So ein gedrucktes Wörterbuch war ja schon immer ein bisschen unpraktisch. Da musste man drin blättern, man musste etwas suchen und dabei auch noch mit der alphabetischen Sortierung klarkommen. Alles Dinge, die geradezu danach schreien, dass man das Durchwühlen der Datenmenge besser einem Computer überlassen sollte. Und als dieses Ding mit dem Internet anfing, gab es zum Glück für alle auch irgendwann brauchbare Wörterbücher im Internet. Aber das ist ja alles so altbacken, klingt gar nicht so richtig nach Web 2.0 und Glotzidoofi, und deshalb gibt es jetzt das Wörterbuch der nächsten Generation, so richtig mit User-Generated-Content und der Extraportion Bullshit: Jeder kann sich bei »Wordia« anmelden, mitmachen und kurze Videos hochladen, in denen er die Wörter erklärt.
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Die unfreiwillige Wahrheit des Tages fand sich heute im ARD-Videotext, Seite 711 (Stand 20.30 Uhr): »Nach einer turbulenten Börsenwoche hat der deutsche Aktienmarkt mit einem Kursfeuerwerk auf den Rettungsplan der US-Regierung für die amerikanische Finanzbranche reagiert.« – ein Feuerwerk ist genau das richtige Bild dafür. Es wird abgebrannt, leuchtet bunt und hell in die Nacht, sorgt für viele »Ahh!« und »Ohh!« bei allen Zuschauern, ist schnell vorbei und lässt nur ausgebrannte Knallkörper zurück.
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Bullshit des Tages: Trittin schwurbelt vom Weltuntergang durch den Speicherhunger von Windows und fabuliert etwas von den verbauten 1000-Watt-Netzteilen. Typisch Grüner!
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Ich finde es ja völlig faszinierend, wie gerade einige Banken mit direkten und indirekten Steuergeldern gefüttert werden, um einen Bankrott abzuwenden. Wenn ich mir ein paar Millionen Euro leihen würde und die irgendwo verzocken würde und im Vorfeld ein paar falsche Versprechungen für meine Geldgeber machte, denn käme ich in den Knast. Macht man das drei Größenordnungen höher und nennt sich eine »Investmentbank«, denn werden da sogar noch Steuermillionen zum Verzocken draufgeschmissen. Und nächsten Sonntag reden die dann wieder von den »Selbstheilungskräften des Marktes« und davon, dass man doch diese Sozialleistungen weiter reduzieren müsse.
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Esoterik-Bullshit des Tages: Besonders nach schlimmen Stürzen auf den Kopf kann eine Neigung entstehen, sich in wirren Gedanken zu verheddern. – einige leichtgläubige Anhänger des Eso-Jahrmarktes bedürfen für ein solches Verheddern noch nicht einmal der physikalischen Einwirkung auf den Gehirnbehälter, die kriegen das ganz aus sich selbst heraus hin. Ein Wunder?
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Bullshit-Wort des Tages: Konsumkrise – übrigens könnte diese Krise ihren Ursprung darin haben, dass so manche Preisvorstellung absurd geworden ist und dass so mancher heutige Kopierschutz für PC-Spiele einer Entrechtung gleich kommt. Ich mein ja nur mal so…
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Bullshit des Tages: Eine Konferenz zum Thema »Microblogging« für all jene, die sich bei ihrem Schreiben lieber auf die ungefähre Länge einer SMS beschränken.
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Heute sind meine Bullshit-Detektoren vielleicht etwas überempfindlich, was daran liegen mag, dass ich mich schon den ganzen Tag auf den Weltuntergang durch Schwarze Löcher aus dem Teilchenbeschleuniger freue. Aber wenn ich lesen muss, dass Außerirdische vielleicht veränderliche Sterne zur interstellaren Kommunikation nutzen, dass darüber gar ein »kosmisches Internet« aufgebaut sein könnte, denn klingeln diese Detektoren unüberhörbar grell. Vor allem, wenn ich von der technischen Realisierung lese: »Durch den gezielten Beschuss mit hochenergetischen Neutrino-Partikeln, so Learned, könnte der Sonnekern erhitzt und somit die Pulsation und Leuchtkraft dieser Sterne gesteuert und zur Übermittlung von beispielsweise binären Botschaften verwendet werden.« – nun, so ein Neutrino (das »Partikel« ist hier eine schlechte Übelsetzung aus dem Englischen, die Teilcheneigenschaft ist im deutschen Wort implizit) zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es so gut wie gar nicht mit irgendetwas in diesem Universum wechselwirkt. Um eine Sonne damit zu »beschießen«, müsste man die Neutrinos aber irgendwie bündeln, und dafür bedürfte es einer Vorrichtung, die schon recht stark wechselwirkt. Und wenn die Außerirdischen wirklich eine Technik hätten, mit der sie Neutrinos kontrolliert und gebündelt ausstrahlen könnten, denn würden sie wahrscheinlich eher mit Hilfe von Neutrinostrahlen kommunizieren, die das Universum fast ohne einen Informationsverlust durcheilten und sich nicht wie die Lichter veränderlicher Sterne durch Staubwolken abdämpften. Das ist so richtiger Bullshit, nicht einmal halbgegorene Pseudowissenschaft, sondern Nonsens, der sich vor allem an Leute richten soll, die keine Ahnung haben. Ob wohl demnächst ein Buch erscheinen wird, dass aus den Fluktuationen der Helligkeiten gewisser Sterne tolle Botschaften herausliest und uns erzählt, dass da draußen Außerirdische leben, die sich uns mitteilen können? Oder buhlt da nur ein Wisschenschaftler gegenüber inkompetenten »Fachpolitikern« um Fördergelder zur Absicherung seines eigenen Lebensstiles?
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Bullshit des Tages: Ein »social network« für Mitarbeiter der diversen Geheimdienste. Was für ein toller Honeypot, den die da für Hackköppe hinstellen wollen…
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Bullshit des Tages: Ein »Exopolitiker«, der eine Kommission für extraterrestrische Angelegenheiten einrichten will und Barack Obama über sein besonderes Gebiet aufklären will.
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Der Brüller des Tages geht auf die Tagesschau des BRD-Staatsfernsehens zurück: Mal so ganz sozialdarwinistisch betrachtet, ist das viele olympische Gold für Jamaika doch nur eine Spätfolge der unmenschlichen Zustände in der Auswahl und zwangsweisen Verschleppung von Sklaven. Na, so hat die Sklaverei doch glatt etwas Gutes – da werden die eher milden Maßnahmen bei der totalen Verwurstung menschlicher Arbeitskraft auf dem Elends-Fleischmarkt doch gleich erfreulicher, sorgen sie doch demnächst für gute sportliche Leistungen und fröhliches Brüllen und Fahnenschwenken.
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Der menschenverachtende, Brechreiz erregende und zu allem Überfluss christliche Bullshit des Tages kommt ausgerechnet aus dem Munde eines Juristen: Die Todesstrafe kann doch auch als eine Erlösung verstanden werden. Na, denn ist es ja schön, dass euer geistliches Vorbild Judas Iskariot so engagiert für die Erlösung eures Jesus eingestanden ist…