Es gibt ja Leute, die setzen wider alle Vernunft mit Ubuntu einen Server auf. Die freuen sich bestimmt darüber, dass nach dem Upgrade auf Precise Pangolin der MySQL-Datenbankserver in einigen Installationen nicht mehr startet und auch keinen Hinweis auf die Fehlerursache in die Logs schreibt. Es gibt einfach nur nach sudo /etc/init.d/mysql start die Meldung »start: Job failed to start«. Toll!
Ich saß hier gerade etwas länger an diesem Scheißproblem. Erfreulicherweise konnte ich den Server mit sudo mysqld starten, ohne dass es zu Fehlern kam. Ein Connect über TCP/IP und über den Socket war dann möglich, und es gab auch keine offensichtlichen Datenverluste. Die eigentliche Installation ist also korrekt. Aber das stinkende, verrottete Startskript von Ubuntu schafft es nicht. Und deshalb kann die MySQL nicht beim Booten gestartet werden.
Ich habe die Fehlerursache gefunden und auch einen Workaround. Das ganze Problem liegt darin, dass im Verzeichnis /etc/apparmor.d/local nicht die Datei usr.sbin.mysqld angelegt wurde. Es kann einfach eine leere Datei mit sudo touch /etc/apparmor.d/local/usr.sbin.mysqld angelegt werden, und schon wird der MySQL-Server wieder so gestartet, wie er gestartet werden soll.
Was war eigentlich am SysVInit so schlecht, Leute? Etwa, dass man den noch relativ gut verstehen konnte und kleine Probleme schnell behoben bekam? Mann, mann, mann!
tux, am 5.5.2012 um 23:36
Oje, und ich darf mich auf Arbeit mit genau so was rumschlagen, Ubuntu-MySQL-Server. Zum Glück »muss« der noch nicht aktualisiert werden (läuft noch auf der letzten LTS), da bestehen gute Chancen, dass das vorher weg ist…
Nachtwächter am 6.5.2012 um 00:38
Leute, die ein Serverchen im LAN ohne konkrete Not updaten, brauchen eigentlich eine Konditionierung mit Elektroschocks. Manchmal habe ich wirklich unfriedliche Gedanken.
tux, am 6.5.2012 um 00:50
Käme nicht gut, ich mag meinen Arbeitsplatz eigentlich. Aber zum Thema Ubuntu habe ich dem Verantwortlichen schon alles Nötige gesagt.
Christian am 6.5.2012 um 01:18
Was nimmt man denn am besten?
Ich habe bei mir alles auf CentOS (aktuell 5.8) standardisiert und scheue noch den Umstieg auf 6.x. Aber ob ich damit zufrieden sein soll weiß ich auch nicht …
tux, am 6.5.2012 um 04:43
CentOS ist schon gut (solider Red-Hat-Unterbau), hat aber auch distributionsspezifische Macken. Allerdings sollte zumindest ein Upgrade, verglichen mit Ubuntu, ziemlich schmerzfrei verlaufen.
Für Server bevorzugt unsereins *BSD, allein schon, weil es vor Angriffen schon aufgrund seiner Verbreitung ungleich geschützter sein dürfte als jedes Linux – nur kann man sich das eben selten aussuchen beim Serverkauf. (Wohl dem, der sich einen Rootserver leisten kann – ich gehöre nicht dazu.)
Mein vServer läuft (deshalb) auf Debian Stable: Kein »Fork vom Fork vom Fork«, sondern ausgiebig getestete, stabile und weitgehend fehlerfreie Software mit quasi sofortigen Sicherheitsflicken, und ›n Debian-Upgrade zerschießt höchstens mal Grafiktreiber – aber wer hat die schon auf einem Server?
Didi am 6.5.2012 um 08:40
Soso, der Nachtwächter setzt also Ubuntu ein. Gut zu wissen.
fritz the cat am 6.5.2012 um 11:06
jo didi, das kam mir auch in den sinn….
wider der vernunft?
Nachtwächter am 6.5.2012 um 15:58
Wenn man mal von Mäckintoschs mit ihrem etwas obskuren Betriebssystemen absieht, habe ich eigentlich alles… sogar mehr Ubuntu, als mir lieb ist. Aber auf einem Server hätte ich das nicht. Da gäbs nur Debian.
Christian am 7.5.2012 um 01:35
Das ist halt auch eine arbeitsökonomische Frage. Um das Red Hat Enterprise komme ich praktisch nicht drum rum, weil es genug Software gibt, die nur für Red Hat Enterprise oder Novell SuSE Enterprise zertifiziert sind und auf so einem System laufen müssen, damit es Herstellersupport gibt. Und CentOS ist halt das gleiche, nur kostenlos, also brauch ich nix neues mehr lernen. Ich vermisse allerdings schon die vielen Debian-Pakete die so rumschwirren und die man sich auf CentOS selbst kompilieren und updaten muss. Und die diversen Repositories sind manchmal auch nicht das Gelbe vom Ei.