ocelot wird Precise Pengolin

Problemloser Update

»Genaues Gürteltier« – was haben die denn geraucht?! 😉

Eines muss ich Canonical aber neidlos lassen: Der Update auf eine neue Version der… ähm… leicht und ohne spezielle Vorkenntnisse einsetzbaren Linux-Distribution Ubuntu verläuft erfreulich problemlos. Die Aktualisierungsverwaltung unter Ubuntu 11.10 meldet, dass die neue Ubuntu-Version 12.04 verfügbar ist, der Anwender klickt auf die Schaltfläche neben der Meldung, und der Vorgang läuft automatisch ab. Sicher, den größten Teil davon hat Canonical nicht selbst programmiert, sondern aus der Paketverwaltung von Debian GNU/Linux übernommen, die sowieso die Beste ihrer Art ist – aber selbst beim (seltenen) Update einer Debian-Distribution traten zumindest bei mir hinterher immer wieder einmal Probleme auf, die an meinen Basteltrieb appellierten.

Aber das Gürteltier – in meinem Fall allerdings in der Geschmacksrichtung Xubuntu, weil ich die jüngsten GUI-Beglückungsideen in Form von Gnome 3 und Unity gar nicht mag – lief nach dem Update einfach. Die einzige Anpassung, die ich hinterher machen musste, war die Wiederherstellung meiner vorher angegebenen Paketquellen (das kann man zum Beispiel aus synaptic heraus machen, man kann aber auch direkt die Dateien im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d bearbeiten). Das Installationsprogramm für Precise hatte hier natürlich einen definierten Zustand hergestellt, damit auch sicher die richtigen Pakete heruntergeladen werden. Zur Erleichterung des Vorganges werden die Paketquellen nur auskommentiert. Ein »typischer« Ubuntu-Anwender wird allerdings – im Gegensatz zu mir – kaum eine zusätzliche Paketquelle eintragen. Die kleine Vorkehrung im Installationsprogramm für die neue Version der Distribution entlastet auf jeden Fall die Supportforen von schwierig identifizierbaren Fehlerquellen und ist daher verständlich, zumal man auch durch einen Dialog darauf hingewiesen wird.

Nicht immer geht alles automatisch

Der Download der neuen Pakete und der anschließende Upgrade ziehen sich natürlich etwas hin. Wer glaubt, dass man währenddessen etwas anderes machen könne und alles von allein laufe, hat sich eventuell getäuscht, da nach dem Download (genauer: beim preconfigure) und während der abschließenden Konfiguration der Pakete die eine oder andere Dialogbox zu behandeln ist, wenn man selbst Hand an die Konfigurationsdateien einiger Pakete gelegt hat. Genau wie bei Debian, dessen Mechanismen Ubuntu ja zugrunde liegen, wird niemals eine vom Nutzer veränderte Konfigurationsdatei automatisch durch die Defaults der Paketverwalter überschrieben. Auch dies ist eine Sache, die einem »Nur-Anwender« tendenziell nicht begegnen wird.

Der gute erste Eindruck

Nach dem gesamten Vorgang, der zumindest mir nicht so viel Vertrauen einflößt, als dass ich nicht vorher die wichtigsten Dateien auf einem anderen Datenträger sichern würde, bootet der neue 3.2er-Kernel ohne Auffälligkeiten und nach der gewohnten Anmeldung steht der Xfce-Desktop zur Verfügung, der meiner Meinung nach im Moment der beste und brauchbarste Linux-Desktop ist. Ich bin einfach zu alt für sinnlosen Spielkram geworden, und ich weiß auch Besseres mit meinem Leben anzufangen, als alle paar Monate neue Metaphern für die Bedienung eines Computers zu lernen und neue Reflexe zu entwickeln. Gut, dass man als Linuxer viel Auswahl hat! 😉

Obwohl ich beim Update zu meinem Entsetzen las, dass auch ein Python 3.2 installiert wird, wird weiterhin Python 2.7 als Standard verwendet, so dass ich um die Anpassung etlicher meiner jeden Tag benutzten Skripte noch einmal herumkam. Da die großen Distributoren immer noch nicht auf Python 3 umsteigen, werde ich auch mein Wpcmd noch nicht an das neue Python anpassen.

