Wer sich über den aktuellen Abmahnistan-Wahnsinn aufregt, weil jetzt endlich (ich habe das schon etwas länger erwartet) auch im Fratzenbuch wegen halbautomatisch generierter Vorschaubilder abgemahnt wird – bitte einfach an Sebastian Edathy wenden, der für die SPD im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages sitzt. Aber nicht wundern, wenn der mit einem schwäbischen Gruß antwortet.
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Schlagzeile: USA lehnen Bau eines Todessternes ab. Gar nicht auszudenken, wenn die Republikaner die Präsidentsschaftswahl gewonnen hätten…
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Wischofon des Tages: Dieses HTTPS meint doch, das die Verbindung so verschlüsselt ist, dass weder jemand mitlesen kann noch dass sich jemand anders als die Website ausgeben kann, die ich gerade bediene. Deshalb macht mein Browserchen da doch ein kleines Schloss hin, damit auch Mitmensch Kopfkäse weiß, dass das sicher ist. Einmal davon abgesehen, dass TLS im Arsch ist und sogar schon gefälschte Zertifikate von Google in der freien Wildbahn auftraten… bei Nokia-Händis… ach nee, das heißt jetzt ja smart phones, weil das Hirn zum Fon gewandert ist… also bei Nokia-Händis für die totale Orwellness voller Vertrauen gegenüber irgendwelchen zentralen Dienststellen, da stimmt nicht einmal mehr das mit der Verschlüsselung, die schicken das alles in Klartext über einen Nokia-Server. Kann bitte endlich mal jemand anfangen, diesem ganzen Pack negatives soziales Feedback zu geben!
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Was herauskommt, wenn man sein Blog »finanzieren« möchte (also mindestens so viel Geld damit verdienen möchte, dass es sich selbst trägt) und diese Finanzierung über Flattr von den Lesern abhängig gemacht wird, kann man gerade sehr hübsch auf Netzpolitik nachlesen: Was immer gut geht sind die berühmten Politiker-Fettnäpfchen, also ein blöder Spruch zum Netz, der uns wenig Arbeit macht, über den man kurz lachen kann und der dann gerne aus Entertainment-Gründen geflattrt wird…
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Prof. Dr. Offensichtlich hat jetzt eine Studie für die Europäische Union gemacht und dabei rausgekriegt, dass US-Behörden beliebig die Cloud-Nutzungen bei irgendwelchen Klitschen in den USA überwachen können und dass Datenschutz irgendwie anders aussähe und etwas mit Kontrolle über die Datenspeicherung zu tun hätte. Mit diesem Ergebnis hat ja niemand rechnen können. Der ist echt ein ganz großes Genie!
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Datenschützer des Tages: Die hl. röm.-kath. Kirche.
Auf Seite der Kirche wird damit argumentiert, dass die Zensurvorwürfe Pfeiffers grundlos sind […] Es handle sich vielmehr um Fragen des Datenschutzes und der Anonymisierung
Wäre ja auch schlimm, wenn man nachlesen könnte, in welchen Bistümern es zu besonders auffälligen Häufungen sexuellen Kindesmissbrauches in kirchlichen Strukturen gekommen ist! Muss man datenschützen! Sonst schickt da ja niemand mehr Kindernachschub in den Katholizismus…
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Na, dann schaltet mal schön eure Java-Plugins im Browser ab, wenn ihr so etwas nach den ganzen Security-Meldungen zur Java überhaupt noch habt. Wenn ihrs nicht tut, kann euch jede verdammte Seite im Web und jedes verdammte Werbebanner und generell alles, was irgendwie in die Hände von Kriminellen geraten könnte, Schadsoftware auf euren Windohs-Mühlen installieren und eure Rechner und Internetzugänge pwnen. Als Sun vor vielen Jahren Java in die Browser stopfte, war das Argument dafür übrigens das Sicherheitsmodell…
Oracle setzt noch eine schöne Realsatire auf der Download-Seite drauf: Mit Java-Technologie können Sie in einer sicheren Rechnerumgebung arbeiten und spielen.
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Photoshop des Tages: Halskette, antigravitativ…
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Was für die Löschopedia ein »guter Artikel« ist? Bicholim-Konflikt war zum Beispiel einer.
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Bwahahaha! Sind doch ein paar Einbrecher in ein Microsoft-Forschungszentrum eingebrochen und haben ein bisschen was geklaut – aber nichts von Microsoft, sondern nur dort herumliegende Äppel-Produkte. Nicht einmal Verbrecher wollen diese Surface-Wischopädds mit ihrem kacheligen Memory-Desktop.
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Heute mal eine Frage an alle Programmierer mit einem bisschen Web-Erfahrung: Was kostet eigentlich eine im Internet verfügbare, von Lesern durchsuchbare Liste staatlich finanzierter Äpps in der Programmierung? Ratet mal!
