Nachdem »Pussy Riot« jetzt erwartungsgemäß verurteilt wurde (und die Frauen wohl eine Gefängnisstrafe aufgebrummt bekommen werden), bin ich wirklich sehr gespannt darauf, ob die ganzen internationalen Popstars, die sich von den Kameras und Mikrofonen so sehr für »Pussy Riot« stark gemacht haben, wohl in Zukunft Auftritte in Russland meiden werden oder – wenn sie schon nicht »Nein« zum Gelde sagen wollen – doch wenigstens jeden Aufenthalt in Russland und jede Presseerklärung mit Russland-Bezug als eine Gelegenheit benutzen, deutlich darauf hinzuweisen und die Sache vor demjenigen Vergessen zu bewahren, in das »Pussy Riot« im Gefängnis fallen soll und wird. Aber ich bin mir sicher, dass die Mehrzahl der Solidaritätserklärungen nur eine flugs eingenommene, werbewirksame Pose war, die alle Verachtung für die Gier verdient, die solches Lügen hervorbringt.
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Nachtwächter
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Die Fratzenbuch-Aktie brennt ja wieder ein richtiges Feuerwerk ab! Allerdings steigen die hübschen feurigen Gebilde nicht nach oben, sondern eher andersrum. Schon mistig für die ganzen Leute, die nach einem gradiosen, durch etliche Medien getriebenen Bullshit-Hype die überteuerten Zettel gekauft haben. Gefällt mir.
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Web-2.0-Bullshit-Bingo des Tages: Die Twitter-Gründer Ev Williams und Biz Stone wollen das Bloggen neu erfinden. Ihr jüngstes Startup Medium (punkt) com will nichts Geringeres sein als das Twitterversum für die Blogosphäre – hmm, klingt ja fast wie ein pillenbunter Parallelkosmos aus schwafelschillernd Blubberbläschen. Moment, bevor ich grundlos die Jauche ablasse… wozu soll das Ding diesmal gut sein? Ach ja, Nutzer können mühelos Texte oder Bilder oder beides ins Netz stellen, sie erscheinen bei Medium (punkt) com wohl organisiert und thematisch passend, es ist dafür gut, dass man Texte oder Bilder verschlagwortet auf die Website eines weiteren datensammelnden und reklamevermarktenden Anbieters stellen kann. Das hatten wir ja alles noch gar nicht! Das wird bestimmt ein riesen Erfolg! Einzige offene Frage ist, ob nach dem Fratzenbuch-Desaster noch jemand so… ähm… risikobereit ist, für diese tolle und vor allem echt jetzt ganz neue Idee zur Erhöhung der allgemeinen cash burn rate einen großen Batzen venture capital in den Ofen zu werfen.
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Was ist die häufigste Lüge im Web? Der Klick auf das Kontrollkästchen mit dem Text »Ich habe die Nutzungsbedingungen gelesen und stimme ihnen zu« natürlich…
Weil mich hier gerade jemand von der Seite anspricht: »Kontrollkästchen« als deutsches Wort für checkbox stand zumindest im Jahr 2001 noch in offiziellen Dokumenten von Meikrosoft – genau wie »Rollleiste« für scroll bar, »Kombinationsauswahlfeld« für combo box und »Aktionsschaltfläche« für button. Ich fand das immer sehr lobenswert, wenn auch meist etwas unglücklich in der Wortwahl…
Warum ich nicht ohne besondere Not freiwillig Dokumente von MS lese und deshalb auf wahrscheinlich veraltetem Stand der Sprachregelung bin, wird bei meinen Erinnerungen vielleicht auch ein bisschen klar.
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Was für eine geile Idee! Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin! Einfach eine Alternative zum Stummeltext-Zwitscherchen proggen und anbieten, und schon werden alle alle darauf fliegen… da sind zwar im Moment die Leute nicht, um deretwegen die meisten beim Zwitscherchen sind, aber dafür kostet es zurzeit auch (mindestens) fünfzig Dollar im Jahr. Das nenne ich ein seriöses Geschäftsmodell, das gewiss zu sprudelnden Gewinnen in schwierigen Zeiten führen wird.
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Dieses schon seit Jahren zum lichtlosen, kaltkommerziellen Krach-, Fress- und Saufangebot verkommene Maschseefest, das von der hannöverschen Lokalpresse jeden Tag und ausgesprochen aufdringlich hochgejubelt wird, es scheint ja ein Riesenerfolg zu sein – jedenfalls, wenn ich danach gehe, wie die paar Internet-Leser dieser hannöverschen Lokalpresse aus dem Hause Madsack bei einer entsprechenden Umfrage antworten:
Quelle des Screenshots: Website eines Verlagsangebotes
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Oh toll! In der SPD macht man sich Gedanken um einen Kanzlerkandidaten für die Volksentstimmung im nächsten Jahr. Der soll eine echte Alternative zu Angela Merkel
darstellensein. Einfach nur eine andere Frontfresse für Bild, BamS und Glotze, die die gleiche »alternativlose« Politik vertritt. Mein Tipp: Nehmt entweder Peter Hartz, der ja sowieso eure sozialpolitischen Richtlinien geschrieben hat, oder nehmt doch einfach den Genossen Thilo Sarrazin. -
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Die Krise scheint ein Vakuum geschaffen zu haben, in das nun massig Pseudoexperten oder Experten mit Hang zur Demagogie drängen – seltsam, die seht ihr bei der FTD erst in der Krise? Ich sehe diese Spezialexperten immer und bei jeder sich bietenden Gelegenheit, ohne dass es einer besonderen Krise bedarf. Zumindest fällt mir das bei den paar Themen auf, in denen ich mich selbst auskenne (Wirtschaft gehört nicht so richtig dazu), und ich habe keinen Grund zu glauben, dass es in anderen Themen besser aussieht.
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Sehr geschickt von Meikrosoft, jetzt nicht mehr von der »Metro-Oberfläche«, sondern von der »Windohs-8-Oberfläche« zu reden. Damit werden die lobotomierten Lemminge, die diese tollsinnige Beglückungsidee mitmachen, schon einmal daran gewöhnt, dass es in der nächsten Version des populären Betrübssystemes von Meikrosoft wieder ein ganz anderes Konzept gibt. Wer weiß, vielleicht wirds dann sogar wieder Fenster geben, wenn das Dings schon so heißt.
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Ich lese immer Uhr-Eber-Recht und stelle mir grunzende, selbstzufriedene Schweine vor, die an Leuten auch dann noch Geld verdienen, wenn diese schon vor siebzig Jahren gestorben sind.
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Hach, wie man sich in Spanien um die Menschen sorgt: Weil immer mehr Menschen in Müllcontainern von Supermärkten nach Lebensmitteln suchten, sollten diese nun verschlossen werden, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Maßnahme werde ›wegen des Gesundheitsrisikos, das durch das Essen der entsorgten Lebensmittel entsteht, und wegen der sozialen Beunruhigung, die davon ausgeht‹, ergriffen. Nur keine soziale Beunruhigung aufkommen lassen. Der Inhalt der Mülltonne ist schließlich für die Schweine, nicht für die Menschen.
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Es gibt eh schon lange nichts mehr, was mich in ein Kino locken könnte, aber diese Leichenfledderei an Steve Jobs mit einem 17 Jahre alten Interview erreicht sogar einen negativen Wert auf der nun nach unten offenen Interessantheitsskala. Geld stinkt nicht. Es stinkt nicht einmal nach Verwesung.