Was uns die schöne, vom Verlegerpack so gefeierte Wischofon-Kultur unter dem Diktat weniger, großer Unternehmen wie Äpple bringt? Die Prüderie 2.0, die mit Zensur durchgesetzt wird.
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Nachtwächter
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Viel Spaß noch mit euren ganzen antisocial buttons, mit denen ihr irgendwelchen unseriösen Firmen mit Geschäftsmodell »Weltherrschaft durch Datensammeln« das Recht einräumt, im Kontext eurer Website Code in den Browsern eurer Leser auszuführen – wie etwa im Falle dieses Pluseinsdingens von Guhgell:
Einer Seite, auf der ein Anwender ein Formular in einem Werbebanner ausfüllt, erlaubte es Apple aber anfangs, einen Cookie zu setzen. Google versteckte in Folge ein unsichtbares Formular in einem +1-Button und täuschte dem Browser so einen Nutzerzugriff darauf vor. So konnte der Konzern aus dem kalifornischen Mountain View die umstrittenen Browserdateien Usern auf die Festplatte krümeln
Das hat Guhgell sicher genau so »versehentlich« gemacht wie das Sniffen von WLANs aus dem Strieht-Wjuh-Wagen. Und wer glaubt, dass die Javascript-Trackingwanze mit dem Daumen vom Fratzenbuch nur einen Deut besser ist, hat sich wahrscheinlich geschnitten.
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Parapirat Peter Ramsauer (Verkehrsminister, CSU) findet das mit dem Mitreden-Lassen über das neue Punktesystem dann doch nicht so klasse und ermöglichte in der ersten Version der tollen »Bürgerbeteilungungsseite« auch eine gewisse Abstimmung, ohne dass man extra mitdiskutieren muss. Auf solche Fragen wie jene, ob das neue Punktesystem einfacher und verständlicher als das alte sei, konnte man mit Ja antworten. Nur mit Ja. [Hinweis für Allergiker: Telepolis-Artikel von F. Rötzer] So ist das gleich viel pflegeleichter mit der Bürgerbeteiligung. Erinnert irgendwie an das Falten und Einwerfen eines Wahlscheines, das einigen in der BRD ja noch ein Begriff ist…
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Bei der Vermarktung der diesjährigen so genannten »olympischen« Spiele wissen die Veranstalter schon, wie man die Aufmerksamkeit der Menschen auch im Web Zwo Null in die gewünschte Richtung lenkt: Mit Twitter haben die Organisatoren bereits vereinbart, den Hashtag #London2012 für Nicht-Sponsor-Werbung zu verbieten – wäre ja auch zu schlimm, wenn über das Zwitscherdings mit dieser Auszeichnung normale Kommunikation zwischen Menschen zur Londoner Weltdopingschau liefe, nee, damit soll wirklich nur Reklame transportiert werden. Und das Zwitscherdings macht das natürlich mit und wird schon mit technischen Mitteln dafür sorgen, dass alles andere mit diesem Tag unterm Tisch fällt. Nur, falls noch jemand denkt, mit dem Zwitscherchen könne man frei kommunizieren. [via]
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Lange nicht mehr Jam-Endo getippt. Aber eben gerade steckt mir jemand, dass die Jamendo-Website zurzeit nicht richtig funktioniert, wenn man mit NoScript die Tracking-Skripts vom Fratzenbuch sperrt. Ein grandioser Schritt in der allgemeinen Web-Zwo-Nullwertung!
Ob wohl deswegen gerade das Forum bei Jam-Endo abgestellt ist?
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Tja, wenn man cloud vors computing schreibt, wirds halt nicht so sonnig. TropfBox zum Beispiel sperrt willkürlich und ungeprüft bei einem bloßen Verdacht auf eine Urheberrechtsverletzung und schaltet gleich die gesamte Sharing-Funktion des Accounts ab. Da reicht es, einen derartigen falschen Anspruch zu erheben, geprüft wird da dann gar nichts mehr. Ideal auch als Mittel gegen die so genannte »Meinungsfreiheit« [Link zum Zwitscherdingens].
Nachtrag: Der erste Kommentar ist göttlich: Ich benutze dieses TropfBox nur als Backup…
Nachtrag Zwei und nur zur Dokumentation hier gespiegelt: Das ist die PDF-Datei, die wegen angeblichen »geistigen Eigentums« bei TropfBox gelöscht wurde. Beim Anschauen wird klar, dass es sich hier nicht um warez handelt, sondern dass das »Urheberrecht« vorgeschoben wurde, um gemeinsame Recherchetätigkeit von Internetnutzern zu unterbinden. Wer daran Interesse haben könnte? Eine Ahnung kann man beim Lesen schon bekommen…
Nachtrag Drei: Auch bei RA Thomas Stadler weiterlesen…
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»Cyberwar« hin oder her, das ist natürlich eines dieser Angst- und Bullshitwörter. Aber was es schon zu geben scheint, ist der Cyberkleinkrieg. Zum Beispiel, wenn sich die virtuellen Pizza-Makler gegenseitig mit DoS-Attacken sabotieren. Aber selbst, wenn dieser Vorwurf sich als haltlos erweisen sollte, stinkt die Luft da gewaltig. Da bekommt das Wort »Wettbewerb« wieder seine eigentliche Bedeutung, nämlich die des Wettstreites, der recht handfest werden kann. Und das alles nur, weil Leute Geld daran verdienen wollen, dass andere Leute über das Internet Pizza oder vergleichbares Fresschen bestellen…
Sagt mal, Leute: Hat der Bringdienst um die Ecke nicht eine Telefonnummer!? Dann könnten diese makelnden Maden nicht ihr Business machen, und der kleine Unternehmer von nebenan hat ein etwas besseres Auskommen, weil er die Provisionszahlungen für solche Web-Unternehmen mit… ähm… interessantem Geschäftsmodell einsparen kann.
