Dass die zurzeit im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten potthässlich sind, das weiß wohl jeder, der Augen im Kopf hat. Und vielleicht hat auch jeder mal gehört, dass dieses Design unter mehreren eingereichten ausgewählt wurde. Aber wie die anderen Designs so ausgesehen haben, das weiß wohl kaum einer. Wer wissen will, was sonst für Entwürfe eingereicht wurden, findet zwar nicht auf den Seiten der Europäischen Zentralbank, aber dafür bei einem Designer die gewünschte Aufklärung. (Kein Wunder, dass ich eine überwiegend französische Website mit meinen Suchbegriffen niemals gefunden habe.) Da kann man dann auch sehen, dass es diese Banknoten auch »in hässlicher« hätte geben können. Und auch der schließliche Gewinner dieser Ausschreibung konnte noch ein bisschen geschmackloser entwerfen. In den von der EZB vorgegebenen Farben konnte man sich auch viel übler vergreifen, als das bei der aktuellen Serie der Fall ist, und manche Gestalter schienen gar eine Extraportion Psilocybin genommen zu haben, bevor sie mit der Arbeit anfingen. (Letzteres natürlich nur eine nahe liegende Mutmaßung für jemanden, der die Wirkung dieser Droge schon einmal am eigenen Bewusstsein kennengelernt hat.) Holländische Gestalter kamen auch nicht recht aus ihrer Haut, irgendwie sah das sehr nach der alten Gulden-Serie aus. Nur wenige verstanden es, eine moderne Erscheinung ein bisschen hübsch aussehen zu lassen. (Aber einige schon.) Es war also gar nicht so schwer, die gegenwärtige Hässlichkeit aus der eingereichten, größeren Hässlichkeit herauszupicken, zumal die Metapher mit den Toren und den Brücken im Gelde durch das Geld wohl auch eine gewünschte politische Maßnahme zur hypnotischen Gehirnwäsche war. Wenn ich diese Entscheidung hätte treffen müssen, denn hätte ich ja zu den hübschen Tierbildern geneigt, aber das ist kein Beitrag zur täglichen Beeinflussung der Menschen in der EU.
Tagesarchiv 10. Juli 2008
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Bevor ich mich für etwas längere Zeit zurückziehe, noch ein obskures Detail aus der Geschichte des Vatikans. Ich wusste bis eben gar nicht, dass der Vatikan auch mal eigene Banknoten ausgegeben hat. Aber die Namen der Notenbanken, die diese heligen Schwindelzettel damals ausgaben, die sind wirklich sehr gelungen. Die eine hieß »Sacro Monte della Pietà« (heiliger Berg des Glaubens) und macht mit dieser Benamsung sehr klar, worin der Gipfel des Glaubens wohl bestehen könnte. Und die andere hieß »Banco di Santo Spirito« (Bank des heiligen Geistes) und macht mit diesem Namen klar, dass hinter dem Geld nichts Substanzielles oder Reales steht. Mehr zum Thema findet sich im Internet…
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ARD-Videotext, S. 123, 20:30 Uhr: »Vor der Europawahl 2009 müsse klar sein, ob der neue Vertrag gelte, sagte Sarkozy im Europäischen Parlament« – das ist ja auch ganz wichtig, dass schon vor den Wahlen zum Parlament der EU völlig klar ist, ob das Parlament der EU nach dem jetzigen Zustand völlig macht- und bedeutungslos ist, oder ob es unter den Bedingungen der gescheiterten EU-Verfassung völlig macht- und bedeutungslos ist. Das ist schließlich eine ganz wichtige Frage. Diese Frage über die juristische Form der völligen Bedeutungslosigkeit demokratischer Institutionen ist so wichtig, dass man dafür auch ruhig mal die demokratische Entscheidung der Iren ignorieren kann. Der zeigt echt Charakter, der Sarkozy. Und was für einen!
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ARD-Videotext, S. 122, 20:30 Uhr: »Bundesaußenminister Steinmeier hat die Bedingungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK für die Freilassung von drei entführten deutschen Bergsteigern abgelehnt. ›Die Bundesrepublik lässt sich nicht erpressen‹, sagte er.« – da hat er völlig recht, der Herr Außenminister. Sie lässt sich nur flietstückweise von Lobbyisten aufkaufen, aber nicht erpressen, diese BRD.
