Frag mich. Ich bin Waldorfschüler (und was dort steht stimmt alles …).
Bio
am 10.12.2009 um 18:19
lustig sind ja auch die kommentare.
man kann gut diese so genannte »sektenbildung« erkennen…..
das ego, vielleicht eine kognitive dissharmonie, das den waldorf anhängern befiehlt in abwehrhaltung zu gehen und aus dieser heraus den autor selbst anzugreifen. sie fühlen sich und ihre anschauung angegriffen und verhindern so wohlmöglich ein echtes lernen. ein echtes lernen bedeutet aber auch, wenn es sein muss, seine eigene position zu verlassen, wenn sie falsch erscheint. dies erfolgt meist träge oder gar nicht (gewohnheitstier) und trägt somit auch zur verhärtung der positionen bei…..
den kindern hilft das sicherlich am wenigsten…. wenn sie nicht ohnehin in der mechanik der pädagogik aufgehen und sich glücklicherweise entfalten können. unabhängig davon, welches system der pädagogik nun ihre entwicklung lenkt. wohl kein system hat nur stärken oder schwächen, wenn es nicht aus bosheit entspringt.
blah
Andreas Lichte
am 10.12.2009 um 18:54
@ Bio
du schreibst: »wohl kein system hat nur stärken oder schwächen, wenn es nicht aus bosheit entspringt.«
Ich möchte ja jetzt nicht sagen, dass die Waldorfpädagogik/Anthroposophie aus Bosheit entspringt, hatte aber wirklich grosse Bedenken, Tobias Maier von scienceblogs zu antworten – weil böse, oder?
………………………………….
Tobias Maier schrieb mir – sein Auge zwinkert: »Das Wolferl ist halt eine Ausnahme.«
………………………………….
meine Antwort:
Hallo Tobias,
willst du wissen, warum das Wolferl eine Ausnahme ist?
Besser für dich, du sagst jetzt nein … hab ich aber nicht gehört, also:
Der Anthroposoph weiss, dass sich die ungeborenen Kinder in der »Geistigen Welt« selber die Eltern aussuchen. Sie inkarnieren dann in der für sie geeignetsten Familie.
Das wurde uns am »Seminar für Waldorfpädagogik Berlin« am Beispiel der Musiker-Dynastie »Bach« erklärt: Da ist ja die ganze Familie musikalisch, nicht nur Johann-Sebastian …
Jetzt natürlich wieder interessant: Warum sucht sich ein Kind eine Drogenabhängige aus? Richtig, weil das Kind mit schwersten Schäden zur Welt kommen WILL. Das ist karmisch wichtig, man muss die vorherigen Leben abarbeiten.
Warum jemand sich eine jüdische Familie aussucht, die im Holocaust stirbt?
Na, sag ich doch: »Besser für dich, du sagst jetzt nein …«
………………………………….
Tobias Maier hat sich kritisch mit der Anthroposophie auseinandergesetzt, als Naturwissenschaftler, siehe z.B.:
tut mir (nicht wirklich) leid. ich pers. halte nichts von religion, okultismus, eso kram, wiedergeburt oder reinkarnation etc.
vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt als ich sagte »vom bösen ›entspringt‹«. evtl. passt »auf bösem ›beruht‹« oder »zum bösen zweck« oder »von bösen menschen ›erdacht‹« besser.
Andreas Lichte
am 10.12.2009 um 19:32
@ Bio
denk dich mal rein … musste ich auch:
Am »Seminar für Waldorfpädagogik Berlin« wurde mir ein Arbeitsplatz vorgeschlagen, in einer anthroposophischen Behinderten-Werkstatt.
Kurz zuvor hatten wir »gelernt«, dass der Behinderte in seinem letzten Leben gesündigt hat, und deshalb behindert zur Welt kommt, um sein Karma abzuarbeiten (siehe oben).
Jetzt stell dir mal vor, du »weisst« das, und dein Gegenüber ist behindert. Geht doch gar nicht, oder?
