Ist das nicht schön, wie Sascha Lobo im Spiegel gegen die Technogestapo im Fratzenbuch schreibt und sich sogar zu der Meinung hinreißen lässt, das Fratzenbuch sei mit den Grundprinzipien des Grundgesetzes unvereinbar. Ach, was habe ich mich gefreut, dass jetzt mal eine Frontfresse der BRD-Alphabloggeria demonstrativ und mit klarer Stellungnahme vom Fratzenbuch abspringt und nicht versäumt, jeden dazu aufzufordern, es genau so zu tun. Oh, hat er ja gar nicht getan [Warnung! Link zum Fratzenbuch!]. Na, da kann ihm das mit dem Grunzgesetz ja auch persönlich nicht so wichtig sein, wenn er mal gerade keine tolle Pose einnehmen muss, um attraktiven Content für Spiegel Online zu verkaufen…
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Fratzenbuch des Tages: […] eine Technologie, die in der Lage sei automatisiert private Kommunikation zu überwachen und nach bestimmten Schlüsselbegriffen zu durchsuchen. Facebook greife dazu auf ein Archiv an Chatprotokollen zurück, die sexuellen Übergriffen vorausgegangen seien – da kommuniziert man doch gleich viel lieber miteinander, wenn man weiß, dass das alles automatisch ausgewertet wird und nach irgendwelchen Bullshit-Metriken zum Anlass genommen wird, direkt mitzulesen und ein paar Polizeibeamte direkt mitlesen zu lassen. Es ist ja auch immens tröstlich, wenn man mal sexuell belästigt oder gar missbraucht wurde, zu wissen, dass das Fratzenbuch die Kommunikation aufhebt und verarbeitet.
Ja, Bullshit-Metriken! Denn inhaltliches Verstehen oder gar den sozialen Kontext von Sprache einschätzen gehört zu den Dingen, die ein Computer zurzeit gar nicht kann. Kein bisschen. Da können also nur irgendwelche Heuristiken genommen werden, die dann die gekünstelte Intelligenz spielen und zu »Schlüssen« kommen. Und genau die gleichen Verfahren werden später übrigens sehr wertvoll, um Menschen nach ihrer Eignung als Zielgruppe für die Reklameheinis zu sortieren. An den ständig mitlesenden Big Brother mit seinem zwingenden Blick gewöhnt ihr euch schon, ihre Fratzenbuch-Nutzer. Der Rest ist ja so toll und praktisch…
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Ist doch nett, wie das Fratzenbuch an euch denkt. Wenn euch nichts eigenes zum Reinschreiben einfällt, dann macht es halt das Fratzenbuch für euch, wenn ihr irgendwo auf diesen Daumenhoch geklickert habt. Sieht aber aus, als wärs von euch. Genau richtig für alle, die Spaß am Kommunizieren haben, aber wegen des Vakuums unter der Frisur gar nicht wissen, was sie mitteilen sollen – die überlassen das doch gern einem Algorithmus einer Unternehmung, die von Reklamevermarktung lebt. Und hey, schreiben mit gefälschtem Absender, das ist halt das social im network. Tief und demütig bücken, beim Fratzenbuch bleiben. Weil ist ja so toll bis auf das, was nicht so toll ist…
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Die Fratzenbuch-Charmeoffensive in Sachen Achtung vorm Nutzer und seiner Privatsphäre geht weiter: Jetzt, wo sich viele Äpps auf den Wischofonen gegenüber dem Fratzenbuch authentifizieren, kann man doch auch mal überwachen und datensammeln, was für Äpps die Leute so nutzen, um sie mit besserer Reklame zuzuballern. Und die Idee, dass man vielleicht gleich mitsammelt, was die Leute mit den Äpps machen, findet man beim Fratzenbuch auch erstmal diskutabel. Ich wünsche euch Fratzenbuch-Abhängiggemachten auch weiterhin viel Spaß beim täglichen Striptease vor einem Unternehmen, das an euch als Menschen etwa so interessiert ist wie der Metzger an einem Schwein.
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Das Fratzenbuch des Tages fragt deine Freunde mal kurz, ob du im Fratzenbuch auch mit deinem echten Namen unterwegs bist. Wäre ja zu schade für den zweitgrößten Tracker und Datensammler nach Guhgell, wenn die heimlich angesammelten, wertvollen Datensätze nicht einem echten Namen (mit in der Regel korrektem Geburtsdatum) zugeordnet werden könnten. Wer da drüben beim Fratzenbuch unter Pseudonym unterwegs ist und in den nächsten Tagen eine Mail bekommt, dass er seinen echten Namen angeben soll (oder ein Ausweisdokument einscannen soll, wie Guhgell es bei seinem Doppelplusgut allen Ernstes verlangt hat), der hat eine Petze unter seinen Freunden.
