Firefox-29-Entwickler!

Nur eine einzige Frage habe ich an euch Entwickler wegen eurer Australis-Oberfläche, die mir mit dem Update heute vorbeigeflogen kam: Glaubt ihr wirklich, dass ich zu blöd bin, mir einen Chromium¹ zu installieren, wenn ich eine trivialisierende Benutzerschnittstelle nach dem Vorbild des Google-Browsers haben möchte? Oder was meint ihr, warum ich stattdessen – trotz frei und kostenlos verfügbarer Alternativen – lieber den Firefox benutze? Könnt ihr euch auch nur einen Grund dafür vorstellen?

Für eure GUI-gewordenen Australis-Beglückungsideen nach dem Vorbild von Telefon- und Pad-Benutzerschnittstellen kann ich euch nur einen kleinen Wink geben: Wenn jemand anfängt, ungefragt an mir rumzukratzen, weil er glaubt, ganz genau zu wissen, wo es mich juckt, kann er eventuell unfreundliche bis sozial nicht mehr akzeptable Reaktionen von mir bekommen. Ich glaube, bei anderen Menschen sieht das nicht anders aus. Der einzige Trost ist, dass ihr nur Browser gestaltet und keine Wohnungen.

Gut, dass es ein Addon Classic Theme Restorer gibt, das sogar zusätzliche Einstellmöglichkeiten eröffnet! 🙂

¹Chromium ist wahrlich kein schlechter Browser, aber mit seiner Benutzerführung für mich völlig ungeeignet. Und bevor ich versuche, Chromium mit diversen Chrome-Addons aufzubessern und für mich nützlicher zu machen, nehme ich für meinen Alltag eben gleich den besser geeigneten Browser. Denn die ganze Technik ist dazu da, mir zu dienen, und nicht umgekehrt.

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Herr Mathias Döpfner!

Herr Mathias Döpfner,

der sie ihre Propaganda in die Frankfurter Allgemeine Zeitung stempeln lassen.

Ich erhebe hier nicht mein marginalisiertes, flüchtiges und politisch wirkungsloses Internetstimmchen, um ihren in FAZ-Druckerschwärze erstarrten und vor Selbstgerechtigkeit, Unrichtigkeit und Lügen triefenden Text vollständig richtigzustellen, denn so viel Mühe sind sie mir nicht wert.

Vielmehr weise ich nur auf eines hin, damit es niemals vergessen werde:

Sie waren es, dessen bezahlte Schergen in den Dunkelkammern des Reichstages – flankiert von extrem einseitiger und geradezu volksverdummender Berichterstattung in den Medien des Springerverlages – dafür gesorgt haben, dass das so genannte »Leistungsschutzrecht für Presseverleger« in der Bundesrepublik Deutschland zum geltenden Recht wurde und bis heute ist.

Sie, der sie sagen, dass Google eine Bedrohung für das Internet ist, haben damit im Rechtsraum der Bundesrepublik Deutschland diverse Web-Projekte erwürgt, darunter kleine und bedeutungslose gleichwie große.

Eines davon war mein Bloggendes Hannover, ein Aggregator mit den Texten hannöverscher Blogger. Es war eine Website, die keine Werbeeinnahmen generieren sollte, sondern die Absicht hatte, Menschen zusammenzubringen. (Es war nicht mein einziges kleines Projekt, das ich aus diesem Grund einstellte, aber es war jenes, das als Aggregator – diese Gattung Software wird im Gesetz explizit genannt – zu einem wirklich untragbaren Risiko wurde. Ein einziges Pressezitat eines hannöverschen Bloggers, das vor Gericht vielleicht noch als zulässiges Zitat »durchgegangen« wäre, hätte auf meiner Site die Formulierungen zuschnappen lassen.)

Das ist ihre Tat. Das ist ihr Werk. Das ist ihr Mord an der menschlichen Kommunikation. Sie zerstörten und zerstören mit ihrer Propaganda, ihren Lügen und ihrem politischen Einfluss das Internet als einen Raum, der Menschen zusammenbringen kann. Sie tun dies aus niederträchtiger Habgier. Für was ich sie halte, kann ich hier leider nicht so offen schreiben, wie ich gern würde, weil es in der Bundesrepublik Deutschland leider einen vollumfänglichen Rechtsschutz für beleidigte Leberwürste gibt.

Sie, Herr Döpfner, sind ein professioneller Zerstörer des Internet. Sie, Herr Döpfner, sind an Intelligenz- und Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten. Sie, Herr Döpfner, sind jemand, der es mit seinem dickfelligen und repetitiven Propaganda-Ton auch unter Josef Stalin, Adolf Hitler oder Muammar Gaddafi zu Ansehen, Karriere, poltischen Einfluss, Auszeichnungen und Ruhm gebracht hätte, und vor dessen tiefer Kälte jedes fühlende Wesen erschaudert wäre. Sie, Herr Döpfner, sind nicht nur ein Feind des Internet, sie sind ein Menschenfeind. Und zwar mit ihrer ganzen verlogenen Person.

