Es scheint so, als ob die Verlegerbrut in der Schweiz, nachdem sie gesehen hat, wie sich die Verlegerbrut in der BRD mit ihrem in den Lobby-Dunkelkammern bestellten »Leistungsschutzrecht« selbst ins Knie schießt, von früheren, durchaus vergleichbaren Plänen nichts mehr wissen will. Aber die Version für die Bundesrepublik Neuland kommt ja, den Abmahnkanzleien zum Wohlgefallen.
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Nachtwächter
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In der Schweiz sieht man gerade, wie das läuft: Die Zensurinfrastruktur fürs Internet, die einmal gegen Terroristen und Kinderficker eingerichtet wurde, wird dann halt bei der nächsten Gelegenheit auf andere »Schwerverbrechen« wie zum Beispiel Urheberrechtsverletzungen verallgemeinert. Genau, wie es damals von vielen Leuten für die BRD vorgesehen wurde, als die eiskalte Frau von der Goebb… ähm… Leyen mit ihren Stoppschildern und ihren Vorwandkindern durch Presse, Glotze und Veranstaltungen getragen wurde.
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Brüllball des Tages: Wenn die Zuschauer wegen einer Protestaktion nicht brüllen, dann muss man das Gebrüll für die Übertragung in der Glotze eben aus dem Archiv dazuschneiden. Weil… tja, weil der Betrag damit »attraktiv gestaltet« wird. Ansonsten bilden wir im Fernsehen selbstverständlich die Wirklichkeit ab und würden niemals Ton oder Bild irgendwie manipulieren, denn das dürfen wir ja gar nicht. Zumindest werden wir uns jetzt erstmal nicht mehr erwischen lassen.
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Nachtwächter
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Ach ja, die Vertreter der Contentindustrie haben ja immer so tolle Forderungen nach einer absurden und unverhältnismäßigen Ausweitung des Urheberrechts, und wer Content macht und damit der Menschen Sinne zustanzt, hat mit seiner Lobbyarbeit auch immer wieder Erfolg. Auf der anderen Seite sind »Qualitätsmedien« gar nicht zimperlich, wenn es darum geht, sich einfach und natürlich ungefragt und unvergütet übers Clipboard aus dem Internet zu bedienen – und wer davon betroffen ist, muss manchmal sogar noch Geld für die Benutzung eines kostenpflichtigen Zeitungsarchivs hinlegen, um sich die kalte, dreiste Abschreiberei und Vermarktung einmal anzuschauen.
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Na, was für eine Überraschung! Wenn so genannte »Bio-Lebensmittel« an so ziemlich nichts von anderen Lebensmitteln zu unterscheiden sind, es aber eine Menge Anhänger der Grünen, Esoteriker und sonstige abergläubische Typen gibt, die bereit sind, für einen unsichtbaren »Unterschied« sehr viel höhere Preise zu bezahlen, dann werden eben gefälschte so genannte »Bio-Lebensmittel« auf den Markt geworfen. Na, vielleicht bringt das ja endlich mal den einen oder anderen auf die Idee, sein Geld für etwas Nützlicheres als ein Bio-Etikett auszugeben (und statt auf die Reklamelügen der Supermärkte und Ökoketten reinzufallen, die Dinge lieber persönlich so direkt wie möglich beim Bauern zu kaufen, wenn das Bedürfnis bestehen bleibt).
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Für was irgendwelche Pfaffenkrähen doch alles Sonderrechte einfordern und sogar ihren Schäflein sagen, dass sie ein »Widerstandsrecht« gegen geltende Gesetze hätten. Sicher, für das Recht eines ausgewachsenen Menschen auf eine angemessene Entlohnung und ein lebenswertes Dasein gilt so etwas nicht, da kommt das aus christlicher Sicht Beste ja erst nach dem Abkratzen, muss also niemand für eintreten oder irgendeinen Widerstand leisten – aber dieser Sexualkundeunterricht an den Schulen, der ist ein Eingriff in die religiöse Freiheit der Eltern. Und hey, Verhütung? Wo kommen wir da hin! Das ist ja nur eine staatliche Ideologie, dass man seine Lust frei ausleben kann, ohne sich mit HIV zu infizieren und ohne schwanger zu werden.
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Das Gammelfleisch des Tages gibts in der Schweiz: »Ist das Fleisch einmal ausgepackt und die Verpackung mit dem Ablaufdatum weg, weiss niemand mehr, wie alt das Fleisch ist« – tja, das Auge isst nicht nur mit, es ist auch viel leichter zufrieden zu stellen.
