So langsam muss es den Leuten doch mal dämmern, dass die in der Milliardärspresse zu Werkzeugen der Freiheit hochgelobten Webdienste (Twitter-Revolution, Facebook-Revolution) nichts weiter sind als Hilfsmittel zur besseren Überwachung und Strafverfolgung.
Schlagwort Twitter RSS
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Leistungsschutzrecht des Tages:
Bei Mikrobloggingdiensten wie Twitter geht auch die Bundesregierung von einem erheblichen gerichtlichen Klärungsbedarf aus, ob »eine innere Verbindung zwischen dem fremden Werk und den eigenen Gedanken hergestellt wird und das Zitat als Belegstelle oder Erörterungsgrundlage für selbständige Ausführungen des Zitierenden erscheint«.
So so, erheblicher gerichtlicher Klärungsbedarf. Das wird heiter, wenn das Wegzwitschern eines Links zu hübschen Briefen der Rechtsabteilungen der Presseverleger führt. Aber immerhin, es gibt auch eine gute Nachricht für Blogger:
Für Blogger hat die Bundesregierung jedoch auch eine gute Nachricht im Gepäck: Auch wer ein Blog betreibt, könnte das Leistungsschutzrecht für sich in Anspruch nehmen, sofern die Kriterien erfüllt werden.
Ist doch prima. Liebes Guhgell, depublizier mal kurz zur Abwendung von juristischen Unwägbarkeiten (bis es zu einem halbwegs kalkulierbaren Richterrecht gekommen ist) das gesamte deutschsprachige Internet! Das wird ein Spaß! Und andere Suchmaschinen gleich hinterher, und natürlich auch alle Aggregatoren aller Art…
Deutschland vor, Eigentor!
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Die CDU hat auf ihrem Bundesparteitag in Hannover mit ihrer Zwitscherdingens-Wall schon einmal deutlich gemacht, wie sie sich eine erträgliche Form des Internets vorstellt. Da will die SPD mit ihren durchaus vergleichbaren netzpolitischen Beglückungsideen doch auch nicht zurückstehen…
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Dinge, auf die die Welt sowas von gewartet hat: Der zwitschernde Papst.
Nachtrag: Und wie wundersam der hl. Vaterschaftsverweigerer sich selbst zu folgen vermag!
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Das ganz große Web-3.0-Äppkino auf dem Wischofon mit gutsherrenhaftem Willkür-Pranger 2.0 bricht aus, wenn man eine Äpp mit einer
TechnikverhinderungIdee zum Kopierschutz erworben hat, die leider ein bisschen scheiße geproggt wurde und deshalb auch manchmal (oder vielleicht auch ein bisschen öfter) eine bezahlte Kopie für eine »Raubkopie« hält. Diese Äpp auf dem Wischofon kann dann schon einmal übers Zwitscherchen öffentlich sichtbar rauspusten, dass der Käufer der Äpp ein ganz pöser Kinderraubmordfickkopierer ist. Dass jede dahergelaufene Äpp auf so einem blitzetollen Wischofon ohne jede Ankündigung im Namen des Telefonkäufers (von »Besitzer« mag man bei dieser Enteignungsscheiße gar nicht mehr reden) einfach so rumkommuniziert, das ist für die Wischofonnutzer ja schon so gewöhnlich, dass niemand mehr etwas dagegen hat, sich Schadsoftware auf einen persönlich genutzten Computer zu installieren. Und dass ein Wörterbuch mit riesiger lokal gespeicherter Wörterliste ohne Zwitscherdingszugang nicht mehr funktionieren will, das scheint auch niemand mehr für so hirnrissig zu halten, wie es hirnrissig ist. Lasst euch schön jeden Tag weiter verdummen, entmündigen und enteignen mit euren tollen Wischedingern! -
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Ich finde das ja lustig, wie wichtig immer alle das Zwitscherchen nehmen, ganz so, als sei es ein inzwischen unentbehrlicher Teil des Internet und es würde doch jeder und deshalb muss man ja und so… aber wenn man mal nach den aktiv deutschsprachig zwitschernden Accounts geht, ist das gerade ein Prozent der Bevölkerung der BRD. Dass man in Österreich sowie in Teilen Italiens, der Schweiz und Belgiens auch noch Deutsch spricht, bedenke ich nicht einmal; und dass es natürlich auch aktiv genutzte Zweit-, Dritt- und Dwölftaccounts von Zwitscherdingens-Nutzern gibt, ebenfalls nicht. Beides lässt nämlich den Anteil noch kleiner erscheinen.
Nachtrag: Aber hey, das darf man doch alles nicht so negativ sehen. Es ist immerhin ein starkes Wachstum in Deutschland.
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Auf was haben wir alle unser ganzes Leben lang gewartet, was haben wir so fürchterlich vermisst, dass wir ein Ende des Mangels gar nicht mehr erwarten konnten? Richtig, dass der Papst seine österlichen und weihnachtlichen Zaubersprüche zur umfassenden Vergebung sämtlicher Sünden auch noch persönlich in Twitter reinpustet. Wenn der Aberglaube des Mittelalters auf die Technik des 21. Jahrhunderts trifft, geht im Oberstübchen das Licht aus…
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Nachtwächter
Apropos Zwitscherchen: Das scheint gerade ein kleines Problem mit »entführten« Konten zu haben. Und Leute, die sich beim beliebten Textstummeldienst ein ordentlich großes Auditorium verschafft haben (da sind ja viele ganz heiß drauf, dort viele viele Follower zu haben), werden dann schnell gepwnt und zur Spamschleuder für »Jobangebote« direkt aus der organisierten Kriminalität (vor allem Geldwäsche und Hehlerei) umfunktioniert. Obs ein gelungener Angriff auf Twitter, Phishing oder vielleicht ein Passwort-Abgriff mit Trojanern ist, scheint im Moment noch niemand zu wissen.
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Was für einen Job kann man mal machen, wenn man nicht so viel kann? Wie wäre es mit Twitter-Vorleserin für Glotze und Journaille. Endlich mal ein Tätigkeitsfeld mit Internetbezug, in dem die Frauenquote übererfüllt ist.
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Dieser Satz ist für mich das Zitat des Tages: Computer Bild erklärt Schritt für Schritt, wie Sie aus den populärsten sozialen Netzwerken rauskommen. Recht so!
Herzallerliebst die Klickbilderstrecke, die Welt Online unter diesem aus der Bild-Redaktion übernommenen Artikel gepatscht hat, weil im Redaktionssystem halt der Platz für eine Bilderstrecke drin ist, um die Anzahl der page impressions zu erhöhen: »Die besten Tipps zu den neuen Facebook-Funktionen«. So hat man bei dem trüben Thema auch gleich etwas zum Lachen.
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Es gibt übrigens jetzt, gut neun Monate später, den ersten Anwendungsfall für die Anfang dieses Jahres von Zwitscherchen eingerichtete Zensurmöglichkeit durch staatliche Stellen. Nein, nicht für den Iran, Saudi-Arabien, Kuba, die »VR« China oder Russland, sondern für die BRD. Irgendwer musste ja auch der erste sein. Für den Innenminister von Niederschlagsen, Uwe Schünemann, ein ganz wichtiger Schritt.
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Und irgendwelche S/M-Bullshit-Heinis schreiben darüber, wie der bester Fiepser beim Zwitscherchen aussieht. Für S/M-Manager¹, versteht sich. Großes Bullshit-Kino.
¹Dieses S/M ist meine Abk. für »social media«. Aus Gründen.