Dass man bei der ARD in der Tagesschemen-Redaktion mal zu glauben scheint, das Mordtuch der BRD sei in den Farben Rot-Schwarz-Gelb gehalten und dass man ein anderes Mal die Anzahl der Gründerstaaten der USA dezent um eins erhöht, indem man dem Mordtuch der USA mit 14 Streifen darstellt, das gehört zu der Scheiße, die schon einmal passieren kann, wenn man irgendwelche mutmaßlich unterbezahlten Stümper (vielleicht sogar billige Praktikanten) mit der Erstellung solcher Grafiken unter dem lichtschnellen Zeitdruck des News-Fetisches beauftragt. Alles kein Problem. Ganz im Gegenteil, so etwas hilft, die »Kompetenz« dieser Redaktion im richtigen Lichte zu sehen. Dabei hilft auch, dass man den Menschen den Einblick in diese besondere »Kompetenz« erschwert, denn in »[…] der öffentlich zugänglichen Internet-Mediathek ist die Sendung nur noch ohne den Fehler zu finden. Die Anmoderation und der gesamte Beitrag wurden aus der ›Tagesthemen‹-Sendung herausgeschnitten. Dass der Übergang nun textlich Nonsens ist, wurde dabei in Kauf genommen«. So etwas wie Fehler macht diese Massenstanze für die deutsche Deinung eben nicht. Und wenn doch, denn werden sie verborgen. Nicht etwa in einem öffentlichen Vorgang, sondern durch stilles Entfernen der Peinlichkeiten im Archiv. Da zeigt sich die wahre Größe dieser staatlichen Propagandaschleuder! Ob andere, vielleicht sogar ernsthafte Fehler wohl manchmal in ähnlicher Weise »behandelt« werden? Ob das vielleicht nur deshalb nie bemerkt wird, weil es eben nicht ein durch die Absurdität des Fehlers so lustiger Vorgang ist? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass die Archive des BRD-Staatsfernsehens nach diesem kreativen Umgang mit einem recht blöden Fehler mit einer gehörigen Portion Skepsis zu betrachten sind.
Kommentare
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Bio am 6.7.2008 um 10:30
wie. zensur?
das ist keine zensur, das ist ne kreative, hochbezahlte arbeitsstelle für die post-postpuduction. zensur gibt es nicht- das ist nur ein hirngespinnst!
cassiel am 6.7.2008 um 13:29
Die Giftschränke der Totalverblödungs(TV)-Anstalten sind ja schon legendär. Ein Intendant wollte sogar mal mit einer Löschaktion einen bekannten Entertainer aus dem kollektiven Gedächtnis löschen. Aber der Verschlußwahn greift auch schon bei ganz normalen Dingen z.B. wegen dem Rechteverwursterwahn, von allgemeiner Zugänglichkeit zu den Dingen die die Gebührenzahler bezahlt haben, ganz zu schweigen.