Werbewahnsinn des Tages: Geld, das zusammen mit Reklame aus dem Geldautomaten kommt…
(Wieso habe ich, wenn ich an gewisse Werber und ihre überrumpelnden und hirnfickenden Ideen denke, eigentlich immer diese Gewaltfantasien.)
Werbewahnsinn des Tages: Geld, das zusammen mit Reklame aus dem Geldautomaten kommt…
(Wieso habe ich, wenn ich an gewisse Werber und ihre überrumpelnden und hirnfickenden Ideen denke, eigentlich immer diese Gewaltfantasien.)
Wenn in der »taz« eine Reklame für die Bildzeitung gedruckt wird, denn sollte auch der letzte gemerkt haben, wie sehr auch bei der »taz« das Alternativ-Sein zur bloßen Pose verkommen ist.
Das Studienergebnis des Tages zum Hirnfick durch die Weltverpestung der Reklame: Wenn man nur unterschwellig und ohne jedes Bewusstsein darüber das Logo einer Fast-Food-Kette sieht, denn führt das schon zu größerer Ungeduld. Und damit, ohne jede Studie mal kurz von mir geschlossen, zu einer reduzierten Fähigkeit, Tätigkeiten zu verrichten, die gründliches Denken, überlegtes Handeln und planvolles Vorgehen erfordern.
Hey, da fragt sich die Contentindustrie, über welche Kanäle sie noch Reklame in die Welt schleudern kann und damit Geld machen kann. Anzeigenkunden von DerWesten können jetzt auch Werbung bei Twitter buchen. Das Portal der WAZ Mediengruppe testet damit, ob diese Werbeform angenommen wird. Ja, testet mal schön – ihr stoßt gerade die Entwicklung von Adblockern für Twitter-Clients an. Und um die zu umgehen, müsst ihr irgendwann genau so einen Zeichensalat wie die Spammer produzieren. Und wenn ihr das tut, denn belegt ihr damit vor der ganzen Welt, dass Werbung und Spam zwei verschiedene Ausformungen des gleichen verkackten Prinzips sind.
Zitat des Tages zur Werbung auf Websites: »Überlegt, warum die Leute Werbeblocker einsetzen. Die immense Mühe, einen ordentlichen Blocker zu entwickeln und diese wunderbaren Sperrlisten zu pflegen, macht man sich nicht aus Langeweile, sondern weil einem die Werbung massiv auf den Sack geht. Ich hoffe, dass die entgangenen Einnahmen durch die Werbeblockernutzer groß und schmerzhaft genug werden, dass ihr merkt, dass das ganze Geblinke sich nicht gelohnt hat« – lange habe ich keinen Text mehr gelesen (am besten ganz lesen), dem ich so uneingeschränkt zustimmen kann. Es würde mich übrigens mal brennend interessieren, wie viele Werber mit einem Adblocker im Internet unterwegs sind, ich glaube, dass es recht viele sind. Schließlich besucht man die Websites nicht wegen nervtötender, die Sinne an sich reißender Gewaltreklame, sondern wegen der Inhalte, die leider recht häufig mit nervtötender Gewaltreklame bis hin zum LayerAd vergällt werden. So lange das so weiter geht, ist der Einsatz von Adblock Plus, NoScript und Ghostery gegen das ganze sonstige Tracking ein Muss. Letzteres wird sogar von einem Schundblatt wie der Computer Bild empfohlen, obwohl Ghostery auf Seiten des Springer-Verlages oft ordentlich Alarm macht, wenn man sich das geblockte Tracking auch anzeign lässt.
Aber irgendwie glaube ich nicht, dass Werber so etwas auch nur verstehen können.
Mogelpackungen und Etikettenschwindel bei der Werbung für Lebensmittel: eine »Bio-Limo« voller Aromastoffe, bei der nur der Zucker biologisch ist; eine extra teure Instantsuppe in der Dose, nur echt mit »Starkoch«-Reklame; ein »gesundes« Fruchtgetränk für Kinder mit einer Extraportion Zucker; ein »Wellness-Getränk Physalis« ganz ohne Physalis und die minderwertigeren Zutaten in der Pastasoße, die als »verbessertes Rezept« verkauft werden.
Ab heute und bis zum 22. April lässt Foodwatch über den »Goldenen Windbeutel« für die irreführendste und verlogenste Anpreisung eines Lebensmittel in Verpackung und Werbung abstimmen. Die Vorstellung der »Kandidaten« ist im YouTube-Kanal von Foodwatch als Film verfügbar, und wer das mag – ich bevorzuge immer noch den einfachen Link, der auch für unerfahrenere Internetnutzer die Verhältnisse deutlich macht – kann die Wahl als »Widget« in sein Blog oder seine Website einbauen.
Die direkte Wahlmöglichkeit gibt es wie immer bei abgespeist.de.
Also sowas: Kinder als kindlich darzustellen!