Kleine Kinderkrankheiten

Natürlich hat Precise Pengolin trotz des alles in allem erfreulichen Gesamteindrucks ein paar »Kinderkrankheiten«, die vermutlich in den nächsten Tagen mit Updates behoben werden. Eigentlich gibt es nur eine derartige Krankheit, die einem »Nur-Anwender« auffallen kann, und das sind die Abstürze des Programmes zenity. Das ist ein Kommandozeilenprogramm, das in vielen Skripten für die Darstellung von grafischen Dialogen verwendet wird. Früher hat man dafür das mittlerweile etwas angestaubte xdialog benutzt. Es sollte an sich keine besondere Herausforderung für die Paketpacker bei Canonical sein, diese »very simple software« so zu compilieren, dass sie auch läuft. Ich habe mal den Test gemacht, den Quelltext verschafft und compiliert…

Eine mit Zenity erzeugte Fehlermeldung

…und keine Probleme ausmachen können. Der Text der abgebildeten Meldung enthüpfte natürlich meinem etwas schrägen Sinn für Humor. :mrgreen:

Die Kinderkrankheiten des lustigen Gürteltierchens zeigen sich vor allem in Paketen, die nicht zu einer Standardinstallation gehören. Wer etwa beim Programmieren auf alle jüngeren IDE-Beglückungsideen dankend verzichtet und aus Gewohnheit GNU Emacs verwendet und ihn wie gewohnt aus einem Terminal startet, sieht…

Screenshot eines Terminal-Fensters unter Ubuntu Precise mit massenhaften Emacs-Warnungen

…bei jedem einzelnen Tastendruck eine Warnung. Das ist mein bisheriger Rekord an Fehlermeldungen mit Ubuntu. [Dank an P. für den Hinweis darauf. Jetzt aber schnell C-X C-C.]

Was der Ubuntu-Anwender nicht sehen soll

Immerhin scheint Canonical eine Entscheidung getroffen zu haben, dass die Nutzung gewisser Software nicht mehr erwünscht ist – und diese kleinen Nachlässigkeiten bei inzwischen uralter Software passen gut in diesen Eindruck. Das Software-Center – immerhin der von Canonical so sehr vorgesehene Weg, Software zu installieren, dass synaptic bei einer Standardinstallation gar nicht mehr mitinstalliert wird¹ – bietet inzwischen keine Programme mehr für die Kommandozeile an. In früheren Versionen wurden diese nach einem expliziten Klick auf den Link »Technische Dateien anzeigen« zur Installation angeboten, heute werden sie vor der Nutzergemeinde vollständig verborgen. Nicht, dass noch jemand merkt, was man mit einem Linux so alles anfangen kann, wenn man erst einmal damit anfängt, automatisierbare Arbeiten vom Computer erledigen zu lassen…

Ich bin jedenfalls gespannt darauf, was Canonical in zukünftigen Versionen noch alles vor seinen Anwendern verstecken wird.

Abschließendes

Für Menschen, die einfach nicht wünschen, dass ein Desktop alle Ressourcen des Computers an sich reißt; für Menschen, die keine Lust haben, mit jeder flüchtigen Mode ein paar neue Reflexe bei der Bedienung eines Computers zu lernen, nur weil gerade alles an die als »chic« empfundenen Bedienmetaphern der smart phones und pads angepasst wird; für Menschen, die einige Aufgaben mit einem Computer erledigen wollen, ohne dass sie dabei von Effektheischerei und unausgegorenen Konzepten abgelenkt und abgehalten werden – für alle diese Menschen ist Xubuntu durchaus erwägenswert. Vor allem, wenn sie nur wenig Lust dazu verspüren, vieles von der Funktionsweise ihres Betriebssystems verstehen zu lernen; wenn sie sich wünschen, dass alles direkt nach der Installation in gewünschter Weise läuft und auch ein bisschen »peppig« aussieht, ohne damit zu nerven. Der Xfce ist wesentlich konfiguierbarer als der Unity-Desktop und verwendet vielen Menschen inzwischen (nach anderthalb Jahrzehnten Microsoft Windows als dominierendem Desktop-Betriebssystem) sehr vertraute Bedienkonzepte wie ein Startmenü für installierte Anwendungen, eine Fensterliste für laufende Anwendungen, konfigurierbare Leisten für Widgets und bequeme Schnellstarts der installierten Anwendungen, Menüs, die unter der Titelleiste eines Fensters zu finden sind und einen Desktop, der einfach nur einen Verzeichnisinhalt darstellt und deshalb auch dazu taugt, aktuell in Arbeit befindliche Dateien darauf abzulegen, um bequemen Zugriff darauf zu haben.

