Suchbegriff des Tages: »hilfe paranoia ich wurde belauscht« – kann ich auch nicht viel gegen machen. Das Entfernen und Zerstören der Wanzen ist Sachbeschädigung, und die Dinger zu finden ist auch keine Kleinigkeit. Bis dahin kann man nur versuchen, die Lauscher zu zermürben. Mein bester Tipp, der auch Spaß macht, ist lautes Singen. Am besten monoton, sinnfrei und schräg und mit Nonsens-Texten, die einem beiläufigen Hörer so im Hirne kitzeln, dass er eine Extrapackung Ibuprofen braucht, um das ertragen zu können. Dabei kann man den Spaß an der Sache erhöhen, indem man sich vorstellt, wie ein Beamter die Bänder abhört und für alles, was er dabei wahrnimmt, eine Bewertung schreiben muss. Die machen sich das gar nicht so leicht, wie sich das die verängstigten Bürger leicht vorstellen, die machen sich richtig Arbeit damit. Also singen, viel singen, währenddessen maximale Dissonanzen einüben (ich unterteile auch die Halbtöne noch in Hälften und kriege gut eine Terz zwischen der kleinen und der großen hin. Besser ist aber die ganz kleine Sekunde, die tut richtig weh, vor allem im Bad, wo es hallt.) Und was man sich zu sagen hat, das kann man sich auch an Orten und auf Weisen sagen, die nicht leicht belauschbar sind.
Schlagwort Paranoia RSS
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Nachtwächter
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Bislang hätte man als Paranoiker ja geglaubt, dass diktatorische Staaten irgendwann einmal damit beginnen werden, über die Zugangsprovider transparente Proxies ins Netz einzubauen, die gewisse Inhalte gegen andere austauschen. (Das wäre – »gut« gemacht – viel unauffälliger als die direkte Zensur, weil keine Lücken entstehen.) Aber es sind nicht etwa Staaten, die damit beginnen. Es sind Werber, die eine Form der Werbung unauffällig durch eine andere austauschen. Mal schauen, wann auch richtige Inhalte von Websites verschwinden, die den Mächtigen der Geldherrschaft ein Dorn im Auge sind. Die technische Infrastruktur dafür wird ja gerade geschaffen.
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Das Internet ist eine »Fernuniversität des Terrors«, meinte schon der bekannte Paranoiaverkäufer Wolfgang Schäuble. Da will auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann nochmal in diese Kerbe schlagen, wenn er der Bildzeitung für Besserverdienende so etwas wie »Die terroristische Ausbildung mittels »Fernstudium« ergänze und ersetze zunehmend die Ausbildungslager in Afghanistan und Pakistan. Das Internet garantiere die Überlebensfähigkeit und Weiterentwicklung Al-Qaidas, so Herrmann« vor die Füße wirft. Übrigens kommunizieren die Mörder bei ihren Taten auch mit Handies, die drahtlosen Netze der Telefongesellschaften könnte man bequem als »Infrastruktur des Mordes« bezeichnen. Und so ein richtiger Bombenbauer kriegt seine Chemikalien mit Postpaketen, so dass man die Post als »Zulieferer der Zerstörung« bezeichnen könnte. Herrmann, ich warte auf die nächsten Paranoia-Sprüche…