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Oh, Gnade, Gnade! Ich kann nicht mehr vor Lachen! Hier krönt sich der esoterische Bullshit, und ich weiß echt nicht, ob das nicht vielleicht doch als Satire gemeint ist, dieses Genital Horoskop. [via]
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Beruf des Tages: »Tarifbeschäftigter« – das scheint beim Patent- und Markenamt nicht so alltäglich zu sein, so dass man es in den formellen Briefen besser mal zum Namen stellt…
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Der intelligente Kommentar das Tages fordert mich doch glatt auf, mich aus Hannover zu verpissen. Früher hat man mir ja auch schon immer gesagt, ich solle doch »nach drüben« gehen. Aber schade, das »Drüben« gibt es ja gar nicht mehr. Also nur noch »verpissen«. Oder vielleicht auch »verrecken«. Hauptsache weg dort, wo so ein Mensch mich nicht haben will, weil so einer wie ich nicht in sein gewünschtes Bild von der Wirklichkeit passt. Der könnte natürlich auch einfach andere Websites lesen, wenn er wollte – ich mache das auch meistens so. Aber nee, das reicht nicht, ich soll mich einfach subtrahieren. Gekrönt wurde dies von den zwei überaus geistvollen Einwürfen des Wortes »HURENSOHN«, die darauf folgten. Gut, dass sich die Menschen immer selbst qualifizieren und mir weitere Antworten ersparen…
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Wie sich der Flug 93 am 11. September 2001 gemäß der offiziellen Version der Ereignisse in ein mittelgroßes Loch und sonst gar nichts aufgelöst haben soll, das hat gewiss noch jeder vor Augen. Da ist es doch interessant, sich einmal anzuschauen, wie es nach einem richtigen Absturz eines Flugzeuges so aussieht. Das hilft, die Propaganda der USA in der Vorbereitung der militärisch betriebenen Außenpolitik im richtigen Licht zu sehen oder doch zumindest deutliche Zweifel an der offiziellen Darstellung der USA zu entwickeln. Es sind übrigens immer noch Soldaten der Bundeswehrmacht an den US-Kriegsschauplätzen eingesetzt, die auf dieses Ereignis hin über die Welt gezogen wurden; und die politische Kaste der BRD faselt immer noch einen von Bündnistreue und dergleichen. Deshalb ist die offensichtliche Geschichtsfälschung keineswegs nur ein USA-Thema.
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Auch das noch: So ein durchgeknallter Theologe, der Direktor der
GauschrifttumsstelleLandesmedienastalt NRW geworden ist, fordert ein weltweites Porno-Verbot im Internet und übt sich fröhlich im Neusprech des BRD-Faschismus der Jetztzeit. Und auch das Gejammer darüber, dass die Lizenzen der zentral organisierten Medien durch das Internet der Menschen immer mehr an Wert verlieren, ist ein echter Brüller. Gut, dass man mal wieder erfährt, was das für Köpfe sind, die uns alle mit aller denkbaren Gewalt das tägliche Mediensüppchen voller Propaganda und Gehirnwäsche auslöffen lassen wollen, selbst wenn uns davon noch so schlecht wird. -
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Brüller des Tages ist der Gewinn für jene, die am 31. Juni (gibt es nicht) Geburtstag haben und die – *prust* – fröhliche, offizielle Entschuldigung. Wollen wir nur hoffen, dass der 31. Juni nicht demnächst durch den 30. Februar ersetzt wird, weil sich dort nicht jeder darüber bewusst ist, dass dieses Datum nicht existiert. Oder vielleicht auch mal durch den 19. Oktember.
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Was für ein unerwartetes Ergebnis! Viele Deutsche würden lieber zuhause arbeiten, statt sich jeden Tag ins Büro zu schleppen. Das hätte ich jetzt gar nicht erwartet. Aber wer interessiert sich schon für seine Mitarbeiter. »Die Telearbeit erfordert eine offene Unternehmenskultur, die auf Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiter setzt […] Die Arbeit zuhause verlangt einen hohen Grad an Eigenmotivation und Selbstdisziplin« – also alles, was es in den Arbeitswelten der BRD nicht gibt und was auch von Arbeitgebern nicht wirklich gewünscht ist. So werden auch in Zukunft massenhaft Menschen jeden Morgen und Abend einige hundert Tonnen Stahl und Blech durch die Straßen bewegen, um ihre 80 Kilo Körpergewicht ins Büro zu kriegen, statt dass sich einfach Daten und Informationen zu den Menschen bewegen würden.
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Der gegenwärtige Entwicklungsstand des kommenden WordPress 2.6 begrüßt seine Nutzer in der Matrix, wenn diese in der Versionsverwaltung einen Text mit sich selbst vergleichen. Leider wird die angekündigte Selbstzerstörung des Blogs nicht durchgeführt. (Nicht einmal das funktioniert bei WordPress.)