Auch ein netter Artikel bei Telepolis:
Der Makel der sozialen Herkunft
»[…]Deutschland ist eine klassenlose Gesellschaft. Wer es schaffen will, muss nur fleißig genug lernen. So zumindest lautet das immer wieder gehörte Mantra über die Aufstiegschancen in der Bundesrepublik. Die Realität gleichwohl lässt sich in nackte Zahlen fassen.[…]«
Dazu auch bitte hier weiter lesen:
»Ausgeprägter noch als in anderen bürgerlichen Gesellschaften, hängt in Deutschland der berufliche Aufstieg maßgeblich nicht von der fachlichen Leistung, sondern vom sozioökonomischen Status der Eltern ab. Dies haben u. a. die Forschungen des Soziologen Michael Hartmann gezeigt (1).
Häufig wird dieses Phänomen mit dem Hinweis erklärt oder sogar gerechtfertigt, dass die Sprösslinge aus den besseren Kreisen nun einmal über mehr Sozialkompetenz verfügen würden. Diese sei aber nur zu einem kleinen Teil lehrbar; man erwürbe sie im Elternhaus, in der so genannten Kinderstube.
Sozialkompetenz! Das klingt beim ersten Hinhören durchweg positiv, nach Gemeinsinn, menschlicher Nähe. Man kann dieses Wort nur richtig verstehen, wenn man es dabei belässt und nicht weiter darüber nachdenkt.
Es gehört in das B-Vokabular des Neusprechs, durch das Äußerungen über ideologisch nicht neutrale Themen soweit wie möglich vom Bewusstsein abgekoppelt werden (2).[…]«