Boah, Heise bringt in letzter Zeit auffallend viel Reklame im scheinbar redaktionellen Teil. Heute: AVG verkauft euch eine Erweiterung eures Browsers um längst vorhandene Funktionen. Hey, ihr da hinten in Roderbruch-Nähe! Kein Ruf ist so gut, dass man ihn mit fortgesetzter Dümmlichkeit nicht verspielen könnte. Ob das die paar Zusatzgroschen für die Tarnung einer offenen Reklame für Schlangenöl und Security-Quacksalberei als journalistisches »Qualitätsprodukt« wert ist? Oder wollt ihr allen Ernstes erzählen, dass ihr wirtschaftlich komplett hirnlos seid und euch dafür nicht bezahlen lasst?
Schlagwort Bullshit RSS
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Nachtwächter
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Ist ja toll, wenn man einen Internetanschluss mit 200 Megabit/s Downstream und 100 Megabit/s Upstream hat. Aber wenn man ein »besonders aktiver Nutzer« ist, wird das Tempo von den Deutschen Telekomikern auf langsames DSL-Tempo gedrosselt. Und wenn man kein »besonders aktiver Nutzer« ist, ja, wozu zum Henker braucht man es dann?!
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Nachtwächter
Die FDP, die es auch angesichts ihrer Bedeutungslosigkeit weder mit vernünftiger Politik noch mit gewinnenden Argumenten versuchen mag, ist jetzt offenbar zu okkulten Blutritualen übergegangen.
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Nachtwächter
Ähm, Heise, ist ja schön, dass ihr auch die Reklametexte aus den Presseerklärungen abschreiben und veröffentlichen könnt, und wenn sie noch so bescheuert klingen. Aber um »offline Musik zu hören«, brauche ich doch nicht irgendeinen Streamingdienstleister. Download nannten wir so etwas früher, als die Wörter noch nicht bei der Werbern waren und deshalb noch eine Bedeutung transportierten.
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Nachtwächter
Wer auch schon einmal so eine Drecksspam mit dem Betreff »Gelegenheit zur Webverbesserung« bekommen hat und darüber den Kopf geschüttelt hat, der sollte sich mal anschauen, wie idiotisch es erst wird, wenn man Schriftverkehr mit diesen Spammern hat. Aber Vorsicht: Allzu heftiges Kopfschütteln ist ungesund…
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Juchu, es ist 2012 und ich kriege endlich ein neues Leben…
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Nachtwächter
Noch eine ganz tolle Idee, die auf der CeBIT von einem ganz tollen niedersächsischen Innenminister präsentiert wurde: Lasst uns doch in die Betriebssysteme so einen Scanner einbauen, der von jeder Bild- oder Videodatei einen Hash bildet und den mit einer Liste von Hashes bekannter Kinderpornografie vergleicht, um den Zugriff zu blockieren.
Großes innenpolitisches Bullshit-Kino! Über den technischen Schwachsinn will ich gar nicht erst reden, der fängt damit an, dass ständig rechenaufwändig Hashes gebildet werden müssen, was auf die Performance geht und hört noch nicht damit auf, dass sich der Hashwert ändert, wenn man nur ein einziges Pixelchen in einem Foto oder einem Einzelbild des Videos ändert, so dass sich mit Leichtigkeit aus jedem einzelnen Bild oder Video eine schier unbegrenzte Menge »neuen« Materiales erstellen lässt, das immer noch eine gute Wichsvorlage für entsprechend gestrickte Menschen abgibt. Das mit der Performance ist der Grund dafür, dass Microsoft sich hüten wird, eine derartige Idiotenidee in seine Betriebssysteme zu verbauen; da hilft auch alle Anfrage von technischen Analphabeten aus den Innenministerien der Bundesrepublik nicht weiter. Wer einen Eindruck davon bekommen will, wieviel Aufwand zur Berechnung des Hashes anfällt, kann ja mal sha512sum auf ein beliebiges Video von nur wenigen Minuten Länge loslassen. Da muss sich der Rechner aber erstmal von der Anforderung erholen…
