Ubuntu Unity ohne Launcher und Menü?

Wer sein Ubuntu frisch auf 11.04 geupdatet hat und sich nun unter seinem Account anmeldet, um den frischen (und in seinen Konzepten wie eine Mischung aus dem NeXT-Dock, Apple-Menüleiste und Händioberfläche daherkommenden) Unity-Desktop benutzen möchte, sieht manchmal… fast nichts. Kein guter erster Eindruck… 🙁

Das Problem

Am oberen Bildschirmrand, wo eigentlich eine Menüleiste zu finden sein sollte, ist entweder gar nichts zu sehen oder aber nur der Schatten der Menüleiste. Am linken Bildschirmrand, wo eigentlich der Anwendungsstarter liegen sollte, ist ebenfalls Leere. Aber wenn mit der Maus auf eine Stelle geklickt wird, an der ein Menü sichtbar sein sollte – zum Beispiel ganz rechts oben, zum Abmelden, Ausschalten etc. – denn klappt dort das Popup-Menü auf. Wenn in den Bereich geklickt wird, in dem sich der Launcher (oder zu Deutsch: Anwendungsstarter) befinden sollte, werden Programme gestartet. Die Elemente sind also vorhanden, sie sind nur nicht sichtbar. Die Bedienung ist ein Blindflug. Die Unity-Oberfläche ist völlig unbrauchbar. Selbst harte Formen der Problembewältigung, wie etwa das Löschen (oder besser: Umbenennen) des gesamten Verzeichnisses ~/.config bringen keine Lösung für das Problem, sondern führen nur zum Verlust der bisherigen Programmeinstellungen.

In der Tat: Eine sehr innovative Form der Benutzerführung hat sich Ubuntu da ausgedacht. :mrgreen:

Wenn schnell an einer Konsole (am bequemsten zu erreichen, indem eine Session »Ubuntu Classic« gestartet wird) mit sudo adduser test ein neuer User angelegt wird und eine Anmeldung mit diesem User ausprobiert wird, gibt es keine Probleme. Der Unity-Desktop sieht so aus, wie er aussehen sollte – was manche vielleicht auch als Fehler empfinden, aber das soll hier nicht Thema sein. Es handelt sich also um ein Problem, das an einen Benutzeraccount gebunden ist.

Obwohl dieses Problem zurzeit häufiger in Foren zu finden ist, findet sich dort noch kein zielführender Hinweis zur Lösung des Problems. Nun gut, denn will ich mal einen Tipp geben.

Die Lösung

Im Fall, mir heute den Abend vergällt, war die Ursache dieses Problems zwar schwierig zu finden, aber einfach zu beheben. Für den Benutzeraccount wurden einmal mit einem anderen Programm die Einstellungen für die 3D-Beschleunigung »angepasst«, und das Ergebnis dieses kleinen Tweaks vertrug sich offenbar nicht mit den Anforderungen, die Unity stellte.

Wenn das der Fall ist, existiert im $HOME-Verzeichnis des betroffenen User-Accounts eine Datei namens .drirc, die einfach mit…

rm .drirc

gelöscht werden kann. Danach hat man mit Unity nur noch die Probleme, die von Ubuntus Neuerfindung des Desktops und den vielen kleinen Schwächen dieser Bananensoftware verursacht werden, aber Unity lässt sich benutzen.

Ich hoffe, dass dieser Tipp anderen Menschen die Stunden der Fehlersuche erspart, die ich gerade hinter mich gebracht habe… 😉

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Monitorprobleme mit Ubuntu?

Ich sitze gerade hinter¹ einem schönen, klickigen Ubutu 10.10 »Maverick Meerkat« (angesichts der Ressorcen-Anforderungen fände ich »Rotten Raptor« ja viel passender), wie üblich mit zusammengeklaubter, nicht ganz aktueller Hardware betrieben. Immerhin, die 3D-Beschleunigung funktioniert, und dieser tollwütige GNOME lässt mir die Fensterchen beim Verschieben so richtig hübsch wobbeln, darauf habe ich doch mein ganzes Leben lang gewartet… :mrgreen:

Dieses tolle System ist allerdings aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen zur Auffassung gekommen, dass der angeschlossene Monitor keine andere Auflösung als 1024×768 bei 60 Hertz beherrschte, und deshalb bietet es mir auch keine andere Auflösung zur Einstellung an. Ein Hauch von Windows für Linux verbreitet sich stets in meinem Kopf, wenn ich es mit einem Ubuntu zu tun habe, und das ist in letzter Zeit immer häufiger der Fall.

