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Nachtrag Zwei: Unter anderem bei Stefan Niggemeier ist das von TwitPic gelöschte Bild weiterhin verfügbar.
Nachtrag: TwitPic hat dieses Bild eben… ähm… ganz leise weggelöscht und ich hatte vorhin keine gute Gelegenheit, mal eben schnell eine lokale Kopie davon zu machen. Schade, aber es ist doch gut zu sehen, wie sich TwitPic nahtlos in die ganzen anderen Web-Zwo-Nulldienste einreiht, die bestimmte Inhalte auch mal sehr übereifrig verschwinden lassen – einschließlich aller dazu geschriebener Kommentare. Nur für den Fall, dass jemand glaubt, man könne sich auf irgendeinen »kostenlosen« Anbieter verlassen, wenns drauf ankommt.
Bild des Tages zu Kachelmann: Mit was für Blumentelegrammen Redakteurinnen von der Bunten Zeuginnen im Kachelmann-Prozess dazu bewegt haben, doch ein bisschen mit der Bunten zu quatschen. [Ein Königreich für eine verlässliche Quelle.] Bitte erst mit dem schlachtzeilengeilen Pack von der Contentindustrie sprechen, bevor es zum Gericht geht. Der Blumengruß soll Ende August letzten Jahres rausgegangen sein [Link aufs Zwitscherdingens], und die Frage, woher das von Burda bezahlte Pressepack die Adresse der Zeugin gehabt haben könnte, wenn dieser Vorgang sich wirklich so abgespielt haben sollte, ist wirklich eine interessante Frage. Ich befürchte nur, diese Frage wird niemals beantwortet.
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Kotzreiz des Tages: Wer so einen Verteidiger zugeteilt bekommt, der braucht auch keine richtigen Feinde mehr.
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Der Unterschied zwischen »Journalismus« auf Papier und »Journalismus« im Internet ist das Lupensymbol, um sich das Verrecken noch ein bisschen größer anschauen zu können.
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Spiegel des Tages: Ich nehme an, wir werden die Quellen für diese Geschichte nie erfahren… aber Achtung! Dass der Artikel im Spiegel völlig falsch sei, ist auch nur eine Annahme.
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Ich sehe gerade, dass fast alle Online-Ausgaben der großen Tageszeitungen die Story haben, dass Frau Koch-Mehrin ihre Doktorarbeit geguttenbergt haben soll. Und jedesmal in dieser Story wird das VroniPlag Wiki erwähnt, aber in den Artikeln – bis auf eine einzige Ausnahme bei der Zeit – niemals verlinkt, damit sich auch ja niemand mal diese Quelle anschaut und nicht nur die Ergebnisse von der Journaille deuten und erklären lässt. Das sind die Momente, in denen man merken kann, dass die Presseschreiber im Internet fehl am Platze sind und es auch bleiben wollen.
Für die paar Leute, die vom täglichen Zeitungslesen schon etwas verdummt sind, hier noch einmal der oben schon gegebene Link auf das VroniPlag Wiki. (Wer den Link so nicht versteht, ersetze ihn im Geiste durch die Worte »click here« oder »hier klicken«!) Es ist nicht schwierig, sich selbst einen Eindruck davon zu verschaffen.
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Ach, wo ich gerade so bei Heise lese: Die bringen eine zugegebenermaßen lustige Meldung, die mir gestern auch jemand zugemailt hat, die ich aber wegen der Quelle dieser Meldung nicht mal eben schnell rausblahen wollte. Und ich habe schon einen sehr niedrigen Anspruch an Quellen.
Aber jetzt die Frage an alle, die gern eine Spur schräger denken: Wäre es nicht eine tolle Idee, so ein stümperhaft geschwärztes Dokument leaken zu lassen und diesen Fauxpas durch einen Journailisten »auffliegen« zu lassen, wenn die geschwärzten Passagen gezielte Fehlinformationen für die Nachrichtendienste interessierter Fremdstaaten sind? Kommt, so doof können die im UK doch gar nicht sein – seitdem genau die gleiche, sehr peinliche Panne den USA in Afghanistan passiert ist, sollten in allen Geheimdiensten dieser Welt verbindliche Arbeitsanweisungen für das Schwärzen von Textpassagen erstellt worden sein.
Nachtrag: Wers mal lesen möchte, das Dokument steht online.
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Die Unschuldsvermutung 2.0 ist so etwas wie Pranger 0.95 beta: […] könnte man anmerken, das ebenfalls abgebildete Auto hat offensichtlich mehr Rechte als der Beschuldigte. Das Nummernschild des Wagens hat die Polizei nämlich anonymisiert…
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Was es bedeutet, wenn die von vielen Menschen (überwiegend zu Recht) für seriös gehaltene »Zeit« ihre Wiedergabe von Schawans beschönigtem Zahlenzauber mit »Mehr Ausbildungsplätze für Schulabgänger« betitelt, das liest man am besten mal in den NachDenkSeiten nach…
Was »Berufsausbildung« für viele junge Menschen bedeutet, wenn sie dann doch an einen Ausbildungsvertrag gekommen sind, da habe ich allerdings schon oft mitbekommen: Ein dürres Dasein als besonders billige Arbeitskraft, die selbst zusehen muss, wie sie durch die Abschlussprüfung kommt.
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Kleiner journalisitscher Pruster des Tages: Der Nachrichtendienst (!) Twitter ist nicht sicher, ich hab mal im Internet nachgeschaut. ROFL! Und Journalisten, die so reden, sitzen auf der Bundespressekonferenz.
