Wenn Richard Stallman über E-Books redet, sagt er nichts, dem ich widersprechen möchte – aber die kleine Ergänzung, dass nicht etwa Amazon heiß auf DRM ist, sondern die dort veröffentlichenden Verleger, die muss doch sein. Nicht die Technik namens E-Book ist das Problem, sondern der Rechtevermarkter, der seinen Kunden noch weniger Rechte einräumen will als bei einem Druckwerk, aber dafür in vielen Fällen nur unwesentlich weniger Geld als bei einem Druckwerk haben will. Das muss man schon sehen, damit man auch weiß, wer hier in erster Linie seine Kunden verachtet.
Schlagwort Heise RSS
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Nachtwächter
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Hey, Datenschützer! Wenn ein Laden wie das Fratzenbuch über Jahre hinweg systematisch Daten über die sozialen Beziehungen von Menschen und ihre Interessen sammelt und mit seinem verkackten (und von den fratzenbuch-lobotomierten Lemmingen auch total bedenkenlos überall im Internet eingebauten) Like-Button das gesamte Internet in seine ganz persönliche User-Tracking-Engine umbaut, denn hört man ja nicht so viel von euch. Dass das Fratzenbuch systematisch auf private Adressbücher von Mobiltelefonen zugegriffen hat, um personalisierte und in praktisch allen EU-Staaten illegale Spamwerbung mit den auf diese Weise gewonnenen Mailadressen zu machen – die spammen beim Fratzenbuch ja auch intern mit gefälschten Absenderangaben, das passt also, sind halt Spamsäue – war euch bislang auch so was von egal, zumindest habt ihr daraus keine tollen Presseerklärungen gemacht und keine breit rezipierte Beunruhigung in die Medien gespielt. Aber wenn jetzt einmal ein paar der Fratzen im Fratzenbuch mit einer Software zur Fratzenerkennung durchgescannt werden, damit den Fratzen Namen zugeordnet werden können – was ich im Vergleich zu den sonstigen Zumutungen voller Orwellness im Fratzenbuch beinahe ein bisschen harmlos finde – denn seid ihr aufgeschreckt, weil das jetzt auf einmal ganz plötzlich und ganz schlimm und gar nicht mehr so abstrakt ist wie der ansonsten ganz gewöhnliche Seelenverkauf im Web Zwo Null. Da merken jetzt nämlich auch ein paar mit abstrakteren Gedanken nicht so beschäftigte Nichtexperten, in was für ein geringfügig verspätetes 1984 das alles führt, was da sie jeden Tag so freudig mitmachen. Da müsst ihr jetzt natürlich ein bisschen Handeln simulieren, ich verstehe schon, mit leichtem Zischgeräusch ein bisschen heiße Luft ablassen und morgen schon, wenns wieder vergessen und für alle gewohnt geworden ist, alles weiter laufen lassen. Wie immer halt… ist ja alles ganz schlimm, so langs in der medial gerichteten Aufmerksamkeit ist. Danach eben nicht mehr so.
Und während das Fratzenbuch seine Daten noch aus dem persönlichsten Bereich des menschlichen Lebens in großen, gut recherchierbaren und sicher teuer an alle Hirnficker, Reklamefuzzis, professionellen Lügner und sonstigen Interessierten dieser Welt verkauften Datensammlungen akkumuliert, wird man hier in der BRD als unbedeutender Blogblaher kriminalisiert, weil bei einem recht wirksamen und deshalb auch beliebten Spamschutz mal eine IP-Adresse an einen Server in den USA übermittelt wird; und man muss, wenn man dieses Akismet nutzt, mit der Gefahr der üblichen, politisch gewünschten und juristisch legalen Willkür gewisser auf Massenabmahnungen spezialisierter Anwaltsklitschen leben und das gar nicht so kleine, damit verbundene Kostenrisiko in Kauf nehmen. Aber ohne Spamschutz hat man halt das andere Risiko, dass man für die von hochkriminellen Spammern gesetzten Links in seinen Kommentaren haftet, und das kann auch empfindlich teuer werden oder sogar mal zu äußerst willkürlich von der Staatsvergewaltschaft beschlagnahmten Servern führen. Wisst ihr, ihr staatlich bestellten »Datenschützer« und sonstigen Feigenblätter vor dem totalen Ausverkauf allen Menschlichen, ihr könnt mich alle mal dort küssen, wo die Sonne nicht hinscheint. Ich halte von euch gar nichts mehr. Weil mir am Datenschutz wirklich etwas liegt.
Nachtrag: (eben erst gelesen) Seit heute ist diese Sache dann richtig abgerundet worden: Deutschland ist nun das Land, in dem Google Fassaden verpixelt, aber Facebook Gesichter erkennt…
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Was zum Fuck will Microsoft da? Mit HTML 5 die nativen Fähigkeiten von Windows nutzbar machen? Eine ganze Parade kommender Exploits zieht vor meinem inneren Auge vorbei.
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Wenn man keine Probleme hat, denn muss man sich eben selbst welche machen, scheint sich Linus Torvalds gesagt zu haben: »[…] hat Torvalds sehr deutlich gesagt, dass 3.0 keine größeren Neuerungen bringt als die Vorgänger der 2.6er-Serie und lediglich eine neue Nummerierung angewendet wird«, und »einige Stunden nach der Freigabe […] erste Patches, durch die der Kernel selbst besser mit der neuen zweistelligen Versionsnummer zurechtkommt» – na, da kann ich den Fortschritt ja geradezu herbeistürmen hören!