Zunächst die gute Nachricht: Ich bediene den GNOME jetzt mit einer Auflösung, die zu diesem Monitor viel besser passt, nämlich mit 1400×1050 bei 75 Hertz. Diese für viele etwas »krumm« aussehende Auflösung erhält mir das Seitenverhältnis von 4:3, so dass bei grafischen Arbeiten die Kreise auch weiterhin wie Kreise aussehen. Wer darauf nicht so viel Wert legt, wird vielleicht eine andere Auflösung wählen. Außerdem passt eine Bildwechselfrequenz von 75 Hertz besser zu meinem Kopf, der doch beim 60-Hertz-Flackern recht schnell und zuverlässig gebieterische Kopfschmerzen produziert.

Und jetzt die schlechte Nachricht: Um das hinzubekommen, musste ich auf recht tiefem Level vorgehen. Die ganz kurze Anleitung ist diese:

Ganz kurze Anleitung

Terminalfenster aufmachen mit Anwendungen ▷ Zubehör ▷ Terminal.

Dort ein Kommando…

$ sudo gedit /etc/X11/Xsession.d/45custom-xrandr-settings

…absetzen und anschließend das Passwort eingeben. Der Texteditor läuft mit root-Rechten, also aufpassen.

(Das $ ist der Shellprompt, den ich hier übernehme, um Benutzereingaben von Programmausgaben zu unterscheiden. Es soll nicht getippt werden.)

In diese Datei (sie müsste leer sein) die folgenden Zeilen einfügen:

xrandr --newmode "1400x1050_75.00" 156.00 1400 1504 1648 1896 1050 1053 1057 1099 -hsync +vsync
xrandr --addmode VGA1 "1400x1050_75.00"

Es kann sein, dass – abhängig von der verwendeten Grafikkarte – anstelle von VGA1 eine andere Zeichenfolge verwendet werden muss. Welche das ist, ergibt sich durch Absetzen des Kommandos xrandr im Terminal, das ungefähr den folgenden Output erzeugen wird:

Screen 0: minimum 320 x 200, current 1400 x 1050, maximum 4096 x 4096
VGA1 connected 1400x1050+0+0 (normal left inverted right x axis y axis) 0mm x 0mm
   1360x768       59.8  
   1024x768       60.0  
[...Von mir gekürzt]

Die zweite Zeile der Ausgabe beginnt mit der Bezeichnung, die verwendet werden muss.

Nach dem Speichern dieser Datei und dem Neustart des X-Servers steht die neue Auflösung in den GNOME-Einstellungen unter System ▷ Einstellungen ▷ Bildschirme zur Verfügung und kann normal eingestellt werden.

Die Hardwareerkennung von Ubuntu heißt auf gut Deutsch übrigens LMAA.

Weniger kurze Anleitung

Wer eine andere Auflösung haben möchte, muss diese lustige Zeile mit den vielen Zahlen erzeugen – die, wenn es etwa die vielen Menschen vertrautere Auflösung von 1280×1024 bei 75 Hertz sein soll, folgendermaßen aussieht:

xrandr --newmode "1280x1024_75.00" 138.75 1280 1368 1504 1728 1024 1027 1034 1072 -hsync +vsync

Diese muss natürlich noch als gültiger Modus hinzugefügt werden:

xrandr --addmode VGA1 "1280x1024_75.00"

Wer schon einmal in älteren Linux-Zeiten eine Modeline für XFree68 geschrieben hat, wird sich sofort zuhause fühlen und braucht keine weitere Anleitung, sondern nur noch einen Taschenrechner und möglicherweise noch einen Schmierzettel. Es ist tatsächlich genau das Gleiche, und es ist auch genau so flexibel und gefährlich. Allerdings ist Ubuntu (mit gutem Recht) der Meinung, dass Anwender von derartigen technischen Details verschont werden sollen und setzt stattdessen auf einem Satz »intelligenter« Skripten und Programme – die einem ziemlich »dumm« vorkommen können, wenn sie nicht funktionieren.

