Fratzenbuch des Tages: Facebook erstellt Listen von Leuten, die mit einer bestimmten E-Mail-Adresse eines Nichtnutzers in Verbindung stehen. Daran gelangt das Portal über Einladungen, die an diesen Nichtnutzer gesendet wurden. Deaktiviert dieser die Sammlung nicht in der E-Mail, so versteht Facebook das als Zustimmung. Verstehe, wenn ich in eine dieser Spams vom Fratzenbuch nicht reinklicke, um damit dem Spammer Fratzenbuch mitzuteilen, dass die Spam ankommt und gelesen wird, dann wird das vom Fratzenbuch als mein »Einverständnis« interpretiert, dass die mal eben ein bisschen data mining betreiben dürfen und ihre Schlüsse daraus ziehen dürfen, was für Leute diese Mailadresse in ihrem Händi-Adressbuch haben – das sich das Fratzenbuch auch eher ein bisschen heimlich von den Wischofonen rüberzieht. Gehts noch? Aber die Krönung der Unverschämtheiten und Lügen ist immer noch dieser Klopfer: Hinsichtlich der Daten, auf die die iOs- und Android-Apps zugreifen können, zeigten sich die Vertreter von Facebook unsicher. Man gestand aber ein, dass möglicherweise doch mehr Daten als nur der Name, die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer übertragen worden seien. Und, so weiter, möglicherweise seien sie aber nicht gespeichert worden. Oder auf Deutsch übersetzt: Wir sammeln zwar systematisch und planvoll Daten, aber wir wissen gar nichts darüber, weil jede Aussage, die wir dazu machen könnten, einfach nur noch dreist, kalt und unverschämt klänge. Was für ein Laden von Arschlöchern!
Nachtrag: Der Artikel war so voller Dreistheiten, dass ich die dümmste Lüge völlig übersehen habe: Zur Gesichtserkennung […] die Anzahl der Nutzer, die die Funktion deaktiviert haben, sei aber unbekannt. Für wie dumm hält das Fratzenbuch die Menschen eigentlich? Hallo? »SELECT COUNT(*) FROM users WHERE flag_gesicht = ’N’«? Jederzeit lässt sich das ermitteln, und zwar mit einem lächerlich geringen Aufwand. Ich würde diese Flags ja als INTEGER ablegen, damit ich schön jeden Tag eine handliche Query drüberlaufen lassen kann, die mit den üblichen Aggregatsfunktionen genauen Aufschluss darüber liefert, wie häufig bestimmte Features abgeschaltet werden. Und dann würde ich, wenn ich so ein arschlochhafter Scheißladen wies Fratzenbuch wäre, regelmäßig die Benutzerführung so umgestalten, dass die Möglichkeit zum Abschalten gewisser Features gar nicht mehr gefunden wird. Dabei entsteht dann so ein Moloch wie die jetzigen »Einstellungen zum Datenschutz« beim Fratzenbuch, die kein Mensch mehr durchsteigt und in denen kaum jemand schnell findet, was er sucht. Mit Absicht. Von wegen, die wissen gar nichts darüber. Bäh, ist der Laden ein Brechmittel!
Nachtwächter-Blah » Was kann dem trackenden und datensammelnden Frat… am 2.7.2012 um 13:08
[…] kommunizieren können. Das muss verhindert werden! Wenn zum Beispiel jemand so datennackt, arschlochhaft verrätermäßig und doof ist, seine Wischofon-Adressbücher mit dem Fratzenbuch zu synchronisieren, muss er damit […]