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Ist denn heute Bullshit-Tag? Scheint so. »Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat vor Cyber-Angriffen im Internet gewarnt. Ungefähr alle zwei bis drei Sekunden gebe es einen Angriff auf das deutsche Internet – von Privaten, von Staaten, vom wem auch immer, sagte de Maizière im Gespräch mit der Zeitung ›Die Welt‹. Das deutsche Regierungsnetz werde etwa vier- bis fünfmal am Tag angegriffen« – ähm, Herr Bundesminister, woher wissen sie das eigentlich? Da haben sie mal den Admin gefragt, was? Und der Admin kennt das gesamte »deutsche Internet«. Ach, das haben sie der Springerschen Welt erzählt, denn ist ja »gut«… Da wollten sie jetzt nur ein bisschen trommeln für ihre Agenda auf der
WehrkundetagungSicherheitskonferenz. Da können sie sich einfach drauf verlassen, dass die Freunde von der Springerschen Speichellecker-Journaille alles abschreiben, was ihnen ein CDU-Sprecher sagt und dass die daraus schöne, angstausbreitende Schlachtzeilen machen, die so unendlich nützlich sind. Weil Angst gefügig macht.Herr Bundesminister, ich verrate ihnen mal was: Das kleine Serverchen, für das ich hier verantwortlich bin, ist wohl mit dem »deutschen Regierungsnetz« in seiner Attraktivität für Kriminelle und anderes hinterhältiges Pack kaum zu vergleichen. Und trotzdem, auch ich kann an jedem Tag, an dem ich mal einen Blick auf die Server-Logs werfe – ja, so etwas muss ich manchmal tun – mehrere Angriffsversuche feststellen, und ich gehe davon aus, dass es an jedem Tag so aussieht. Diese gehen in ihrer Intensität vom Kinderkram bis hin zu recht ernsthaften Versuchen. (Und nein, einen einfachen Port-Scan werte ich gar nicht erst als Angriff – wer den so direkt macht, ist auch nicht besonders gewieft.) Es gab sogar schon erfolgreiche und direkt gezielte Angriffe, drei böse Defacements und eine sehr schwere dDoS-Attacke. Das alles auf einen völlig unbedeutenden Server, der am Internet hängt. Von daher bin ich ob der Harmlosigkeit der von ihnen genannten Zahlen wirklich ein bisschen erstaunt. Das klingt fast, als wollten sie es dramatisch klingen lassen, haben es aber wegen ihrer Ahnungslosigkeit und ihrer Unlust, mal jemanden zu fragen, der sich damit auskennt eher verharmlost. Ganz so, wie diese vielen Elaborate des Genres science fiction, die versuchen, die Größe des Alls mit gewaltigen Zahlen wiederzugeben, aber die genannten Zahlen passen noch ganz gut ins eigene Sonnensystem und sind eher mickrig. Eben das, was rauskommt, wenn man unreflektiert Zahlen rauspustet.
Kommen Sie, Herr Bundesminister, ich verrate ihnen jetzt auch noch ein ganz geheimes Admin-Geheimnis: Jeder Server, der permanent mit dem Internet verbunden ist, ist ein Opferrechner. Obs einem gefällt oder nicht. Der Server bietet eben dem Internet gegenüber gewisse Dienste an, sonst wäre es ja sinnlos, und in diesem großen Netzwerk gibt es immer etliche Leute, die dann ihre Versuche machen, so etwas als Einfallstor zu benutzen. Teils einfach aus technischem Spieltrieb, teils mit kriminellen Absichten. Oft ohne Erfolg, und manchmal erfolgreich. Wenn erfolgreich, denn oft ohne nennenswerten Schaden, und manchmal mit. Da kann man nicht viel gegen tun. Klar, man macht Backups und sieht zu, dass ein Angreifer möglichst wenig verwertbare Daten mitnehmen kann, wenn ein Zugriff auf Daten möglich wird, aber das ist nicht viel. Man kan nur aufmerksam bleiben und versuchen zu verstehen, auf welchem Stand diese vielen Gegenübers aus dem Netz sind. Aber wenn man das versucht, wenn man sich zum Beispiel die aktuellen Exploits verschafft, um zu schauen, wie dicht gegen diese Angriffe der Server ist, um den man sich da kümmern muss, und um gegebenenfalls weitere Absicherungen zu erproben und einzusetzen, denn ist das in der gegenwärtigen Rechtslage der BRD illegal. Es ist die classe politique, die in der BRD jeden kriminalisiert, der sich um eine leidlich sichere DV im Internet bemüht. Von daher, Herr Bundesminister, empfinde ich den von ihnen aus ihrem Mund in die Mikrofone der Journaille gesetzten Unsinn mit offensichtlich ausgedachten Fakten als besonders schamlos und niederträchtig. Aber diese Schamlosigkeit und Niedertracht fügt sich prächtig in alles, was ich von ihresgleichen seit vielen Jahren zu diesem Thema gewohnt bin und was mich nur noch zu einer einzigen Antwort treibt: Plonk! GASMOP!
Einmal ganz davon abgesehen, dass ich es sehr begrüßen würde, wenn Kriege in Zukunft nur noch relativ unblutig als »Cyberwars« ausgetragen würden und nicht so, wie es zurzeit die Bundeswehr an der deutsch-afghanischen Grenze tut.