Eigentlich ist mir diese Art von selbstbezüglichem Hohlsinn der Bloggosphäre (was ein Bähwort!) keinen Tastendruck mehr wert, und wenn die jetzigen Betreiber von »Basic Thinking« (bewusst nicht verlinkt) wirklich meinen, dass sie jetzt keinen Volltext mehr in ihren RSS-Feeds ausliefern wollen, damit ihre Leser sich auch ja auf ihre Site klickern und dort dann die Werbung »genießen«, für die diese Site eigentlich gemacht ist (statt eines Direktlinks verlinke ich hier lieber wirres.net), nachdem man sie dem Robert Basic für einen Batzen Geld abgekauft hat, denn ist mir das so was von scheißegal, dass ich die Unwichtigkeit eines derartigen Nichtvorganges gar nicht mehr ausdrücken kann, weil mir einfach ein Wort zur Bezeichnung solcher subatomarer Nichtigkeit fehlt. Die können mit ihrem Blog machen, was immer sie wollen; sie können es sogar technisch so gestalten, dass die Verachtung der Leser manifest wird und dass noch dem Dümmsten offenbar wird, dass es sich um eine reine Werbeschleuder handelt, die Geld hereinbringen soll. Vor dem Aussterben ist nun einmal das Ansterben gesetzt.
Aber eine Sache möchte ich dazu doch anmerken. Ich nutze einen Feedreader und ich mag keine Blogs, die nur eine mechanisch verkrüppelte Version ihrer Beiträge im RSS ausliefern. Das liegt daran, dass ich häufiger die Suchfunktion meines RSS-Readers benutze, um alte Schätze wiederzufinden. Das ist für mich sehr nützlich, und ich bin nun einmal der altmodischen Meinung, dass die Technik mir zu dienen hat und nicht umgekehrt. Dass ich irgendeinem externen Anbieter, der mir einen Aggregator im Netz zur Verfügung stellen will, eine Liste meiner Lieblingslektüre gebe, und damit einen hübschen Datenstriptease vor diesem Anbieter hinlege, das kommt für mich gar nicht in Frage. Und da ich wirklich häufig nur einen bescheidenen Zugang zum Internet habe, ist das Lesen in den aggregierten Feeds für mich nützlich und zudem zeit- und kostensparend. Vieles könnte ich anders oft gar nicht mehr lesen. Die paar Blogs mit gekürzten Feeds, die ich dennoch regelmäßig lese, haben beinahe immer einen manuell erstellten Teaser, der einen sehr genauen Eindruck vom gesamten Posting vermittelt, und nicht etwa dieses automatisch mitten in irgendeinem Satz kommende Abbrechen. Wer immer gekürzte Feeds ausliefert, weil er besser an der transportierten Reklame (die ich übrigens gar nicht sehe, weil ich eben keine Reklame sehen will und deshalb einen Adblocker verwende – ich muss wirklich schon genug Reklame in meinem Scheißleben ertragen) besser Geld verdienen will und sich dabei nicht einmal die wirklich geringe Mühe macht, selbst zu entscheiden, welcher Teil des Textes ein sinnvoller Teaser für den ganzen Beitrag ist… sorry… der kann mich mal am Anus knutschen. Wie ich an diesem Sturm im Wasserglas sehe, bin ich nicht der einzige, der ungefähr so denkt.
Aber was solls, da draußen laufen ja noch genug Leute herum, die zuwenig Ekelgefühl entwickeln, wenn man ihnen auf solche Weise deutlich macht, dass man gar nichts von ihnen hält. So ein Geschäft kann also funktionieren, es ist ein Geschäft mit Menschen, denen man zur Begrüßung zuruft: »Ihr seid Klickvieh, das mir Geld bringen soll, mehr nicht«. Bitte, wer so drauf ist und solche Leser haben will, die sich nicht weiter daran stören… das Internet ist groß und bietet Platz für jeden. (Sogar für mich.)
Nachtrag: Gekürzte Feeds? Kopfschuss!
Suchbegriff des Tages: »cebit 2010 kugelschreiber zocken« – nee, du brauchst keine Kugelschreiber zu zocken (hier sagt man dazu »klauen«, aber das nur am Rande). Ganz im Gegenteil, du musst schon ein bisschen aufpassen, dass du auf der CeBIT nicht mit Kugelschreibern mit Reklameaufdruck gesteinigt wirst…
Der Name ändert sich, sonst ändert sich nichts bei der Citybank, die jetzt lieber Targobank heißen will. Dabei haben die sich schon damals von KKB zu Citybank umbenannt, nachdem der Ruf der Marke »KKB« so richtig verbrannt war. Wir können jetzt schon darüber spekulieren, was wohl der Name nach »Targobank« sein wird, den sie sich in zehn Jahren ausdenken, um das ramponierte Image zu retten…
Christentum des Tages: Aber Gott kann doch nicht alles regeln…