Monatsarchiv Januar 2010
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Weil ich Jamendo nach allem Erlebten echt gern beim Verrecken zuschaue, auch heute wieder ein Jamendo des Tages mit einer Extraportion Realitätsverlust: »Ganz klar ist, dass die Bewegung, die sich gerade in Gang setzt, ganz sicher nicht dafür stark macht, dass Jamendo so weiter macht wie bisher. Damit meine ich nicht nur die technischen bugs, sondern die Kommunikation zwischen Staff und Mitgliedern. […] Offenbar haben viele Menschen hier die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir Jamendo bei all den Problemen mitgestalten können.« – ja, ist schon klar. So reagiert man als Dummgetretener auf die arrogante geschäftliche Kälte der total abgefuckten und ethisch verrotteten Jamendo-Macher. Man glaubt, dass nach der »gemeinsam« überwundenen Krise alles besser wird, dass man auf einmal wie ein Partner dafür behandelt wird, dass man Jamendo die Handelsware für Nix in die Hände drückt. Ein toller Beleg der Idiotie 2.0, die mit dem Web 2.0 kommt. Hallo! Woher habt ihr die Info, dass Jamendo kurz vorm Bankrott ist? Von Jamendo? Aber nee doch, das habt ihr aus der ganz allgemeinen IT-Presse. So eine Kleinigkeit muss Jam-Endo doch nicht den Leuten kommunizieren. Jamendo schließlich Chef, und alle Nutzer und Musiker Nix. Und hallo nochmal!? Realitätscheck?! Wo läuft denn eure tolle Website, auf der ihr jetzt Jamendo retten wollt, als ob dort noch etwas zu retten sei? Vielleicht in der Jamendo-Domain, schön prominent? Aber nein doch, Jamendo gibt nicht einen Deut Gestaltungshoheit an seine Ausbeutlinge ab, die zum Hohn auch noch »Künstler« gerufen werden, und deshalb müsst ihr es auf einem kostenlosen Blog bei WordPress.com machen. Die sind dort bei Jam-Endo nicht einmal dazu willens, selbst ein kleines Blogsystem für diesen Zweck aufzusetzen, und das kann jeder achtjähige Nachwuchs-Webmaster in fünf Minuten, wenn nur ein fertiger Server irgendwo rumsteht. Könnt ihr bitte mal aufwachen?! An der Tür hämmert mit schwerer Faust eine Wirklichkeit! Ihr seid dem Laden auch jetzt noch genau so scheißegal, wie ihr es diesem Laden schon immer gewesen seid, und sollte Jam-Endo noch irgendwie »gerettet« werden, habt vor allem ihr den Schaden davon, weil ihr euch emotional so stark an diesen Schrotthaufen gebunden habt, dem ihr einfach nur scheißegal seid. Nicht das Ende von Jam-Endo fügt der Idee einer nicht-restriktiv lizensierten Musik schweren Schaden zu, sondern Jamendo hat dieser Idee über Jahre hinweg schweren Schaden zugefügt, bis heute. Und nein, das wurde immer wieder kommuniziert, lest mal das Forum bei Jam-Endo ein bisschen. Es war Jam-Endo nur eben scheißegal. Weil ihr Jam-Endo scheißegal seid. Es gibt nicht einmal die Spur eines Anzeichens dafür, dass sich das nun plötzlich ändern würde, und eure idiotische, von keiner Wirklichkeit korrigierte Träumerei ist die beste Garantie dafür, dass dieser Zustand so bleiben wird. Da könnt ihr auch gern irgendwelche Petitionen unterzeichnen und ein paar Fuffies in ein Fass ohne Boden werfen. Jam-Endo ist schon lange tot, und so langsam merkt es Jam-Endo selbst.
Stirb, Jamendo, stirb! Aber schnell und endgültig! Ich habe wirklich schon genug über diese Tragikomodie gelacht.
