SoNie: Let’s hack it again and again and again… [via Fefe]
Tagesarchiv 21. Mai 2011
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Bullshit des Tages: Was ist für junge Männer »erfüllend, reifend, prägend und fröhlich«? Nein, es sind weder die sozialen Erfahrungen in der Stammkneipe noch die schönen freien Sommerabende am Lagerfeuer, es ist – wenn man Herrn de Maizière glauben soll – die Zeit bei der Bundeswehr. [Achtung! Unglaubwürdige Quelle, die hier glaubwürdigen Blah berichtet.]
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Nachtwächter
Wenn diese Darstellung zu den beschlagnahmten Servern der Piratenpartei stimmen sollte – sie ist von jemanden aus der Piratenpartei und damit vielleicht nicht gerade ausgewogen – denn ist das Bananenaroma in diesem Vorgang noch ein bisschen aufdringlicher: Im April haben sich Leute zu einem dDoS gegen einen französischen KKW-Betreiber auf dem Piratenpad abgestimmt (ein Angriff, zu dem es übrigens niemals kam), und deshalb hat die französische Staatsanwaltschaft angekündigt, dass sie demnächst einmal um Rechtshilfe bitten würde. Was zunächst nach Gefahr im Verzug klang, wäre dann die Vereitelung eines (nicht stattgefundenen) Angriffes auf Internet-Infrastruktur in der Vergangenheit wegen eines Rechtshilfeersuchens aus der Zukunft. Da bekommt angesichts des grobschlächtigen Vorgehens der Staatsanwaltscahft das »B« in BRD noch einmal einen ganz anderen Klang.
Ach, werte Piraten: Der Vorgang wird nicht schon übler dadurch, dass ihr immer dieses alberne Hyperlativ-Suffix -gate verwendet, und er wird kein bisschen harmloser, wenn ihr darauf verzichtet.
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Nachtwächter
Na, immerhin weiß man bei der Rentnerpartei (vielleicht zum Teil noch aus Erfahrung), dass dieses Ding mit dem Rechtsstaat ein Wert an sich ist und erklärt sich solidarisch mit der Piratenpartei wegen der beschlagnahmten Server.
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Nachtwächter
Umfragefrage des Tages: Wie häufig hatten sie bereits eine tödliche Herzattacke?
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Nachtwächter
Wenn bei SoNie auch vieles nicht läuft, wenn dort auch die Admins Datenverluste verursachen, weil über Monate hinweg eine bekanntermaßen angreifbare Serversoftware verwendet wurde, eines läuft jedenfalls: Phishing-Seiten auf den SoNie-Servern.
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Nachtwächter
Ich habe ja schon einmal daran gedacht, den »Nachtwächter-Blah« in »Nachtwächter-Bash« umzubenennen und mich völlig auf das zu konzentrieren, was ich an dieser Stelle immer noch am liebsten tue: Die Meldungen zu gewisse Unternehmen und Personen zu erwähnen, die so gar nicht zur tollen Reklame für diese Unternehmen und Personen passen wollen. Aber nein, das werde ich denn wohl doch nicht tun, und hier bleibts ein unentwegtes Blahen.
Doch Äppel muss heute erwähnt werden. Die haben ja so tolle eiFohns und eiPädds auf den Markt geworfen, für die es allerlei Äpps in Äppels ÄppStohr gibt. Zum Beispiel auch den Opera-Browser – aber den gibts in Äppels ÄppStohr nur in einer veralteten und verwundbaren Version. Da kann Opera auch nichts anderes machen, als die Anwender dazu aufzurufen, doch lieber direkt von den Opera-Seiten runterzuladen – denn Äppel gibt die fehlerbereinigte (und um einige Features erweiterte) Version des beliebten Browser einfach nicht frei. Tja, und eine eigene Update-Funktion, wie sie Opera unter jedem anderen Betriebssystem hat, die ist bei Äppel eben nicht erlaubt, da man bei Äppel die Kunden völlig an die eigene Plattform fesseln will.
Eigentlich verwunderlich, dass es Leute gibt, die bereit sind, unter solchen Bedingungen etwas für diese Plattform zu entwickeln.
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Nachtwächter
Dass eifrige Ordnungshüter der Piratenpartei in der Endphase des Bremer Bürgerschaftswahlkampfes mal eben die gesamte Kommunikations-Infrastruktur abgeschaltet haben, hat ja wohl jeder mitbekommen. Das ist ein verschwörungstheoretisch höchst wertvolles Ereignis mit leckerem Bananenaroma – ich bin gespannt, was ich in den nächsten Tagen dazu lesen werde. Wenn diese Maßnahme nicht sehr genau auf ihre Verhältnismäßigkeit hin geprüft wurde, ist sie auch ein politisch bemerkenswerter Vorgang, bei dem vielleicht sogar eine nachträgliche Annullierung der Wahl in der Luft hängt. Die Arbeit politischer Parteien in der BRD ist immer noch durch den Artikel 21 des Grundgesetzes geschützt.
Siehe auch: Die Welt ist Scheisse: Generation Blogtwittfaceapp und F!XMBR: Warum die Beschlagnahme der Piratenserver ein Angriff auf unser Grundgesetz ist, das Lawblog: Ein Akt der deutschen Behörden und die Stellungnahme des Bundesvorstandes der Piratenpartei.