»Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab«… das soll angeblich ein Sprichwort der Dakota-Indianer sein. In Deutschland treibt man das etwas anders, wenn man weiter auf toten Pferden reiten will. Zum Beispiel fragt man sich, ob man ein totes Pferd nicht wenigstens noch zertifizieren könne.
Tagesarchiv 17. Juli 2011
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Ich finde das ja total interessant bei Guhgell Doppelplusgut. Wenn der Account wegen der obskuren »Community-Richtlinen« gesperrt wurde (und alles andere an personalisierten Guhgell-Diensten gleich mit), dann kann man sich das alles erstmal wieder provisorisch freischalten lassen, indem man Guhgell seine Händinummer gibt und einen Freischaltcode über SMS erhält. Natürlich sind davon im Moment vor allem Leute betroffen, die schon etwas länger in Guhgell »rumnutzen« und dementsprechend großen persönlichen Verlust empfinden, wenn das alles gesperrt ist. Es ist also für die Lemminge, die sich so abhängig davon gemacht haben, »ein Angebot, dass sie nicht ablehnen können«. Und Guhgell wertet seine Datensammlung um Telefonnummern zu den Profilen auf.
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Satire des Tages: Barak Obama lässt sich von kundiger Seite stilberaten… [via Dwarslöper]
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(Ja, ich hab gesehen, dass das in der Schlachtzeile so groß gedruckte »Zitat« ein Hörensagen aus dritter Hand ist und nicht etwa eine Presseerklärung oder öffentliche Rede von Dr. Helmut Kohl.)
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Na, hat noch jemand einen Grund, sich ein bisschen zu verschulden? Man kann zum Beispiel einen Kredit aufnehmen, um ein paar Wochen in einem Menschenschließfach für Touristen zuzubringen.
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Suchbegriff des Tages: »linux unity starter und launcher fehlt« – wenns denn schon Ubuntu sein soll, empfehle ich dir sudo apt-get install xubuntu-desktop, der XFCE zickt bei weitem nicht so übel rum wie dieses Unity-Gehäcksel von Ubuntu…
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Nutzer von kino.to gehen überdurchschnittlich oft ins Kino und kaufen teurere Karten – ach ja, das sind die Umfragen, die lieber nicht publiziert werden, weil sie ja doch unerwünschte Eindrücke erwecken könnten…
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Ach, übrigens – Yahoo Mail (ja, die gibts noch) hat seine Bedingungsens geändert und die lesen sich jetzt unter anderem so: »Durch Nutzung der Dienste erklären Sie sich damit einverstanden und gestatten es Yahoo! mittels automatischer Systeme alle eingehenden und ausgehenden Kommunikationsinhalte, die von Ihrem Account gesendet und empfangen werden (wie zum Beispiel Mail und Messenger Inhalte einschließlich Instant Messenger- und SMS-Nachrichten), einschließlich solcher Inhalte, die in Ihrem Account gespeichert sind, zu scannen und zu analysieren, insbesondere um Ihnen für Sie relevante Produktfunktionen und Inhalte zur Verfügung zu stellen, an Ihre Interessen angepasste Werbung anzubieten und abzugleichen und einen besseren Schutz vor Spam, schädlichen Computerprogrammen (Malware) und Missbrauch Ihres Accounts bereitstellen zu können«. Das ist doch nett, dass man dort jetzt auch totalen Schutz vor Malware bekommt. Und angepasste Werbung, nach irgendwelchen Metriken aus den Texten der persönlichen Kommunikation berechnet. [Dank an F.]
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Welcome to Anon+
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Ach ja, Guhgell Doppelplusgut zeigt mal wieder so richtig, dass es viiiel besser als das Fratzenbuch ist… zum Beispiel durch Weglöschen des Profils von Anonymous. Weil… ähm… es sollen da ja nur »echte Personen« rein, und da passt Anonymous halt nicht. Andere passen da schon besser. Aber das hat jetzt in den letzten zehn Tagen wohl noch niemand bei Guhgell Doppelplusgut gemerkt. Wird ja auch keiner mal kurz gemeldet haben, der mit der Willkür einer Löschung nicht so ganz einverstanden war. Und außerdem: Wer verscherzt es sich schon gern mit der Journaille, wenn er gerade mit einem neuen Produkt die Menschen in handelsfähige Datensätze verwandeln will? Da kann man schon verstehen, dass vielerlei Maß angelegt wird, frei nach dem Motto »don’t be evil, just be a rotten arsehole«. Schön, dass so etwas gleich zu Anfang klar gemacht wird, das Fratzenbuch musste sich erst zu solchen Haltungen hinentwickeln.
Nachtrag: »Ein Zustand, der mir nochmal eindrücklich vor Augen führte, mich keinesfalls von irgend einer Cloud abhängig zu machen« – sag ich ja immer. Es ist besser, bestimmte Dinge nicht aus der Hand zu geben, damit sie niemals der Willkür irgendwelcher Unternehmen untergeordnet sind. Und das ist das genaue Gegenteil vom cloud computing und von diesen ganzen Web-Zwo-Nulldiensten.
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[]{}(); – eine völlig korrekte und legale Zeile in C++0x (nämlich der Aufruf eines leeren Lambda-Ausdrucks [ja richtig, ein Lambda-Ausdruck {nein, nicht in LISP, in C++}]). Toll, dass es jetzt anonyme Funktionen gibt! Nur Funktionspointer davon gibt es nicht, so dass man sie nicht dort als Parameter übergeben kann, wo ein Funktionspointer benötigt wird (das sind ungefähr 500 Millarden Zeilen alten, getesteten, weitgehend fehlerfreien und bewährten Bibliothekscodes). Ich weiß nicht, was diese Leute dazu bringt, sich eine immer seltsamere Syntax für C++ auszudenken, statt sich mal um die Bereinigung gewisser Altlasten im gegenwärtigen Standard zu kümmern, aber nach der Lektüre einer Übersicht der neuen Sprachelemente in C++0x befürchte ich, dass es ein Problem der Anatomie ist. Der Dickdarm scheint im Schädel zu enden.
Ach, was ich mit den Altlasten im C++-Standard meine? Schau doch selbst!