Viel schimmer finde ich daran etwas ganz anderes. Den von Politikern postulierten »Markt« für pornografische Darstellungen des sexuellen Kindesmissbrauches (mich kotzt schon die Zusammenfassung »Kinderpornografie« an) gibt es gar nicht. Er könnte aber durch diese Maßnahme entstehen. Bestehendes Bild- und Videomaterial wird ja durch Schünemanns feuchte Träume vom überwachenden Agenten im Computer »entwertet«, weil es unbrauchbar gemacht wird – so dass auf einmal Bedarf an »abgeleiteten Werken« mit anderem Hashwert entsteht. Nicht jeder Mensch weiß, dass die fast unsichtbare Veränderung des Farbwertes eines einzigen Pixels dazu führt, dass das Verfahren ausgehebelt wird. Innerhalb der organisierten Internet-Kriminalität gibt es aber ganz gewiss Leute, die das wissen und die auch wissen, dass man mit relativ trivialen Skripten (die im Wesentlichen ImageMagick mit ein paar Optionen aufrufen) eine schier unbegrenzte Menge an neuem Material erstellen kann, das von diesem Verfahren nicht erkannt wird. Dieses lässt sich – wenn die Liste mit den zu blockierenden Hashes gepflegt wird – auch leicht für jeden Download on demand erstellen. Und an Interessierte verkaufen. Auf einmal geht ein neues, großes Geschäft mit pornografischen Darstellungen sexuell missbrauchter Kinder, die für jeden zahlenden Downloader einzeln angepasst werden, während die in gewissen Mengen umlaufenden Wichsbildchen nicht mehr verwendbar sind. Was sich da hinter dem Bullshit-Wort von der »White IT« verbirgt, ist ein kommendes kriminelles Geschäftsmodell für die Anbieter pornografischer Darstellungen sexuell missbrauchter Kinder. Und der technisch offenbar von jeder Kompetenz unbeleckte und offenbar jeden Berater mit einem Minimum an Fachkenntnissen aus seinem Einflussbereich verbannende Hardliner Schünemann stellt sich vorne hin und rührt die Werbetrommel dafür, dass dieses Geschäftsmodell Realität wird. Und das ist einfach nur zum Kotzen.
Ob ich wohl noch den Tag erleben werde, an dem der Letzte kapiert hat, dass es für menschliche und psychologische Probleme keine rein technischen Lösungen gibt?
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Nachtwächter
Oh toll, da ist ein neues Schlangenöl-Bullshit-IT-Siegel pünktlich zur CeBIT eingeführt worden, dass sich demnächst wohl viele Unternehmen werbeträchtig hinkleben werden: »IT Security Made in Germany«. Wofür man das »Gütezeichen« bekommt? Im Wesentlichen für ein paar unüberprüfte Versprechungen und einen Firmensitz in Deutschland. Da bekommt man doch sofort ganz großes und blindes Vertrauen!
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Nachtwächter
(Diese Idee ist so ritze ratze hirnzersägt, dass ich dreimal lesen musste, bis endlich bei mir ankam, was die meinen.)
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Nachtwächter
Dass man in der Verwaltung der BRD, jetzt zum Beispiel beim BSI, aber auch immer denkt, dass Verkehrszeichen eine angemessene Sache für Rechner, Software und Netzwerke wären…
Software von Adobe ist natürlich grün auf dieser Ampel, auch wenn da nur die Exploits so richtig Gas geben. Typisches Security-Schlangenöl eben, nur diesmal vom BSI.
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Nachtwächter
Ach, diese Statistiken immer! Internet-Nutzer in Deutschland verbringen online die meiste Zeit in sozialen Netzwerken. Fast ein Viertel (23 Prozent) ihrer gesamten Online-Zeit verbrächten die Nutzer in Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Xing […] – da frage ich mich nur eines. Inzwischen haben ja sehr viele Menschen so ein Wischofon, und da läuft gern permanent eine Äpp fürs Fratzenbuch und fürs Zwitscherdingens mit. Und für die »richtigen Computer« – also diese Maschinen, auf denen ihr Besitzer ohne Verrenkungen und jail breaks nach eigenem Belieben und Ermessen Software laufen lassen kann – gibts natürlich auch entsprechende Clientsoftware, vor allem fürs Zwitscherchen. Leute, die so etwas nutzen, verbringen also fast hundert Prozent ihrer Online-Zeit mit den asozialen Netzwerken, wenn sie auch einfach nur mitlaufen lassen und gar nicht groß hinschauen? Und das wird dann mit den ganzen anderen Leuten gemittelt, mit den gefühlten drei Viertel der Menschheit, das ganz hervorragend leben kann, ohne alle paar Minuten ins Fratzenbuch oder auf Zwitscherchen zu gucken? Da verstehe ich ja, wie so eine Zahl entstanden ist… und… wie viel Bedeutung sie hat…
»Marktforschung« eben. Mehr Markt als Forschung.
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Nachtwächter
Tolle Idee des Tages: So eine Identifikation der Marke elektronischer Personalausweis kann man ja auch über das Wischofon machen. Da unterschätzt aber jemand das kreative Potenzial der Kriminellen und die Dummheit vieler Händinutzer gewaltig. *grusel!* Kleiner Lacher am Rande: So eine eingeschobene Micro-SD-Karte ist ein »besonders sicherer Speicher des Smartphones«. Auf solche Ideen muss man erstmal kommen…