Das Fratzenbuch ist wirklich lustig. Vor allem sein Umgang mit dem Medium E-Mail. Die spammen nicht nur im Namen ihrer Nutzer an abgegriffene Mailadressen aus dem Händi-Adressbuch; die schicken auch denjenigen Leuten noch ihre Mails, dass sich jetzt irre viel in ihrem Profil beim Fratzenbuch getan hat, denen sie gerade den Zugang gesperrt haben – was übrigens bedeutet, dass man nicht einmal mehr seinen Account löschen kann. Wer würde da nicht fragen: Wollt ihr mich verarschen?!
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Meldung von Herrn Offensichtlich: Ein Einfluss von Facebook-Seiten auf die Markenwahrnehmung sei nicht nachweisbar…
Wie überraschend! Die Leute wollen nicht mit Marken interagieren, sondern mit Leuten. Das ist ja auch zu erwarten. Wie hießen solche Seiten wie das Fratzenbuch noch mal? Ach ja, social network heißen sie. Wer hat da denn Lust, sich einen Strom von Reklame auf den Bildschirm zu holen, ganz so, als sei die Welt noch nicht genug mit Reklame vollgepflastert. Klar, ein Gutscheinchen, das wird gern mitgenommen. Aber sonst? Och nö, lieber richtige Menschen in der Timeline. Und selbst das langweilt immer mehr Leute. Das Fratzenbuch ist eben das nächste MaiSpäß, und Guhgell Doppelplusgut wird gar nix werden, weil sich da gleich von Anfang an dieses gesamte S/M-Marketing- und Coaching-Pack und das sonstige Lumpenproletariat des Internet versammelt hat, auf das viele Menschen wirklich gut verzichten können. Da ists doch um so besser, dass so viele interessante Teilnehmer gleich von Anfang an mit diesem idiotischen Zwang zum Realnamen vertrieben wurden. Werber! Vergesst diesen Hirnfurz mit dem Web-Zwo-Nullmarketing! So wird das nichts. Außer vielleicht, ihr müsst noch ein bisschen Geld verbrennen, dann immer nur rinn in’t Füür!
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Das Fratzenbuch weiß, wer du bist, was du wirklich willst und wer wirklich deine »Freunde« sind. Da kann es doch ruhig automatisch deine »Freunde« für dich eintragen und sortieren. Wird schon klappen, wenn man das soziale Umfeld eines Menschen mit einem bisschen Metrik quantisierbar und algorithmisch behandelbar macht. Das nennt man einfach »smarte« Listen. Weil es halt meistens passen soll. Ist halt ein Netzwerk für berechenbare Menschen, die sich dabei so richtig als Individuum fühlen. Toll!
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Na, endlich ist klar, warum das Zwitscherdings seit ein paar Wochen einen eigenen URL-Kürzer implementiert hat. Um besser tracken zu können natürlich. Damit die Leute, die mit dem Zwitscherding geschäftlich zwitschern (Fiiiieps!) auch mal sehen können, zu wie vielen Klicks das führt. Ich befürchte, die werden sich ganz schön umschauen, wenn sie merken, dass das ständige Zwitschern bei weitem nicht so viel bringt, wie einige Web-Zwo-Nullbejubler – nichts geworden, deshalb macht man »Beratung« – es gern glauben machen möchten. Macht aber nix, dafür gibts jetzt endlich unverlangte Reklame in der Timeline. Denn das ist ja das Wichtigste, dass die »Twitter-Investoren […] sehen, dass der Dienst diese Nutzerzahlen zu Geld machen kann«. Und Reklame ist ja allgemein beliebt, was man schon daran sieht, dass jeder einigermaßen intensive Webnutzer einen Adblocker verwendet, das wird ganz bestimmt das Geschäft werden!!!1! Da wird doch jeder die Reklame wie angekündigt als ein neues »Feature« empfinden und froh sein, dass die überreichlich dargebotene Spam auf dem Zwitscherdingens jetzt auch noch durch etwas andere Werbung aufgelockert wird.
Ach, es ist doch toll, wie man Geld im Internet machen kann! Kennt eigentlich noch jemand »Second Life«? Mann, was hatten die Nutzer, und was haben da einige Firmen für Geld reingesteckt. Der Zaster wurde da nachgelegt wie in einem großen Ofen. Und der Erfolg lag auf der leeren Hand.
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Zivilisation 2.0 in Großbritannien: Wichtiger als eine Toilette oder die Versorgung mit Trinkwasser ist das Fratzenbuch…
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Für einen Frank-Walter Steinmeier ist dieses Guhgell Doppelplusgut einfach nur eine weitere Plattform, auf der seine Mitarbeiter Presseerklärungen posten können. Dialog, Widerspruch, Kommunikation sind dabei unerwünscht; Kommentare werden gelöscht und Benutzer gesperrt. [Hinweis für Allergiker: Link geht zu Guhgell Doppelplusgut] Warum der das nicht einfach auf seiner eigenen Website macht, die viel besser für diesen Zweck geeignet wäre? Vermutlich, weil Guhgell Doppelplusgut immer noch so eine heiße Sau ist, dass seine Berater ihm geraten haben, Guhgell Doppelplusgut zu benutzen. Auch, wenn er niemanden unter seinen namenlosen Zuarbeitern hat, der dort adäquat für ihn auftreten kann.
