Bei Jamendo muss es wirklich heftig brennen, wenn die schon so eifrig ihre Künstler darum anbuhlen, dass diese doch ihre Musik marktfähig und für Jamendo verwertbar machen. Ich habe dort ja immer noch meine Account und werde ihn auch noch ein paar Wochen haben, deshalb kriege ich auch noch den schönen, flutschebunten Newsletter von dort:
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»Die kommerzielle Lizenzierung deiner Musik bringt dir nur Vorteile: Anerkennung, Aufmerksamkeit und Entlohnung für deine Arbeit. Wenn du unseren kommerziellen Programmen beitrittst, so ermöglichst du die kommerzielle Nutzung deiner Werke über Jamendo und wirst dafür natürlich auch bezahlt. Außerdem kannst du deine Musk auf diese Weise unter die Leute bringen! Die Lizenzen werden zwischen Jamendo und Dritten ausgehandelt, jedoch wirst du vor der Nutzung natürlich kontaktiert« – Ah ja, Jamendo macht die Deals für mich, wenn ich das Jamendo erlaube, und ich habe nur Vorteile davon. Und vor allem, ich werde dafür bezahlt. Darauf bin ich ja immer so heiß gewesen, dass ich alle meine Sachen für völlig umsonst und übrigens auch immer werbefrei veröffentlicht habe. Und das beste daran: Auf diese Weise kann ich meine Musik unter die Leute bringen! Ganz großes Dada! Um meine Musik unter die Leute zu bringen, hatte ich sie eigentlich nichtkommerziell veröffentlicht. Wenn ich diesen zum Himmel stinkenden Bullshit lese, bin ich eigentlich davon überzeugt, dass der ganze Laden dort kurz vor dem finanziellen Kollaps steht und gerade nach jedem nur denkbaren Strohhalm greift. Das erklärt dann auch den kürzlichen Missgriff mit der LayerAd-Reklame.
Aber man hört nicht auf mit Elektodada. In meinem Profil habe ich ja mein Blog angegeben, Jamendo ist also wohlbekannt, dass ich schon längst ein Blogger bin. Deshalb wäre der folgende Hinweis ja auch sehr leicht zu vermeiden gewesen, wenn der Stümper, der diesen Reklameschrieb verpatzt hat, mal eine kleine Auswertung der Datenbank vorgenommen hätte:
»Denke an die verschiedenen Möglichkeiten, die dir die neuen Jamendo Blogs bieten […]« – ich denke gar nicht daran! Die sind zu unfähig, meine auf Jamendo geschriebenen Rezensionen über XMLRPC in meinem Blog zu bloggen (das hat früher einmal geklappt, aber inzwischen scheint dort nur noch die Reklame zu funzen), zu unfähig, die Beiträge meines eigenen Blogs als RSS abzuholen und einfach mal auf meiner Profilseite darzustellen, aber denen soll man trotzdem mein Blog anvertrauen. Einfach nur, um eine höhere persönliche Bindung zu diesem Laden zu entwickeln. Ich glaube, es hackt!
Bio am 26.11.2008 um 07:21
das hat wohl mit dem button zu tun, über den ich schon schrieb und der in jedem künstlerprofil zu finden ist – OHNE sich irgendwo dafür eingeschrieben zu haben!
wie ich schon auf jamendo schrieb, scheint es mir so, dass nach dem relounch, also nach dem wechsel von blau zu orange, der zaster die neuronenbildung bestimmt. wobei ich vermute dass dies schon immer die eigentliche triebfeder war. als man sich finanziers ins bot holte, verabschiedete man sich davon, vorrangig für die künstler die platform zu schaffen und man richtete sich mehr und weiter darauf aus, mit fremden werken geld zu sheffeln und man begab sich unter die sachzwänge, die eine fremdfinanzierung mit sich bringt.
dass das XMLRPC nach dem wechsel nicht mehr funktionierte, war m.E. beabsichtigt. ich denke die blogs, die sie jetzt anbieten waren da schon geplant und da würde solch ein dienst nur konträr dazu stehen. so hat man lieber die user an der nase herum geführt und ihnen gesagt, dass sie sich gedulden sollen mit der implementierung der neuen funktionen. konzentrierte sich derweil auf den ausbau der marketing- sprich werbefunktionen und belog weiterhin die user duch das zurückhalten von informationen über die zukunft.
der rest ist marketing-blah. also dass es dir als künstler nützlich sein wird, dass man die grösste platform der welt für »freie« musik werden will (klar doch, dann sind auch die einnahmen am höchsten) usw.
je mehr leute sich für den kommerz registrieren, umso grösser ist die wahrscheinlichkeit solche verträge abzuschliessen. dabei macht man sich bewusst die reputationsdemenz der künstler zu nutze. »ansehen«, »verbreitung«, »anerkennung« usw. usf. – grässliches neuro linguistisches marketing-blah halt.
mit anderen worten – wie immer prostitution der künste, weiter nichts. alles nutten ausser mutti!
mich würde es nicht wundern, wenn jamendo irgendwann wieder einen relounch vollführt. vielleicht mit der bewährten ausrede des plattencrashs und des zerstörten backups und dass dann alle daten der blogs im nirvana verschwinden. oder irgendwann daten gelöscht werden um speicher zu sparen (sie heise.de).
blöd ist der, der sich an solche anbieter bindet.
Volker am 26.11.2008 um 08:05
Du scheinst jemand zu sein, der auf Jamendo wenig bi keinen Erfolg hatte!
Ich kann meine Erfahrungen mit Jamendo nur als aeusserst positiv bezeichnen!
Nachtwächter am 26.11.2008 um 08:16
Ja ja, ist schon gut, Volker…
Meine »positiven« Erfahrungen haben nichts mit einem »Erfolg« zu tun (woran soll ich den auch messen), sondern etwas mit der Art, wie einem als Künstler und Mensch begegnet wird. Und da habe ich wirklich keine »positiven« Erfahrungen mehr, seit man mir LayerAds so in meine Werke gehauen hat, dass man sie mir genau so gut hätte auf die Stirn pappen können. Der danach gepflegte Stil der Kommunikation und die gesamte weitere Kälte passt hervorragend ins Bild. Jamendo ist tot, auch wenn die Leiche es noch nicht gemerkt hat.
Bio am 26.11.2008 um 09:27
lol erfolg.
erfolg ist doch eine sache die jeder für sich individuell bestimmt was sie ist. und. ob man überhaupt so etwas haben möchte, was andere mit erfolg bezeichnen.
nichts desto trotz gibt es bestimmt auch genügend leute mit positiven erfahrungen auf jamendo. leider hat das aber rein gar nichts mit dem thema dieser prostitution zu tun, sondern mit einer individuellen erfahrung. und. diese positiven erfahrungen gibt es sicherlich auch auf jeder anderen platform – diese sind nicht an jamendo gebunden.
Unser täglich Spam am 5.1.2009 um 05:14
Ehemalige Plattform für Freie Musik…
Wenn eine ehemalige Plattform für Freie Musik (unter dem Namen „Jamendo“ bekannt) sich entschließt, die Ansicht der dort veröffentlichten Alben so ausschauen zu lassen…
…denn stelle ich als „Stiftung Websit…