Der Hirnficker des Tages ist wohl Bernd Wagner, der fröhlich Neusprech aus seinem Kopfe hervorzaubert und zu Bullshit zwischen zwei Buchdeckeln zusammenrührt: »Armut schändet nicht, im Gegenteil, bewusst gelebt, schafft sie neue Freiheiten, ist Wagners provokante Philosophie in einer auf das Materielle ausgerichteten Welt. Warum nicht mit Hartz-IV auf Diplomatenbanketten speisen, Theater und Oper genießen oder den hiesigen Wintern unter die Palmen von Bali entfliehen?« – nun, diese rhetorische Frage kann ich dem Autor gern beantworten. Weil das gesamte System der Sterbeverhinderung durch Ausgabe lächerlicher Beträge darauf ausgelegt ist, dem von Armut betroffenen Menschen aller eigenen Handlungsoptionen zu berauben und ihn zur Verfügungsmasse für irgendwelche, oft sehr willkürlich vorgehende Bürokraten macht. Und statt eines Urlaubs bevorzugen die meisten Menschen das Füllen des eigenen Magens mit Nahrung, wenn sie von der Massenverarmung betroffen sind. Aber nur weiter so, solche Worte eines Menschen, »der weiß, wovon er spricht«, sie werden gewiss demnächst verwendet, um die Armen noch ärmer zu machen und ihnen noch übler die Luft abzudrehen, wenn sie mit ihrem Leben etwas anderes als den langsamen Zerfall aufbauen wollen.
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Zitat des Tages: »Die Ursache für zu hohe Energiepreise sind die Konzerne, deren Entflechtung die deutsche Regierung gerade gegen den Widerstand der Rest-EU verhindert hat (herzlichen Dank nochmal). Da noch einen Sozialtarif draufzusatteln, ist Augenwischerei.« – aber die werden noch ganz viele Augen wischen, die Volksparteien gegen das Volk im langen langen Wahlkampf, der vor uns liegt. Und sogar ein paar Krokodilstränen rausdrücken, über die Zustände, die sie selbst schaffen. Wenn sich diese Astlöcher doch nur schämen könnten!
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Der Hirnfick des Tages kommt aus dem ARD-Videotext (S. 702, Stand 10.6.2008, 20:30 Uhr). Dort wird Ansgar Klein, ein Sprecher der organisierten Autoverkäufer, direkt aus der Bildzeitung zitiert, wie er alarmierend davon faselt, dass 40000 Jobs bedroht seien. Und begründet hat er diese frische Angstnachricht mit der »anhaltenden Kaufzurückhaltung der Verbraucher« – die Menschen verarmen hier nicht, sie halten sich nur im Kaufen zurück. Dafür hat er sich meinen Neusprech-Pokal aus Blah und Blech verdient.
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Überhaupt scheint heute der Tag des »Grundrechts« zu sein. Manches »Grundrecht« sollte man besser nicht ausüben, es ist zwar nicht strafbar, wenn man es tut, aber Bundesbehörden können schon einmal mit der Peitsche des Hungers und der Armut zuschlagen, wenn man es tut: »Da er vom Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung Gebrauch gemacht hat, trägt er in letzter Konsequenz auch die Verantwortung für die Entscheidung, daß Leistungen nicht weiter gewährt werden können« – mit einer derartigen Gummiband-Juristerei könnte man durch geringfügiges Weiter-Strapazieren der »Grundrechte« sogar Erschießungen rechtfertigen. [via]
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Anne Will Bullshit: »Hartz IV alimentiert die Menschen ganz gut. Vater, Mutter und zwei Kinder bekommen 345 Euro pro Erwachsenen, 247 Euro pro Kind, plus Wohngeld, plus Heizung, plus Strom, plus Krankenversicherung. Das sind circa 2000 Euro im Monat.« – und diese Milchmädchenrechnung soll ein Verarmter der Jetztzeit einfach so hinnehmen? Oder vielleicht doch einmal einen kleinen Einspruch absetzen, bevor einem die Galle im Leib explodiert? [via]
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Brüller des Tages: Arm trotz Arbeit? Nicht in der DDR. Oder doch wenigstens so ähnlich.
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Veranstaltung: Die Ausstellung »Wohnungslose im Nationalsozialismus« in Berlin (noch bis zum 20. Juni) – hier vor allem verlinkt, weil es an anderen Medien wohl eher ein bisschen vorbei gehen wird. Ich möchte wetten, dass es den Veranstaltern dort scheißegal ist, wenn ein heutiger Penner (also so jemand wie ich) nicht dazu imstande ist, den Eintritt zu löhnen, aber das ist natürlich ein aus Erfahrung sprießendes Vorurteil von mir und nicht etwas, was ich dort erlebt hätte. (Wohl aber schon andernorts, wo man so richtig engagiert tat.) [via]
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Und noch ein Link zum Kotzen: Immer mehr Hartz-IV-Empfänger werden verknastet – so sieht die Realität in einem ehemaligen Sozialstaat aus.
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Mehr als jeder fünfte abhängig beschäftige Mensch arbeitet zurzeit zu Niedriglöhnen. Und die sinken auch noch. Das ist die Frucht der »Reformen« des Verbrechers Hartz und des Haarfarben-Kanzlers Schröder.