(einen Arbeitsplatz in der Anthrowelt hätte ich natürlich sowieso abgelehnt, ist klar)
Bio
am 10.12.2009 um 19:38
dass ein lebewesen, aus vorexistenzieller/vorgeburtlicher erfahrung heraus leiden muss (bis zum nirvana), ja sogar freiwillig leidet, das halte ich für absurd!
ein hirnfick der führer der glaubensrichtung um sich anhänger zu sichern. das ist bei jedem »jenseits« modell so…. kognitive pragmatische dissonanz nenn ich das mal…
»Jetzt stell dir mal vor, du »weisst« das, und dein Gegenüber ist behindert. Geht doch gar nicht, oder?«
genau »gelernt« in anführungszeigen! nur weil das irgend so ein heini erzählt, so weiss ich das noch lange nicht. ich habe solch eine erfahrung nie wirklich gemacht und kann das »gelehrte« so auch nicht irgend wie prüfen oder abgleichen. es ist eine glaubensfrage.
und.
ich halte das für faschistische tendenzen, wenn man menschen sagt sie seien deswegen zb. behindert, weil sie böse waren….. eine form der bewusstseinskontrolle…
»[…]Jeder Glaube an Religion oder Esoterik ist für mich eine Form des Wahnsinns. Eine Realität des Wahnsinns die deswegen nicht als Halluzination behandelt wird, weil die Realität etwas sehr folgenschweres im Leben eines Menschen sein kann.[…]«
Andreas Lichte
am 21.12.2009 um 12:46
Im “Glossar” zum oben verlinkten Artikel der Ruhrbarone »Die Waldorfschulen informieren – Heute: Die Johannes-Schule Berlin« schreibe ich:
»Jahrsiebtelehre«: Rudolf Steiners esoterische Einteilung der Individualentwicklung des Menschen in Abschnitte von 7 Jahren. Neben der „Temperamentenlehre“ der für die Praxis der Waldorfpädagogik folgenreichste Aspekt der esoterischen „Menschenkunde“ Rudolf Steiners.
Zur „Temperamentenlehre“ gibt es eine interessante, kritische Materialsammlung von Ansgar Martins, Waldorfschüler:
“Typen? Themen? TEMPERAMENTE! (Just another anthroposophical typology)”
»Waldorfschule: Curriculum und Karma – das anthroposophische Erziehungsmodell Rudolf Steiners
Die anthroposophische Pädagogik ist eine Mogelpackung für Herrschaft. Sie beutet das vielfach anzutreffende Orientierungsbedürfnis aus, um die Herrschaft einer selbsterwählten Elite zu begründen. Von unserem Gastautor Klaus Prange.
(…) Als Beleg und zur Illustration nur dieses Beispiel: Warum sind einige Menschen nicht “weiß”, wie die meisten Europäer, sondern dunkel bis schwarz? Die wissenschaftliche Antwort wird üblicherweise in der Physischen Anthropologie gesucht. Dr. Steiner jedoch weiß es besser und tiefer. Dass jemand dunkel auf die Welt kommt, liegt daran, dass er in seinem vorherigen Leben ein “dunkles”, verderbliches Leben geführt hat. (14) Mehr noch: Er könne jetzt schon bei einigen Zeitgenossen voraussagen, dass sie in der nächstfälligen Inkarnation als Schwarze auf die Welt kämen, zur Strafe für ihre Schandtaten. Das ist die feine anthroposophische Art des Rassismus. Ebenso werden Krankheiten, Missbildungen, Geistesstörungen als Ergebnis früherer moralischer Verfehlungen gedeutet. (…)
Zum Autor: Prof. em. Dr. Klaus Prange, Jahrgang 1939, Emeritierter Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Tübingen. Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Pädagogische Anthropologie als Anthropologie des Lernens und die Pädagogische Ethik.«
In der Archivversion kann nicht kommentiert werden.
Was ist das?
Dies ist eine Archivversion des Blogs Nachtwächter-Blah, das ich wegen des »Leistungsschutzrechtes für Presseverleger« nicht länger rechtssicher betreiben konnte. Dieses Archiv sei so frei wie die Gedanken!
FS am 9.12.2009 um 18:41
Frag mich. Ich bin Waldorfschüler (und was dort steht stimmt alles …).
