Das finde ich gut, dass dieser ach so tolle Journalismus in etlichen Bereichen so stumpf und dumm (geworden?) ist, dass man ihn bequem durch Software ersetzen kann und dies auch zunehmend tut. Der industrielle Charakter der Inhalteerstellung für die Contentindustrie wird so erst richtig deutlich. Großartig finde ich zum Beispiel die Beschreibung, wie so ein Sportartikel gebaut wird:
Hier geht es doch um mehr als nur Zahlen. Die Leser wollen die Dramatik des Wettkampfs nacherleben, wollen Spannung, Emotion, Witz […] Nein, die Sportmeldungen entstehen auf die gleiche Weise wie Gewinnerwartungen und Wettervorhersagen. Auch diese Textgeneratoren bestehen aus den Hauptkomponenten Diskursplaner und Oberflächenrealisierer. Der Diskursplaner leitet aus den statistischen Daten zuerst den Charakter des Spiels ab: War ein Team deutlich überlegen, oder waren beide abwechselnd in Führung? Ist das Spiel gekippt? Danach wählt er aus seiner Bibliothek eine geeignete Erzählweise, um es zu beschreiben. Der Oberflächenrealisierer fügt auf dieser Grundlage dann geeignete Textbausteine zu einem Fließtext zusammen.
Da leuchtet mir das mit dem so genannten »Leistungsschutzrecht« gleich noch ein bisschen besser ein.