Diese Zurückhaltung in der zurzeit meist fragwürdigen »Modernisierung« der Benutzerschnittstelle verbindet sich allerdings mit einer Kollektion aktueller und guter Freier Software. Für »Nur-Anwender« durchaus eine ideal aussehende Kombination. Weil die Dinge, die viel zu schön aussehen, um wahr zu sein, einfach nicht wahr sind, hier noch eine kleine Warnung: Leider ist es mit Ubuntus Ansatz der Benutzerführung oft nicht gerade trivial, auftretende Probleme selbst zu beheben. Und leider hat Ubuntu besonders häufig Probleme mit unüblicher oder etwas älterer Hardware. Eine von einem Speicherstick gebootete Live-Distribution kann vor der Installation eventuelle Probleme aufzeigen.

Wer allerdings auf Linux umsteigt und den Anspruch hat, etwas über dieses System zu lernen (und sich mit diesem sehr leistungsfähigen System seine Aufgaben am Computer zu erleichtern), ist generell mit Ubuntu eher schlecht bedient. Zu vieles im »Unterbau« ist unschön und schwer verständlich. Ich empfehle Menschen mit solchem Anspruch Debian GNU/Linux. Wer Ubuntu schon ein bisschen tiefer kennengelernt hat, wird sich mit Debian schnell wohlfühlen, denn Ubuntu ist eine aufgeppte (und dies Wort sei mir hier gestattet: den Geschmacksnerv überreizende, gleichermaßen versalzene wie überzuckerte) Debian-Distribution.

Das Gute an Linux ist, dass es Auswahl gibt.

¹Wer keine Angst davor hat, einmal zu sehen, was wirklich in seiner Distribution steckt, tippe in einem Terminal sudo apt-get install synaptic und rufe nach der Installation »Synaptic-Paketverwaltung« im Menü »System« auf. Da ist natürlich auch eine Menge veraltetes Zeug dabei, und vieles, was nur für spezielle Zwecke taugt. Aber wenn es genau das ist, was man gerade braucht, freut man sich trotzdem drüber. Ohne solche Pakete wie sox und ffmpeg könnte ich jedenfalls nicht leben…

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Linux – Das umfassende Handbuch

Hier ein wichtiger Hinweis für alle Linux-Neueinsteiger und natürlich auch für die vielen Menschen, die zwar schon etwas länger dabei sind, aber einfach jenseits der Oberfläche ein bisschen mehr mit ihrem System machen wollen: Auf der Website von Galieo Computing steht die fünfte Auflange des Buches »Linux – Das umfassende Handbuch« zum Lesen bereit. Natürlich kann es auch für die persönliche Nutzung im HTML-Format heruntergeladen werden.

Ich könnte jetzt viel dazu schreiben, aber schon das Inhaltsverzeichnis spricht für sich selbst. Wer sich davon abgeschreckt fühlt: Niemand muss dieses ganze Handbuch durchlesen, um mit Linux seine Arbeiten am Computer zu erledigen und seinen Spaß am Computer zu haben. Viele Themenbereiche sind für »reine Anwender« sogar zunächst uninteressant; und ich glaube sogar, dass die meisten Menschen auch gar keine weiteren Hinweise zur Installation einer heutigen Linux-Distribution benötigen¹. Doch der Versuch, ein brauchbares und ausreichend umfassendes Handbuch für alle möglichen Anwender und alle ihre Anwendungsfälle zu verfassen, führte unvermeidlicherweise zu einem beträchtlichen Umfang. Insbesondere auch, weil Themen wie die Administration des Systems, das Erstellen von Shellskripten und die Programmierung nicht ausgespart werden, sondern in einer Weise dargelegt werden, die mehr als nur einen flüchtigen ersten Eindruck vermittelt. Bei alledem werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt, die über normales Anwenderwissen hinausgehen – was eine Maus und eine Tastatur ist, sollte man also schon wissen, und auch Konzepte wie Verzeichnisse (in den Metaphern eines beliebten Systems aus Redmond: Ordner) und Dateien sollten im Prinzip bekannt sein.

