Die NSA des Tages geht wieder einmal ganz energisch, entschieden und ohne Kompromisse gegen den gefährlichen internationalen Terrorismus und Al Qaida vor: Der US-Geheimdienst NSA späht offenbar gezielt die Europäische Union aus. Nach SPIEGEL-Informationen installierten die Amerikaner Wanzen in der EU-Vertretung in Washington und infiltrierten das Computernetzwerk. So wird ein weiteres 9/11 erfolgreich verhindert!
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Nachtwächter
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Wir haben gerade Belege dafür bekommen, dass Microsoft dafür bekannt ist, Sicherheitslücken in Windows zuerst der NSA zu verraten, bevor sie geschlossen werden… und wer glaubt, dass es bei Äppel besser aussieht als bei Meikrosoft, der hat sich geschnitten.
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Nachtwächter
Wer nicht möchte, dass seine E-Mail von jedem mitgelesen werden kann, findet bei da]\/[ax eine sehr kurze und eher praktische Anleitung, wie man PGP (oder wohl häufiger: GnuPG) benutzt. Ich empfehle übrigens Thunderbird zum Mailen (den benutze ich auch selbst) mit EnigMail als Plugin. Das Verschlüsseln oder digitale Signieren einer E-Mail ist damit nach der Einrichtung so einfach wie ein Klick.
Zwei Einwände höre ich dazu regelmäßig von meinen werten Mitmenschen.
Erstens: »Meine tägliche Mail ist doch uninteressant, was soll ich die verschlüsseln«. Tja, und wenn du dann doch mal eine verschlüsselst, weil sie nicht offen wie eine Postkarte durch die Leitung gehen soll, wird Lauschern gleich klar, mit welchen Menschen du zu welcher Zeit auf eine Weise kommunizierst, die du für besonders schutzwürdig hältst. Spätestens, wenn der Bundestrojaner auf dem Rechner deines Mitmenschen ist, hilft dir auch die Verschlüsselung nicht mehr. Wenn jede Mail (oder ein Großteil deiner Mail) verschlüsselt ist, gibst du diese Information nicht mehr raus und erschwerst damit die systematische, anlasslose Überwachung aller Menschen, die gerade durchgezogen wird.
Zweitens: »Ich glaube nicht, dass das sicher ist, beim Militär können die doch alles knacken«. Nun, der Glaube ist eine Sache der Kirche. Kryptografie ist Mathematik, da musst du nur an wenige Grundlagen glauben, um die deduktiven Folgerungen für wahr zu halten. Der rechnerische Aufwand beim PGP-Entschlüsseln besteht im Wesentlichen darin, für eine sehr große Zahl zu bestimmen, welche beiden Primzahlen man multiplizieren muss, um diese Zahl zu erhalten. Das ist ein rechnerisches Problem, für das es kein besonders effizientes Verfahren gibt, bei dem also (allerdings in der Praxis halbwegs intelligent) durchprobiert werden muss. Das Multiplizieren geht mit einer Rechenmaschine schnell (deshalb kann man so verschlüsseln), der umgekehrte Weg braucht aber riesige Rechenleistung und zieht sich selbst mit Supercomputern über Jahre hin (deshalb ist das Entschlüsseln schwierig). Und dieser Aufwand muss für jeden Schlüssel einzeln geleistet werden, so dass er für eine allgemeine Überwachung für die Stasidienste der Jetztzeit nicht tragbar wird. Kann also schon sein, dass in Einzelfällen, die den Aufwand rechtfertigen, eine Entschlüsselung nach langer Zeit (Größenordnung: mehrere Jahre) gelingt – aber was die so gewonnenen Infos dann noch »wert« sind, ist eine andere Frage. Wenn dich das nicht überzeugt, vielleicht überzeugt dich dann ja die kleine, launige Feststellung Fefes, dass Snowden als ehemaliger NSA-Mitarbeiter aus seinem Kenntnisstand heraus PGP für hinreichend sicher gehalten hat. Er hatte Gründe dafür. Dass man seine Mail ein paar Jahre später lesen könnte, wenn man gewaltigen Aufwand mit der Entschlüsselung treibt, war dabei nachrangig.
Der wirkliche Grund, den die ganzen Leute nie sagen, wenn sie diese anderen »Gründe« vorschieben, ist die Mühsal, sich mit einem neuen Thema auseinanderzusetzen, einem abstrakten, technischen Thema, das etwa so viel psychischen Appeal hat wie der Mathematikunterricht in der Schule – und die Bequemlichkeit so vieler Menschen, die diese Mühsal meidet, ist ein psychischer (also dummer) Zustand, der die totale Überwachung erst ermöglicht. Übrigens ist die Mühsal gar nicht so groß, denn die Software ist schon fertig. Ihr wisst doch bestimmt auch alle nicht, wie das SMT-Protokoll oder das POP3 gestrickt sind (außer, ihr proggt selbst), und trotzdem versendet und empfangt ihr Mail, ohne ein Problem damit zu haben. PGP ist nicht wesentlich schwieriger. Also nur zu!