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Brüller des Tages: Die Schweizer können wegen ihrer Rechtslage nicht einfach so einen Trojaner auf dem Rechner eines der Bürger ihres Staates installieren. Was machen sie da? Na, sie lassen es einfach von der BRD aus machen, da ist so etwas ja deutlich möglicher, weil man in der BRD ganz einfach auf das Recht der Menschen auf eine Privatspähre scheißt. Eine tolle Argumentation! Wenn das Schule macht, vielleicht sogar für die BRD, dann könnte demnächst die VR China um Amtshilfe gebeten werden, wenn hier jemand mit staatlicher Malware ausspioniert werden soll. Aber nur, wenn so etwas in der VR China halbwegs erlaubt ist, das ist ja keineswegs so sicher…
Und morgen reden wir wieder vom »rechtsfreien Raum«, wenn »normale Menschen« (also keine Polizeien und Geheimdienste) die Möglichkeiten eines internationalen Netzwerkes von Computern nutzen.
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Und wo ich schon gerade meinen Blick in die virtuelle Schweiz schweifen ließ… dort wird auch die schlechthinnige Lösung für viele derzeitige Probleme der BRD aufgezeigt: Die Annexion der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich durch die Schweiz. Kommt, Schweizer, die paar zusätzlichen Kantone ertragt ihr auch noch! Es sind ja (noch) keine Entwicklungsländer. Und die (dann ehemalige) BRD hätte endlich eine Verfassung. Ein kleiner Tipp nur: Entlasst Berlin bitte sofort in die Selbstständigkeit und lasst uns alle mit dieser kleinen Enklave leben, es würde von fast allen Seiten begrüßt. An eine Insellage sind viele Berliner noch gewöhnt…
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Ich hatte in meinem Leben ja auch schon andere Zeiten als die jetzigen, ja, sogar Zeiten, in denen ich auch diese Leute empfing, die sich als Standeszeichen der Lügner und Betrüger eine Krawatte umbinden und einem mit einen Schwall von Bullshit überschütten, damit man für alle betrieblichen Prozesse so richtig unabdingbare und völlig aufgeblähte Software auch ja kaufe und den Vertrag für den offenbar ebenfalls unabdingbaren Support gleich mit. Und sei es, damit die endlich mit dem Plappern aufhören. Das war jedes Mal das Gleiche. Die trugen nicht nur die gleiche Uniform und pflegten die gleichen kalten Umgangsformen, die ihnen scheinbar in irgendeinem Kurs von Scientology beigebogen wurden, die verhielten sich auch immer gleich. Nachdem ich sie bat, Platz zu nehmen im Geschwätzraum und den Kaffee bestellte – oder möchten Sie lieber ein Wasser? – machte der Wortführende des komischen Duos sein Aktenköfferchen auf, holte mit wichtigtuerischer Geste seinen Klapprechner raus und fragte mich, ob er den Beamer benutzen kann. (Dabei schon aufgestanden und so darauf zugegangen, dass den meisten Menschen ein »Nein« schwer fiele.) Ich habe darauf gewohnheitsmäßig mit folgendem Satz geantwortet, in betont preußischer Aussprache: »Haben Sie nur ein paar Powerpoint-Folien, oder haben sie mir auch was zu sagen?«… diese kurzen Gesichtsentgleisungen immer, das war unbezahlbar.
Und es gab tatsächlich welche unter den geschulten Verkäufern, nein, das habe ich mir nicht ausgedacht, die nicht mehr dazu imstande waren, ohne ihre sinnzumüllende Powerpoint-Scheiße in strukturierter Weise über das Produkt zu reden, dass sie da verkaufen wollten, oder auch nur ein paar naheliegende Fragen zur Anwendung des Produktes in bestehenden betrieblichen Prozessen zu beantworten. Die haben wirklich geglaubt, dass sie ihre Provisionen verdienen können, wenn sie sich auf die Rolle eines Sprechroboters zu ein paar zusammengeklickerten Folien beschränken.
Von daher: Die Anti-Powerpoint-Partei hätte meine volle Unterstützung, wenn es sie auch in der BRD gäbe. Und deshalb mal etwas, was ich hier wirklich selten mit einer Partei mache, ein Direktlink auf die Homepage der APPP.
Allein schon, weil es ein rhetorisch wirklich gelungener Versuch ist, ein Rhetorik-Buch zu vermarkten.
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Déjà vu des Tages: Mit der obligatorischen Sexualkunde werden die Kinder schon fast zum Sex verführt…