Warum Passwörter besser als Biometrie sind

Seit März ist es offiziell: Laut BGH darf die deutsche Polizei auch gegen den Willen von Bürgern Fingerabdrücke oder Gesichtsscans erzwingen, um Smartphones zu entsperren […] Wer Biometrie heute immer noch als Sicherheitsfeature bewirbt, ignoriert die Realität. Ein Telefon, Smartphone oder Tablet, das nur mit biometrischen Merkmalen abgesichert ist, kann von Strafverfolgungsbehörden binnen Minuten entsperrt werden

[Archivversjon]

Die zivilisierten Zeiten, in denen man nicht dazu verpflichtet war, sich gegenüber Ermittlern selbst zu belasten, sind beendet, wenn man biometrische Zugangssicherungen verwendet. Dazu kommt, dass dabei durchaus Anhaltspunkte für Taten gefunden werden könnten, deren Ermittlung gar nicht der Anlass für die polizeilich erzwungene Datendurchsuchung mit Bewegungsprofilaufzeichnung waren, zum Beispiel Taten von Freunden, Lebensgefährten, Kindern oder Kollegen. Es ist ja nicht so, dass die Polizeien in der Bundesrepublik Deutschland ein Verwertungsverbot für etwas hätten, was sie mehr zufällig beim Ermitteln miteinsammeln – wer so viel Zivlisation wünscht, muss schon in die USA gehen.

Schützt eure Computer, Telefone und sonstigen Geräte immer mit altmodischen Passwörtern! Und lasst euch nicht einreden, dass das kein ausreichender Schutz wäre. Denn das ist Lüge. Weder benötigt dieser Schutz eine Ergänzung durch eine Zwei-Faktor-Authentizierung unter Angabe der persönlichen Telefonnummer gegenüber einem Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell, noch muss dieser Schutz durch technisch anfällige und juristisch wirkungslose Biometrie ersetzt werden.

Einmal ganz davon abgesehen, dass man ein kompromittiertes Passwort viel einfacher verändern kann als einen kompromittierten Fingerabdruck.

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Zitat des Jahres

Auch die Meere sehen wir als digitalen Chancenraum.

Verantwortung für Deutschland, Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 21. Legislaturperiode, Seite 71, Zeile 2284

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Re: Anfrage NDR-Recherche

Ich habe heute eine E-Mail beantwortet, und diese Antwort veröffentliche ich hier, damit ich nicht noch mehr derartige Mails von Journalistys auf der Contentpirsch beantworten muss – oder wenigstens in Zukunft in etwas erfreulicherer Weise angeschrieben werde. Hinweis für Allergiker: Meine Antwort kann Spuren von Galle enthalten.

Natürlich habe ich die Namen der Empfänger anonymisiert.

Ein fröhliches Hallo, Frau B.,
ein fröhliches Hallo, Frau S.,

Am 29.08.25 um 14:35 schrieb B.:

Guten Tag,

meine Kollegin S. und ich recherchieren aktuell für einen 45-minütigen Film im Auftrag des NDR über die Verdrängung von Mietern durch Kurzzeitvermietungen (z. B. über Airbnb).

ich begrüße es ja, dass sie nach so vielen Jahren endlich einmal bemerken, wie Mietwohnungen in äußerst lukrative »wilde Hotelzimmer« umgewandelt werden, während unter den Brücken der Stadt an einigen Orten kaum noch Platz ist.

Leider arbeiten sie als quasi-besoldete »Journalismusbeamte« des kernkorrupten Parteienstaatsfunks der Bundesrepublik Deutschland auf der Seite der Unmenschen, Feinde, Vampire, Ausbeuter, Armenhasser, Lohndrücker, Kriegsbejubler, Menschenverschleißer, Geldanbeter, Lügner und gewerbsmäßigen Korruptionsüberseher. Von daher wirkt ihr plötzliches Interesse an den von ihnen am Schreibtisch mit hervorgebrachten kalten und unmenschlichen Zuständen auf mich nicht nur völlig unglaubwürdig, sondern auch wie ein deutlich zu großes Päckchen Verachtung mit Rotz.

