Al Gore scheint wirklich etwas von Vermarktung und von den Mechanismen der Contentindustrie zu verstehen. Jedenfalls mehr als von seinen vorgeblichen Inhalten. Erst mache man einen emotional aufwühlendes Büchlein und Filmlein mit einem Stoff, der nach dem bewährten Dauerbrenner »Weltuntergang« klingt und sorge für groß angelegten Verkauf. Und wie bei jedem Film fehlt jetzt eigentlich nur noch das Musical. Aber eine solche Dareichungsform der medioformen Propaganda kann man noch nicht so unterhaltsam aufbereiten, dafür sind die Leute noch nicht stumpf genug. Na gut, denn macht man eben eine Oper daraus.
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Da die Blogbar mich im Spamfilter untergehen ließ, wiederhole ich hier einfach noch einmal, was ich dort kommentieren wollte:
Zu Stefan (5): Wenn man die Linkhaftung auf diese Nutzung überträgt, denn wird das in der BRD genau so zu Forderungen von Lizenzkosten führen wie das direkte Einbetten von Videos in das Blog. Denn wer einen Link setzt und sich die verlinkten Inhalte damit »zueigen macht«, der haftet für die fremden Inhalte im Zweifelsfall genau so wie für die eigenen. Die Frage ist nur, ob sich die Juristen dieser Übertragung bestehender Rechtsprechung auf die neue Situation anschließen. Bis dahin kann es auf alle Fälle Zahlungsaufforderungen, Abmahnungen und ähnliches Unheil in teils vierstelliger Forderungshöhe hageln, und zwar vor allem auf »harmlose«, meist nicht lebenserfahrene Jungblogger.
Und dafür braucht die Contentindustrie gar nicht so viele und auch keine »persönlichen« Daten. Es reicht das ganz normale Log des Webservers, wenn darin auch die Referer geloggt wurden (und das werden sie gewiss, allein schon wegen des Fetischs der tollen Statistiken). Darin tauchen sowohl die eingebetteten Videos als auch die Links auf die Videos auf den Seiten von YouTube hoch, und der jeweils anzuwendende Recht findet sich mit »erfreulich« guter Trefferquote in der TLD der verweisenden Site. Die ladefähige Anschrift für die Abmahnung oder Forderung gibt der jeweilige NIC her, und da es sich um den Gebrauch im rechtlichen Kontext handelt, ist die Verwendung dieser Daten sogar zulässig. Wo ein einfaches, von jedem talentierten, fünfjährigen Nachwuchshacker auf seinem Kackpott eben in zwei Stunden runterzuprogrammierendes Perlskript schon dazu ausreicht, um neben der Forderung gegen YouTube weitere Kleinforderungen in summarischer vielfacher Milliardenhöhe zu erheben, da werden sich die potenziellen Nutznießer solchen Forderns gewiss nicht zurückhalten können.
Und selbst, wenn sich solche Forderungen vor Gericht als nicht haltbar erweisen, werden viele eingeschüchterte Netznutzer Geld für eine Lizenz abdrücken, wenn ihnen lange vor einem höchstrichterlichen Urteil mit persönlich möglicherweise ruinösen Rechtskosten gedroht wird. Und Eltern werden für ihre Kinder haften.
Wo die pauschale Forderung für jede Nutzung fehlschlagen könnte, da gebe ich persönlich einer speziellen Forderung der Contentindiusrie gute Chancen: Jedes Mal, wenn solche Inhalte zusammen mit eingeblendeter Werbung auf einer Site präsentiert werden – und wie viele Blogs machen sich mit AdSense oder etwas Ähnlichem für ein paar Eurogroschen zu Litfaßsäulen! Das Einbetten eines Videos ist damit auf der Stelle eine kommerzielle Nutzung geworden, und dafür wird ein Anspruch mit Lizenzgebühren wohl erfolgreich sein.