Auch, wenn ich aus einem solchen Buch kaum etwas Neues lernen kann, füllt es eine wichtige Lücke zwischen der zwar technisch umfassenden, aber Anfänger ohne »Programmiermacke« eher abschreckenden Dokumentation in den man-pages und info documents und den überall im Internet verteilten, meist distributionsspezifischen Informationshäppchen in vielen Foren, Communities und vergleichbaren Websites. Die Autoren waren sehr darum bemüht, einen allgemeinverständlichen sprachlichen Stil zu verwenden, der auf jeden überflüssigen tech speak verzichtet.

Und außerdem: Reinschauen kostet nichts. Nichts, außer einem bisschen Zeit – aber die Menschen, an die sich dieses Buch richtet, werden eher eine Menge Zeit dadurch sparen. 😉

[via]

¹Wer das zugegebenermaßen wenig anfängertaugliche Debian GNU/Linux installiert, weiß in aller Regel, was er tut und warum er es tun. Fast immer wird damit ein Server aufgesetzt. Ich kann Debian aber auch für einen normalen Arbeitsplatzrechner nur empfehlen – wenn man es in Kauf nimmt, dass man nicht mehr lange ein Laie bleibt und sich nicht daran stört, dass Debian im Gegensatz zu anderen Distributionen sehr konservativ auf ein stabiles, lauffähiges und durchschaubares System bedacht ist und nicht jedem neuesten Schrei der Benutzerführung hinterherläuft.

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Ein neues Design für das Blahblog

In den letzten Tagen habe ich mich mal an eine Aufgabe gesetzt, die gar nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick aussieht: Das Design des Blahblog anzupassen.

Das vorherige Design habe ich im Februar des Jahres 2008 relativ schnell aus der damals verfügbaren Version des WordPress-Themes »Prologue« gebaut, die ausgesprochen schlicht war und meiner Vorstellung schon sehr nahe kam. Das Schöne an der Freiheit in Open Source ist es ja, dass man auf der Arbeit anderer Menschen aufbauen kann und das Rad nicht von Neuem erfinden muss. Tatsächlich habe ich im Wesentlichen die Farben und die Typographie geändert, um eine gewisse Nähe (aber auch einen gewissen Abstand) zum damaligen Hauptblog »Lumières dans la nuit« zu erreichen, während der größte Teil des Codes unverändert blieb. Natürlich habe ich es auch schnell ins Deutsche übersetzt…

Mein Ziel war es, ein »persönliches Twitter« ins Netz zu stellen – ein Blog, das vor allem für die Aufnahme sehr kurzer Postings gemacht ist, für die Notdurft des Bloggens. Dass es einmal mein meistgelesenes Blog werden würde, hätte ich niemals erwartet; dass es sogar den armen Server mehrfach in die Knie zwingen würde und jede Ineffizienz abstrafen würde, hat mich selbst überrascht. Ich habe vielleicht mit fünfzig bis hundert Besuchern am Tage gerechnet.

Es ist nicht einfach, ein solches Blog umzugestalten. Das Design muss schlicht und frei von Bloat bleiben, allein schon wegen der Serverlast. Es muss natürlich auch dieser leichte Eindruck von »Trashigkeit« erhalten bleiben, so dass sich eine allzu »glatte« Gestaltung verbietet. Und natürlich soll im neuen Blah-Design das alte Blah wiedererkennbar bleiben, denn seine Reduktion auf vier Farben und auf eine Typografie mit den in relativ großen Schriftgraden verwendeten Fonts Verdana und Georgia ist zwar nicht unmittelbar auffällig, aber ein wichtiges Wiedererkennungsmerkmal.

Mit dem alten Blahblog bin ich meinem Ideal des Designss schon sehr nahe gekommen: Ein wirklich gutes Design wird vom Nutzer gar nicht bewusst wahrgenommen, weil es sich niemals in den Weg stellt, wenn er etwas tun will und weil nichts Überflüssiges und damit Störendes darin ist, aber es hinterlässt darin dennoch einen unverwechselbaren, einmaligen Eindruck. Ein wunderschönes, ästhetisch befriedigendes (und von mir natürlich nicht erreichtes) Beispiel für gutes Design sind etwa die Braun-Geräte aus den Siebziger Jahren (hier am Beispiel der Taschenrechner).

So etwas verwerfe ich ungern ohne Not.

