Ach ja, bei der ganzen aktuellen Scheiße gibt es auch noch die vertrautere Scheiße, die GEMA zum Beispiel. Nicht, dass ich hier in der BRD mit dem vollwertigen Rechtsschutz für beleidigte Leberwürste jetzt so ganz öffentlich sagen würde, dass die Musikmafia GEMA Scheiße ist, aber was die GEMA da gerade durchziehen will, das ist Scheiße. Das sage ich nicht wegen einer akuten Koprolalie, dafür fällt mir einfach kein feines Wort mehr ein. Denn die GEMA will ihre Gebühren für Live-Auftritte um 600 Prozent (!) erhöhen. Ja, versechsfachen will die GEMA die Gebühren. Damit die Aufführung von Musik, an der die Aufführenden nicht gerade jedes Recht selbst haben, gar nicht mehr tragbar ist. Wie schon gesagt, das ist eine ziemliche Scheiße. Im verlinkten Text wird auch eine Petition dagegen verlinkt, aber wie weit das führt, sehen wir ja an der anderen Scheiße mit Zensursula, wo eine Petition gar nicht bewirkt hat. Wie es den Menschen im Volke geht, interessiert die Volkszertreter schließlich einen Dreck, und der Musikgenuss ist – im Gegensatz zu unzensierten Medien – nicht einmal ein im GG festgeschriebenes Grundrecht. An solche Selbstverständlichkeiten haben die Leute, die da Grundrechte reingeschrieben haben, eben gar nicht gedacht.
Schlagwort Musik RSS
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Nachtwächter
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Und hier ein kleiner, vielleicht kryptischer Hinweis, wie wohl mein nächstes Album sein könnte. Es dauert aber noch seine Zeit…
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Es ist doch immer wieder erstaunlich, wer sich darum kümmert, dass meine Musik irgendwo erhalten bleibt, scheißegal, wie mir das gefällt oder nicht. Hier ist jemand besonders dreist und tut auch noch so, als wäre er ich. Ich bin nun wirklich der letzte, der nach seiner wenig erquicklichen Erfahrung mit Jamendo noch einmal irgendein Werk einer werbefinanzierten Plattform zur Verfügung stellen wird, aber dass es stattdessen jemand dermaßen dreist in meinem Namen tut, das macht sogar mich ein bisschen sprachlos. Wer solche »Fans« hat, braucht wohl keine Feinde mehr. Wenn Flüche töten könnten, denn hätte sich jetzt jemand ein lang anhaltendes, qualvolles Siechtum eingehandelt…
(Und nein, das ist jetzt nicht mit der Restriktions- und Kriminalisierungsscheiße der Musikindustrie zu vergleichen, ich verbiete lediglich die Verseuchung meiner Musik mit Reklame durch vampirhafte Web-2.0-Dienste. Die Musik stelle ich ansonsten sehr frei zur Verfügung. Wem das nicht reicht, der braucht ein paar gerade Hiebe in die Fresse, weil er offenbar gar nichts anderes mehr versteht.)
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Keine Überraschung, sondern völlig der Erwartung entsprechend, die man an unsere Zensurregierung hat: Das Zensurgesetz für das Internet ist jetzt durchgewunken. Einschließlich des Verzichts auf jegliche Zweckbindung im Gesetzestext, damit hier demnächst jede Seite nach Maßgabe einer völlig unkontrollierten Instanz gesperrt werden kann. Mit der ausdrücklichen Möglichkeit zur »Täterermittlung«, also zur Ermittelbarkeit eines jeden Menschen, der auf einen Link zu einer Seite geklickt hat, die eine völlig unkontrollierte Instanz im BKA für sperrungswürdig hielt. Ja, es schon ein Versehen soll strafbar sein, so dass jeder Klick auf irgendeinen Link und jeder Versuch einer Kontrolle dieser Zensurliste, sollte sie jemals leaken, ein Glücksspiel wird. Damit haben wir die rechtlichen Grundlagen für eine umfassende Zensur von Internetinhalten in der BRD. Da ich nichts mehr zu sagen habe, was ich nicht bereits gesagt hätte, hier nur meine sehr rohe Bearbeitung der Tagesschau-Propagandasendung im BRD-Staatsfernsehen zur Unterzeichung der Verträge mit den Providern als MP3. [Zur Lizenz für dieses Stück]
Irgendwie war es ja klar, dass sie uns das Internet wieder wegnehmen würden. Ich hoffe nur, dass jeder Beteiligte an diesem Gesetz irgendwann einmal zur Rechenschaft gezogen wird.
