In Abmahnistan nichts Neues: Im Grunde genommen brauchen die nur einen Feedreader, einen Praktikanten, der den täglich durchgeht und ein paar Mails. Fertig ist die Eigenheimfinanzierung…
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Fratzenbuch des Tages: Ein lustiger Versuch, wie diese Bildzeitung für Besserverdienende namens Focus Online ihre Web-Leser dazu bringen will, »Fratzenbuch-Fans« zu werden. Leider habe ich keine Lust, JavaScript für diese mit unerwünschtem Müll überfrachtete Dreckssite einzuschalten und diesen tollen Layer mal selbst zu provozieren, deshalb gibts hier nur den von mir unüberprüften Link auf den Screenshot. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, denn so ist das nun mal mit dem Fratzenbuch. Nicht nur bei Focus Online. Viel Spaß mit euren Fratzenbuch-Zwangsfreundschaften, die euch massenhaft Reklame in die Timeline spülen. [via]
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Und Leute: Lasst immer schön eure ganze Kommunikation im Internet über irgendwelche zentralen Dienstleister laufen, denn das freut jeden, der mehr über euch wissen will und einfach an alle gewünschten Daten rankommt. Nein, dafür braucht man keinen Gerichtsbeschluss, dafür reicht es, eine private Sicherheitsfirma zu sein. Oder, um es mit Skype zu sagen: Natürlich nehmen wir den Datenschutz ernst. Das Schutzbedürfnis seiner Kunden und Nutzer nimmt Skype, dieser Laden, dem man nicht einen Millimeter übern Weg trauen sollte, hingegen weniger ernst.
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Und immer wieder lernen die Leute mit irgendwelchen hippen Enteignungsmaschinen – wie etwa diesem Kindle von Amazon – auf die harte Tour, dass sie für ihr Geld nichts als Abhängigkeit erwerben. Deshalb macht man so unvorteilhafte »Geschäfte« ja auch nicht…
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Und die von vielen Idioten schafhaft hingenommene Enteignung der Wischopädds und Wischofone bringt immer noch neue Ideen hervor. Zum Beispiel, dass man »gekaufte« (also mit Geld pro Werk bezahlte) Musik nicht mehr herunterlädt und nutzt, wie man das möchte, sondern »aus der Cloud« streamen lässt. Wäre ja auch schlimm, wenn die Menschen so etwas wie Verfügungsgewalt über die Dinge hätten, die sie sich gekauft haben. Dann könnten die womöglich damit noch machen, was sie wollen. Das darf nicht sein, denn je mehr bisherige Selbstverständlichkeiten man dem blöde blökenden Klickvieh wegnimmt, desto größer ist der Reibach, wenn man diese Selbstverständlichkeiten später als teure Premium-Super-Duper-Zusatzdienste vermarkten kann. Dafür macht man doch schließlich den ganzen Cloud-Bullshit. Und das ist doch der eigentliche Zweck der Computerkastrate in Form von Wischofonen und Wischopädds.
Ich wollte, ich könnte daran glauben, dass die Menschen zu intelligent für diesen Beschiss sind. Aber so eine Firma mit Apfellogo hat das schon längst zum Geschäft erhoben, und die darauf reingefallenen sind in quasireligiöse heiliger Narretei von ihrer teuren Enteignung begeistert…
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Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie der Geldanbeter Mathias Döpfner für einen kurzen Moment einen wichtigen Schöpfer des Web 3.0 der Technikverhinderung, Gängelung, Entmündigung, Datennacktheit und Beutelschneiderei zur kultischen Verehrung freigeben wollte: Jeder Verleger sollte sich einmal am Tag hinsetzen, beten und Steve Jobs dafür danken, dass er mit diesem Gerät die Verlagsindustrie rettet…
Nachdem die Verlegerbrut im Web über ein Jahrzehnt lang keine andere Idee zur Monetarisierung ihrer Webinhalte als die Vergällung derselben durch Werbung und die Lobbyarbeit zur Errichtung eines so genannten »Leistungsschutzrechts« hatte, nachdem in über fünfzehn Jahren Auftreten im Internet nicht eine einzige eigene technische Idee entwickelt wurde, wie man den Menschen vielleicht auch im Internetzeitalter ein bisschen Geld für die Übernahme der Agenturmeldungen von gestern und ihre Anreicherung mit Reklame abknöpfen kann, haben sie sich halt auf die Fohns und Pädds gestürzt, wo Idioten keine Bookmarks mehr setzen, sondern Äpps benutzen, um Inhalte betrachten zu können, die auch in freier und kostenloser Version im Web verfügbar sind. Denn für die Äpps konnte man den Idioten ja zur Freude der Verleger Geld abnehmen, wenn auch Äppel seine Hände ganz groß mitaufhielt. Tja, so ist das eben, wenn man nichts eigenes für seine Reibachfantasien entwickeln kann, da entstehen eben teure Abhängigkeiten.