Ich wünsche ihnen auch weiterhin drastisch nachlassende Werbeeinnahmen dafür, dass sie auf die Website ihrer bluttriefenden »Bildzeitung« Fotos und Videos mit der Angabe »Quelle: Internet« stellen und mit zwei Megabyte Tracking- und Reklameschrott garnieren – um sich dann als »Größter unter den Kleinen« und ehrenhafter Schützer der Privatsphäre von Menschen hinzustellen. Das ist genau die richtige Grundlage, um sich über die »Kostenlosmentalität« Googles und des ganzen Internet zu beklagen. Sie sind widerlich und ekelerregend.

Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen den Konkurs des Verlages, der sie für ihre selbstgerechte Lügenpropaganda bezahlt und dass sie gesellschaftliche Zustände erleben, in denen sie sich für das von ihnen angerichtete Zerstörungswerk persönlich verantworten müssen.

Mit Gruß, aber ohne jede Freundlichkeit
Elias Schwerdtfeger

Nachtrag-Link, 18:00 Uhr: Indiskretion Ehrensache – Lieber Mathias Döpfner (oder: Warum wir den Axel Springer Verlag fürchten müssen)

Nachtrag-Link Zwei, 22:15 Uhr: Zerschlagt Google

Um das im Reiche des »Geistigen Eigentums« explizit klarzustellen: Dieser Text ist unter den Bedingungen der Piratenlizenz lizenziert. Viel Spaß mit der Kostenlosmentalität.

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Farbflusskubus

Fraktalflug: Farbflusskubus from Elias Schwerdtfeger on Vimeo.

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Freiwillige Alterskennzeichnung

Nicht freigegeben unter 80 Jahren gemäß §7 JöSchG FSKAngesichts der jüngsten Beglückungsideen der Rundfunkkommission der Länder, dass Blogs und so genannte »soziale Netzwerke« – wie zum Henker ist dieses Wort definiert, fallen zum Beispiel Webforen, Chats, Videohoster und dergleichen darunter? – ihre Angebote mit Altersfreigaben kennzeichnen sollen und angesichts der geplanten Durchsetzung dieser Idee durch Androhung von Sanktionen habe ich mich dazu entschlossen, für meine Homepage eine freiwillige Alterskennzeichnung vorzunehmen.

Diese Website ist nicht geeignet für Kindsköpfe, Jugendliche, Junggebliebene, Jugendschützer, sonstige Naive und Politiker, die das achtzigste Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Von einem Besuch sollte Abstand genommen werden, und erst recht vom Wahrnehmen irgendwelcher hier angebotener Inhalte. Kindsköpfe, Jugendliche, Junggebliebene, Jugendschützer, sonstige Naive und Politiker, die diese für sie nicht geeignete Website und die hier angebotenen Inhalte dennoch betrachten möchten, sollten diese Absicht nur in unterstützender Begleitung durch ihren Erziehungsberechtigten, Vormund, Psychiater, Pastor oder trostfähigen Teddybären verfolgen, um schwere Entwicklungsschäden und schreckliche Albträume zu vermeiden.

Und nun, wo klargestellt ist, dass diese Seite nicht für Politiker, Jugendschützer und sonstige Entwicklungsvorsichhabende geeignet ist, noch ein persönliches Wort in derber Sprache, die von den oben genannten Gruppen am liebsten zur Straftat erklärt werden würde: Fickt euch gefälligst selbst, wenn ihr irgendwelche Kinder vor eure Internetfilterideen schiebt, ihr geistig-moralischen Kindesmissbraucher, ihr! Und grüßt mit dem vergammelten Ejakulat an euren winkenden Händen die Abmahn-Mafia der BRD!

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

Nachgetragene Links

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SEOs

Das ist doch das Geschm… ähm… das sind doch die Leute, die mir damals, als das durchaus noch so üblich war und als Verlinkung in den Augen dieses Geschm… ähm… dieser Leute noch ganz fürchterbar wichtig war, immer wieder einmal ein paar Klimpergroschen dafür angeboten haben, dass ich einen Link auf eine Site setze – und die keine Problemchen damit hatten, in einer solchen aufdringlichen Anfrage offen einzugestehen, dass es sich dabei um eine Site handelt, die freiwillig wohl kein fühlender Mensch verlinken würde. Als ob ich das meinen Lesern – an denen mir selbstverständlich etwas liegt – zumuten würde!

Das sind doch diese Bratschädel, die mir in ein Blog jahrelang immer wieder einmal mutmaßlich vom Ein-Euro-Job-Prekariat handgeschriebene (und deshalb für die Spamfilter schwierig automatisch wegzuknetende) Kommentare gemacht haben und dabei so taten, als wären sie von ihren Müttern mit Namen wie »Hochzeitskleider«, »Autozubehör« und dergleichen gestraft worden, einfach nur, um ein von ihnen für relevant gehaltenes »Keyword« flugs irgendwo – ziemlich scheißegal wo, Masse ist wichtiger als Klasse – mit einem Link auf »Inhalte« zu belegen, die eher selten aus freien Stücken verlinkt würden.

