Schall und Rauch zeigt welche Regeln die Journalisten für ihre Berichterstattung aus dem »Nahen« Osten einhalten müssen.
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Nachtwächter
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Na, da hatte unsere agenturzentrale Einheitspresse ja wieder so richtig was zu melden, als es überall in der BRD Soli-Demonstrationen für Israel gab. Eine ganz große Meldung, nur die ganz großen Zahlen kamen nicht zusammen. Macht aber nichts, denn Zahlen sind dehnbare Begriffe.
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Das sind die Informationen, die ich für meine politische Meinungsbildung brauche, aber unbedingt brauche: »Bundespräsident Hort Köhler hat die Kochkunst von Kanzlerin Angela Merkel gerühmt. […] ›Ich habe immer zu viel gegessen, so gut hat es geschmeckt. Mal gab es Rouladen, mal Fisch.‹« – was wäre ich nur ohne Journalisten?
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Der Kopfklatscher des Tages: Es ist in der Geschichte des Landes erst einmal gelungen…
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Das »Objektiv« der Kamera als Waffe im Krieg der Propaganda: »Wenn er die Wahl habe, an einer Beerdigung eines Kämpfers oder an jener eines Kindes zu fotografieren, gehe er immer zum Kind.« – ehrlich gesagt, das sind die ersten Worte aus dem Dunstkreis des laufenden Nahost-Krieges, denen ich sofort glaube. Und niemand glaube deshalb, dass die Kinder in Palästina nicht litten und stürben!
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Das BILDblog über den MDR (der ja das ZDF der ARD ist): Schnee und Glätte behindern den Verkehr – und zwar immer wieder, über Wochen hinweg, mit den gleichen Bildern, damit auch der Letzte bemerkt, wie sinnlos und überflüssig solches Bildmaterial für die eigentliche Information ist. Die einzige Funktion solcher Sinnlosbilder liegt in der Erzeugung eines psychischen Zustandes, der sich an die scheinbare »Objektivität« der Meldungen knüpfen soll.
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Der neue Chefredakteur des »Hamburger Abendblattes« heißt nicht nur Claus Strunz, er sorgt auch dafür, dass das Abendblatt einen ziemlichen Werbestrunz von sich gibt. Zum Beispiel wenn die Bezahlung eines Abonnements für einen Schüler als Bildungsintiative angepriesen wird, obwohl dieses »Bildungs-Abo« zu allem Überfluss auch noch fast 50 Prozent teurer als das reguläre Abo durch einen Schüler ist. Und damit das Geld auch nachhaltig fließe, kommt damit auch gleich noch die Reklame für das Abendblatt an die Zwangsschulen. Alle Ächtung!
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Lange haben sie nichts von sich hören lassen, aber jetzt scheinen sie wieder nützlich zu werden: Die pösen, pösen »Killerspiele«. Und worauf nimmt die »Süddeutsche« gleich im ersten Satz Bezug? Auf den »Amokläufer« von Emsdetten. Passt ja total. Schade nur, dass Bastian kein Wort von Killerspielen in seinem Abschiedsbrief geschrieben hat, sondern von einem Leben voller Kälte ohne Perspektiven. Aber das hat den Medien in der BRD nicht so gefallen, und deshalb haben die schon damals ziemlich unisono ganz andere Schwerpunkte gesetzt, nachdem die Texte von Bastian durch eine polizeiliche Willküraktion aus dem Netz entfernt wurden.
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Brüller des Tages: Oskar Lafontaine schlägt Schüler (11) im Klassenraum tot. [via]
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Ich gebe es ja ehrlich zu, dass ich immer wieder gern ein bisschen Trash habe. Zum Beispiel finde ich die täglichen Fundstücke von Photoshop Disasters trotz ihres geringen intellektuellen Nährwertes oft wirklich erheiternd, und manchmal frage ich mich auch, was die Grafiker in Werbung und Journaille eigentlich von Beruf sein mögen. Grafiker können sie jedenfalls nicht sein. Natürlich hat PsD keinen besonderen Textinhalt, die Stümperei in den vielen hingepfuschten Bildern spricht ja für sich, und der schnell hingekotzte Text darunter gießt einfach noch ein bisschen Spott darüber. Aber das heutige Desaster ist nicht nur ein Beispiel für besonders schlechte Bildmanipulation bei der Times, sondern auch mit einen schönen Text begleitet: »›Die Times‹ war freundlich genug, kürzlich einen Link auf PsD zu setzen. Natürlich geben wir dieses Kompliment gern zurück. Hierzu nehmen wir dieses sonderbare Beispiel kremelhaften Revisionismus in einer Geschichte
über einen Haufen inzestuöser Sozialparasitenüber die Aristokratie.« – allein diese Wertung des Adels, für die man mich in Dummland manchmal ganz entgeistert anschaut, ist den Link wert. Allerdings muss ich feststellen, dass die Bildmanipulationen des Kreml mit wesentlich schlechteren technischen Möglichkeiten wesentlich »besser« und überzeugender gewesen sind… -
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Wie »Web Zwo Null« aussieht, das wissen wir jetzt ja alle: vor allem bunt und flutsch und inhaltsleer. Klar, dass andere Medien da nicht hintan stehen wollen und den Journalismus Zwo Null erfinden, der mich in seinen revolutionären, neuen Wegen der Recherche irgendwie daran erinnert, wie unerfahrene und unaufgeklärte Teenager an den Sex herangehen: einfach, schnell, dumm und gefährlich.
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Das fröhliche Zitat des Tages kommt aus der »Welt«-Redaktion und bezeichnet Associated Press als »diese hirnlosen affen!« – selten, dass ich der Redaktion der »Welt« einmal zustimmen mag. (Siehe auch bei Stefan Niggemeier)