Nicht einmal bei der FAZ ist man vor dem »Depublizieren« von Inhalten sicher: »Am Freitag erschien an dieser Stelle ein Artikel über Verbindungen des Projekts ›Wiki-Watch‹ mit der Pharmaindustrie. Wir nehmen den Text nach Ankündigung juristischer Schritte durch die hier angegriffenen Personen bis auf weiteres aus dem Netz« – ob der Artikel Unwahrheiten und falsche Unterstellungen enthalten hat, bei denen das gewöhnliche Mittel der Gegendarstellung nicht ausreichend wäre, oder ob der Artikel vielleicht unerwünschte Wahrheiten enthalten hat, die mit Jurafuchtelei (und vielleicht – das ist natürlich hoch spekulativ – sogar der Andeutung, dass Anzeigenkunden ihre Marktmacht spielen lassen) aus dem öffentlichen Bewusstsein gedrängt werden sollten, kann ich natürlich nicht sagen. In der heutigen Printausgabe steht der Artikel noch…
Nachtrag: Ach, VroniPlag hat den Experten auch nicht so gut gefallen…
Nachtrag Zwei: Es gibt einen Mirror des Textes.
René am 16.7.2011 um 20:32
Inzwischen ist der Beitrag wieder vorhanden und man kann davon ausgehen, dass das Depublizieren seitens der FAZ genau die Reaktionen hervorrief, die man aus Redaktionssicht erreichen wollte: Mehr Aufmerksamkeit bei den Kollegen. Wenn Zeitungen verklagt werden oder mit potentiellen Klagen konfrontiert werden, interessieren sich Journalisten plötzlich dafür, weil es in vielen Fällen ein Angriff auf die Pressefreiheit ist. Ein kleverer Schachzug der FAZ …