Obszönes Wort des Tages: Jesus Christ…
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Nachtwächter
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Wenn eine EU-Kommisarin wie Neelie Kroes einmal etwas ziemlich Richtiges sagt, verlinke ich das doch zu gern: Das System Urheberrecht ist eigentlich überall gescheitert, und bei den Menschen kommt nur noch Hass auf, wenn sie das Wort »Copyright« hören. Freut mich, dass ich nicht der einzige bin, der einen Wunsch nach »negativem sozialen Feedback« bekommt, wenn er sich ab Werk kaputte Datenträger (so genannter Kopierschutz) kaufen soll oder sich vor dem Genuss eines Mediums erst einmal drei gefühlte Minuten lang als Raubmordkopierer beschimpfen lassen muss – dies übrigens Probleme, die man beim illegalen Download gar nicht erst hat, neben den anderen Ärgernissen, die man dort ebenfalls nicht hat.
Für diese deutliche Ansage sei ihr der restliche Blahfasel um die Kunst- und Kulturvermarktung gern mal verziehen…
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Tolle Idee des Tages: Eine Browser-Erweiterung, damit auch Nutzer von Webmailern endlich PGP-signierte und -verschlüsselte E-Mail schreiben können. Ganz großartig! Unter den existierenden Anwendungen, denen ich niemals meinen private key anvertrauen würde, nimmt ein wegen seiner Komplexität sicherheitstechnisch fragiles und zudem ständig angegriffenes Ding wie ein Webbrowser die Spitzenposition ein.
Ach, was red ich! Wer mit einem Webmailer mailt, hat sie eh nicht mehr alle…
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Urheberrechtstroll des Tages: So hat Warner Urheberrechte an einer Open-Source-Software reklamiert und deren Löschung verlangt. […] Warners Rechtfertigung vor Gericht: Dieses Programm habe es ermöglicht, illegal verbreitete Kopien von Warner-Filmen schneller herunterzuladen. Wegen des Urheberrechts. Also des eigenen, oder genauer, des behaupteten eigenen Urheberrechts an dieser OS-Software. Weil es viel zu aufwändig gewesen wäre, das in jedem Einzelfall zu prüfen. Einfach durchlöschen ist viel unaufwändiger.
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Oh, wie nett, dass man mal erfährt, was das eigentlich für tolle Patente sind, die Microsoft gegen Android geltend macht, um die Hand aufzuhalten. Das sind ja richtige Brummer! Fast so großartig wie das Rad! »Abrufen und Anzeigeverwaltung von entfernten Dokumenten mit eingebetteten Bildern« – so allgemein formuliert, macht das jeder Webbrowser dieser Welt, der schon etwas darstellt, wenn die Bilder noch geladen werden. »Vom System zur Verfügung gestellte Steuerelemente für abhängige Fenster« – *prust!*, so etwas habe ich schon 1984 auf Amiga und Atari ST gesehen, als MS/DOS für andere Leute der Rand des Universums war. »Behandlung der Auswahl beim Editieren elektronischer Dokumente« – ein Killerfeature, das in weniger benutzerfreundlicher, aber durchaus brauchbarer Implementierung bereits im vi der Siebziger Jahre vorlag. Und bei solchen Forderungen kuscht die gesamte IT-Industrie; da muss erst ein Buchhändler einen Blick drauf werfen und vermutlich erstmal fünf Minuten Fremdschämen abschütteln, bevor er offen sagt, dass diese Ausbreitung von Furcht, Unsicherheit und Zweifel der reinste Bullshit ist und sich standhaft weigert, dafür auch nur einen Cent zu zahlen? Da sieht man mal, wie die gesamte IT-Industrie am Gängelband von Microsoft hängt und welche am Rand der Erpressung vorgebrachten Zumutungen noch gefressen werden, weil die Abhängigkeit so übergroß ist.
Und vor allem sieht man, zu welchen Trollereien das derzeitige Patentwesen – und ganz allgemein der Bullshit des »Geistigen Eigentums« – führt: Zu einem legalen Einkommen, dessen Grundlage für den »gesunden Menschenverstand« gar nicht so leicht von einer Schutzgelderpressung zu unterscheiden ist.
Anmerkung zur Besänftigung Justitias: Meine flotte Übertragung von Patentbezeichnungen ist natürlich nicht juristisch bindend, das sind die Originaltexte…
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iHole des Tages: Eine Anwendung, die im Mac-OS-X-Sandkasten spielt, kann zwar, wenn das Recht nicht eingeräumt ist, nicht auf das Netzwerk zugreifen, aber sie kann eine beliebige andere Anwendung ohne diese Einschränkung dazu verwenden, um auf das Netzwerk zuzugreifen. Zum Beispiel auf das Terminal, dem einfach ein Skript rübergebeamt wird. Damit kann man übrigens auch die Platte so richtig platt machen…
Die Äppel-typische Lösung dieses Problems wäre es ja, Skripting für »nicht mehr zeitgemäß« zu erklären und abzuschaffen.
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Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Wer hebt sie auf die Bühne? Bündnis Neunzig, Grüne.
»Entzückend« auch der Bullshit-Neusprech eines Konstantin von Notz, dieses »grundrechtsschonend«. Wäre mir irgendwie lieber, wenn die das GG und das an sich deutliche Urteil des BVerfG beachten würden, statt irgendwelche »Grundrechte« etwas schonender zu ignorieren.
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Na, was für eine Überraschung aber auch! In den Glotzen mit Internet wird das Internet nur von einer kleinen Minderheit der Besitzer einer solchen Glotze genutzt. Wenn die Glotze ein bisschen Internet kann, der ebenfalls herumstehende PC aber sowohl Glotze als auch Internet kann, und zwar beides besser – warum sollte da auch die Glotze benutzt werden? Außer vielleicht manchmal aus Bequemlichkeit, weil man gerade vor der Glotze sitzt? Um dann festzustellen, dass es mit dem PC doch ein bisschen besser und bequemer geht…
Aber die werden das trotzdem auch in den kommenden Jahren auf jeder IFA als die kommende Entwicklung anpreisen. Wie schon in den vergangenen Jahren.
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Leute, habt ihr etwas geglaubt, dass Äppels »Codesigning« ein Feature für die Sicherheit sei? Mitnichten ist es das. Es ist nur ein Verfahren, um die vollständige Kontrolle über den Software-Vertriebsweg zu erhalten. Oder: Es ist nur eine Entrechtung und Gängelung der Kunden, die sich das auch zu gern gefallen lassen, sind ja so schöne bunte Glasperlen…
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Na, wenn das so ist, dass da bei einer CA seit vier Jahren ein Server kompromittiert ist, dann sollte man vielleicht heute mal die weitere Ausgabe von Zertifikaten stoppen. Die umlaufenden Zertifikate sollen natürlich weiterhin gültig bleiben. Das sind die Stellen, denen vertraut wird, wenns um sichere Verschlüsselung im Web geht.