Tipp für ein deutsches bbPress

Wie ich an den Statistiken für mein eingestelltes Projekt rund um meine inoffizielle deutsche Sprachdatei für bbPress sehen kann, wird zurzeit eher noch vermehrt nach einer deutschen Sprachdatei gesucht. Einige haben mich sogar angemailt, ob ich ihnen die Datei zusenden kann. Ich werde das nicht tun. Solche Anfragen sind sinnlos.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich deutlich genug ausgedrückt hätte, warum ich keinen weiteren Beitrag zu bbPress mehr leisten werde. Ein Projekt, dessen ton-  und richtungsgebende Entwickler derart unverantwortlich sind, dass sie es in Kauf nehmen, dass sich viele Menschen ungewarnt eine Software auf ihrem Webserver installieren, die wegen eines bekannten und längst behobenen Fehlers einen Angriff zum Kinderspiel macht, kann und werde ich nicht weiter unterstützen. Der Zustand geht jetzt bereits in die vierte Woche. Es ist keine Kleinigkeit. Welcher Schaden auf diese Weise angerichtet wurde, lässt sich kaum ermessen. Ich finde es schade um eine schöne, kleine Software zum Betrieb eines Webforums, kann es aber nicht ändern – und bin wegen meiner Lebensumstände auch nicht dazu imstande, einen Fork des gegenwärtigen Standes zu tragen (aber ich habe tatsächlich darüber nachgedacht). Wenn sich jemand anders dazu entschließt, einen Fork zu machen und sich bei diesem Fork auf die Stärken von bbPress konzentriert – auf einen Minimalismus, der nicht als Einschränkung, sondern als Feature verstanden werden sollte – denn wird ein solches Projekt meine Unterstützung haben, und zwar weit über das Erstellen einer Übersetzung hinaus. Aber das gegenwärtige bbPress ist eine Software mit trüber Gegenwart und ungewisser Zukunft, von deren Einsatz ich nur abraten kann.

Wer jetzt dennoch um jeden Preis seine Forensite mit bbPress betreiben will, ist hier wenigstens von mir gewarnt worden.

Und wer seine Forensite mit bbPress betreiben will und aus verständlichen Gründen möchte, dass diese Forensite auch seine Muttersprache »spricht«, der bekommt hier von mir einen Tipp, wie man dennoch mit geringem Aufwand an meine inoffizielle deutsche Sprachdatei kommen kann.

Das Verzeichnis my-languages, in welchem die Sprachdatei einer bbPress-Installation liegt, ist standardmäßig nicht gesperrt oder geschützt. Wenn der Betreiber einer bbPress-Forensite keine weiteren Vorkehrungen getroffen hat, kann die Sprachdatei einfach von dort heruntergeladen werden. Meine inoffizielle Sprachdatei wird in beinahe allen aktuellen deutschen bbPress-Forensites verwendet, diese müssen nur noch gefunden werden.

Diese können zum Beispiel gefunden werden, indem man mit Google nach einem Text sucht, der auf vielen bbPress-Forensites mit meiner Sprachdatei erscheint. Dabei werden etliche Sites gefunden. Nun muss nur noch der Pfad der Installation ermittelt werden (also das Verzeichnis, in dem bbPress läuft und das normalerweise als Internetadresse der Startseite eingegeben wird) und an diese URL der Text /my-languages/de_DE.mo gehängt werden. So kann die Sprachdatei aus einer bestehenden bbPress-Installation heruntergeladen werden.

Eventuelle Verwünschungen, warum das nicht einfacher geht, bitte an die Leute richten, die sich bbPress Deutschland nennen, aber ihre einst groß angekündigte Website schon lange nicht mehr pflegen und lieber als WordPress Deutschland ihr Geld verdienen oder auch direkt an Matt Mullenweg, der formal für die offizielle Entwicklung von bbPress verantwortlich ist, aber es bevorzugt, sich zwar mit dieser Feder zu schmücken, doch ansonsten nicht viel dafür zu tun. Dieser Thread im offiziellen bbPress-Forum könnte auch ein Anlaufpunkt für eventuell geäußerten Unmut sein, aber dabei bitte beachten, dass im offiziellen bbPress-Forum immer wieder einmal Beiträge verschwinden gemacht werden, wenn sie sich sachlich mit den Plänen der bbPress-Entwickler auseinandersetzen (der Link bezieht sich auf diesen Post, der erst danach freigeschaltet wurde, und vorher eben nicht, obwohl kräftig in diesem Thread administriert wurde.) – die ganz besondere Gleichgültigkeit auf Seiten der bbPress-Entwickler ist wirklich keine neue Erscheinung.