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Der Weltraum ist heute mal wieder ein Ort der verpassten Chancen. Trifft nicht, das Ding. Und viel zu klein wäre es auch, selbst wenn es träfe. Aber heute ist nicht alle Tage…
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Meldung des Tages: Zwölf Millionen Deutsche haben noch genug Intelligenz, um ihre Gehirnfunktionen nicht an die Marketingwünsche des »Web Zwo Null« abzugeben und machen deshalb beim überall geforderten Datenstriptease auch mal falsche Angaben über sich im Internet. Das lässt hoffen. Aber es sollten doch noch ein paar mehr werden…
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Wendehals des Tages: Auf einmal findet Guhgell das mit der beflissenen Zusammenarbeit mit dem chinesischen Regime doch nicht mehr so gut. Ob das wohl in irgendeinem Zusammenhang damit steht, dass die größenwahnsinnige Datenkrake Guhgell inzwischen sogar politisch als Gefahr gesehen wird, dass sogar schon nach gesetzlichen Beschränkungen für Guhgell gerufen wird?
Nachtrag: Geht es um Menschenrecht oder um Geld?
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Suchbegriff des Tages: »hirnschäden und autofahren« – also wenn ich so manchen »Helden der Straße« erlebe, sehe ich da auch durchaus einen Zusammenhang…
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WordPress des Tages: Wer ein WordPress älter als 2.8.5 verwendet, kann mit Trackbacks relativ einfach abgeschossen werden, also updaten!
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Zitat aus dem Videotext des BRD-Staatsfernsehens ARD, Seite 516, Stand 13. Januar, 0.02 Uhr (nein, es gibt bei der ARD kein verlinkbares Archiv des Videotextes, nein, die technischen Möglichkeiten des Internet werden dort wirklich nicht genutzt, deshalb hier diese Grafik):
Wir merken uns: Wenn das Wetter nicht so recht zur globalen Erwärmung passen will, denn ist es eben das normale Chaos des Wetters, nichts als eine anekdotenhafte Episode, kein Grund zur Beruhigung. Hat ja die Wissenschaft in Person der Herrn Graßl durch die Redaktion der Tagesschau des Staatsfernsehens gesprochen. Und wenn es darum geht, den Menschen so richtig »schöne«, angsteinflößende bewegte und bewegendene Bilder zur globalen Erwärmung um die Augen zu klatschen, damit sie auch hübsch opferbereit werden, um die große Katastrophe abzuwenden, denn werden zu diesem Zweck etliche derartige episodische Unwichtigkeiten aneinander geklatscht, auf dass den Worten auch ja genügend bildhafter und damit rein psychologisch wirksamer Nachdruck verliehen werde, und das ist nicht das geringste Problem. Da muss man dann nicht an rationale Einsicht appellieren. Das ist nur für solche Situationen gedacht. Ja, ich habe verstanden. So macht man das mit dem Hirnfick.
Und bevor mich jetzt jemand in diese Schublade »Verschwörungstheorie« steckt: Nein, ich halte es für absolut keine gute Idee, wenn die Menschheit in ein paar Jahrhunderten mal eben alles verbrennt, was nur irgend brennbar ist, und genau das geschieht gerade. Aber der gegenwärtige politische Aktionismus rund um den Klimawandel passt zu hervorragend in eine politische Agenda der Lastenverteilung von oben nach unten und der Geldverteilung von unten nach oben, als dass ich ihm etwas abgewinnen könnte. Und die Idee eines Börsenhandels mit Umweltverseuchungsrechten ist so ziemlich das Kränkeste, was ich jemals lesen oder hören musste. So etwas kann man Menschen eigentlich nur andrehen, wenn man ihren Verstand mit allen Mitteln der Propaganda abgeschaltet hat. Was ich mit dieser Anmerkung aufzeigen möchte, sind die Mechanismen dieser Propaganda. Gleichzeitig fordert man politisch immer mehr »Wachstum« als wirtschaftlichen Selbstzweck, und das ist in unserer »Verbrennungskultur« vor allem eine Ausweitung der Verbrennungsgeschwindigkeit. Die classe politique redet mit gespaltener Zunge, und zwar recht einseitig zum Vorteil einer bestimmten (und recht zahlungskräftigen) Minderheit der Menschen und zum Nachteil einer großen Mehrheit der Menschen. Das Ding mit dem »Klimawandel« (über den ich nicht die geringste eigene Aussage machen kann und werde, weil mir dafür ganz schlicht die fundierte Ahnung fehlt) ist da nur ein Schauplatz des alles durchseuchenden Bullshits, der aus so vielen Mündern quillt. Dazu passt es auch recht prächtig, dass bei der Auswertung der Klimadaten über die »Jahrhunderte« wohl nicht bis in das Mittelalter zurückgegriffen wird, das eine sehr warme Periode war, eher noch etwas wärmer als die heutige Zeit, und das ganz ohne anthropogenes Kohlendioxid – diesen Zeitabschnitt zu berücksichtigen, würde womöglich die ganze tolle Statistik versauen. Ach, was rege ich mich über derart billige Tricks eigentlich auf!
