Petition des Tages: Bei Entscheidungen des Deutschen Bundestags von großer Tragweite sehen sich Bürger als der eigentliche Souverän dieses Staates in den Medien immer wieder mit einer dem Geist unserer Grundordnung Hohn sprechenden Verfahrensweise konfrontiert: der Probeabstimmung in den Fraktionen. Diese steht im Kontext einer erzwungenen Fraktionsdisziplin, eines faktischen Fraktionszwanges, der dem Artikel 38 (1) GG widerspricht und diesen zu einer Farce werden lässt! [via Projekt 204]
Tagesarchiv 15. Juni 2010
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Nachtwächter
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Ist ja toll, dass sich die Verrückten (wer ohne Not eine Beta benutzt, ist verrückt) die Beta von Opera 10.6 holen können. So weit ich weiß, gibt es den Opera 10.5 immer noch nicht als Release für Linux. Aber man kann ja schonmal mittendrin die nächste Version machen und allerlei tolle Features verkünden, bevor die aktuelle Version so richtig fertig ist. Oder soll Opera demnächst nicht mehr auf Linux laufen? Na gut, es gibt zwar den Firefox, aber welchen Sinn hat das plattformübergreifende Programmieren, wenn man nicht alle sinnvollen Plattformen abdeckt.
Nachtrag: Ich gelobe Besserung und werde in Zukunft darum bemüht sein, wenigstens mal in die Website eines derartigen Projektes zu schauen, bevor ich abjauche. Opera 10.5 wird niemals mehr fertig werden, die gesamte Entwicklung ist auf 10.6 geworfen, wovon es auch wieder eine Version für die unixoiden Systeme geben wird. Gut so, besser ein leidlich fehlerfreies Produkt als ein dürftig hingestrokeltes Stück Schrott. Die Umstellung weg von der Qt3 war wohl doch nicht so trivial…
Nachtrag Zwei: Aber ich muss doch noch ein bisschen Ätze nachschütten, wenn ich diesen Marketing-Blah lese: »[…] and we are dedicated to fully supporting HTML5 and the latest in other open web standards, such as SVG and CSS« – ich weiß ja nicht, für wie komplettenthirnt die so schreibenden Leute ihre Zielgruppe halten, aber Opera kann schon seit Jahren ohne jedes Problem SVG, und die CSS-Unterstützung war schon in einer Zeit vorbildlich, in der kaum jemand auf die Idee gekommen wäre, CSS als zentrales Mittel der Gestaltung zu verwenden. (Ja, man hat mal HTML-Tables ineinander verschachtelt und so was, üble Zeiten waren das.) Okay, es klingt schon an, dass es sich dabei nicht um Neuigkeiten handelt, aber der Blah erweckt doch schon sehr den Eindruck, dass da für die abtippende Journaille mit der Brechstange nochmal das aktuelle Hypewort HTML5 reingetippselt werden muss, scheißegal, wie dumm das denn im Kontext klingt.
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Suchbegriff des Tages: »fuck vuvuzela« – warum eigentlich? Es ist doch ein Bild für die Götter, wenn dumpfdeutsche Fahnendeppen in ein Plastikrohr mit afrikanischem Namen reintröten und dabei nicht nur dokumentieren, dass sie selbst zur sprachlichen Äußerung des kollektiven Brüllens inzwischen zu retardiert sind, sondern auch, dass sie tatsächlich so doof sind, das für ein adäquates Mittel zu halten, ihrer Begeisterung für diese Mediengeldmeisterschaft Ausdruck zu verleihen. Und der Krach… na ja, der lässt sich sowieso nicht vermeiden, wenn das Hirn in Bier eingelegt und der Verstand im Arsch ist, weil irgendwelche Flimmerbälle an die Vollpfosten schmettern.
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Unsern täglich Security-Fail gib uns heute: Wer will denn schon bei so einem Router das Passwort für den administrativen Zugang ändern? Deshalb geht es – natürlich nach einer blahfasel intensiven Prüfung dieser tollen Idee – auch einfach nicht.