Ach, was schreibe ich hier so viel? Habe ich kein eigenes Blog? Denn dafür gibt es keine Alternative zu selbst erstellten Inhalten…
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Nachtwächter
Na, wer nutzt nicht YouTube? Und jeder Nutzer kann jetzt von der Content-Industrie vollkommen überwacht werden, das hat ein Gericht zu »Recht« gemacht.
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Juristischer Bullshit des Tages: Wenn sich bestimmte Menschen einfach nur ein paar Klamotten kaufen, soll das ein »Vorgang von historisch-politischer Bedeutung« sein. Ob das wohl auch gilt, wenn diese Menschen auf dem Klo sitzen? Oder ihren Hund in die Gosse pinkeln lassen? Und ob wohl auch die privaten Verrichtungen eines beliebigen, gesellschaftlich ja sehr einflussreichen Bundesrichters so etwas »historisches« und »politisches« bekommen und ob man als Gossenjournalist deshalb diese Richter als Freiwild vor dem Objektiv der Kamera betrachten könnte? Nein, dieses Zeitalter ist nicht mehr satirefähig. Und BILD darf alles.
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Nachtwächter
Kurz verlinkt, aber wohl für keinen Denkenden eine Überraschung: Die CIA beeinfluss gezielt die Massenmedien, um Zensur durchzuführen, gewisse Stimmen zu unterdrücken und den gewünschten Eindruck bei der Zuschauern herzustellen. Und während du diesen Text liest, tut das Land, in dem du lebst, lauter Dinge, von denen du glaubst, dass sie nur von anderen Ländern getan werden.
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Was ist das Internet? Für die Contentindustrie in Form der VG Wort ist es eine »Enteignungsmaschine«.
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Kurz verlinkt: Wie der zentral organisierte Schundfunk in Bayern und in den Händen des Springer-Verlages missliebige Passagen aus einem fröhlichen Liedchen der Ärzte einfach verstummen lässt. Ein »schönes« Beispiel für Zensur im bestehenden Wirtschaftsfaschismus.
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Nachtwächter
Ich bin hier gerade beim Frank, und der schaut sich die Aufzeichnung einer recht modernen Verfilmung von »Romeo und Julia« an. Leider hat er das von Pro Sieben aufgezeichnet, und darin klebt jede Menge Werbung, die er gerade rausschneidet. Ich frage mich nur, warum er das tut. Das ist doch zu schön, wenn Romeo die Worte »Furcht überkommt mich, ich spüre ein großes Unglück kommen« spricht, und übergangslos eine Reklame von C&A drangehängt wird. Die merken einfach gar nichts mehr, wenn sie aus wirklich allem nur noch Content machen, also den Wurm, den der dumme Glotzfisch schlucken soll, damit er den Werbern an die Angel geht.
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Nachtwächter
Wir haben ja so eine »Vielfalt« im Internet der etablierten Medien der BRD. Und »›Vielfalt‹ ist da nur ein anderes Wort für eine unterschiedliche Verpackung desselben Inhaltes»
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Nachtwächter
Bullshit des Tages ist der gesunde Binnenpluralismus der Springer-Journaille.
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Nachtwächter
Das ist mal wieder typisch Contentindustrie. Die Bildzeitung ereifert sich darüber, dass ein paar Teilnehmer einer eher internen Veranstaltung der
ÖkofaschistenGrünen auf ein schwarz-rot-gelbes Stück Stoff gepisst haben und die vorgeblich seriöse Journaille greift das Thema mit Freuden auf. Unterdessen wird den Menschen in Deutschland von den Wirtschaftsvertretern und von der Politmafia ununterbrochen ins Gesicht geschissen, natürlich ohne, dass die ziemlich gleich geschaltete BRD-Journaille dazu auch nur ein Wort verlöre. Gut, dass es noch Blogger gibt… -
Nachtwächter
Das ist dem deutschen Staatsfernsehen doch scheißegal, wenn mal auffliegt, was da für Geschäfte mit Schleichwerbung laufen. Diese Geschäfte laufen einfach weiter.