Hmm. Eine SQL-Tabelle mit den Äpps. Wenn man es ganz gut macht, zu jeder Äpp noch eine Versionstabelle mit 1:n-Beziehung zur Äpp-Tabelle, ist aber vermutlich für diesen Zweck gar nicht nötig, weil ja niemand Interesse an veralteten Äpps haben wird. Aber gut, machen wir auch noch, weil es ist ja dummes Geld, also das Geld anderer Leute, das von Beamten ausgegeben wird – und denen kann man immer Archivfunktionen als etwas Wichtiges verkaufen, die wissen halt auch nicht, was ein Backup oder ein SQL-Dump ist. Dann brauchen wir ein Backend für die Datenpflege. Mit Anmeldemöglichkeit, also eine weitere Tabelle für Benutzer (mit einem Feld für die Berechtigungen). In einem Anfall vorbildlichen Designs gibt man den Äpps noch eine Kategorisierung mit Stammdaten aus einer weiteren Tabelle. Macht vier Tabellchen. Und ein Backend mit den Modulen Anmeldung, Abmeldung, Neueingabe, Suche, Neue Version anlegen, Äpp löschen. Stammdatenpflege. Eventuell müssen wir eine bestehende Liste von Äpps noch importieren, diese wird behördentypisch in Excel vorliegen, also werden wir die aus Excel als CSV exportieren und dieses CSV mit einem kleinen Perlskript in unsere Datenbank schaufeln. Schließlich brauchen wir noch ein ansprechendes Webfrontend für die Nutzer (gern auch mit einem bisschen AJAX, man ist ja modern) und eine Dokumentation, die geschrieben werden muss.
Hmm! Lassen wir den Webkram unseren langsamsten PHP-Developer in unverschämten dreißig Tagen schreiben (in Wirklichkeit machts der Praktikant oder Azubi, der ein paar Groschen dafür bekommt und sich das Geld für seinen Lebensunterhalt vom Jobcenter holt) und nehmen dafür hundert Euro pro Stunde, das macht 24.000 Euro. Das Design der Website macht unser Designexperte in zehn Tagen (in Wirklichkeit… ach, hatte ich schon), kommen noch mal 8.000 Euro drauf. Für die Analyse und das Datenbankdesign nehmen wir nochmal zehn unverschämte Tage zu 8.000 Euro, und schließlich noch ein Benutzerhandbuch für die Behördenmitarbeiter zu ebenfalls 8.000 Euro – dann haben wir dem Staat für eine an sich beinahe triviale Programmierung fast 50.000 Euro leichtverdientes Geld abgenommen. Gut, dass staatliches Geld so dumm ist, dass man dermaßen hohe Preise nehmen kann…
Das ist doch eine solide Rechnung, die ziemlich genau den üblichen Zuständen entspricht.
Nein, ist sie nicht! Die Entwicklung einer derartigen Anwendung durch Fraunhofer hat die Lächerlichkeit von rd. 260.000 Euro gekostet, und dazu kommen natürlich noch nicht weiter absehbare Folgekosten. Da sind eure Steuergelder bei der Arbeit!
Wie es bei Projekten aussieht, die ich nicht mehr einfach so in ein paar Minuten erfassen kann, kann ich mir jetzt immerhin vorstellen.
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Liebe Werber! Tut das! Ihr habt eingesehen, dass im Zeitalter gut funktionierender Adblocker immer weniger Geschäft mit euren Lügen und Manipulationsversuchen zu machen ist, und ihr habt die Lösung™ gefunden: Native Ads, die sich in keiner Weise mehr von den erwünschten Inhalten unterscheiden, nur eben darin, dass sie der Hirnfick der Reklame sind. Hervorragend! Zieht das durch! Sorgt dafür, dass nur noch so im Internet geworben wird, weil ist ja viral und wird nicht geblockt, sondern rezipiert! Und nach diesem Erfolg werbt auch so im Print! Wenn es erst einmal völlig normal geworden ist, dass alles, was nach redaktionellem Content aussieht, auch eine Reklame sein kann, die nicht für die Leser, sondern wegen des dafür erhaltenen Judaslohnes veröffentlicht wird, dann wird das nämlich dazu führen, dass sehr viel mehr Menschen sehr viel kritischer lesen, was ihnen im Netze, in der Glotze und auf bestempelten Bäumen präsentiert wird, dass sie sich angewöhnen, immer zu hinterfragen, wer von dieser Mitteilung einen Nutzen haben könnte. (Natürlich nicht alle und nicht einmal die meisten, denn es gibt ja genug Opfer von euch Werbern; Hirnentfremdete, die Cocacola-Schlürfen und Äppel-Wischen mit Glück verwechseln – bis zur psychologisch perfide programmierten post buying frustration, die sie anschließend nach dem nächsten Tinnef hetzen lässt.) Und wenn sie erstmal kritisch genug lesen, werden sie schnell feststellen, dass es eure »Native Ads« schon lange gibt, ja, dass es sie schon vor dem Internet gab und dass sie auch noch Geld dafür ausgegeben haben. Ihnen wird auffallen, dass die ganzen Presseerklärungen von irgendwelchen Unternehmungen, die den »redaktionellen« Teil der Dreckspresse gefüllt haben und weiterhin füllen, nichts anderes sind als die Reklame, die dann die Websites der Dreckspresse füllt. Werber, ihr seid auf dem richtigen Weg! Gebt der Contentindustrie den Gnadenstoß und sorgt dafür, dass sich der »Journalismus« seiner Pathos-Feigenblätter entledigt und splitternackt als das entlarvt, was er immer schon war: Das bezahlte Schreiben für den Nutzen einer vermögenden und besitzenden Gesellschaftsklasse, dessen Funktion nichts mit Bildung oder unabhängiger Information zu tun hatte und hat, sondern einzig und allein der weitgehenden Entpolitisierung der Gesellschaft zur Besitzstandswahrung dieser besitzenden Klasse dient. Danke, liebe Werber! (Und ich hätte nie geglaubt, dass ich mich bei so einer Fäkalmade wie einem Werber mal aufrecht bedanken könnte…)