Schön, wenn die Polizei ihre kurzen Presseerklärungen nicht einfach als gewöhnliche Textmail, sondern als recht fettes Word-Dokument (WTF?!) verschickt, und wenn dann die Versionsgeschichte des Dokumentes gewiss wenig erwünschte Einblicke in die Polizeiarbeit gibt. Vielleicht sollte mal jemand die Polizeibeamten darin schulen, was in einem typischen Office-Dokumentformat noch alles an Informationen rausgeht – und vielleicht im Laufe der Schulung auch gleich erklären, wie man den Text mit Strg-A markiert, mit Strg-C kopiert und mit Strg-V in den Mailclient einfügt, um eine ganz normale Textmail zu verfassen. Einfach nur, weil es in der Regel zum Transport von Informationen angemessener ist und weil dabei garantiert nicht irgendwelche unsichtbaren Zusatzdaten mit herausgehen. Schließlich ist das, was sich bei der Polizei so an Daten ansammeln kann, ja doch ein bisschen empfindlich…
Schlagwort Lawblog RSS
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Zitat des Tages: »Dann stellte ich fest, dass ausgerechnet der Laden, der das Existenzminimum bedürftiger Bürger verwaltet, nur über eine kostenpflichtige 0180-er Nummer zu erreichen ist« – und auch, was im Lawblog sonst noch an behördlicher Willkür und Einschüchterung gegenüber den Beziehern von Arbeitslosengeld durchschimmert, sollte unbedingt gelesen werden. Aber bitte den Spucknapf bereithalten, es ist schon ein bisschen eklig, was sich diese Elendsverwaltung da herausgenommen hat.
-
Nachtwächter
Gibt es wirklich Leute, die auf irgendwelchen Websites (also außer der Website ihrer Bank, und auch dann nur, wenn sie sich sicher sind, dass es sich wirklich um die Website ihrer Bank handelt) einfach so ihre PIN und eine TAN in ein Formular eintragen und das abschicken? Kann man wirklich… ja, es muss solche Leute geben, sonst würde die Postbank wohl nicht davor warnen. Auch Kunden anderer Banken sollten sich diese Warnung zu Herzen nehmen. Und gar nicht darüber nachdenken, irgendwelchen Internetanbietern einen Blanko-Zugriff auf ihr Konto zu ermöglichen. Es gibt bewährte Verfahren für die bargeldlose Zahlung, die weder ein Risiko für den Datenschutz sind (mit diesen Daten können auch die Kontobewegungen eingsehen werden, und man kann durchaus Interesse daran haben, dass da keiner reinschaut) noch das Risiko betrügerischer Manipulationen eröffnen.
-
Nachtwächter
Epic Fail des Tages: Die Innenminister der Bundesländer der BRD – das ist diese Clique von Leuten, denen jedes Grundrecht der Menschen in der BRD ein Dorn im Auge ist – »argumentieren« für die Wiedereinführung einer Vorratsdatenspeicherung, aber wie!
-
Nachtwächter
Die bayerische Polizei (und mit ihr der »Focus«) empfiehlt: Machen sie sich doch mal strafbar, indem sie sich in den Besitz von Kinderpornografie bringen. Wo so etwas enden wird, sah man ja erst gestern. Ist das jetzt die neue Methode, höhere »Aufklärungsquoten« zu erzielen?
-
Nachtwächter
Aber nein doch, man sollte den BDK nicht als etwas bezeichnen, was die Vorratsdatenspeicherung fordert und die Gestapo 2.0 will. Das gibt gleich eine Anzeige. Wegen der »Gestapo«, nicht wegen der belegbaren Forderung nach der Vorratsdatenspeicherung. Bitte im verlinkten Artikel im Lawblog auch Kommentar
1415 beachten… (Ah, da wurde einer nachträglich freigeschaltet, deshalb die Korrektur. Schade, dass man im Lawblog einen Kommentar nicht direkt verlinken kann.)Nur, um den zugegebenermaßen unsachlichen Vergleich mit der »Gestapo« ein kleines, sachliches Wörtchen hinzuzufügen: Wenn man beim BDK fordern würde, dass die Kriminalpolizeien eine technische Ausstattung haben müssen, welche das Wahrnehmen der polizeilichen Aufgaben ermöglicht, wenn man hierzu anmerken würde, dass diese technische Ausstattung zwar erforderlich, aber noch lange nicht ausreichend ist, wenn sie sich nicht mit qualifizierten, motivierten und ausreichendem Personal verbindet, denn glaube ich nicht, dass jemanden ernsthaft solche Vergleiche einfielen. Wenn man hingegen auf dem Hintergrund des von totalitären Regimes geprägten Deutschlands des 20. Jahrhunders als »Stimme der Polizei« in der Öffentlichkeitsarbeit immer wieder die Auffassung vertritt, dass ein umfassendes Überwachungsnetz für sämtliche Menschen in der BRD – ganz, ohne davon zu reden, dass die gesammelten Daten ja auch irgendwie von Menschen ausgewertet werden müssen – die einzige Anforderung an die Polizei 2.0 wäre, ja, denn darf man sich nicht darüber wundern, dass solche »Argumentationsmuster« gewisse Assoziationen wecken, die sich in solchen polemischen Worten Bahn brechen. Die Polemik des Gestapo-Vergleiches spiegelt die gleichsam hirnlose wie technokratiegläubige Auffassung jener Populisten wider, die hier die Stimme der Polizei ergriffen haben, ohne vor der Benutzung ihres Stimmapparates den Denkapparat zu benutzen. Sollte eine solche Äußerung auch noch stummgeklagt werden, denn wird das diesen Eindruck nur verstärken.
