Ach, apropos Journaille: Da kann man ja überall alles so richtig durchdiskutieren, bei den ganzen Netzauswürfen der Baumbestempler. Das sieht so richtig nach einem Ort aus, wo auch einmal widersprochen werden könnte, wenn Schleichwerbung und Lügen im redaktionellen Teil stehen. Ja, es könnte sogar so ein Ort sein, wenn es nicht von den Moderatoren dort verhindert würde. Die einzige Interaktivität, die von solchen Machwerken gewünscht wird, ist eine endlose Echokammer der Lüge.
Schlagwort Web 3.0 RSS
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Die gute Tat des Tages: Das Fratzenbuch und die Flattr blocken. Fällt vielleicht jemanden eine gute, verunglimpfende Schreibweise für Flattr ein. Mir gerade nicht…
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Die unsägliche Idee einer Ursula von der Leyen, über DNS-Verschmutzung an ein paar zentralen Stellen das Internet mit Stoppschildern zu pflastern, ist ja vorerst gescheitert. Aber wer weiß, vielleicht stellen sich die ganzen total verblödeten Windows-User, die schon auf so ein Schlangenöl wie Virenchecker und Personal Firewalls reingefallen sind, jetzt freiwillig »zensierende« DNS-Server ein, weil damit die Malware und die Phishing-Sites gestoppt werden sollen. Natürlich kann das Ergebnis eines solchen Eingriffes auch von niemanden überprüft werden, und die Zusicherungen sind deshalb vor allem unverbindliches Geschwafel.
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Wichtige Durchsage der EU: Wer BitTorrent oder vergleichbare Protokolle nutzt, um an Inhalte zu kommen, gehört zur Mafia und damit eigentlich genau so unerbittlich verfolgt. Denn es bestehen erwiesene Verbindungen zwischen verschiedenen Formen organisierter Kriminalität und Verletzungen der Rechte an geistigem Eigentum. Alle verstanden?! Erwiesene Verbindungen!!1! Diese Raubmordkopierer, die sich einbilden, dass sie einfach nur technische Möglichkeiten nutzen, haben erwiesene Verbindungen zur Mafia!!ELF!!! Woher die das wissen? Na, das wissen die selbst nicht so recht, denn alle Erhebungen zum Ausmaß dieser Rechtsverletzungen sind ja »inkonsistent, unvollständig, nicht ausreichend und verstreut«. Aber sie wissen es. Und jetzt wird die fette Jurakeule rausgeholt, um diese ganzen Mafiosi an ihren Tastaturen ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
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Der »rechtsfreie Raum« war gestern, und jetzt wird es mit der (recht unbeholfenen) Formulierung von der »freien Wildbahn« versucht.
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Und dann war da noch der Web-3.0-Versuch in Frankreich: Blogger sollen nicht mehr anonym sein dürfen…
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Und dann ist da noch das große Tippspiel des AK Zensur zur Alterskennzeichnung von Websites, die ja demnächst in der BRD vom JMStV verpflichtend vorgeschrieben werden könnte. [via F!XMBR]
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Web 3.0 des Tages: Wer RSS-Feeds externer Anbieter – wie etwa einer Zeitung – in sein Blog oder in eine andere Website einbettet, kann für diese Inhalte als Mitstörer haftbar gemacht werden.
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Was fehlt uns denn noch im Kampf gegen den bösen Kindesmissbrauch? Vielleicht mal ein Verbot von mafiösen Vereinen, die große Strukturen organisierter Pädophilie errichtet und über Jahrzehnte hinweg erhalten haben, also etwa der hl. röm.-kath. Kirche? Aber nein doch, mitnichten! Im Kampf gegen die Pädophilie brauchen wir die Vorratsdatenspeicherung bei Suchmaschinen, damit wir immer nachvollziehen können, wer wann was im Internet gesucht hat. Den Kindern wird das zwar nicht helfen, aber die sind uns auch scheißegal. Außer natürlich, sie sind gerade politisch nützlich, um solche Forderungen damit zu begründen.
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Abzocke und 1984 des Tages: Nicht nur, dass dieses tolle Startup namens iConji den Leuten eine Piktogrammschrift für die Kommunikation bieten will, die natürlich nur über die Plattform von iConji verwendet werden kann, die haben auch so richtig tolle Ideen fürs Geldmachen: »You create an iConji character to represent your product. It goes into the lexiConji and is immediately available to iConji users the worldwide. Every time someone uses your product in a message, you pay a very small amount.« – kurz gesagt, die wollen also eine Kunstsprache machen, in der die »Wörter« proprietär und damit gebührenpflichtig werden, und um dieses tolle Modell in klingende Münze zu verwandeln, wollen sie jegliche Kommunikation mitlesen, um die Gebühren erheben zu können.
Wieso bin ich mir eigentlich so sicher, dass es dort sehr bald schon einen angebissenen Apfel als Piktogramm für eine Firma geben wird, die miese und durch bewusste Technikverhinderung verkrüppelte Geräte teuer verkauft…
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Und noch ein bisschen Web 3.0 aus der BRD: YouTube wird gesperrt und gelöscht. Jene etwas kleineren Musiker, die vor allem über DuRöhre, MeineLeere, Fratzenbuch etc. ihre paar Fans gefunden haben und einen dieser Knebelverträge haben, der ihnen sogar die Nutzung ihrer eigenen Werke gebührenpflichtig macht, die werden der GEMA ganz gewiss hoch dankbar für dieses Vertreten ihrer Interessen sein.
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Abmahung des Tages: Stefan Niggemeier hat darüber berichtet, wie die röm.-kath. Kirche mit Kritik umgeht und dafür selbst eine Abmahnung kassiert. Jetzt habe ich darauf verlinkt und bin mal gespannt, ob dieser (in meinen Augen) Rechtsmissbrauch zur Erzwingung eines schweigenden Internet noch auf die Spitze getrieben wird. Wenn die einfach nur beten würden, wären sie jedenfalls ein bisschen glaubwürdiger – und wenn sie den immer wieder eingeforderten moralischen Maßstab mal intern an sich selbst anlegen würden, denn würde ich ja gar nicht so jauchig drüber schreiben. Kleine Gedächtnishilfe für die Frömmler: Schaut mal in Mt. 5, 38…