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Das Urteil des LG Hamburg in Sachen JuhTjuhb gegen GEMA ist gefallen, und es ist für mich keine Überraschung. Auch wenn die »Qualitätsjournalisten« vom Spiegel berichtet haben, dass endlich auch in der BRD JuhTjuhb so nutzbar wäre, wie es im Rest der Welt möglich ist, wohl weil sie fehlinterpretierten, dass der Antrag für fünf Stücke formal zurückgewiesen wurde. In Wirklichkeit hat die GEMA das Recht auf ihre Ansprüche zugesprochen bekommen, und Guhgell drohen empfindliche Ordnungsgelder, wenn noch einmal ein bisschen von der GEMA verwertete Musik zu hören sein sollte [eine weitere Quelle ist die Springersche Welt]. Ach, wenn ich Guhgell wäre, eine generelle JuhTjuhb-Sperre für die BRD wäre so einfach zu machen…
Ob der GEMA inzwischen mal jemand gesteckt hat, was ein Proxyserver ist?
Ach ja, eines noch: Ich wurde gestern noch korrigiert, dass »JuhTjube« wenn überhaupt, dann »JuhTube« geschrieben werden müsse, denn so spreche es man es eben in US-amerikanischem Englisch aus. Aber ich lasse doch nicht Amis darüber entscheiden, wie man deutsche Wörter wie JuhTjuhb, Händi, Guhgell oder Kompjuter ausspricht…
Nachtrag: Die Falschmeldung des Spiegels geht auf die DPA zurück [Link zum Zwitscherdings]. So macht man heute »Journalismus«. Direkt aus dem NITF-Feed der Agenturen in die Websites, ganz ohne eigene Leistung, muss ja schnell gehen. Dafür will man dann auch ein so genanntes »Leistungsschutzrecht« haben…
Nachtrag Zwei: Und die denken beim Spiegel über paid content nach…
Nachtrag Drei: Die springersche Welt hat bei ihrem Jubeltext über dieses Urteil mal alle Ambitionen vergessen, doch etwas seriöser als die Bildzeitung wirken zu wollen und bezeichnet in ihrer Überschrift Guhgell als »Internetschnorrer«. Lange nicht mehr so herzlich gelacht, wenn ich ein Stück Springerpresse vor mir hatte.
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Die so genannte Vorratsdatenspeicherung wurde ja einmal eingeführt, weil damit schwere Straftaten… ja, was eigentlich? Verhindern? Wohl kaum. Aufklären? Na ja, manchmal vielleicht. Aber wenn man die ganzen Daten erstmal hat, meint der Europäische Gerichtshof, dann kann man sie ja auch gegen die pösen Filesharer-Terroristen und MP3-Kinderficker nutzen. Damit ist klar, dass in Zukunft für relative Bagatelldelikte die gesammelten Überwachungsdaten benutzt werden können.
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Frau Leutheusser-Doppelname von der FDP hat sich offenbar daran gestört, dass sie in ihrem ganzen Laden in den letzten Monaten einen viel zu guten Eindruck hinterlassen hat. Ihr MinisteriumDas Innenministerium unter Minister Hans-Peter Friedrich will jetzt die totale und verdachtsunabhängige Überwachung des gesamten Internet und aller Telefonnetze in der BRD. Um Ordnungswidrigkeiten, Beleidigungen und Fälle von Filesharing aufklären zu können. Und natürlich zur »Gefahrenabwehr«. Und für die Geheimdienste der BRD. Ohne das rechtsstaatliche Feigenblatt eines Richtervorbehalts. [via Fefe]Korrektur, weil ich Fefes Fehler übernommen habe, denn diese tollen Ideen hat das Innenministerium erbrütet. Inzwischen hat auch Netzpolitik einen Artikel zum Thema.
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Der BigBrotherAward in der Kategorie Kommunikation geht an die Cloud als Trend, Nutzerinnen und Nutzern die Kontrolle über ihre Daten zu entziehen… eine gute Wahl!
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»Kriminelle Vereinigung« 2.0 ist nicht etwa die gute alte Mafia, der Kinderpornoring oder die Betrügerbande, sondern wer in Spanien übers Internet zu Protesten aufruft. Diese Leute sind sogar eine »Stadtguerilla«. Zwei Jahre Knast! Und Vandalismus ist der neue Terrorismus.