Nachtrag: Wer sich gerade darüber empört, dass ich mich auf die Seite von irgendwelchen Kinderfickern stelle, lese doch bitte einmal in aller Ruhe bei Carechild nach, wie scheißegal der gegenwärtigen Regierung und der Bundespolizei die Kinder sind. Und vielleicht noch einmal einen Blick in den Lawblog, was es mit der »Industrie« auf sich hat, die solches Material produziert. Um zu sehen, wo ein solches »Recht« wie das heute durch den Bundestag gewunkene führt, muss man gar nicht weit schauen: In Belgien gibt es schon Erfahrungen, die man bald auch hier machen kann, wenn man politische Aufklärung im Internet betreiben will. Wer mich jetzt immer noch als jemanden sieht, der Kinderficker schützen will, dem kann ich auch nicht mehr helfen – der wirkliche Kindesmissbrauch, der hier gerade läuft, ist der politische, und er hat monströse Ausmaße angenommen.
Zweiter Nachtrag: Noch mehr Musik. Der Zensur-Remix bei F!XMBR.
Dritter Nachtrag: Diesmal etwas Erheiternder. Man kann schon Wetten abgeben, welche Seiten demnächst in der BRD verschwinden werden. Mal schauen, wann dieses kleine Blahblog verschwindet. Als Aprilscherz hatte ich das ja gerade erst.
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Zitat des Tages zu den gesperrten Musikvideos auf YouTube: »Das führt also dazu, dass wir zwar Goebbels, nicht aber Björk lauschen dürfen« – ist ja auch eine »deutsche« Zensur…
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Suchbegriff des Tages: »lindenpark musik« – versuch es angesichts der dort still herumliegenden Ruine doch mal mit 4′33″ von John Cage…
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Wer gerade mal kein Brechmittel zu Hause rumliegen hat, der kann sich behelfen, indem er einen Jamendo-Account hat. Denn von dort kriegt man ja immer wieder fröhliche Newsletter. Auch zur Weihnachtszeit lässt sich Jamendo nicht lumpen (der folgende Screenshot sieht so komisch aus, weil ich alle eingebetteten Grafiken in meinen Mails rausfiltere – für eine Vollansicht auf das Bild klicken)…
…und stellt eine Playlist zur großen Olympiade des Konsums bereit, die darin angepriesen wird. Noch wichtiger ist allerdings das, was darüber farbig hervorgehoben steht: »Geld verdienen mit deiner Musik« – denn die Künstler sollen jetzt ja doch Jamendo noch mehr Wertschöpfung ermöglichen. Das ist ja schließlich das Wichtigste daran, wie man auch an anderen kalten Entscheidungen dieser ehemaligen Musikplattform sieht. Die schaffen es bei Jamendo wirklich, dass sogar meine letzten Tage dort zur Qual werden – denn mein ehemaliges Profil steht noch ein paar Tage, bevor ich es löschen lasse und meinen Account dort lösche. Wenn ich mal wieder ein Brechmittel brauche, möchte ich den Zeitpunkt der Anwendung doch lieber selbst bestimmen.
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Und zur Weihnachtszeit laufen die Bullshit-Maschinen wieder auf Hochtouren und machen ein ernsthaftes biologisches Experiment…
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Bei Jamendo muss es wirklich heftig brennen, wenn die schon so eifrig ihre Künstler darum anbuhlen, dass diese doch ihre Musik marktfähig und für Jamendo verwertbar machen. Ich habe dort ja immer noch meine Account und werde ihn auch noch ein paar Wochen haben, deshalb kriege ich auch noch den schönen, flutschebunten Newsletter von dort:
(Für Originalgröße auf das Vorschaubild klicken.)
