»Der Zahlenfetisch der Massenmedien hat bizarre Ausmaße angenommen. Irgendwelche Prozentwerte, Statistiken und Hitparaden sagen zwar oft nichts aus, tun aber immer so, als ob. Sie wirken wie Fakten, lassen sich knackig auch in kürzesten Meldungen formulieren und ersetzen die ungleich mühsamere Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit in Form von Anschauung und Reflexion.« – meine Leseempfehlung des Tages, man mag gar nicht nur ein kurzes Zitat herausgreifen…
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Link des Tages: Staatsferne ja! Wo bleibt die Wirtschaftsferne? – Die Nachdenkseiten über Koch, Brender und die gut gespielte »Unabhängigkeit« der Medien…
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Wer einmal einen Einblick in den »Qualitätsjournalismus« unserer fröhlichen, kleinen Bananenrepublik bekommen möchte, der sollte sich einmal anschauen, was am 17. November für eine nicht gerade offensichtlich als Reklame gekennzeichnete Beilage dem Kölner-Stadt-Anzeiger angefügt wurde, damit die Leute auch schön verdummt werden, wenn sie an die Rente denken. Der Sparkasse KölnBonn (ja, die schreibt sich wirklich so) wird es sicherlich den einen oder anderen Deppen zugespielt haben. Und selbst Franz Müntefering, einst verrotteter Vorsitzender der Verräterpartei, spielt den Kronzeugen noch unterhalb des intellektuellen Niveaus einer Grundschulklasse – direkt zu einem »Finanzexperten« von der INSM. Da wächst zusammen, was zusammen gehört: Verblödung, Angstmache, Beschiss, SPD und die INSM unter dem Dach der JoHurNaille, deren Vertreter beflissen den Speichel der Herrschenden und Besitzenden auflecken und sich für keine Verwechslungsgefahr mit brotdummer Propaganda zu schade sind, wenn nur die Kasse stimmt. Gute Nacht.
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Habt ihr eigentlich auch vor ein paar Tagen irgendwo gelesen, was durch alle Mainstreammedien getickert wurde? Dass da ein Mann für 23 Jahre im Koma gelegen haben solle, und dass das ganz einfach nur eine Fehldiagnose gewesen sein soll? Dass der einfach nur gelähmt war, und dass der bei vollem Bewusstsein gewesen ist? 23 Jahre lang? Und dass dieser Mann darüber »erzählt« hat? Nun, das haben die Agenturen so in die Medien gepustet, und die Medien haben diesen geilen, herzbewegenden Stoff gern genommen und weniger gern auf seine Substanz überprüft. Da muss ich doch gerade lesen, dass der gar nichts »gesagt« hat, dieser angebliche Komapatient, sondern dass es jemand für ihn in »gestützter Kommunikation« in eine Tastatur getippt hat, und natürlich hatte diese »Helferperson« dabei immer einen Blick auf dem Bildschirm. Warum der Geist des Bewusstlosen nicht gleich mit einem Ouija-Brett, einem Pendel oder einer Wünschelrute befragt wurde? Na, weil das nicht ganz so »echt« aussieht. Aber der psychologische Effekt ist der gleiche. Und? Habe ich das in einem unserer Qualitätsmedien mal gelesen? Nein, natürlich nicht. Und deshalb habe ich auch nichts über die zu Recht durchaus umstittene Methode der »gestützten Kommunikation« gelesen. Nee, lieber eine herzbewegende Geschichte, mit der Menschen zur Reklame (dem eigentlichen Geschäft dieser sich selbst gern als »Qualitätsmedien« bezeichnenden Machwerke) gelockt werden, als so ein Quäntchen vielleicht desillusionierender Aufklärung.
Wer Probleme hat, den englischen Text von James Randi zu verstehen, lese bitte den deutschen Text bei der GWUP.
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Hui, Ulrich Wickert (früherer Tagesthemen-Sprecher in der ARD) fleddert mal in der FAZ eben das, woran er jeden Tag selbst mitgewirkt hat – Zur großen Meldung für jede einzelne Bombe: »Sollen wir es Voyeurismus, Sensationsgier, Bombenjournalismus nennen? Nein, vermutlich ist es viel schlimmer. Hier wird aus einer völlig falsch verstandenen Chronistenpflicht gesendet. Niemand quält sich, den Automatismus, mit dem Bomben in die Nachrichten gelangen, zu hinterfragen.«, zur Information über die politische Entwicklung nach der letzten Wahl: »Es fehlt offenbar an einem Verständnis für die politische Grundversorgung.«, zum 9. November (gut, dass ich keine Glotze habe): »Der Sendeplan musste eingehalten werden, damit nach der ›Tagesschau‹, in der die Rede von Angela Merkel live gesendet werden konnte, die Schnulze ›Geld, Macht, Liebe‹ pünktlich die Zuschauer anlockte«. Ich sage ja immer, dass ARD und ZDF mit ihrem Nachrichtenbetrieb inzwischen völlig ungeeignet sind, um sich auch nur oberflächlich zu informieren, dass dort nur noch Tittitainment und künstliche Aufregung verbreitet werden, aber das Ulrich Wickert das einmal sagt, hätte ich nie gedacht. Allerdings befürchte ich, dass das auch nichts ändern wird und dass man einfach so weiter machen wird, mit dem typisch deutschen »Muss ja…« auf den Lippen. Und diese Scheiße, die müssen wir alle zwangsweise fianzieren.