Dabei liegt unser Fokus vor allem auf dem Stadtteil Hannover-Linden-Süd. Bei der Suche nach Ansprechpartnern bin ich auf Ihre Website tamagothi.de <https://www.tamagothi.de/?utm_source=chatgpt.com> [sic!] gestoßen.

Dass sie »recherchieren« und es ihnen dabei zwar gelingt, meine Mailadresse im Impressum meiner Website zu finden, es aber nicht einmal schaffen, den sowohl in großen Buchstaben im Titel der Website als auch noch einmal im Impressum genannten Namen zu erblicken und mich wie die Spam eines Trickbetrügers zum unpersönlichsten »Guten Tag« machen, zeigt durch bloßes Hinschauen die »Tiefe«, »Gründlichkeit« und »Ernsthaftigkeit« ihrer so genannten »Recherche« überdeutlich – zusammen mit der Tatsache, wie weit sie sich schon von der Lebenswirklichkeit der Menschen, deren Anliegen sie in ihrer Journalismusaufführung zu vertreten vorgeben, entfernt haben.

Dass der auf dem von mir benutzten Mailserver laufende Spamfilter ihren äußerst unpersönlichen und aufdringlich chemiesüß nach industriell hergestelltem Massenprodukt schmeckenden Kommunikationsversuch automatisch als Spam erkannt und aussortiert hat, passt dazu wie die Sitzbrille auf die Porzellanschüssel. Im Sieb des Spamfilters ist so zusammengewachsen, was zusammengehört: Journalismusspam für das mit Psychogeklimper musikunterlegte, in zurechtgeschnittenen »Interviews mit Betroffenen« schnell zum intellektuellen Ablasszettel für bescheidene Geister aufgekochte Gefühl, dümpelnd auf der industriell hergestellten Irrelevanz alles Berichteten im reißenden Strom der immer neuen Nachrichten – und der richtige, zum Glück für uns alle bereits heute schon illegale Betrug.

Zu meinem gewonnenen Eindruck fügt sich völlig nahtlos, dass die angegebene URL meiner Website einen Trackingparameter des angelernten neuronalen Netzwerkes mit dem Markennamen »ChatGPT« enthält – von Journalisten, Politikern und sonstigen digitalen Analphabeten wird es durchgehend mit dem Reklamewort »künstliche Intelligenz« bezeichnet, damit wir auch weniger Deutsch und mehr Reklame sprechen. Es zeigt mir nicht nur gleichermaßen grell wie lichtvoll, was sie wohl unter »Recherche« verstehen werden, sondern auch, dass sie diese Mail, statt sie zu lesen, wohl ebenfalls von einem angelernten neuronalen Netzwerk auf das »zusammenfassen« werden lassen, was für ihre Tätig- und Tätlichkeit »wichtig« ist, ohne dass auf ihrer Seite begrüßenswerte Einsichts- und Erkenntnisprozesse angestoßen werden könnten. Hach! So viel mehr Produktivität! Ich weiß also, dass ich für die Tonne schreibe. Weil es ihnen niemals um Menschen als verletzliche und zerbrechliche Individuen geht. Wegen genau dieser pseudoobjektiven Haltung von Journalistys¹ im öffentlich-rechtlichen und im contentidustriellen Betrieb haben wir hier in der Bundesrepublik Deutschland auch genau die Zustände, die wir haben und die seit rd. einem Vierteljahrhundert immer noch ein bisschen unerträglicher werden, während uns allen die Tagesschauredaktion des Norddeutschen Rundfunks in liturgiehaften Phrasen und feinstem orwellschen Neusprech von den Abenteuern des DAX erzählt, und natürlich vom nächsten Krieg, wohl weil aller guten Dinge drei sind. Schulden sind jetzt übrigens Sondervermögen, aber den Sozialstaat können »wir« uns nicht mehr leisten. Verarmte Menschen müssen bekämpft werden, dann verschwindet ja auch die Armut. Für jene unserer gemeinsamen Zeitgenossen, die so etwas öffentlich anmerken, hat ihr Berufsstand übrigens auch eine Reihe schöner, schimpflicher Bezeichnungen im diffusen, aber emotional wirksamen Bedeutungskreis »dummer Nazi«, während ein waschechter Menschenwürdeverneiner wie Herr Carsten Linnemann von der CDU Datenbanken über psychisch erkrankte Menschen anlegen will, um sie besser mit Staatsgewalt behandeln zu können und ein Innenminister Alexander Dobrindt von der aus unerklärlichen Gründen von ihresgleichen niemals als »umstritten« und »rechtspopulistisch« bezeichneten CSU sich so weit übers Gesetz stellt, dass er Gerichtsurteile einfach ignoriert, wenn sie seinen offen grundgesetzwidrigen Menschenbehandlungsideen im Wege stehen.