So, jetzt aber endgültig genug davon. Von weiteren Mailanfragen bitte ich abzusehen.

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Frau Christina Metternich!

Die Erfolgsaussichten für »ihre« Spam werden auch durch entnervende Aufdringlichkeit nicht besser. Aber dafür werden »sie« immer besser auf Unser täglich Spam dokumentiert.

Lassen »sie« es also einfach bleiben.

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Das wars mit bbPress

Es hat lange gedauert, bis mir angesichts des »Zustandes bbPress« der Kragen geplatzt ist, aber jetzt ist es so weit. Meine deutsche Sprachdatei werde ich nicht weiterpflegen, und meine kleine Website rund um diese Sprachdatei wird in wenigen Tagen vollständig aus dem Internet verschwinden ist jetzt vollständig aus dem Internet entfernt und durch einen minimalen Platzhalter ersetzt worden.

Wer wissen will, warum, kann dies gern nachlesen.

Nachtrag: Eben geändert, weil die Site jetzt erstmal weg ist. Ein Projekt weniger.

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Die Presseschreiber

Da hat mich doch jemand gefragt, ob ich diese Grafik…

Was ein BH ist für die Weiber, das sind fürs Volk die Presseschreiber. Denn beide drücken ganz enorm die Massen zu gewünschter Form.

…nicht in einem gut druckbaren Format irgendwo zum Download stellen kann. Nun, welches Format solls denn sein? Ich biete hier mal einen Download als SVG-Datei an, das sollte die wenigsten Probleme bereiten. Inkscape ist ja frei.

Wie immer lizenziert unter Piratenlizenz. Viel Spaß damit!

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Zum Website-Fingerprinting

Es vergeht ja kaum ein Tag, an dem ich nicht irgendwelchen Hokuspokus zum Thema Privatsphäre im Internet lesen muss – und irgendwelche Maßnahmen, mit deren Hilfe die Surfer doch noch irgendwie in Profile gepackt werden sollen. So machen jetzt auch Leute ordentlich Datamining in den Datenpaketen aus dem Tor- und JAP-Netzwerk, und es gelingt ihnen wirklich – obwohl sie natürlich kein einziges Byte der Kommunikation entschlüsselt kriegen – Surfer allein über die aufgerufenen Websites individuell zu identifizieren.

In der Tat, das kann klappen – man hat ja Interessen, die man verfolgt. Neben den Gegenmaßnahmen, die Golem da anpreist…

Wer seine IP-Adresse häufig ändert und nach jeder Änderung andere Webseiten ansteuert, senkt die Trefferquote der Analysesoftware. Eine weitere Schutzmöglichkeit besteht darin, verschiedene Proxys für verschiedene Aktivitäten zu verwenden.

…fällt mir ganz spontan noch eine weitere ein: Gebt diesen Profilerstellern doch jede Menge Daten, damit sie auch etwas zum Analysieren haben!

Es reicht wohl erstmal hin, wenn ein nennenswerter Anteil des Traffics aus völlig zufällig ausgewählten Websites besteht. Und damit es auch wirklich schön zufällig ist, kann man ruhig dem Computer die Auswahl überlassen.

Auf meinem Debian habe ich zum Beispiel eine hübsche Wörterbuchdatei, die aus über 300.000 Wörtern besteht. Ideal, um eines davon zufällig auszuwählen, es als Suchbegriff für Google zu verwenden und zufällig fünf Links aus dem Suchergebnis auszuwählen und anzusurfen.

Zum Glück beim Umsetzen dieser einfachen Idee ist fast alles fertig, was ich dafür brauche – unixoide Systeme sind ja nicht gerade arm an nützlichen, kleinen Tools. Für die Google-Suche und das Ansurfen der gefundenen Websites nehme ich meinen für viele derartige Aufgaben unentbehrlichen lynx, und das Extrahieren des gewünschten Wortes lässt sich sehr bequem mit dem ollen sed erledigen.