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Na, findet hier noch jemand, dass dieses Zwitscherding das bessere RSS ist? Vor allem jetzt, mit diesem tollen »Follow-Button«, ganz so, als ob blogähnliche Websites noch nicht genug komische Web-Zwo-Nullwertige Buttons drin hätten? Na, findige Spammer werden das auch bald ganz toll finden. Übrigens ist das mal wieder ein Angriff, der erstens voraussetzt, dass man permanent eingeloggt ist und zweitens jeder Dreckssite im Internet das Ausführen von JavaScript gestattet, die typische Opfer-Konfiguration des hypebesoffenen digitalen Analphabetentums eben…
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Den ganzen Unsinn um irgendwelche Äpps auf irgendwelchen Händis kann man ja gar nicht genug brandmarken, auch wenn diesmal Ändräut seine Malware direkt von Guhgell aus dem Äpp-Market-Ding runtergeholt hat.
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Was für eine Überraschung! Da stellen sich ein paar ernste Verkündiger bei der WHO hin und sagen im Wesentlichen in die Kameras und Mikrofone, dass es ganz schwache und nicht weiter belegbare Indizien dafür gäbe, dass die von einem Händi abgegebene elektromagnetische Strahlung krebserregend sein könnte. Nein, das überrascht mich nicht weiter. Es ist ja auch so konjunktiv, dass mans einfach ignorieren kann. Aber dass sich jetzt ein paar ansonsten völlig normale Leute ganz plötzlich riesen Sorgen machen, dass sie von ihrer regelmäßig benutzten Quasselfunke Kopfkrebs kriegen könnten und mir das an einer vielbefahrenen Straße in Hannover erzählen, wo die Luft voll vom wirklich sehr giftigen und karzinogenen Benzol ist, das den Treibstoffen zugesetzt wird, das überrascht mich schon ein bisschen. Ich vergesse eben viel zu oft, dass sich ein erklecklicher Anteil der Bevölkerung sein »Bewusstsein« vollständig von Glotze und Zeitung formen lässt…
Auch wenn die Krebsgefahr durch das Händi klein ist… eine große Gefahr bleibt allezeit bestehen: Die Gefahr des voranschreitenden käsigen Hirnzerfalls durch Fernsehwerbung von gewissen Diensteanbietern fürs Händi.
Nachtrag: Die Meldung bei Heise Online.
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Und wieder zeigt eine richtig große Internet-Datenschleuder, dass eine renommierte Firmierung noch lange kein Grund ist, dem Laden irgendwelche Daten anzuvertrauen. Heute macht es Neckermann möglich, sportliche 1,2 Millionen Datensätze mit zurzeit unveröffentlichten Datenmerkmalen mitzunehmen – ein gefundenes Fressen für die Spam- und Phishing-Mafia. Die Mailadressen waren nämlich dabei, wie die ersten Spamwellen zeigen. Die Frage, warum diese Daten überhaupt über das Internet abgreifbar waren, obwohl doch jedem auch nur halbgebildeten Admin klar sein müsste, dass jeder Rechner am Internet immer ein Opferrechner ist, wird natürlich nicht von Neckermann beantwortet. Warum sollten sie dort auch sorgsam mit den Daten umgehen, die ihnen von ihren Kunden anvertraut werden. Das wäre doch einfach zu viel Aufwand…
Genau so, wie es zuviel Aufwand gewesen wäre, wenn die Kunden sofort informiert worden wären. Da kann man sich auch ruhig mal vier Tage Zeit zwischen Entdeckung des erfolgreichen Angriffes und einer Mitteilung an die betroffenen Kunden lassen. Aber dafür werden die
LügnerPR-Hanseln und Pressesprecher von Neckermann bestimmt auch eine wohlklingende Erklärung finden. Jetzt haben die ja schon das nebulöse Wort vom »Neben-System« gefunden, das betroffen gewesen sein soll – was für ein Bullshit!Nachtrag: Apropos Bullshit, »neckermann.de ist Mitglied der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD). Durch die aktive Zusammenarbeit und die ständige Optimierung aller technischen Sicherheitsgrundlagen verbessern wir fortwährend unsere Datensicherheit« – kann man sich gar nicht ausdenken, so eine gequirlte Scheiße, die so richtig gar nichts sagt, aber doch wenigstens nach etwas klingt. In den letzten Jahren scheint die »aktive Zusammenarbeit« und »ständige Optimierung« der »Sicherheitsgrundlagen« (WTF?!) nicht so viel Verbesserung gebracht zu haben, dass man von Datensicherheit sprechen könnte.
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Nachtwächter
Security-Fail des Tages: Klartext-Passwörter in der Datenbank.
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Nachtwächter
Findet eigentlich irgendein Datenbankdesigner dieses Zeug mit den Normalformen zu restriktiv und möchte das totale Chaos in seine Datenbanken holen? Kein Problem, denn der MySQL-Fork MariaDB machts möglich, Spalten für jeden Datensatz einzeln zu definieren. WTF?!
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Nachtwächter
Ist doch toll, dass man inzwischen auch im Kino die volle »Freude« an der DRM-Kacke hat. Und wer hat diesen Scheiß erfunden? Richtig, SoNie, die andererseits ihre Kundendaten im Millionenpack im Klartext rausgeben.
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Nachtwächter
Vielleicht geht die Welt ja doch 2012 unter…