Das sind doch diese Großhirnkastraten, die ein gefühltes Viertel des Webs mit irgendwelchen schnell aufgeschäumten Dreckssites zugemacht haben, die niemals für menschliche Leser gemacht wurden, sondern nur für die Bots der Suchmaschinen: Simulierte Inhalte in einer mechanisch anmutenden Dadasprache bemerkenswerter Redundanz, durchsetzt mit Links auf den darin eingestreuselten »Keywords«.

Das sind doch diese Matschbirnen, die ganz tolle Bauernfänger-Websites unterhalten haben, auf denen sie ihre ganz besonders speziellen Spezialdienste angeboten haben, stets von dieser Logorrhoe begleitet: »Was auf ihrer Website steht, ist eigentlich egal, denn wir manipulieren Google und bringen alles irgendwie nach oben, so dass ihr Geschäft laufen wird. Sie sind völlig ahnungslos und können das nicht selbst. Und jetzt geben sie uns Geld, viel Geld, und wir nennen ihnen dafür tolle Zahlen, die wir uns ausgedacht haben, damit wir ihnen gegenüber den ›Erfolg‹ unserer Maßnahmen belegen können. Darauf, dass sie dabei völlig ahnungslos bleiben, achten wir schon, denn das ist unser Geschäftsmodell.«

Das sind doch diese Erzekel, die mit Google ungefähr so umgegangen sind, wie Mitmensch Branduhren-Händler, Pimmelpillen-Apotheker oder Reichwerdexperte jeden verdammten Tag mit meinem Mailpostfach umgeht, so dass man nur beim Hinschauen schon zum Gedanken genötigt werden könnte, es handele sich um stinkende, asoziale Spammer im Dunstkreis der Internetkriminalität; um Leute, bei deren Fehlen höchstens noch ihre Mütter etwas vermissen würden.

Schön, dass diese ganzen Dumpfmeister sich mal alle fein konzentriert an einem Ort aufhalten. Liebe Meteoriten, seid so lieb und nutzt eure Chance! (Auch ein Gott, der sich plötzlich wieder an alte Machtworte wie einen ordentlichen Schwefel- und Feuerregen erinnert, könnte mich angesichts einer solchen Konzentration von Web-, Intelligenz- und Mitmenschenverachtung durchaus zu aufrichtigen Dankgebeten motivieren.)

Und was erzählen diese intellektuell Unbewaffneten sich dort, nachdem Google – zum Glück übrigens für den Rest der Menschheit, der einfach nur weiterhin im Web finden möchte, was er sucht und nicht das, was SEO-Spammer ihn finden lassen wollen – den größten Teil dieser Spam immer wirkungsloser gemacht hat und in einigen Fällen auch mal deftig abgstraft hat? Sie sagen sich: »Machen wir doch einfach mal Inhalte«. Boah ey, was für ein gigantischer, Thor-Mjölnir-Oberhammerhafter Einfall! Was haben diese Webspezialexperten eigentlich an diesem Web nicht verstanden, das sie jetzt jahrelang in eine Müllkippe für die Pest ihrer Manipulationsversuche umgewidmet haben? Hey, in diesem Web könnte man ja auch mal Inhalte transportieren! Das ist ja eine Revolution! Lasst uns hohe Eintrittsgelder nehmen und das den Idio… ähm… Teilnehmern auf ihren Stehplätzen erzählen, und die Teilnehmer werden kommen wie die Schmeißfliegen zum frisch geplumpsten Kuhfladen. Den Menschen, die ihre aktiven Synapsen noch nicht an den Fingern einer Hand abzählen können, bleibt angesichts solcher Darbietungen, die mindestens acht Schwitters auf der nach oben offenen Dada-Skala erreichen, nur noch eine Runde Bullshitbingo.

Es wird höchste Zeit, dass dieses ziemlich entbehrliche SEO-Pack ins gleiche Ansehen kommt wie Mitmensch Hütchenspieler und wesensähnliche Gestalten mit ernsthaften ethischen Defiziten. Dazu gehörte in meinen Augen auch, dass die Presseberichterstattung nicht mehr darin besteht, dass Presseerklärungen dieser minderbegabten Kompetenzsimulanten im redaktionellen Teil wiedergegeben werden, sondern dass vor ihren halbseidenen Machenschaften deutlich gewarnt wird.

Wer Schimpfwörter in diesem Text findet: Diese sind nur ein Spiegelbild der Verachtung, die meine Intelligenz in den vergangenen zehn Jahren von solchen Leuten erfahren hat.

Ursprünglich veröffentlicht als Leserkommentar zu einem Artikel auf Heise Online

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