Richtervorbehalt, ach gefickt! Im Zuge seiner Ermittlungen entdeckte Schurig, dass der erforderliche richterliche Beschluss für die Funkzellenabfrage schon im Wortlaut von der Staatsanwaltschaft Dresden ausgearbeitet worden war. Der Richter unterschrieb nur noch…
Tagesarchiv 9. September 2011
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Datenschleuder des Tages scheint BuyVIP zu sein, da scheint jemand über eine SQL-Injection massenhaft Daten abgegrast zu haben. Informationen über die Anzahl angegriffener Datensätze gibts mal wieder nicht, es könnten im schlimmsten Fall fünfeinhalb Millionen sein. Passwörter wurden verschlüsselt gespeichert (und abgegriffen, also ändern), Zahlungsdaten sind nicht geleakt, aber Name, Anschrift, Geburtsdatum, Mailadresse und Telefonnummer sind ja wirklich schlimm genug und ermöglichen eine Menge kriminelle Machenschaften.
Ich kann es zurzeit gar nicht oft genug sagen: Kein einziges Unternehmen ist in Sachen Datenschutz vertrauenswürdig. Die gehen zum Teil mit den Daten ihrer Kunden um, als ob diese Daten völlig wertlos wären. Das gilt auch für Größere. Und wozu zum Henker benötigt eine Klitsche, die Verkaufsgeschäfte abwickelt, ein Geburtsdatum?!
Nachtrag: Die kopierten Daten werden scheinbar bereits für betrügerische Geschäfte benutzt. Sofort das Passwort ändern, es war vermutlich ohne Salt verschlüsselt.
Nachtrag Zwei: Jetzt gibt es dazu auch eine Golem-Meldung. Die Änderung des Passwortes kann ich nur dringend empfehlen, siehe Link im vorherigen Nachtrag.
-
Nachtwächter
Meine Bereitschaft, bei Aktionen von beliebigen Bürgerrechtsorganisationen mitzumachen, sinkt schon deutlich, wenn die Newsletter überflüssigerweise als HTML-Mail versendet werden. (Ich angle nicht gern im Spamordner, und so etwas wie HTML-Mail machen sonst nur Spammer.) Sie wird noch kleiner, wenn in den HTML-formatierten Newslettern Bilder enthalten sind, weil jemand (mutmaßlich einer dieser hirnfickenden Reklameheinis) der Meinung ist, dass ein Link auf eine gut gestaltete Website mit weiteren Informationen irgendwie »zu altmodisch« ist. (Ich lasse keine Bilder in Mails darstellen.) Meine Lust sinkt sogar auf Null, wenn alle angegebenen Links auf weitere Informationen nicht etwa direkte Links sind, sondern über ein Skript auf eine völlig andere Website gehen, um dort erst zu einer Weiterleitung auf die verlinkte Seite zu werden, und wenn dabei noch eine eindeutige ID übertragen wird, mit der ich in meinem Klickverhalten mutmaßlich eindeutig identifiziert werden kann. Liebe Leute bei Amnesty International, euer Anliegen ist ehrenhaft und würde von mir jede Unterstützung erhalten, aber die von euch gegenwärtig in den Mails angewendeten Methoden entsprechen dem Standard der Datensammler und Internet-Kriminellen und sind genau so verachtenswert. Übrigens wird jeder moderne Mailclient angesichts eurer Techniken warnen, dass es sich um einen Betrugsversuch handeln könnte. Warum wohl? Denkt man darüber nach. Das hättet ihr in den letzten Monaten ruhig tun können. Oder entsprechende Rückmeldungen lesen können. Habt ihr aber scheinbar nicht. Und deshalb: Plonk.
Den Schaden an eurer Sache habt ihr übrigens selbst hinzugefügt.
-
Nachtwächter
Fratzenbuch des Tages: Wenn sich ein Betrüger H&M nennt und auf einer ungestalteten, inhaltsleeren Fratzenbuch-Seite einen kostenlosen Gutschein über 15 Euro verspricht, dann klicken die Fratzenbuch-Lemminge wie die Angesengten. Mit einem von dummer Gier ausgeschalteten Hirn. Über 50.000 in ein paar Minuten. Für das Versprechen eines winzigen Vorteiles. Für ein Versprechen, das nicht einmal überzeugend gegeben wurde. Au weia! Denen ist wirklich alles egal…
-
Nachtwächter
Eine tolle Idee hat der Herr Innenminister Hans-Peter Friedrich da: Wenn das Fratzenbuch eine Datensammelsau ist, die sich an keine Gesetze hält, dann soll sich das Fratzenbuch doch selbst kontrollieren, um das abzustellen. Genial! Ich finde, dieser Ansatz schreit nach Verallgemeinerung außerhalb des Internets. Am besten unter dem Motto »Die reale Welt darf kein selbstkontrollfreier Raum sein«. Kein Versuch mehr, Regeln gegen Leute durchzusetzen, die permanent und bewusst dagegen verstoßen. Nur noch freiwillige Selbstkontrolle. Gewaltige Kosteneinsparungen bei den Ordnungsämtern und sogar bei den Polizeien wären die Folge.