Nachtrag: Bitte auf gar keinen Fall die Kommentare im verlinkten Blogposting verschmähen! Diese willige Orwellness, in der etliche Fratzenbuch-Freunde für jede Unverschämtheit des Fratzenbuches Verständnis haben und sie mitmachen! Wenn ich das lese, wird mir ganz leer. Hat wirklich noch ein vernunftbegabter Mensch Lust, sich in so einem Umfeld aufzuhalten? Warum, zum Henker?!
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Was kann dem trackenden und datensammelnden Fratzenbuch gar nicht gefallen? Richtig, wenn die Menschen auch ohne das Fratzenbuch miteinander kommunizieren können. Das muss verhindert werden! Wenn zum Beispiel jemand so datennackt, arschlochhaft verrätermäßig und doof ist, seine Wischofon-Adressbücher mit dem Fratzenbuch zu synchronisieren, muss er damit leben, dass Facebook auch die Adressbücher der Bekannten veränderte, damit die Facebook-Adressen bevorzugt genutzt werden. Damit auch endlich der letzte Gehirnverweigerer bemerkt, wozu sich die Fratzenbuch-Äpp bei der Installation das Recht einräumen ließ, die Adressbücher nicht nur zu lesen (übel genug), sondern auch zu verändern. Solche Rechte lässt sich die Äpp von so einer Pestbeule des Internet doch nicht zum Vergnügen einräumen, sondern weil die Fratzenbuch-Datensammler damit eine Geschäftsidee haben. Zum Beispiel die Ausweitung der Fratzenbuch-Datensammlung durch hinterhältige Manipulation des E-Mail-Verkehrs.
Nachtrag – Fratzenbuch so: Ähm, war ein bedauerlicher Fehler auf »einigen Geräten«, machen wir mal rückgängig. Die Leute, denen solche »Fehler« passieren, sind genau die Leute, denen man nicht und niemals die Hoheit über persönlich wichtige Daten wie Adressbücher geben sollte.
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Fratzenbuch des Tages: Wenn du mit einem Fratzenbuch-Kontakt per E-Mail kommunizieren willst, dann sollst du dafür keine Mailadresse benutzen, die am Fratzenbuch vorbeiläuft. Wäre ja auch zu schade, wenn man sich einfach ohne das Fratzenbuch austauscht. Zna xöaagr abpu irefpuyüffrya, nore qvr zrvfgra Sengmraohpuwüatre fvaq nhpu qnsüe mh qbbs.
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Wenn man wider jegliche Vernunft beim Fratzenbuche ist und dort mal so richtig übles, barbarisches Mobbing kennenlernt – bis hin zur identifizierenden Behauptung, dass man Kinder ficke und mit illegalen Drogen handele – dann findet das Fratzenbuch so etwas gar nicht gut und erklärt im offiziellsten Tone, dass es im Fratzenbuch keinen Platz für derartige Belästigungen gäbe und dass man dort selbstverständlich mit den Vollzugsbehörden blah blah um dingfest zu machen. Da sind natürlich in der Praxis ein paar Hürden davor: Ein von derartigem Mobbing betroffener Mensch muss bis zur höchsten Instanz klagen, damit das Fratzenbuch auch mal die Daten solcher Rufmörder rausrückt. Was sind schon so ein paar Jahre und was ist schon das kleine bisschen Nervenkrieg, das mit so einem Ablauf verbunden ist…
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Ein kleines Fratzenbuch-Gluckserchen zum guten Morgen: Das Fratzenbuch macht eine so eine richtige Web-Zwo-Nullige Demokratiesimulation und scheint dabei sehr um seine eigene Privatsphäre bemüht zu sein.
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Nachdem sich für die meisten Menschen das ganze Web-Zwo-Nullgetue auf wenige Anbieter reduziert hat, nachdem das Fratzenbuch jetzt ein Quasi-Monopolist geworden ist, kann endlich die Kommunikation 2.0 eingeführt werden, die nach Gutsherrenart und ohne für den Nutzer erkennbaren Grund mit technokratischen Meldungen wie Dieser Kommentar scheint irrelevant oder unangebracht zu sein und kann daher nicht gepostet werden. Wenn du verhindern möchtest, dass deine Kommentare geblockt werden, musst du sicher stellen, dass sie auf positive Art und Weise zu dem ursprünglichen Post beitragen unterdrückt werden kann. Ein Traum für alle, die sich schon immer daran gestört haben, dass Menschen einfach so kommunizieren.