Daher meine Frage: Stehen Sie eventuell in Kontakt mit Menschen, die von dieser Form der Verdrängung betroffen sind, also Anwohnern, die ihre Wohnung verlieren oder verdrängt werden und die bereit wären, mit uns zunächst informell darüber zu sprechen (ohne Kamera)?

Ich werde alles tun, um fühlende und denkende Menschen, an denen mir wirklich etwas liegt, vor ihrer Verwurstung zum Content journalistischer Machenschaften zu bewahren. Egal, ob Bildzeitung oder Parteienstaatsfunk. Ich mag nämlich Menschen. Und glauben sie mir, die haben alle schon genug zu tragen, die müssen nicht noch ein weiteres Mal misshandelt und marginalisiert werden! Aber…

Meine Kollegin S. wird am Montag, den 01.09., in Hannover sein und würde sich sehr freuen, sich mit Ihnen zu treffen.

…sie können es natürlich gern mal versuchen, am verregnet-spätsommerlichen Montagabend an Ihme und Leine langzugehen und sich mal mit den vielen Menschen zu unterhalten, die dort unter den Brücken Zuflucht vor Nässe und Hitze im erschöpften Schlaf suchen, wenn sie nicht mal wieder von der Polizei vertrieben wurden. Einige Menschen schlafen sogar fernab in der Eilenriede, weil ihnen dort wenigstens keine grobe, körperliche Gewalt droht, aber die sind viel schwieriger zu finden, vor allem, wenn man desinteressiert an Menschen ist. Keine Angst, die beißen nicht, sind aber aus Erfahrung und guten Gründen ein bisschen misstrauisch geworden. Ich bitte sie dabei übrigens um die Beachtung der »Frauenquote« unter den Betroffenen der politisch von CDU, SPD, CSU, Grünen und FDP explizit gewollten und herbeigeführten Zustände, das ist sehr lehrreich, wenn man eine Woche später ein Vergessfilmchen über diese »männlichen Privilegien« produziert, damit sich die Aufmerksamkeit auf genetische Marker statt auf politisch-gesellschaftlich vorsätzlich geschaffene oder inkaufgenommene Zustände konzentriere! Vielleicht treffen wir uns dann sogar, es wäre gut möglich. Ach, sie sprechen lieber mit ChatGPT als mit Menschen? Schade, dann kann man wohl nichts machen.

Rechenmaschinen halluzinieren nicht. Rechenmaschinen rechnen. Menschen halluzinieren.

Wäre es möglich, dass wir dazu einmal kurz telefonieren?

Ich werde mich hüten, ihnen in einer unverschlüsselten E-Mail meine Telefonnummer oder irgendwelche persönlichen Daten (erst recht nicht von anderen Menschen) zu geben. Ihre NDR-Mailadresse läuft, wie mir ein schneller Blick in die Mailheader und danach ein kurzer Ausflug auf die Kommandozeile gezeigt hat…

$ host ndr.de
ndr.de has address 34.120.212.72
ndr.de mail is handled by 0 ndr-de.mail.protection.outlook.com.
$ _

