Dass ich ein Internet ohne Werbung sehr begrüßen würde, deute ich ja manchmal an – aber dass ausgerechnet Frau Aigner Ideen entwickelt, die fast jede Internet-Reklame eines deutschen Unternehmens zum unkalkulierbaren Risiko machten, weil sie darüber nachdenkt, dass man werbende Unternehmungen für die Verstöße gegen deutsches Datenschutzrecht auf den Seiten abmahnen können soll, auf denen die Reklame geschaltet wird, das erfüllt mich mit einer gewissen Heiterkeit. Guhgell-Ätz? Na, ob Guhgell sich wohl deutschem Recht unterwerfen wird und jedem vollständigen Einblick in die gespeicherten persönlichen Daten geben wird? Nee, also abmahnen. iÄtz? Fratzenbuch? Marketing über das Zwitscherding? Irgendwelche automatisierten Linktausch-Dienste, bei denen die Links in allerlei Websites von kleingeldhungrigen Betreibern aufscheinen? Alles wäre abmahnfähig. Ganz viel lukrative Arbeit für eine gewisse Klasse von Rechtsanwälten, die kaum jemand vermisste, wenn sie nicht da wären. Schade, dass es dazu doch nicht kommen wird – denn wenn vieles ansonsten Nutzlose nicht mehr in diesem Maße massenmedial gehypet würde, weil man das neue Geschäft mit der manipulativen Lüge der Reklame darüber betreiben will, fiele ein Großteil des ganzen Web-Zwo-Müll auch endlich (zumindest in der BRD) in eine angemessene, größere Nichtbeachtung und Bedeutungslosigkeit. Und das würde mich doch ein bisschen freuen. (Gegen die ganze flackertrötnervende Scheißreklame im Internet kann man sich ja zum Glück besser zur Wehr setzen als gegen die allgegenwärtige Scheißreklame an anderen Orten, deshalb ist mir dieses Thema ziemlich gleichgültig geworden.)