Nur, um das einmal gesagt zu haben. Wenns jemanden nicht gefällt – bei Tagesschau, ZDF-heute und der agenturzentralen Journaille gibt es die andere, merkwürdig gleichgeschaltete Stimme, die immer mehr an den »Journalismus« der ehemaligen DDR erinnert, nur ungleich panischer klingt. (Na, erinnert ihr euch noch an die reißerische, überzogen panische Ankündigung von Daisy? Schlimm, so ein Winterwetter im Winter, nicht? Oder ist heute schon wieder vergessen, was noch nicht einmal eine Woche her ist? Ständiger Alarmismus, ein niemals abreißender Strom von beängstigendem Bullshit, das ist die beste Methode, niemanden mehr zur Besinnung, zum Nachdenken, zum verantwortlichen Handeln kommen zu lassen.) Gute Nacht!
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Ach, apropos als Satire gemeint. Da gibt es doch noch den Schnellmerker des Tages…
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Nachtwächter
Hey, ich habe das hier als Satire gemeint. Und was muss ich heute lesen: Sendezeitbegrenzung fürs Internet. Aua!
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Endlich wissen wir, warum das Programm von ARD und ZDF so unerträglich gruselgrotten schlecht ist…
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Nachtwächter
Und hier der Jamendo des Tages (ich schaue diesem Laden echt gern beim Verrecken zu): »Das mit der Informationspolitik der Jamendo-Verantwortlichen ist einer der Hauptknackpunkte der Kritik an ihnen…« – was für eine Neuigkeit! Das ist nun wirklich nichts Neues, dass man als Jamendo-Nutzer oder gar Künstler plötzlich vor vollendeten Tatsachen in irgendeinem Bereich gestellt wird, keine Ankündigung vorher, kein begleitendes Wort dazu, man soll einfach nur die Fresse halten und das alles hinnehmen. Wird einem ja immer so verkauft, als sei es nur zum Besten. Das muss man glauben. Auch wenn die hingestrokeltete Dreckssite hinten und vorne nicht funktioniert, und das schon seit mind. anderthalb Jahren. Und natürlich soll man als Künstler weiterhin seinen Content zur Vermarktung zur Verfügung stellen. Kenne ich selbst alles noch viel zu gut, so frisch, als wäre es erst gestern gewesen. Stirb, Jamendo, stirb! Aber schnell. Leider laufen da immer noch zu viele naive Deppen herum, die entweder blind, von Selbsthass zerfressen oder hoffnungslos gläubig sind, dass es sich einmal ändern könnte. Statt Jamendo zu retten, lasst uns etwas Besseres und von Vornherein Nichtkommerzielles und mit nur geringem finanziellem Aufwand Verbundenes schaffen (so dass man es im Zweifelsfall auch über ein Spendenmodell finanziert bekommt). Hier bin ich, ein bisschen was (neben komischer Musik machen) kann ich auch noch. Aber allein mache ich gar nix mehr.