…über die Rechenzentren von Microsoft, weil ihre mit Quasikopfsteuern auf das Bewohnen einer Wohnung unfassbar fettgemästete Sendeanstalt offenbar nicht dazu imstande ist, einen eigenen Mailserver zu betreiben. Ich muss davon ausgehen, dass alle persönlichen Daten, die ich in einer Mail an den NDR angebe, dafür verwendet werden, neuronale Netzwerke anzulernen, und es ist eine sichere Wette, dass ein Großteil dieser Daten mit trickreichen Prompts wieder aus den statistischen Mustern extrahiert werden kann, sowohl von Stalkern, als auch von Verbrechern als auch von dafür bezahlten Schergen verbrecherischer totalitärer Staaten. Die Benutzung wirksamer E-Mail-Verschlüsselung scheinen sie ja aus Dummheit, Wissenserwerbsangst und Gleichgültigkeit abzulehnen, sonst hätten sie meinen PGP-Schlüssel im gleichen Impressum gefunden, dem sie offenbar auch meine nicht so leicht automatisierbar auszulesende Mailadresse entnommen haben. Dass sie klicken können, sehe ich ja an ihrer Mail.

Vielen Dank für Ihre Zeit und Unterstützung!

Dieser wunderhübsche, pseudohöfliche aber in Wirklichkeit manipulative »Dank für nichts« ist wie das Krönchen auf dem Sahnehäubchen auf einem Güllebecken. Vermutlich schreiben sie auch ihre Mails mit angelernten neuronalen Netzwerken, und die haben diesen »höflichen« Stil aus den Mustern von Phishingspams übernommen. Hach, diese Steigerung der Effizienz und Produktivität! Mir wird so kalt. Gut, dass mein Leben so gut wie vorbei ist. Der Einblick ins Kommende ist gruselig genug.

Mit freundlichen Grüßen
B. und S.

Lassen sie es sich gut gehen!
Und bitte: Lernen sie es, sich zu schämen!

Elias

PS: Da sie als Kommunikationsform unverschlüsselte E-Mail gewählt haben, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird und auf jeder Station des Transportweges ausgelesen (und dabei wegen des Verzichts auf digitale Signatur sogar beliebig und unentdeckbar inhaltlich verändert) werden kann, gehe ich davon aus, dass sie nichts dagegen haben, wenn ich diese Mail zusammen mit meiner Antwort im offenen Internet veröffentliche und an Menschen weiterreiche, die mir persönlich etwas bedeuten. Vielen Dank für ihr Verständnis und ihre Kooperation! Selbstverständlich werde ich ihren Teil anonymisieren, ich bin ja kein Journalist.

¹In den wenigen Situationen, in denen ich gegenderte Wörter benutze, weil es mir einmal sinnvoll und richtig erscheint, bevorzuge ich das wenigstens mühelos sprechbare und nicht völlig sprachgefühllose y-Suffix und dazu das neutrale grammatische Geschlecht, statt mit absurdtümelnden Sonderzeichen und glottalen Plosiven auch noch die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, nur um damit schön auffällig in einer Geste ideologicher Selbstverklärung irgendeine »Haltung« zu markieren. Mir wurde schon einmal vorgeworfen, dass das verächtlich und verniedlichend klingt. Das ist nicht meine Absicht. Sollte es bei ihnen beleidigend angekommen sein, entschuldige ich mich dafür und lege ihnen nahe, mich das nächste Mal in einer Sprache anzuschreiben, in der solche Probleme nicht auftreten, zum Beispiel auf Englisch.

Dass diese mehr als nur ein bisschen unverschämte, kalte Mail nur ein paar Millimeter daran vorbeigeschrammt ist, direkt im Spamblog zu landen und warum das so ist, bedarf hoffentlich keiner weiteren Erklärung. Weitere Mails mit ChatGPT-Journalismus aus der Contenthölle werde ich nicht mehr so gnädig behandeln.

Auch wenn ich die Namen der beteiligten Personen hier nicht nenne, habe ich sie mir notiert und werde sie mir merken. Man sieht sich ja öfter mehrmals im Leben, und es ist dann gut, wenn man sich erinnern kann. Grüße auch an den Norddeutschen Rundfunk!

Für einen ersten Eindruck gibt es niemals eine zweite Chance.

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Ein Experiment: Schmelzen die Schneebälle in der Löschhölle der Neuberpolis nicht mehr?

