Na, mit den zappeligen Nerv-Popups und Ads und mit JavaScript drübergelayerten Decken für den eigentlichen Inhalt auf Websites reicht es wohl nicht mehr? Das ist das doch die Idee des Tages: Craig Mundie, Microsofts Forschungs- und Strategiechef, will mit Werbung in Software zusätzliches Geld verdienen. Natürlich nicht einfach nur Werbung. Nein, die soll an die besonderen Vorlieben der Leute angepasst sein. Zum Beispiel, indem die Softwarebenutzung ordentlich getrackt und an Microsoft übermittelt wird. Damit die Werbung auch besser trifft. Ganz wunderbar. Dieser Rechenfehler in Excel wurden ihnen präsentiert von T-Systems; diese zerschossene Formatierung in Word beim Ausdruck auf einen anderen Rechner von Canon. Und bitte ab und zu so eine geistdörre Darbietung in PowerPoint mit einer Werbung für ein schönes, glänzendes, über die Straßen fliegendes, neues Auto unterbrechen, das wie ein Zäpfchen geformt ist, ganz genau richtig für jeden, der auf die Welt scheißt. Darauf hat die Welt gewartet! Vor allem die Werber in dieser Welt haben darauf gewartet! Endlich neue Werbeflächen! Daran herrscht wirklich Mangel in der Welt, an Werbeflächen. Es gibt ja immer noch Plätze ohne Werbung. Den Computer zum Beispiel, wenn gerade mal kein Browser offen ist. Dabei hat Windows 98 mit dieser geisteskrankten Idee vom »Active Desktop« und dieser »Channel-Leiste« schon versucht, Werbung auf den Desktop zu bringen. Aber damals war die Zeit wohl noch nicht reif genug. Microsoft kriegt es ganz bestimmt noch hin, dass die Welt überzeugt ist. Überzeugt von Wechsel auf ein besseres System.
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Bio am 14.9.2008 um 11:26
wenn die programme angeblich billiger werden, dann muss sich die werbung aber doppelt rechnen, denn sich muss nicht nur die eigenen kosten tragen und auch gewinn erziehlen, sondern muss dann auch den preisnachlass kompensieren.
ich hoffe nur, der user hat irgendwann die schnauze voll. wenn erstmal die schmerzgrenze der beschnüffelung erreicht ist, wir keiner mehr solche software kaufen.
der beste witz dabei ist aber. auch wenn die software angeblich billiger würde. ich würde keinen cent für ein programm bezahlen, dass mich mit werbung belästigt und für mich ist werbung nichts anderes als belästigung, und schon garnicht für eine software die mich »rund um die uhr« beschnüffelt!
solchen typen geht es einfach zu gut, wenn die an sowas überhaupt denken können.
Bodensatz am 14.9.2008 um 12:47
Je nu was erwartet man von Konzernen. Es ist ja nicht so das es keine Alternativen gäbe.
Die Profitgier der Menschen und insbesondere derer solcher, die schon mehr als genug haben, ist nicht zu stillen. Aber jeder kann weitestgehend für sich entscheiden ob er da mitspielt.
Schlimmer als Werbung in Software (die ich problemlos von meinem PC verbannen kann) oder Werbung im TV (es gibt da so ein kleinen, unscheinbaren Schalter am Apperat…) ist doch die Werbung im öffentlichen Raum. Der aus dem Weg zu gehen ist nicht so einfach =S
Nachtwächter am 14.9.2008 um 21:21
Zu Bodensatz: Man soll der täglichen Gehirnwäsche durch die Werbung auch gar nicht entkommen können. Das räumen die Werber sogar manchmal selbst ein.