Bio am 10.12.2009 um 18:19
lustig sind ja auch die kommentare.
man kann gut diese so genannte »sektenbildung« erkennen…..
das ego, vielleicht eine kognitive dissharmonie, das den waldorf anhängern befiehlt in abwehrhaltung zu gehen und aus dieser heraus den autor selbst anzugreifen. sie fühlen sich und ihre anschauung angegriffen und verhindern so wohlmöglich ein echtes lernen. ein echtes lernen bedeutet aber auch, wenn es sein muss, seine eigene position zu verlassen, wenn sie falsch erscheint. dies erfolgt meist träge oder gar nicht (gewohnheitstier) und trägt somit auch zur verhärtung der positionen bei…..
den kindern hilft das sicherlich am wenigsten…. wenn sie nicht ohnehin in der mechanik der pädagogik aufgehen und sich glücklicherweise entfalten können. unabhängig davon, welches system der pädagogik nun ihre entwicklung lenkt. wohl kein system hat nur stärken oder schwächen, wenn es nicht aus bosheit entspringt.
blah
Andreas Lichte am 10.12.2009 um 18:54
@ Bio
du schreibst: »wohl kein system hat nur stärken oder schwächen, wenn es nicht aus bosheit entspringt.«
Ich möchte ja jetzt nicht sagen, dass die Waldorfpädagogik/Anthroposophie aus Bosheit entspringt, hatte aber wirklich grosse Bedenken, Tobias Maier von scienceblogs zu antworten – weil böse, oder?
………………………………….
Tobias Maier schrieb mir – sein Auge zwinkert: »Das Wolferl ist halt eine Ausnahme.«
………………………………….
meine Antwort:
Hallo Tobias,
willst du wissen, warum das Wolferl eine Ausnahme ist?
Besser für dich, du sagst jetzt nein … hab ich aber nicht gehört, also:
Der Anthroposoph weiss, dass sich die ungeborenen Kinder in der »Geistigen Welt« selber die Eltern aussuchen. Sie inkarnieren dann in der für sie geeignetsten Familie.
Das wurde uns am »Seminar für Waldorfpädagogik Berlin« am Beispiel der Musiker-Dynastie »Bach« erklärt: Da ist ja die ganze Familie musikalisch, nicht nur Johann-Sebastian …
Jetzt natürlich wieder interessant: Warum sucht sich ein Kind eine Drogenabhängige aus? Richtig, weil das Kind mit schwersten Schäden zur Welt kommen WILL. Das ist karmisch wichtig, man muss die vorherigen Leben abarbeiten.
Warum jemand sich eine jüdische Familie aussucht, die im Holocaust stirbt?
Na, sag ich doch: »Besser für dich, du sagst jetzt nein …«
………………………………….
Tobias Maier hat sich kritisch mit der Anthroposophie auseinandergesetzt, als Naturwissenschaftler, siehe z.B.:
»Rudolf Steiner und die Schrödingergleichung«
http://www.scienceblogs.de/weitergen/2009/ 01/rudolf-steiner-und-die-schrodingergleic hung.php
Bio am 10.12.2009 um 19:23
tut mir (nicht wirklich) leid. ich pers. halte nichts von religion, okultismus, eso kram, wiedergeburt oder reinkarnation etc.
vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt als ich sagte »vom bösen ›entspringt‹«. evtl. passt »auf bösem ›beruht‹« oder »zum bösen zweck« oder »von bösen menschen ›erdacht‹« besser.
Andreas Lichte am 10.12.2009 um 19:32
@ Bio
denk dich mal rein … musste ich auch:
Am »Seminar für Waldorfpädagogik Berlin« wurde mir ein Arbeitsplatz vorgeschlagen, in einer anthroposophischen Behinderten-Werkstatt.
Kurz zuvor hatten wir »gelernt«, dass der Behinderte in seinem letzten Leben gesündigt hat, und deshalb behindert zur Welt kommt, um sein Karma abzuarbeiten (siehe oben).
Jetzt stell dir mal vor, du »weisst« das, und dein Gegenüber ist behindert. Geht doch gar nicht, oder?