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Fratzenbuch des Tages: Facebook erstellt Listen von Leuten, die mit einer bestimmten E-Mail-Adresse eines Nichtnutzers in Verbindung stehen. Daran gelangt das Portal über Einladungen, die an diesen Nichtnutzer gesendet wurden. Deaktiviert dieser die Sammlung nicht in der E-Mail, so versteht Facebook das als Zustimmung. Verstehe, wenn ich in eine dieser Spams vom Fratzenbuch nicht reinklicke, um damit dem Spammer Fratzenbuch mitzuteilen, dass die Spam ankommt und gelesen wird, dann wird das vom Fratzenbuch als mein »Einverständnis« interpretiert, dass die mal eben ein bisschen data mining betreiben dürfen und ihre Schlüsse daraus ziehen dürfen, was für Leute diese Mailadresse in ihrem Händi-Adressbuch haben – das sich das Fratzenbuch auch eher ein bisschen heimlich von den Wischofonen rüberzieht. Gehts noch? Aber die Krönung der Unverschämtheiten und Lügen ist immer noch dieser Klopfer: Hinsichtlich der Daten, auf die die iOs- und Android-Apps zugreifen können, zeigten sich die Vertreter von Facebook unsicher. Man gestand aber ein, dass möglicherweise doch mehr Daten als nur der Name, die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer übertragen worden seien. Und, so weiter, möglicherweise seien sie aber nicht gespeichert worden. Oder auf Deutsch übersetzt: Wir sammeln zwar systematisch und planvoll Daten, aber wir wissen gar nichts darüber, weil jede Aussage, die wir dazu machen könnten, einfach nur noch dreist, kalt und unverschämt klänge. Was für ein Laden von Arschlöchern!
Nachtrag: Der Artikel war so voller Dreistheiten, dass ich die dümmste Lüge völlig übersehen habe: Zur Gesichtserkennung […] die Anzahl der Nutzer, die die Funktion deaktiviert haben, sei aber unbekannt. Für wie dumm hält das Fratzenbuch die Menschen eigentlich? Hallo? »SELECT COUNT(*) FROM users WHERE flag_gesicht = ’N’«? Jederzeit lässt sich das ermitteln, und zwar mit einem lächerlich geringen Aufwand. Ich würde diese Flags ja als INTEGER ablegen, damit ich schön jeden Tag eine handliche Query drüberlaufen lassen kann, die mit den üblichen Aggregatsfunktionen genauen Aufschluss darüber liefert, wie häufig bestimmte Features abgeschaltet werden. Und dann würde ich, wenn ich so ein arschlochhafter Scheißladen wies Fratzenbuch wäre, regelmäßig die Benutzerführung so umgestalten, dass die Möglichkeit zum Abschalten gewisser Features gar nicht mehr gefunden wird. Dabei entsteht dann so ein Moloch wie die jetzigen »Einstellungen zum Datenschutz« beim Fratzenbuch, die kein Mensch mehr durchsteigt und in denen kaum jemand schnell findet, was er sucht. Mit Absicht. Von wegen, die wissen gar nichts darüber. Bäh, ist der Laden ein Brechmittel!
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Tja, wenn Guhgell dem Intenet Exploiter von Meikrosoft mit einer ausgenutzten Schwäche ein Tracking-Cookie reinwürgt, ist das pöse. Wenns der Meikrosoft-Partner Fratzenbuch genau so macht, um ein bisschen tracken zu können, ist das nicht der Rede wert. Und was ist das überhaupt für eine brettdämliche Scheiße?! Wenn ich in den Browsereinstellungen festlege, dass ich meine Cookies verdammt noch mal nur von der besuchten Site nehmen will und nicht von irgendwelchen versteckten Trackmich-Pixeln, Zwitscherdas-Vöglein und Klickmich-Daumenhoch-Knöpfchen, denn will ich gefälligst, dass der verdammte Brauser das auch so macht, wie ich es extra einstelle. Darum stelle ich es ja so ein. Es ist schon eine Schande, dass diese Grundlage des Privatsphärenschutzes nicht zu den Standardeinstellungen jedes Browsers direkt nach der Installation gehört, aber wenn man sieht, welche Unternehmen kräftig bei der Browserentwicklung mitmachen, wundert es gleich viel weniger. Beim IE kann man hingegen einfach nur hilflos in den tollen Dialogen rumzuklicken, und er macht trotzdem nur das, was Meikrosoft will – damit das Fratzenbuch tracken kann. Oder gibt es auch nur eine einzige, nicht bösartige Motivation, warum Benutzereinstellungen vorsätzlich ignoriert werden sollten? Ich glaube, es hackt! Kann bitte mal jemand den Leuten, die sich so eine dreiste Nutzerverarschung ausdenken, einen angemessenen körperlichen Verweis mit dem nächsten stumpfen Gegenstand geben?! Dass Äppel seinen geistlos-fanatischen Anhängern so eine Zumutung in den Safari-Brauser reinsteckt, wundert mich ja gar nicht weiter, die sind eben so widerwärtig. Aber Meikrosoft hat sich in den letzten Jahren beinahe vernünftig verhalten, da erstaunt es schon ein bisschen. Vermutlich wollen die einfach den Marktanteil für ihren IE nicht noch höher bekommen.