Dieser Bullshit wird heute wohl nicht mehr überboten. Da ist man beim Automatenhersteller ADP der Meinung, dass sich auch in den heutigen, von Hast und multimedialer Sinnverstopfung geprägten Zockhallen noch so etwas wie ein PacMan unterbringen lässt, und zwar richtig retro, also mit der unveränderten, alten Technik. Das könnte ja auch ein gutes Geschäft sein, denn die ist heute recht billig. Außer natürlich für die Aufsteller, die diese Gerät zum Bruttopreis von EUR 4.756,31 kaufen sollen. Ob dieser Anschaffungspreis jemals wieder eingespielt wird, wenn das Internet voller kostenloser und völlig überzeugender Flash-Versionen der alten Klassiker ist und wenn hervorragende Emulationen der alten Hardware frei verfügbar sind? Früher waren ja vor allem die Spieler blöd, die an ihre Chance bei einem mechanischen Glücksspiel geglaubt haben. Inzwischen scheint man bei ADP zu glauben, dass diese Blödheit langsam auf die Aufsteller abgefärbt haben muss.
Schlagwort Spielen RSS
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Mein Netzfundstück des Tages ist eine Reklame des Automaten-Herstellers Wulff aus den späten 70er Jahren, die in einem Fachmagazin für Aufsteller veröffentlicht wurde. Irgendwie ist der Ton den Aufstellern gegenüber doch etwas deutlicher als den Zockern gegenüber, und das klingt denn so: »Über 200 Gewinne […] lassen keinen Spieler ›verdursten‹, sondern halten ihn am Gerät. […] Per Computer wurde ein Gewinnauszahlverhältnis geschaffen, das sich wohltuend auf die Kassenerträge auswirkt.« – und das waren die »harmlosen« 70er. Manchmal, wenn ich an einer Spielhalle vorbeischlendere und die münzwerfenden Zombies an den Geldspielern sehe, frage ich mich ja, ob ich Zeuge der Devolution bin; dass die heutigen Computer ein psychologisch perfektes Manipulieren der Spieler hinkriegen, steht für mich außer Frage.