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Brüller des Tages: Was Frau Müller-Hohenstein nicht ist…
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Überraschung des Tages: Die Reichen werden in der Krise reicher, die Armen werden in der Krise ärmer…
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Na, ist hier einer
Untergrundkommunistlinksradikal und hat Lust sich mal eben sechshundert Euro zu verdienen? Oder möchte vielleicht so tun? Oder wenigstens mal aus erster Hand erleben, wie der Content so entsteht? Oder hat einfach nur Lust auf etwas Spaß? -
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Könnt ihr euch noch an diese unselige, hirnbeizende Werbekampagne »Du bist Deutschland« erinnern. An die muss ich im Moment immer wieder denken, wenn überall die Fahnen wehen.
Der Text hat ja durchaus schon den »rechten«, durch das unterlegte kitschige Geklimper nur notdürftig verkleideten kryptofaschistischen Klang gehabt: »Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen. Der Windstoß, der durch seinen Flügelschlag verdrängt wird, entwurzelt vielleicht ein paar Kilometer weiter Bäume. Genau so, wie sich ein Lufthauch zu einem Sturm entwickelt, kann deine Tat wirken. Unrealistisch, sagst du? Warum feuerst du dann deine Mannschaft im Stadion an, wenn deine Stimme so unwichtig ist? Wieso schwenkst du Fahnen, während Schumacher seine Runden dreht? Du kennst die Antwort! Weil aus deiner Flagge viele werden, und aus deiner Stimme ein ganzer Chor. Du bist von allem ein Teil, und alles ist ein Teil von dir. Du bist Deutschland« – ja, das kommt wirklich so in dieser Verpackung als harmloses Geklimper daher.
Um die wirkliche Botschaft dieses Hirnficks mal ein bisschen fühlbarer zu machen, habe ich ihn nachgesprochen, den Vocoder und den Verzerrer ein bisschen arbeiten lassen und darunter eine Landschaft aus wenig erfreulichen, lärmhaften Geräuschen überwiegend maschinellen Ursprungs gelegt, bei denen sich hoffentlich alles beim Hörer zusammenzieht. Das Ergebnis ist hier:
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Ich meine mal, wer ist denn so doof und macht das? Also, wenn er ein Formular von einer spanischen Lotterie wie »Loteria Primitiva« oder »Loteria Nacional« vor sich liegen hat, die fette fette Gewinne verspricht, einen ordentlichen Datenstriptease hinzulegen, einschließlich der Bankdaten. Bei einer Lotterie, von der er vorher wohl noch nie ein Wort gehört hat. Manchmal denke ich ja, dass einige Leute erstmal so richtig dickes Lehrgeld zahlen müssen, bevor sie lernen, mit ihren persönlichen Daten behutsam umzugehen. Natürlich geht es bei der angeblichen »Lotterie« nur um Datensammelei; und Leute, die so vorgehen, werden mit diesen Daten bestimmt nichts Koscheres anfangen. [via]
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Man kann ja über PHP und das MySQL RDBMS eine Menge sagen, aber eines auf keinen Fall: Dass es mit dieser Kombination erforderlich ist, so einen Code zu schreiben. Nein, das ist nie erforderlich. Einmal ganz davon abgesehen, dass eine derartige Suche in der Datenbank nicht über Indizes realisiert wird, sondern auf ein einfaches, lineares Durchscannen hinausläuft; viel Arbeit auf der Suche nach den Zeilen, in denen der so »kunstvoll« konstruierte reguläre Ausdruck passt – da könnte man die Daten auch ohne die Datenbank verwalten. Aber scheiß auf Performance, wer so programmiert, hat ganz andere Probleme. Und wenn es (mit realistischen Datenmengen) zu lahmarschig wird, denn wird eben ein schnellerer Server genommen. Ist ja Geld des Kunden.
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Fratzenbuch des Tages: Ein paradiesisches Bitotop für Würmer, und mit einem bisschen Sexgetue kriegt man auch im Fratzenbuch immer genug Leute zum doofen Klick.