Schlangenöl des Tages sind (mal wieder) die diversen Programme, die Windows-Anwendern zum »Schutz« vor Schadsoftware verkauft werden – wie sich am Beispiel des Bundestrojaners gezeigt hat…
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Ah, ich wollte mich gerade nach etwas längerer Zeit bei meiner Lieblings-Spamsenke anmelden (ich leite einige völlig spamverseuchte Mailadressen zu Guhgell Mail weiter und bin Guhgell sehr dankbar dafür, dass es so einen vorzüglichen Appetit auf virtuelles Gammelfleisch hat), und da habe ich gesehen, dass Guhgell jetzt unter dem Vorwand der »gefühlten Sicherheit« seine Datensammlung erweitert. Man beachte den auffälligen Button, den eher etwas unauffälligen Link zum Weitermachen ohne Handynummer-Striptease und die tolle Aussage: »Das Hinzufügen einer Telefonnummer erhöht die Sicherheit Ihres Kontos«. So bringt man verunsicherte Menschen dazu, dass sie auch ja ihre Nummer rausrücken. Warum das jetzt eine größere Sicherheit bieten soll als die E-Mail-Adresse, die ich schon vor langer Zeit zum gleichen Zweck hinterlegt habe, bleibt allerdings das Geheimnis der Autoren der Hilfetexte. Einfach nur ein bisschen Angst, Verunsicherung und Zweifel unter den Nutzern streuen, dann klappt es auch, dass an sich überflüssige Daten rausgegeben werden.
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Nachtwächter
Hui, das Virenscanner-Schlangenöl treibt im Händi-Bereich aber ganz besonders bunte Blüten. AVG zum Beispiel hat eine Äpp angeboten, die den großtönenden Namen Security Suite for Windows Phone 7 trägt. Das Ding erkennt zwar nur eine einzige, lt. Heise auch harmlose Schadsoftware, aber dafür funkt es eifrig Positionsdaten nach Hause. Aber nein doch, die werden nur zu AVG gefunkt und gaaanz sicher nicht für irgendwas benutzt. Die Daten werden also angeblich erhoben und sofort wieder vergessen. Damit werden keine Profile erstellt. Echt nicht, großes Verkäuferehrenwort. Wer würde das nicht glauben?! Verkauft wird das als ein »Diebstahlschutz«. Und es ist bei Licht betrachtet die einzige wirkliche Funktion. Bitte einmal datenmäßig freimachen, Leute, es ist nur zu eurem Besten! Und immer schön inkompetent bleiben, den Leuten ihr Schlangenöl abkaufen und ansonsten gedankenlos so weitermachen, denn die wollen alle nur euer Bestes.
Nachtrag: Mir flüstert gerade jemand, dass diese Funktion ziemlich überflüssig ist, weil Microsoft für Windows Phone 7 bereits eine eingebaute, kostenlos nutzbare Lokalisierungsfunktion anbietet. Damit kann man sogar das Händi über die Microsoft-Website abschalten.
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Nachtwächter
Wer sich bei der Verschlüsselung seiner Kommunikation auf allzu bequeme Angebote irgendwelcher Dienstleister verlässt und sie nicht selbst in die Hand nimmt, kann zumindest bei Blackberry erleben, dass dann schon einmal in vorauseilendem Gehorsam vertraulich gemeinte Inhalte an Behörden gegeben werden. Alles andere als Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist Schlangenöl!
Der letzte Satz gilt natürlich auch für De-Mail und vergleichbaren Nonsens.
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Dieser Schlangenöl-Bullshit, dass man die (zu schulende) Intelligenz des Computernutzers durch allerlei Sicherheitssoftware ersetzen will, ist ja immer wieder lustig. Da gibt es doch so tolle Filter, die potenzielle Opfer vor Links aus Phishing-Mails warnen sollen. Und was machen die Kriminellen? Sie verschicken keinen Link auf eine ihrer Betrugssites, sondern hängen ein HTML-Dokument an die Mail an, das im Browser geöffnet wird und die Phishing-FORM enthält. Das reicht. Der tolle, alles »sicherer« machende Filter ist ausgetrickst. Und wer sich blind auf seine Software verlassen hat, ist eben auch ausgetrickst.
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Das Sicherheitstool des Tages gibts für Android, und es ist ein Trojaner. Schön, dass man sich wenigstens sicher fühlen kann – an dieses Gefühl hat man sich durch andere »Sicherheitssoftware« ja schon gewöhnt.
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Nachtwächter
Eine kurze Ansage vom Rabenhorst, warum dieser Schlangenöl-Header »Do Not Track«, der von der aktuellen Version des Firefox-Plugins NoScript standardmäßig gesendet ist, eher als kontraproduktiv betrachtet werden sollte.
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Die unsägliche Idee einer Ursula von der Leyen, über DNS-Verschmutzung an ein paar zentralen Stellen das Internet mit Stoppschildern zu pflastern, ist ja vorerst gescheitert. Aber wer weiß, vielleicht stellen sich die ganzen total verblödeten Windows-User, die schon auf so ein Schlangenöl wie Virenchecker und Personal Firewalls reingefallen sind, jetzt freiwillig »zensierende« DNS-Server ein, weil damit die Malware und die Phishing-Sites gestoppt werden sollen. Natürlich kann das Ergebnis eines solchen Eingriffes auch von niemanden überprüft werden, und die Zusicherungen sind deshalb vor allem unverbindliches Geschwafel.
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Victorinox macht zugegebenermaßen gute Messer – ich habe selbst seit vielen Jahren so eines in der Tasche und kann die nur empfehlen. Aber ob die für ihren tollen, im Taschenmesser verbastelten, total sicher verschlüsselten USB-Stick auch gute Kryptografie hinkriegen, das ist eine ganz andere Frage. Und wenn man da ein bisschen hinschaut, sieht man, dass das wohl eher nicht der Fall sein wird – da hilft auch kein »Professor«, der niemals irgendwo ein wissenscaftliches Papier veröffentlicht zu haben scheint. Vielleicht ist das Papier und sein Name darauf ja verschlüsselt…
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Fratzenbuch des Tages: Die widerwärtigen Spammer vom Fratzenbuch wollen unbedingt sicherstellen, dass die Anwender auch wirklich niemals ihre Cookies löschen, damit man sie bei ihrem Gang durchs Internet auch besser tracken kann (was übrigens der tiefere Sinn dieses »Like-It«-Buttons ist, den sich die Fratzenbuch-Fans wie die dressierten Hunde in ihre Websites einbauen). Fragt sich nur noch, wie man das mal nennt. Und auch da war das Fratzenbuch total kreativ und nennt so etwas eine… Sicherheitsfunktion. Ja, wirklich!
Unfassbar! Die wissen genau, dass die Mehrzahl ihrer Anwender nicht gerade mit besonderer Ahnung von den technischen Grundlagen des Internet und des WWW gesegnet ist und deshalb auch nur nebulöse Vorstellungen von »Sicherheit im Internet« hat und sich deshalb jedes Schlangenöl als eine Verbesserung der Sicherheit andrehen lässt.