(einen Arbeitsplatz in der Anthrowelt hätte ich natürlich sowieso abgelehnt, ist klar)
Bio am 10.12.2009 um 19:38
dass ein lebewesen, aus vorexistenzieller/vorgeburtlicher erfahrung heraus leiden muss (bis zum nirvana), ja sogar freiwillig leidet, das halte ich für absurd!
ein hirnfick der führer der glaubensrichtung um sich anhänger zu sichern. das ist bei jedem »jenseits« modell so…. kognitive pragmatische dissonanz nenn ich das mal…
»Jetzt stell dir mal vor, du »weisst« das, und dein Gegenüber ist behindert. Geht doch gar nicht, oder?«
genau »gelernt« in anführungszeigen! nur weil das irgend so ein heini erzählt, so weiss ich das noch lange nicht. ich habe solch eine erfahrung nie wirklich gemacht und kann das »gelehrte« so auch nicht irgend wie prüfen oder abgleichen. es ist eine glaubensfrage.
und.
ich halte das für faschistische tendenzen, wenn man menschen sagt sie seien deswegen zb. behindert, weil sie böse waren….. eine form der bewusstseinskontrolle…
ich würde da nicht arbeiten wollen!
the real SystemErrOr am 10.12.2009 um 21:03
»[…]Jeder Glaube an Religion oder Esoterik ist für mich eine Form des Wahnsinns. Eine Realität des Wahnsinns die deswegen nicht als Halluzination behandelt wird, weil die Realität etwas sehr folgenschweres im Leben eines Menschen sein kann.[…]«
Andreas Lichte am 21.12.2009 um 12:46
Im “Glossar” zum oben verlinkten Artikel der Ruhrbarone »Die Waldorfschulen informieren – Heute: Die Johannes-Schule Berlin« schreibe ich:
»Jahrsiebtelehre«: Rudolf Steiners esoterische Einteilung der Individualentwicklung des Menschen in Abschnitte von 7 Jahren. Neben der „Temperamentenlehre“ der für die Praxis der Waldorfpädagogik folgenreichste Aspekt der esoterischen „Menschenkunde“ Rudolf Steiners.
Zur „Temperamentenlehre“ gibt es eine interessante, kritische Materialsammlung von Ansgar Martins, Waldorfschüler:
“Typen? Themen? TEMPERAMENTE! (Just another anthroposophical typology)”
http://waldorfblog.wordpress.com/2009/12/1 5/typen-themen-temperamente-just-another-a nthroposophical-typology/
Andreas Lichte am 5.3.2010 um 13:06
http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-cur riculum-und-karma-das-anthroposophische-er ziehungsmodell-rudolf-steiners/
»Waldorfschule: Curriculum und Karma – das anthroposophische Erziehungsmodell Rudolf Steiners
Die anthroposophische Pädagogik ist eine Mogelpackung für Herrschaft. Sie beutet das vielfach anzutreffende Orientierungsbedürfnis aus, um die Herrschaft einer selbsterwählten Elite zu begründen. Von unserem Gastautor Klaus Prange.
(…) Als Beleg und zur Illustration nur dieses Beispiel: Warum sind einige Menschen nicht “weiß”, wie die meisten Europäer, sondern dunkel bis schwarz? Die wissenschaftliche Antwort wird üblicherweise in der Physischen Anthropologie gesucht. Dr. Steiner jedoch weiß es besser und tiefer. Dass jemand dunkel auf die Welt kommt, liegt daran, dass er in seinem vorherigen Leben ein “dunkles”, verderbliches Leben geführt hat. (14) Mehr noch: Er könne jetzt schon bei einigen Zeitgenossen voraussagen, dass sie in der nächstfälligen Inkarnation als Schwarze auf die Welt kämen, zur Strafe für ihre Schandtaten. Das ist die feine anthroposophische Art des Rassismus. Ebenso werden Krankheiten, Missbildungen, Geistesstörungen als Ergebnis früherer moralischer Verfehlungen gedeutet. (…)
Zum Autor: Prof. em. Dr. Klaus Prange, Jahrgang 1939, Emeritierter Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Tübingen. Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Pädagogische Anthropologie als Anthropologie des Lernens und die Pädagogische Ethik.«