Wie sagte es Mathias Döpfner doch so schön vor etwa neun Monaten: »Jeder Verleger der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, um zu beten und Steve Jobs dafür zu danken, dass er die Verlagsbranche rettet […] Das iPad bringt das, auf das wir alle gewartet haben« – offenbar hat der dieser Döpfner die Rechnung ohne die Leser gemacht. Inzwischen werden ja eiPädd- und eiFohn-Leser der Online-Bild so deutlich auf die kostenpflichtige Äpp hingewiesen, wie manche das Näschen ihres Hundes in einen unerwünscht abgesetzten Haufen Scheiße stubsen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Leseinteressierten aus lauter Begeisterung dafür, dank verÄppel auf einmal für etwas bezahlen zu müssen, was andernorts kostenlos erhältlich ist, auf die Idee kommen, die Online-Bild zu abonnieren. Nein, die Zahlen des vierten Quartales 2010 sehen… ähm… bescheiden aus. Ganze 785 Abonnenten für die Bild-Äpp hat diese tolle Idee Döpfners hervorgebracht, und bei den anderen Produkten aus dem Axel-Cäsar-Springer-Verlag sieht es noch trister aus. Tja, Döpfner, dein »heilbringender anbetungswürdiger Erlöser« scheint das zu fordern, was bislang noch alle heilbringenden, anbetungswürdigen Erlöser von ihren Anhängern gefordert haben: Geduld, Geduld, Geduld… bis da nichts mehr ist, was sich gedulden könnte.
Tagesarchiv 24. Januar 2011
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Nachtwächter
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Mein Kandidat für den »sinnvollsten« Twitterer ist Big Ben.
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Der Bullshit des Tages, SEO-trächtig in meiner Kommentarspam verlinkt: Wie man sich beim Lotto seinen Traum von einen großen Gewinn erfüllt. Ein weiterer Versuch der Spammer, eine Zuordnung von Namen zu Mailadressen zu erhalten, denn man macht diese Angaben dort für eine Katze im Sack.
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Das nächste große Web-Zwo-Nullding: Nicht mehr Websites ranken, sondern Menschen nach ihren preisgegebenen zwischenmenschlichen Aktivitäten in der wirklichen Welt ranken. Das wird eine Datensammlung! Und viele viele werden mitsammeln, indem sie mitmachen.
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Nur, damit das auch bekannt wird. Diese Fratzenbuch-Äpp, die angeblich feststellt, wieviel Zeit man im Fratzenbuch verbracht hat, ist eine üble Malware. Wer diesen Müll bei sich verbastelt hat, der hat ein paar Spammern oder noch üblerem Pack die Gelegenheit gegeben, beliebig Beiträge auf seiner Fratzenbuch-Seite zu posten. Das Ding geht auch im deutschsprachigen Fratzenbuch um. Und es glaube niemand, dass solche Sammlungen von kostenlosen und anonymen Publikationsmöglichkeiten aus lauter Freude an der technischen Spielerei angelegt werden! [via]