Suchbegriff des Tages: »verantwortung und religion« – das, Suchender, sind in der Tat zwei Begriffe, die (mindestens) unter Christen nicht zusammen gehören. Jemand, der (im christlichen Sinne) religiös ist, legt die gesamte Verantwortung für sein Dasein ab und übergibt sie einem sich psychisch mitteilenden Prozess, den er »Gott« nennt. (Gern auch mal »Jesus«, das darf ein Christ dank der Dreieinigkeit beliebig verwürfeln.) In der Folge lebt er verantwortungslos und für die jeweils Herrschenden bequem passiv, was der Grund für die enge Zusammenarbeit von christlicher Religion und jeweils herrschender Clique ist, egal, wie sehr die gleiche christliche Religion die vorherigen Herrscher auch als »gottlose Verbrecher« und »unrechtmäßig« benamsen wird. Verantwortung fängt da an, wo ein Mensch damit aufhört, sich von seinem eigenen psychischen Prozess zu entkoppeln – und deshalb damit beginnt, sich nicht mehr alles unreflektiert in die Seele stopfen zu lassen. Ein Leben in wirklicher Verantwortung ist immer auch ein revolutionäres Leben, und unter den Bedingungen einer institutionaliserten, die Herrschaft stützenden Relgion wird es in der Regel auch ein einsames Leben.