Mir wäre übrigens auch eine Welt lieber, in der man nicht ständig und anlasslos von gewaltigen Stasiapparaten überwacht wird. Aber diese Welt haben wir nicht. Ist schon eine Riesensauerei, dass die leidige Wirklichkeit nie den angenehmen Träumen entspricht…
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Lacherchen des Tages: Auf einmal tritt bei den organisierten Wirtschaftsheinis diese Backdoor- und Schnüffel-Angst bei Soft- und Hardware aus den USA auf, die man bei mir früher immer »paranoid« genannt hat. Tja, wenn ihr so ein Internet habt, benutzt das doch mal! Dann werdet ihr feststellen, dass die Datensammelei und Spionage der USA alles andere als überraschend kommt und sogar in ihrem möglichen Ausmaß schon vor fünfzehn Jahren gut bekannt war. Und nein, ihr braucht dafür nicht auf irgendwelche Trashsites gehen, wo man vor lauter Chemtrails, UFOs, Spukphänomenen und vergleichbarem Gagastoff kaum die paar interessanteren Infos findet (wenn es sie überhaupt gibt), es reichen seriöse Technik-Sites. Suchmaschinen sind ja inzwischen erfunden. Was Software betrifft, habt ihr freie Alternativen zur Verfügung, deren Quelltexte nicht nur vom NSA gelesen wurden und auf denen ihr etwas aufsetzen könnt (fragt mal die Stadt München nach den dort gemachten Erfahrungen mit so einer großen Umstellung); bei der Hardware ists allerdings erstmal nicht so üppig. Und seid froh, dass ihr in eurer Mehrzahl noch nicht das getan habt, was irgendwelche hirnfickenden Reklameheinis euch immer als die beste Lösung aller eurer IT-Probleme erklärt haben; seid bloß froh, dass ihr noch nicht eure gesamten Geschäftsdaten und Anwendungen bei einem zentralen und leicht kompromittierbaren Dienstleister in der Cloud habt…
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In der DDR gingen Menschen, die sich unbeobachtet von der Stasi unterhalten wollten, in den Wald oder in einen Park und sprachen unter vier Augen miteinander. Wer heute unbeobachtet bleiben möchte, sollte vielleicht nicht im Internet miteinander reden. Nein, der DDR- und der Stasi-Vergleich für die Zustände in der Postdemokratie Neulands ist diesmal nicht von mir. Übrigens: Beim Reden im Wald besser keine Händis dabeihaben, denn diese liefern schon einmal den gemeinsamen Aufenthaltsort des konspirativen Treffens, und sie können sich vermutlich mit relativ wenig Aufwand als Wanze missbrauchen lassen.
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Übrigens: Der Laden, der die ganze Welt überwacht, muss auf einmal befürchten, dass etwas von seinen Machenschaften nach außen dringt. Und da wird dann so richtig Paranoia geschoben: Die schrecklichste Bedrohung ist der Systemadministrator…
Großartig auch die ganz neue, einem Prof. Dr. Offensichtlich würdige Einsicht, dass es einem Computer »egal« ist, ob da jemand Putzfrau, Praktikant oder Megawichtig-Superadmin ist, wenn er sich nur als
root
beim Betriebssystem anmelden kann. Das muss anstrengend sein, für ein bisschen Verharmlosung in der Journaille so dumm zu spielen! -
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Der Juratroll des Tages ist Markus Kompa, der mahnt den britischen Geheimdienst GCHQ wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht ab. Schön, dass die beiden größten Gegner des freien Gedankenaustausches, der ständig mitlauschende repressive Staatsapparat und der über jedem Miteinander schwebende Bullshit des »Geistigen Eigentums«, nicht unbedingt am gleichen Strang ziehen. Das beste an der Meldung ist die Ankündigung:
Sollte er mit seiner Klage durchdringen, kündigte der Jurist schon jetzt an, täglich jedes seiner Brötchen vor dem Verzehr zu fotografieren und an Journalisten zu versenden, um anschließend das GCHQ kostenpflichtig abzumahnen
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Aber das betrifft mich doch alles nicht, denkt Mitmensch BRD-Bewohner angesichts der totalen, anlasslosen und allgemeinen Überwachung jeder Kommunikation: Zwar gehen mehr als 70 Prozent der Teilnehmer einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov davon aus, dass die NSA auch auf Telefonverbindungsdaten in Deutschland zugegriffen hat. Aber nur 30 Prozent der Befragten glauben, dass auch ihre eigenen Daten ausgespäht wurden. Da hat die Propaganda, die immer von Terrorismus und Schwerkriminalität sprach und spricht, um eine vollständige Überwachung aller Menschen zu begründen, ihr hirnlösendes Werk getan. Vierzig Prozent der Menschen glauben, dass überwacht wird, dass es aber andere Menschen betrifft, obwohl alles und jeder permanent und mechanisch überwacht wird. Übrigens nicht erst 2013, und nicht nur von den USA – dass in der BRD jede greifbare E-Mail von Inlandsgeheimdiensten mindestens auf Schlüsselwörter hin durchgescannt wird, ist indirekt sogar von Mitgliedern des Innenausschusses des Bundestages eingeräumt worden. Viel Spaß noch mit der Stasi 2.0 des totalüberwachten Internet.
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Nachtwächter
Selten passte das Wort so gut wie jetzt: Stasi 2.0. Mitgetragen von doch so einigen ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern, die jetzt für die classe politique der BRD im Bundestag sitzen und Demokratie simulieren. Und morgen im politischen Theater: Der große, erfolgreiche Freiheitskampf der Menschen in der DDR…
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Knecht Ruprecht und die frommen Geheimagenten. Er weiß was sie letzten Sommer getan haben!
Demnächst in einem Kino in ihrer Nähe – nur in 3D.
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Bio
»Informant Snowden bekräftigt Vorwürfe zu US-Überwachung
[…]US-amerikanische Internet-Unternehmen hatte vehement bestritten, US-Geheimdiensten direkten Zugang zu ihren Servern zu gewähren. Snowden nannte ihre Dementis irreführend. Sie seien rechtlich gezwungen, über Details des Programms zu schweigen. Der ehemalige Geheimdienst-Techniker wiederholte auch seine Behauptung, er hätte mühelos Informationen jedes Amerikaners und sogar eine private E-Mail-Adresse des Präsidenten anzapfen können.[…]«