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Realsatire des Tages: Das Fratzenbuch kann mich mal… und das landet auf einer anderen Seite, die Fratzenbuch-Trackingwanze »Gefällt mir« darunter und dort gefällt es 338 Fratzenbuch-Nutzern so sehr, dass sie klick klick klick. Warum die nicht einfach vom Fratzenbuch weggehen? Vermutlich hat das ähnliche Ursachen wie die gewohnheitsmäßige Einnahme von Heroin, obwohl es längst nix mehr bringt und nur noch kaputter macht.
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Und wieder hat das Fratzenbuch eine Nutzerin weniger. Dabei erfährt man auch ganz nebenbei, was von den tollen Zahlen über die vielen vielen Nutzer zu halten ist, denn wenn das Fratzenbuch das Konto gesperrt hat, denn ist es dem Nutzer nicht einmal möglich, das Konto zu löschen – denn dafür müsste man den bürgerlichen Namen angeben und eine Kopie des Personalausweises einsenden. Wieviele Zombie-Accounts es dort wohl geben mag…
Übrigens ist das Fratzenbuch immer noch eine Katze im Sack, wenn man vor seiner Anmeldung etwas über die Datenspeicherung dort erfahren möchte. Ich nenne die so entstandenen »Verträge« sittenwidrig und nichtig, die weitreichende Datenspeicherung, die sich das Fratzenbuch rausnimmt, geschieht ohne wirksames Einverständnis der Nutzer. Wenn jemand den »rechtsfreien Raum« im Internet bekämpfen will: Einer seiner Namen ist Facebook.
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Der geschmacklose Hack zu 9/11: Der Zwitscherdingens-Kanal von NBC News meldete, dass ein Flugzeug entführt wurde und dass ground zero attackiert wurde. Im Moment ist der Account vom Zwitscherdingens gesperrt worden, was wohl die beste Methode war, große Verunsicherung in den USA zu vermeiden. Mit einem bisschen Abstand (also hier aus Deutschland) ist das ja ganz lustig, und vermutlich wurde die Falschmeldung auch ordentlich weitergezwitschert, ganz ohne einmal nachzuschauen, ob es dafür ein paar andere Quellen gibt. Medienkompetenz 2.0 halt. Fragt sich eigentlich nur eines: Wie kamen die Skriptkiddies an den Account.
Nachtrag: Falls sich die Bilder bei TwitPic in Wohlgefallen auflösen sollten (das passiert da öfter), hier gibts eine weitere Kopie. Inzwischen verbreitet sich auch beim Zwitscherding die Nachricht, dass es sich um einen Fake handelt.
Nachtrag Zwei: Hier die AFP-Meldung als deutlich seriösere Quelle.
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Fratzenbuch des Tages: Wenn sich ein Betrüger H&M nennt und auf einer ungestalteten, inhaltsleeren Fratzenbuch-Seite einen kostenlosen Gutschein über 15 Euro verspricht, dann klicken die Fratzenbuch-Lemminge wie die Angesengten. Mit einem von dummer Gier ausgeschalteten Hirn. Über 50.000 in ein paar Minuten. Für das Versprechen eines winzigen Vorteiles. Für ein Versprechen, das nicht einmal überzeugend gegeben wurde. Au weia! Denen ist wirklich alles egal…
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Absurdität des Tages: Man muss beim Fratzenbuch angemeldet sein, um die Erklärung des Fratzenbuches zum Datenschutz lesen zu können. [Warnhinweis: Es folgt ein Link aufs Fratzenbuch] Die Erklärung sieht man, wenn man angemeldet ist, und wenn nicht, dann sieht man eine kurze Fratzenbuch-Reklame, eine Möglichkeit, sich zu registrieren und eine Möglichkeit, sich anzumelden. Weil Katzen im Sack ja eine total begehrte Ware sind. [Danke, F.]
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Wie reagiert das Fratzenbuch darauf, wenn Menschen damit beginnen, den Like-It-Button technisch so umzusetzen, dass er ein Button ist und keine in die Website eingebaute Tracking-Wanze für das Fratzenbuch? Na, ist doch klar: Das gefällt erstmal gar nicht. Und wenn es nicht der Heise-Verlag gewesen wäre, sondern ein finanziell normal ausgestatteter Privatmensch, der so vorgeht… glaube doch keiner, dass das Fratzenbuch dann seine Forderung nicht durchgezogen hätte. Ach ja, für eine Faust mit dem Daumen nach oben beansprucht das Fratzenbuch auch Sonderrechte. Das ist ja so ein eindeutiges, ungewöhnliches Bild…