»Die kommerzielle Lizenzierung deiner Musik bringt dir nur Vorteile: Anerkennung, Aufmerksamkeit und Entlohnung für deine Arbeit. Wenn du unseren kommerziellen Programmen beitrittst, so ermöglichst du die kommerzielle Nutzung deiner Werke über Jamendo und wirst dafür natürlich auch bezahlt. Außerdem kannst du deine Musk auf diese Weise unter die Leute bringen! Die Lizenzen werden zwischen Jamendo und Dritten ausgehandelt, jedoch wirst du vor der Nutzung natürlich kontaktiert« – Ah ja, Jamendo macht die Deals für mich, wenn ich das Jamendo erlaube, und ich habe nur Vorteile davon. Und vor allem, ich werde dafür bezahlt. Darauf bin ich ja immer so heiß gewesen, dass ich alle meine Sachen für völlig umsonst und übrigens auch immer werbefrei veröffentlicht habe. Und das beste daran: Auf diese Weise kann ich meine Musik unter die Leute bringen! Ganz großes Dada! Um meine Musik unter die Leute zu bringen, hatte ich sie eigentlich nichtkommerziell veröffentlicht. Wenn ich diesen zum Himmel stinkenden Bullshit lese, bin ich eigentlich davon überzeugt, dass der ganze Laden dort kurz vor dem finanziellen Kollaps steht und gerade nach jedem nur denkbaren Strohhalm greift. Das erklärt dann auch den kürzlichen Missgriff mit der LayerAd-Reklame.
Aber man hört nicht auf mit Elektodada. In meinem Profil habe ich ja mein Blog angegeben, Jamendo ist also wohlbekannt, dass ich schon längst ein Blogger bin. Deshalb wäre der folgende Hinweis ja auch sehr leicht zu vermeiden gewesen, wenn der Stümper, der diesen Reklameschrieb verpatzt hat, mal eine kleine Auswertung der Datenbank vorgenommen hätte:
»Denke an die verschiedenen Möglichkeiten, die dir die neuen Jamendo Blogs bieten […]« – ich denke gar nicht daran! Die sind zu unfähig, meine auf Jamendo geschriebenen Rezensionen über XMLRPC in meinem Blog zu bloggen (das hat früher einmal geklappt, aber inzwischen scheint dort nur noch die Reklame zu funzen), zu unfähig, die Beiträge meines eigenen Blogs als RSS abzuholen und einfach mal auf meiner Profilseite darzustellen, aber denen soll man trotzdem mein Blog anvertrauen. Einfach nur, um eine höhere persönliche Bindung zu diesem Laden zu entwickeln. Ich glaube, es hackt!
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Nachtwächter
So, liebe Freunde von dryfe, jetzt gibt es das frei veröffentlichte Album »Frederic Ribeiro« auch wieder zum freien Download – soll die SACEM mich doch verklagen, weil sie meint, dass sie rückwirkend Rechtslagen verändern kann. Ich hoffe nur für Jamendo, dass mein diesbezügliches Posting im Forum stehen bleibt, sonst haben die noch einen weniger.
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Nachtwächter
Ich stehe gerade in Kontakt mit der französischen Parti pirate, denn die wollen etwas Musik von mir auf ihrem nächsten (nicht-kommerziellen und ohne Gewinnabsicht erstellten) Sampler haben. Kein Problem, dafür veröffentliche ich ja. Aber dass wohl in ein paar Monaten die White Darkness, die hier lokal kaum eine Beachtung (und manchmal noch weniger Achtung) findet, bei einer französischen »Partei« Erwähnung finden wird, das finde ich schon sehr lustig. Na, was solls – die einzige Presse, die wir jemals auf einer Veranstaltung zugegen hatten, kam aus dem Iran. (Das ist kein Witz! Das ist Hannover.)