Nach den alles in allem sehr peinlichen Ereignissen rund um die inzwischen von Harald Neuber verantwortete Telepolis – Qualitätsoffensive, Geschichtszerstörung, Begründungskirmes, bessere Nutzererfahrung im Forum durch Abschalten des Forums, angekündigte Rückgängigmachung der umfangreichen Artikellöschungen, Qualitätsjournalismus mit ganz besonders ausgezeichneter Qualität, Wiedereinschaltung des Forums und ein Forum, das gegenwärtig keine korrekten Beitragszahlen mehr anzeigt, mutmaßlich, weil das »Neue Löschen« in der Neuber’schen »Qualitätsoffensive« technisch noch nicht ganz so ausgereift ist – habe ich heute in einem Anfall von unangemessener Heiterkeit beschlossen, doch mal wieder etwas ins Forum zu schreiben. Einfach nur, um zu schauen, ob die Schneebälle in der Löschhölle jetzt wieder eine Chance haben.

Sonne macht albern. Aber Regen macht nass.

Mein Kommentar steht zu einem Artikel von Harald Neuber zur Dissertationsaffäre um die ehemalige designierte Richterin am Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf. Es handelt sich nicht um die Eröffnung eines neuen Threads, sondern um eine Antwort auf einen anderen Forenteilnehmer, der eine durchaus angemessene Frage aufwirft. Zur besseren Dokumentation habe ich von meinem Getexte auch eine Archivversion angelegt. Hier für die klickfreie Lesbarkeit nochmal mein Text:

jungspund schrieb am 14.08.2025 07:19:

warum kommt eigentlich beim weber nie raus: top diss, zwar wie so oft von eingeschränktem erkenntnisgewinn, aber alles sauber selbst gemacht.

Weil das der Normalfall einer Dissertation sein sollte. (Siehe etwa die Arbeit von Dr. rer. nat. Angela Merkel. Kein Riesensprung für die Wissenschaft, aber eigenständige wissenschaftliche Arbeit. Die hat ihr niemals einer um die Ohren gehauen, und dass da nicht drin gesucht wurde, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es war ja auch kein wissenschaftlicher Betrug, so wie etwa bei Bijan Djir-Sarai, Franziska Giffey, Karl-Theodor zu Guttenberg, Silvana Koch-Mehrin oder Annette Schavan, um man die zu nennen, die mir sofort einfallen.) Wir machen ja auch keine Story daraus, dass morgens die Sonne aufgeht, um abends wieder unterzugehen – aber wenn sie es mal nicht tut, dann ist das die Story des Tages!

Ich finde die Häufung von betrügerischen und fragwürdigen Dissertationen in der Classe politique schon sehr bemerkenswert und deute sie so, dass hochstaplerisch veranlagte Blender mit übertriebenem Geltungsdrang – wenn es nicht gar von massiven Realitätsverlusten begleitete narzisstische Störungen sind, für die anderen [sic!] Menschen auch schon einmal einen Vormund an die Backe kriegen – dort »angereichert« werden. Aber das kann natürlich ein Bias sein, weil so ein Bundesminister (oder so eine designierte Verfassungsrichterin) nun einmal von politischen Gegnern sehr viel genauer unter die Lupe genommen wird als der vielleicht genau so fragwürdige Doktor, der als Oberstudiendirektor das Gymnasium leitet. Die Auffassung eines guten Bekannten, dass die Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland eher als korrupte Titelmühlen betrachtet werden sollten, kommt mir jedenfalls nicht völlig absurd vor. So lange der akademische Grad vorm Namen ein geldwerter und karrierefördernder Vorteil bleibt, wird betrogen werden. Ja, betrogen, nicht »geschummelt«, wie es Journalisten so gern sagen, wenn mal wieder einer ihrer Lieblinge erwischt wird.

Ich weiß natürlich nichts über die Zustände in der Familie Brosius-Gersdorf, aber eines dürfte völlig sicher sein: Sowohl Frauke als auch ihr Gesponse werden die Eigenständigkeitserklärung zu ihren Arbeiten mit eigener Hand unterschrieben haben.