Aber es gab dennoch die eine oder andere Sache, die mich im alten Design immer wieder einmal störte:

  • Die Trennstriche zwischen den Blahs waren zu hell und haben sich damit in den Vordergrund gestellt. Angesichts der Tatsache, dass über jedem einzelnen Blah auch ein paar Meta-Angaben standen, waren sie auch überflüssig. Sie einfach zu entfernen, war aber ebenfalls unbefriedigend.
  • Die Seitenleiste war nur durch andere Schriftgrade vom eigentlichen Inhalt abgesetzt, was dem Ganzen ein etwas unaufgeräumtes Aussehen gab.
  • Die Trennstriche in der Seitenleiste waren ebenfalls zu hell und zu aufdringlich.
  • Die Navigationslinks zu einem aufgelisteten Einzelartikel waren nicht ausreichend von den Metainformationen (Autor, Datum, Uhrzeit) abgesetzt, was verwirrend wirkte. Zudem waren die Texte dieser Navigationslinks etwas zu viel des Textes an einer Stelle, an der keine richtige Information transportiert wird.
  • In der Einzelansicht bekam der Text des Blahs und das gesamte Design eine andere Breite, was beim Durchblättern einen überraschenden, aber nicht wirklich angenehmen Eindruck hinterließ. Zudem wirkte die Breitenänderung ungünstig, wenn das Blahblog auf einem Pad-Computer betrachtet wurde, da dort beim Skalieren der ganzen Seite die Schrift kleiner wurde. Da mittlerweile knapp fünf Prozent der Leser mit derartigen Geräten zugreifen, ist das ein unerwünschter Effekt, den ich mildern musste.
  • Die alten Stylesheets ermöglichten mir keine vernünftige Auszeichnung von Zitaten, insbeondere waren <cite> und <blockquote> nicht definiert. Ich musste mir mit Kursivstellen und Anführungszeichen behelfen, was natürlich keine semantisch korrekte Auszeichnung ist.
  • Das damals verwendete Prologue-Theme enthielt relativ viel im Blah unbenutzten Code.

Nach ein paar Tagen Löschen überflüssigen Codes, Bearbeitung von Templates und Editieren im CSS hatte ich dann endlich ein Ergebnis, mit dem ich wieder einigermaßen zufrieden war. Vor allem war es ein Ergebnis, das immer noch wie das Blahblog aussah. Vom alten Prologue-Code sind allerdings nur noch Teile in Verwendung.

Die typische und meistgesehene Ansicht, eine Auflistung der Blahs (aktuell, zu einem Schlagwort, aus dem Archiv, eines Autors, einer Suche) sieht jetzt so aus:

Listenansicht des Blahblogs

Die Trennlinien sind verschwunden, stattdessen werden die Metainformationen zu einem Blah durch einen anderen Hintergrund abgesetzt und bilden so eine deutliche Trennung – gewöhnliche Überschriften gibt es im Blahblog ja nicht, so dass ein anderes Element diese Funktion übernehmen muss. Eine relativ kleine Überschrift erklärt, um welche Ansicht es sich handelt und enthält einen Link auf den zugehörigen RSS-Feed. Es ist mir weiterhin wichtig, dass alle nur denkbaren Feeds direkt und deutlich verlinkt werden, und ich erwarte, dass der »gute alte Feedreader« in gar nicht so ferner Zeit seine Renaissance erleben wird, wenn sich immer mehr Menschen von den Web-2.0-Sites abwenden und wieder nach Werkzeugen unter eigener Kontrolle suchen, die ihnen die tägliche Webkost aufbereiten. Die Links zu einem Einzelartikel (Kommentare, Permalink) sind jetzt nicht mehr textuell, sondern auffällige Piktogramme – wobei das aus der Sicht von Lesern und Trollen Wichtigste, die Kommentarmöglichkeit, durch eine eingeführte fünfte Farbe, ein deutliches Rot, hervorgehoben ist. Die Schlagwörter sind mit einem Ordner-Icon markiert, um ihre Funktion im Blog zu verdeutlichen.

Das sind alles in allem keine großen Änderungen. Sehr anders ist jetzt allerdings die Ansicht des einzelnen Blahs geworden:

Ansicht eines einzelnen Blahs im Blahblog

Diese Ansicht wird relativ häufig aus Suchmaschinen erreicht und immer wieder einmal extern verlinkt. Leser, die hierauf stoßen, sehen also häufiger nicht den Kontext des Blahblogs, sondern nur diese eine Seite.