Die meisten Ubuntu-Anwender werden noch nicht derartige Erfahrungen gemacht haben. Für diese ist die folgende Kurzanleitung und die Warnung, dass bei derartigen Low-Level-Konfigurationen der Monitor auch leicht an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gebracht und in manchen Fällen sogar zerstört werden kann. Der Monitor wird auf unterstem Level angesteuert. Die zulässigen Frequenzbereiche für ihren Monitor sollten aus dem Monitor-Handbuch hervorgehen oder auf der Website des Monitor-Herstellers zu finden sein, wenn ihnen die genaue Typbezeichnung des Monitors bekannt ist. Sage bitte niemand, dass er nicht gewarnt wurde!

Wenn die gewünschte Auflösung und Bildwechselfrequenz bekannt ist – sagen wir für ein Beispiel einmal 1024×768 bei 75 Hertz – dann kann die Angabe für xrandr an der Kommandozeile mithilfe des Programmes cvt ermittelt werden (siehe man 1 cvt):

$ cvt 1024 768 75
Modeline "1024x768_75.00" 82.00 1024 1088 1192 1360 768 771 775 805 -hsync +vsync

Der Text nach Modeline wird in die Datei übernommen…

xrandr --newmode "1024x768_75.00" 82.00 1024 1088 1192 1360 768 771 775 805 -hsync +vsync
xrandr --addmode "1024x768_75.00"

…was sich hoffentlich von selbst erklärt. Nach einem Neustart des XServers steht die neue Auflösung zur Verfügung und kann mit den Hausmitteln des verwendeten Desktops eingestellt werden.

Wer möchte, kann das auch direkt an der Kommandozeile ausprobieren, um zu sehen, wie diese Auflösung aussieht:

$ xrandr --newmode "1024x768_75.00" 82.00 1024 1088 1192 1360 768 771 775 805 -hsync +vsync
$ xrandr --addmode "1024x768_75.00"
$ xrandr --output VGA1 --mode "1024x768_75.00"

Mit diesen Hinweisen – die ich natürlich ohne jede Gewähr gebe – sollte es jedem möglich sein, die optimalen Einstellungen für den verwendeten Monitor auch dann zu finden, wenn die Hardware-Erkennung versagt hat (oder auch, wenn sehr besondere Wünsche vorliegen, die von den Standard-Auflösungen nicht abgedeckt werden).

Es ist gar nicht so schwierig. Viel Spaß!

¹Ich sage zwar, dass ich »vorm Fernseher«, aber »hinterm Computer« sitze, denn das, was mir ein Rechner so oft entgegenhält, das muss ein Arsch sein… 😉

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Redesign Nachtwächter

Nachdem ich die letzte Handvoll Leser von Lumières dans la nuit mit einem Blogdesign am Rande der Ungenießbarkeit gequält und vertrieben habe, fand ich es an der Zeit, wieder ein Design zu haben, das bei aller Dunkelheit wenigstens leicht lesbar ist:

Screenshot des neuen Blogdesigns von Lumières dans la nuit

Ob es hübscher ist, ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Aber es ist trotz der kleineren Schriftarten ungleich ergonomischer als das etwas brutale weiß auf schwarz, das ich vorher hatte. Mir gefällt der dunkle Türkiston jedenfalls sehr gut, und der »tanzende Tod« steht jetzt groß im Hintergrund und schaut auf das »Bloggeschehen« herab.

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Nicht erschrecken…

Das ist kein Defacement, sondern eine beabsichtigte Anpassung des Designs. Und so viel habe ich gar nicht geändert… 😉

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Album »Temple Of Void« veröffentlicht

Anhören / Herunterladen
oder einfach ignorieren… 😉

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