In diesem rd. 2.100 Zeichen langen Kürzsttext mit echtem Verschreiber – das ist die Patina im Internet – habe ich bewusst und vorsätzlich die folgenden Dinge eingebaut, die in der Vergangenheit die Wahrscheinlichkeit für eine Löschung auch bei höflicher und zurückhaltender Formulierung deutlich erhöht haben:

  1. Verwendung des schimpflichen Wortes Classe politique, zusätzlich durch Kursivstellung hervorgehoben, damit man es auch nicht übersieht;
  2. Behauptung, dass Menschen mit gefährlicher psychopathischer Veranlagung in politischen Parteien »angereichert« würden, dass es sich sozusagen um Karrierenetzwerke für Geisteskranke handele;
  3. Durch nichts motivierte Ausweitung dieses Verdachts auf Menschen in hochdotierten Beamtenposten, die nicht so sehr unter öffentlicher Beobachtung stehen (und sich oft als Selbstherrlichkeit in Person aufführen);
  4. Indirekte Bezeichnung der Universitäten in der BRD als »korrupte Titelmühlen«, was bei mir nach meiner eigenen Vermutung wohl schon einmal ein Löschgrund war;
  5. Offener und nicht ganz treffender Vorwurf einer Straftat, nämlich eines Betruges nach § 263 StGB; und
  6. Offener Vorwurf an Journalisten, dass sie keinesweg objektiv über Tatsachen schreiben wollen und vorsätzlich irreführende Sprache verwenden, um ihre Leser emotional zu manipulieren. Dies halte ich für eine leicht zu beobachtende Tatsache, aber Journalisten reagieren darauf regelmäßig mit gekränkter Eitelkeit.

Das alles habe ich in einem einzigen Absatz konzentriert, damit es auch so richtig auffällt und einen Großteil der niemals klar kommunizierten Checkliste eines fürs Löschen bezahlten, also »professionellen« Löschos bei der Telepolis bedient.

Vor noch gar nicht so langer Zeit wäre dieser Kürzsttext in der Löschhölle der Neuberpolis noch am gleichen Tag gelöscht worden. Nein, nicht auf die »Trollwiese« verschoben (was ich angesichts der von mir gern in Foren eingesetzten rhetorischen Mittel wenigstens ein bisschen nachvollziehen könnte), sondern weggemacht. Ratzefummel, futschikato, wech. Nicht gedacht soll seiner werden!

Wie es jetzt aussieht? Ich habe da so einen Verdacht. Ich habe ja etwas auf die Form geachtet, um die Medizyn (oder, bei hinreichender ideologischer Verblendung: das Gift) leichter schluckbar zu machen, und gehe davon aus, dass das inzwischen ausreichen könnte. Denn die von Harald Neuber vorgenommene Kastration am Leserforum der Telepolis war sicherlich nicht so gut fürs contentindustrielle Geschäft.

Im Moment…

Ansicht des Threads im Telepolis-Forum, in dem ich kommentiert habe. Ein Beitrag wurde bereits gelöscht.

…scheine ich noch recht zu haben: Die Löschos aus der Karl-Wiechert-Allee haben ihren Frühstückskaffee schon getrunken und löschen durch, aber mein rhetorischer Versuch steht noch. In der Neuberpolis ist die Verpackung wichtiger als Inhalte. Und das passt vorzüglich zu den Betrugsdoktoren in den Partei- und Verwaltungsapparaten. 🙃️

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Wertes Statistisches Bundesamt!

Für die Lebenswirklichkeit der allermeisten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland sind (von euch regelmäßig in euren PResseerklärungen verschwiegene) Medianwerte wesentlich treffender als (von euch ausschließlich genannte) Durchschnittswerte.

Zur Verdeutlichung nur ein Extrembeispiel: Wenn in einer Gruppe von zehn Menschen einer über fünf Millionen Euro verfügt, und die verbleibenden neun über nichts, dann verfügen sie im Durchschnitt über eine halbe Million Euro. Im Median über nichts.

Ach, das wisst ihr schon längst?

Keine weiteren Fragen.

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