Deshalb ist es wichtig, dass sehr explizit ausgedrückt wird, was die Funktion des angebotenen RSS-Feeds dieses Blahs ist – es handelt sich um den Feed für die Kommentare. Der Text des Blahs ist durch einen auffallend dunklen Hintergrund und einen vergrößerten Schriftgrad deutlich vom Rest der Seite abgegrenzt, die Präsentation der Meta-Angaben ist ebenfalls etwas größer, um sofort zu klären, wer diesen Text wann geschrieben hat. Für die Auflistung der Kommentare wird im Wesentlichen das gleiche Design verwendet, das auf Listenseiten für die Auflistung der Blahs Verwendung findet – sogar die Schriftgrade sind gleich. Der einzige Unterschied liegt in den kleineren Gravataren. So wird klarer gemacht, dass für jeden der Raum zum Blah gegeben ist – ich werde auch in Zukunft selbst offensichtliche Trollereien und zuweilen derbe persönliche Angriffe nur löschen, wenn es aus juristischen Gründen unausweichlich geboten ist. (Also bei Aufforderung zu Straftaten, bei Volksverhetzung und bei vergleichbaren Missbrauchsformen.) Die Schlagwörter sind in der Einzelansicht jetzt unterm Text, weil sie nachrangig sind – sie geben einem Leser nach »Genuss« des Blahs die Gelegenheit, weitere ähnliche Inhalte zu finden. Die Ikonografie ist natürlich konsistent gehalten, in der Hoffnung, dass sie schnell aufgefasst wird.

Ob das neue Design besser ist als das alte, weiß ich wohl erst in ein paar Wochen. Nach all diesen Gedanken und nach Stunden am Editor werde auch ich ein bisschen »betriebsblind«. Immerhin kann ich jederzeit auf das alte Design zurückgreifen.

Eines ist es auf jeden Fall. Obwohl sich die übertragene Datenmenge pro Ansicht um ein paar Prozent erhöht hat, ist das neue Blah wegen seiner allgemeinen Entrümpelung aus Lesersicht schneller geworden. Um die recht große Last, die dieses Blog auf dem Server erzeugt, noch ein wenig weiter zu reduzieren, gebe ich den Robots der Suchmaschinen jetzt eine Sitemap, die nur noch eine Teilmenge der Blahs umfasst, so dass nicht regelmäßig das ganze Blog von den Bots gecrawlt wird. Google und Bing halten sich ja daran, aber Yahoo… ach, reden wir nicht drüber. Slurp kann unfassbar viel Last verursachen und pfeift immer wieder einmal auf robots.txt und die angegebene Sitemap. Wenn mir nicht das Google-Monopol in der Suche so zuwider wäre, würde ich ihn ja aussperren.

Was die Geschwindigkeit betrifft: Ich sehe sogar noch weitere Optimierungsmöglichkeiten, werde mich daran aber erst setzen, wenn sich das neue Design bewährt hat. Vermutlich werde ich in den nächsten Tagen auch noch die eine oder andere Kleinigkeit ändern. Denn auch ich sehe die Schwächen von Software immer erst im produktiven Einsatz… 😉

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Anziehpuppe: Fraktale Welten

Vermutlich ist das Blog Fraktale Welten dasjenige Blog, bei dem ich am häufigsten das Design geändert habe. Jetzt war es wieder einmal so weit:

Screenshot des neuen Designs der Fraktalen Welten

Es ist wirklich schwierig. Ich wollte dort niemals ein Design haben, das besonders »aufdringlich« ist, damit möglichst wenig von den dort dargebotenen Fraktalen ablenkt. Aber wenn es zu dürr aussieht, kann es mich auch nicht befriedigen. Die reinen Fotoblog-Themes sind ungeeignet, weil sie automatisch für die Darstellung skalieren, ich aber jahrelang (seit Oktober 2006) ein Vorschaubild mit dem voll aufgelösten Bild verlinkt habe – das funktioniert nicht mit Fotoblog-Themes; diese gehen beim Klick auf ein Bild auf das nächste Bild weiter.

Mal schauen, wie alt dieses Design wird…

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Twitter? Zensor!

Never a revolution will be twittered again -- ZENSOR

Hier werden bis auf weiteres nicht mehr meine Tweets auf einer eigenen Seite dargestellt. Hintergrund dieser Entscheidung sind die aktuellen Zensurmaßnahmen, mit denen sich Twitter wohl auch den chinesischen Markt gern sichern würde.

Wer das hier verwendete Bild haben möchte, bediene sich bitte einfach:

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Diese Bilder sind unter den Bedingungen der Piratenlizenz lizenziert. Share and Enjoy, but do not sue me!

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