Nachtrag: Für die Tagesschau nimmt Kai Gniffke im Blog dazu Stellung, kommentierbar und zurzeit eher mit Zustimmung der Kommentatoren für die Kritik Wickerts…
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Oh Mann, können sich die Menschen ihre Trauer und »Betroffenheit« nicht mal für jemanden aufheben, den sie nicht nur aus Glotze und Stadion kennen.
Nachtrag: Na, bei bei dem medialen Hirnbeiz ist es gar kein Wunder. Und auch die Realsatire der MoPo macht mich nicht lachen.
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Und dann ist da noch der heutige Link zur Schweinegrippe und zum guten, medial breit gestützten Geschäft mit der Angst: »Die Großbestellung von 50 Millionen Dosierungen geht auf einen Ende 2007 zwischen GSK, dem Bundesministerium für Gesundheit und den Bundesländern geschlossenen Vertrag zur Bereitstellung eines Pandemie-Impfstoffs zurück. Die Vertragspartner verpflichten sich darin zur Geheimhaltung. Dies verwundert nicht, da der Vertrag, der der Redaktion vorliegt, brisante Details enthält…« – und trotz der allgemeinen Panikmache und des so gut geplanten Geschäftes mit der Angst ist nichts von einer schweren Epidemie zu sehen. Nur ein paar Leute, die sich ausschließlich aus Glotze, Presse und Volksempfänger informieren, reagieren mit der gewünschten Panik, und nicht einmal diese laufen wie die dressierten US-Bürger, Japaner oder Briten mit Atemschutz in der Öffentlichkeit herum. Aber wenn ein staatlicher Impfzwang kommt, denn geht das Geschäft ja auch ohne Panikmache – scheißegal, ob die Massenimpfung eine größere Gefährdung als die eigentliche Krankheit ist.
Ach, erinnert ihr euch auch alle noch an den letzten Weltuntergang durch eine schleichende Pestillenz; an die alles ausrottende Vogelgrippe und die systematische mediale Panikmache?
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Und hier noch die fröhliche Meldung aus der Contentindustrie. Was macht denn mal so ein Fernsehmoderator, wenn er um jeden Preis fette Einschaltquoten braucht, weil die eben wichtig sind für die Vermarktung der Werbeplätze? Da müssen ja echt tolle Bilder her, mit Kleinkram kann man doch keinen vor die Glotze locken. Blut ist immer gut. Da lässt man denn auch schon mal ein paar Leute umlegen. Mal schauen, wann es auch hier so weit ist…
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»Ihr habt nicht einmal den Link von Google News verdient.« – F!XMBR über die Medien und ihre »Inhalte« und ihren Zynismus.
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Hartz-IV-Empfänger, du brauchst zwar nichts Anständiges zu essen, aber du hast immerhin ein Recht auf eine Glotze.
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Pandemie-Stadt Hannover – kommt bloß nicht hier her, wir werden alle sterben!!!!!1!
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»Besonders interessant ist die Empörung über Lafontaines Zweifel daran, ob wir es mit einer richtigen Demokratie zu tun haben, wenn zehn reiche Familien über ihre Medien bestimmen, was zu geschehen hat. Über diese Feststellung regen sich viele Journalisten von Maybritt Illner bis zu den Redakteuren von FR und Welt auf, als würde man ihnen das Liebste nehmen. Das ist bemerkenswert und typisch zugleich.« – tja, die Pressefreiheit war schon immer nur ein Privileg für eine Handvoll von Milliardären, ihre Deutungen millionenfach industriell replizieren zu lassen und in jeden Kopf zu tragen. Und dass die Profiteure eines laufenden gesellschaftlichen Prozesses sich nicht gerade für die Veränderung dieses Prozesses aussprechen werden, sondern jede Veränderung mit aller Gewalt ihres Deinungsapparates verhindern zu trachten werden, das ist nun wirklich keine Überraschung.