-
Nachtwächter
Er wird sich bestimmt gerne an seine Reise nach Düsseldorf erinnern und davon schwärmen, wie hilfsbereit und nachsichtig einem die regionalen Gepflogenheiten erläutert werden […] – die Gutsherren vom Düsseldorfer Nahverkehr lassen ihre angemaßte Privatpolizei auf die »Fahrgäste« los.
(Ob die »Fahrgäste« dort – wie bei der hannöverschen »üstra« – in den Allgemeinen Beförderungsbedingungen wohl auch als »Beförderungsfälle« bezeichnet werden? Oder ob sie auch ohne dieses in seiner unmenschlichen Kälte deutliche Wort wie solche behandelt werden?)
-
Nachtwächter
Nachdem sich mittlerweile die Erkenntnis auszubreiten scheint, dass es mit der Monetarisierung von irgendwelchem »Web Zwo Null«-Geraffel über eingeblendete Werbung nicht so weit her ist – es gibt ja im derzeitigen Internet nicht gerade einen Mangel an Werbeplätzen, und das drückt auf den Preis – sucht man »kreativ« nach anderen Wegen, aus Internet-Angeboten Geld zu machen. Zum Beispiel eine tolle Website, über die man seine früheren Schulfreunde wiederfinden kann, aber wenn einem darüber jemand eine kleine, private Nachricht zukommen lässt, denn muss man halt eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abschließen, um den Inhalt dieser Nachricht lesen zu können. Dass diese ganzen PN-Systeme auf Websites und Foren nur eine technisch schlechtere Imititation der seit Ewigkeiten verfügbaren Internet-Mail sind, das wusste ich ja schon immer. Aber dass jemand diese technisch miesere Lösung mal verwenden wird, um über diesen Umweg so etwas ähnliches wie ein E-Mail-Porto einzuführen, das hat mich denn doch überrascht. Vermutlich sind mit dem »Web Zwo Null« endlich die Leute gekommen, mit denen man das machen kann und die sich zu einem erklecklichen Anteil gar nicht mehr über eine solche Dreistheit wundern…
-
Nachtwächter
Ich weiß, das Wort ist ein halbes Kaliber zu grob, aber wenn ich lese, was die gegenwärtig regierende Koalition da haben will, wenn ich mir vorstelle, dass es demnächst eine Aussagepflicht bei der Polizei geben soll (die dann auch erzwungen werden kann, denn sonst wäre sie ja recht wertlos), denn finde ich nur noch dieses eine Wort dafür. Die BRD soll einen weiteren Schritt in Richtung Polizeistaat machen. Und das ist das Bestreben einer Koalition aus CDU, FDP (!) und CSU. Das vorsätzliche Bestreben. Nicht, dass mich das jetzt überrascht, aber die Deutlichkeit, in der das gerade geschieht, die finde ich schon ein bisschen überraschend.
-
Nachtwächter
Wofür dieses UMTS gut sein könnte? Zum Beispiel, um sich anonym durch das Internet zu bewegen, auch, wenn Daten auf Vorrat gespeichert werden. Zumindest die Zuordnung eines Menschen zu einer IP-Adresse ist zurzeit nicht sicher möglich. Ob das wohl eine Aussicht ist, die der Contentindustrie gefallen kann?
(Aber bald kommt IPv6, jetzt aber ganz bestimmt!!!1! Allein schon, um diesen für die klagewütigen Contentindustrie-Vertreter völlig unhaltbaren Zustand zu beenden. Wo kommen wir denn da hin, wenn man so einen Raubmordkopierer nicht identifizieren kann?)
-
Nachtwächter
Wisst ihr, was das vor einem BRD-Gericht für den Staatsanwalt ist, wenn man sich über ein Anonymisierungsnetzwerk wie Tor durch das Internet bewegt. Es ist überdurchschnittlich konspirativ. Schon klar. Fast schon wie ein Geheimdienst oder wie andere Hochverräter. Wer nichts zu verbergen hat, der macht sich überall im Internet nachverfolgbar. Sonst… ähm… macht das halt einen Eindruck auf so einen staatsanwaltschaftlichen Telefonbuchbenutzer mit so viel technischer Kompetenz wie ein abgerauchter Transistor, der einer milden Beurteilung nicht gerade förderlich ist.
-
Nachtwächter
Auch ein Jurist ist hier in der BRD nicht sicher vor Abmahnungen, wenn er ein paar kritische Wörtlein bloggt. Am besten, man bloggt nur noch Katzenfotos und so persönliches Zeug, wie etwa, dass man gerade auf die Toilette geht. Übrigens gibt es gerade eine recht interessante Petition, deren Anliegen einen Großteil der gegenwärtigen außergerichtlichen Abstraf-Willkür an der Wurzel bekämpfen könnte, wenn das in der Phobokratie BRD auch nur ein bisschen gewünscht wäre.
Nachtrag: »Da soll dem Kollegen Stadler doch tatsächlich die Äußerung untersagt werden, der Abmahnanwalt fordere für seine Mandantin Gebühren nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.« – unbedingt beim Lawblog weiterlesen!!