Fratzenbuch des Tages: Auf einem Ändräut-Händi will die neue Fratzenbuch-Äpp vollständigen Zugriff auf die SMS-Funktionen; also versenden (natürlich im Namen und auf Kosten des Händi-Besitzers), lesen (natürlich mit möglicher Weitergabe der Inhalte übers Internet ans Fratzenbuch) und verändern (natürlich mit der Möglichkeit, Spuren eines Missbrauchs dieser Privilegien durch die Fratzenbuch-Äpp zu verschleiern). Na, ihr Fratzenbuch-Lemminge, merkt ihr jetzt wenigstens irgend etwas?! Aber nein, ihr habt ja noch nicht einmal etwas gemerkt, als damals bei der Synchronisation mit eurem Händi das gesamte Adressbuch ohne deutlichen Hinweis ans Fratzenbuch gegeben wurde und als das Fratzenbuch damit munter in eurem Namen rumgespammt hat. Nee, da habt ihr sogar weiter überall fürs Fratzenbuch Reklame gemacht, habt die Tracking-Buttons des Fratzenbuches in jede eurer Websites reingebaut, habt alles mögliche exklusiv übers Fratzenbuch gemacht und jeden ausgeschlossen, der diesem Tracker, Spammer und Datensammler nicht mitmästen wollte. Nee, ihr werdet gar nix mehr merken.
Habt ihr euch eigentlich schon einmal gefragt, was der angenommene Börsenwert des Fratzenbuches bedeutet? Wo dieser »Wert« herkommt? Da gibts ja keine Hallen, Produktionsanlagen, Grundstücke, sondern nur einen Serverpark, eine Software und eine datenmäßig durcherfasste Nutzergemeinschaft, die diese Software erst wertvoll macht. Teilt mal diese absurden hundert Milliarden Dollar Börsenwert durch die angenommene Anzahl aktiver Nutzer! (Die vielen Karteileichen, die dadurch entstanden sind und entstehen, dass das Fratzenbuch einem nicht gerade deutlich macht, wie und wo man seinen Account löschen kann, sie sind nicht so viel wert.) Die abgeschätzten 500 (oder mehr) Dollar, die ihr dann rauskriegt, sie sind der Wert eures täglichen und totalen Web-Zwo-Nulligen Datenstriptease für das Pack, das mit diesen Daten etwas anfangen will. Das verschenkt ihr an ein Unternehmen, das euch verachtet. Jeden Tag aufs Neue. Und euren Bekanntenkreis verschenkt ihr gleich mit. Ist ja alles so toll da. Hey, Leute, verglichen mit Fratzenbuch-Nutzern ist mir der Judas Iskariot aus der Bibel richtig sympathisch, der hat wenigstens selbst noch dreißig Silberlinge dafür eingesackt, dass er Jesus verkauft hat…