Das Skript habe ich aus Bequemlichkeit schnell in Perl gehäckselt – es wäre auch als Shellskript möglich gewesen, aber etwas schwieriger:

#!/usr/bin/perl
# -*- coding: utf-8 -*-
########################################################################
#
# randsurf.pl
# Automatisiertes zufälliges Surfen
#
# Voraussetzungen:
# - lynx
# - Übliche Unix-Utilites wie wc und sed
#
# Das hat beides jeder, der ein richtiges Betriebssystem hat.
#
########################################################################
#
# Elias Schwerdtfeger, https://www.tamagothi.de/
# Lizenziert unter Piratenlizenz - licensed under the terms of the 
# pirates' license - SHARE AND ENJOY, BUT DON'T SUE ME!
#
########################################################################

use strict;
use warnings;


# Eine Datei mit einer Wortliste, jede Zeile ein Wort. Hier kann 
# natürlich auch eine eigene Datei verwendet werden.

my $wordfile = '/usr/share/dict/words';


# Ermitteln eines zufälligen Wortes aus der Datei. Alles, was man
# dafür braucht, hat ja schon das freundliche Betriebssystem, wenns
# denn kein Winhose ist.

my $wordcount = `wc -l $wordfile`;
$wordcount =~ s/[^0-9]//g;
my $randindex = int(rand($wordcount)) + 1;
my $randword = `sed -n ${randindex}p $wordfile`;


# So, jetzt machen wir damit eine Guhgell-Suche

my $p = `lynx -dump -listonly -nonumbers 'http://www.google.com/search?q=$randword'`;
my @lines = split /\n/, $p;


# Alles, was kein Link ist oder was ein Link auf Guhgell ist, wird
# entfernt.

@lines = grep(/^http\:/, @lines);
@lines = grep(!/google/, @lines);


# @lines ist jetzt ein Array mit den URLs, die Google als Suchergebnis
# ausgespuckt hat. Nehmen wir doch mal fünf willkürliche URLs raus und
# surfen die an

my $nlines = int(@lines);
for (my $i = 0; $i < $nlines; ++$i)
{
    my $j = int(rand($nlines));
    my $tmp = $lines[$i];
    $lines[$i] = $lines[$j];
    $lines[$j] = $tmp;
}
my $maxsurf = $nlines > 5 ? 5 : $nlines;
for (my $i = 0; $i < $maxsurf; ++$i)
{
    my $forget = `lynx -dump -nolist '${lines[$i]}'`;
    # Wer sehen will, was er da angesurft hat, könnte es ausgeben
    # print "$forget\n\n";
    # Damit es realistischer aussieht, könnten wir Pausen machen...
    # sleep(rand(30)+rand(30)+30);
}

# Wer jetzt noch Lust darauf hat, der kann dieses einfache Verfahren
# erheblich verbessern, etwa durch das Versenden obskurer Referer...
# Have fun!

Eine Anpassung an individuelle Wünsche ist schnell gemacht, wenn man ein wenig Perl kann. Wer regelmäßig mit Tor unterwegs ist und nicht getrackt werden möchte, wird sich dieses Skript vielleicht in die crontab schreiben wollen, um es in regelmäßigen Abständen aufzurufen. Dabei empfiehlt sich dann noch ein bisschen »Verwürfelung«, damit dies nicht zu allzu auffälligen und leicht filterbaren Mustern führt. Wenn man es jede Minute aufruft, sollte vielleicht ein…

exit if(rand(10) > 8);

…an den Anfang gesetzt werden, damit es im Schnitt nur jedes fünfte Mal ausgeführt wird. Und dass der Aufruf immer zur vollen Minute erfolgt, kann auch verräterisch sein, lässt sich aber durch ein schlichtes…

sleep(rand(60));

…am Anfang des Skriptes wirksam verhindern. Jeder, der kurz darüber nachdenkt, wird selbst auf weitere Verbesserungen kommen.

Sollen die doch mal ihr Profiling mit lauter zufällig angesurften Websites machen, in denen die »Nutzinformation« erst einmal gesucht und ausgefiltert werden muss! Wer dann richtig kreativ wird, denkt sich bestimmt auch etwas aus, um die Nutzinformation dünner zu machen – zum Beispiel ist die einseitige Benutzung von Google zum Ermittlen von zufälligen Websites eine echte Schwachstelle in diesem Skript, die es Untersuchern leicht macht. Und der Lynx sollte ruhig seinen User-Agent ändern.

Wer keine Lust hat, das kleine Skript übers Clipboard zu transportieren: Hier ist der Download.

Eher für »normale« Menschen gedacht und problemlos unter Windows laufend ist übrigens das Firefox-Plugin »Track Me Not«, dass ebenfalls eine Reihe sinnloser Suchen erzeugt.

Abschließende Anmerkung: Mir geht dieses ganze User-Tracking und überhaupt jede Bestrebung zur Totalüberwachung an allen möglichen und unmöglichen Stellen sowas von auf den Keks! Dass hier die Interessen von repressiven Staaten und von Marketingärschen in die gleiche Richtung gehen, ist ein gutes Spiegelbild, dass diese beiden Gruppen den gleichen Allheitsanspruch und Kontrollwahn haben – und sich gefälligst zur Hölle scheren sollen.

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