Äppel hat jetzt übrigens ein bisschen an der Preisstuktur für seinen ÄppStohr rumgefummelt, und deshalb habe ich mich mit ganz großer Heiterkeit noch einmal an diesen ganzen Bullshit erinnert. Oder um es mit Golem zu sagen: […] dürfte es gerade in den unteren Preisstufen schwierig sein, sich neu zu positionieren. Das soll bereits Verlage verstimmen, die bei ihren zahlungspflichtigen Apps nun überlegen müssen, ob sie Verlust machen oder den Kunden eine merkliche Preiserhöhung erklären können. Da Apple die Entwickler vor der Anpassung nicht informiert hat, können iPad-Magazine plötzlich teurer als ihre Printvarianten sein. Hach, die selbstgeschaffenen Probleme anderer Leute sind manchmal so heiter und erfreulich!
Kleiner Nachtrag: Offenbar ruft das nicht nur bei mir große Heiterkeit hervor…
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Fratzenbuch des Tages: Das Ministerium für Staatssicherheit wäre bei so viel Bequemlichkeit im Zugriff vor Neid erblasst.
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Bio
Web 3.0 des Tages:
Bundesregierung will Auskunft über IP-Adressen neu regeln
Bitte dort lesen. -
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Warum man diese ganzen E-Book-Reader mit ihrer DRM-Scheiße und ihrem Konzept der Enteignung des Nutzers nicht einmal mit der Pinzette anfassen sollte? Vor ein paar Tagen hat mir meine Freundin Linn, die sehr frustriert war, eine E-Mail geschickt. Amazon hat einfach ihren Account geschlossen und ihren Kindle vollständig gelöscht. Ohne Hinweis. Ohne Erklärung. Tja, deshalb kauft man eben diesen entrechtenden technokratischen Müll nicht, sondern besorgt sich seine Lektüre lieber aus Quellen, die ohne solche Gängelung daherkommen. Der »Rechtsfreie Raum« befindet sich genau in solchen kalten Unverschämtheiten der großen Content-Vermarkter. [via]
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Den folgenden Hinweis habe ich gerade in meinem Posteingang, weil irgendwo auf der anderen Seite so ein Reputationmanager meinen Hinweis auf das klaffende WhatsApp-Sicherheitsloch gefunden hat und nun meint, ich würde mich generell für diese »Äpps« genannten Anwendungskrümel auf Krüppelcomputern (Wischofone) interessieren. In der Mail befindet sich nicht nur der folgende Hinweis…
Die Entwickler befassen sich bereits mit den Sicherheitsproblemen […]
…der mich nach dieser ganzen Security-Blauäugigkeit, Nichtkommunikation gegenüber den Anwendern, fühlbaren Gleichgültigkeit gegenüber Missbrauchsmöglichkeiten und dem gelungenen Versuch, einen Exploit für die Lücke mit Juratrollerei aus dem Internet zu entfernen so richtig herzhaft zum Lachen brachte.
Aber hey, darin ist auch ein Text, den ich gern [mit kleiner Kürzung] wiedergebe, weil da offenbar in Äppels Äpp-Stohr oder Guhgell Pläjh ein falscher Eindruck erweckt wird:
Der Haken daran: Ein Update auf eine neue WhatsApp-Version ist nicht kostenlos, wie viele Nutzer in den letzten Tagen befürchteten. Der App Store trägt massiv zur Verwirrung bei: Nutzer werden aufgefordert, sich mit der erneuten Zahlung von 0,79 Euro einverstanden zu geben […] In unserem Ratgeber erklärt unsere Redaktion, dass ein Update auf die neueste Version von WhatsApp definitiv kostenlos ist, der App Store dies fälschlicherweise aber widersprüchlich kommuniziert.
Denn die folgende Einschätzung deckt sich völlig mit dem, was ich auch sagen würde…
[…] Wir sind der Meinung, dass ein Update unbedingt erforderlich ist […]
…wenn jemand schon nicht gleich auf die Idee kommt, dass man auch sehr hübsch und sehr lange ohne eine derartige Software auf seinem Wischofon leben konnte und dass sich dieser Zustand ebenfalls kostenlos wiederherstellen lässt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass es mit einer einfachen Deinstallation der Äpp noch nicht getan ist…
Die Beantwortung der Mail spare ich mir mal. Das Reputationsmanagement dieser Leute liest hier ja eh mechanisiert mit.
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Universal Music setzt die ständig im Hintergrund mitlaufende Sympathiewerbung der Contentindustrie nahtlos fort und schickt Leuten kalt formulierte Anwaltsbriefe ins Haus, wenn sie ein auf JuhTjuhb zu Werbezwecken veröffentlichtes Musikvideo in ihre Website einbetten oder auch nur verlinken, angeblich (ich habe keine halbwegs belastbare Quelle dafür gefunden) auch, wenn sie es im Fratzenbuch oder beim Zwitscherchen posten. Tolle Idee, denn das erhöht die Werbewirksamkeit der Veröffentlichung auf JuhTjuhb gleich ungemein. Ist aber nur ein riesengroßes Missverständnis, denn diese Aufforderungen mit Fristsetzung, Inhalte aus einer Website zu entfernen, stehen »nur« damit im Zusammenhang, dass das Video für Deutschland noch gar nicht released ist. Was Ländergrenzen fürs Internet bedeuten (nämlich beinahe nichts), scheint bei der Contentindustrie mit ihrer analsadistischen Vorenthalte- und Gängelmentalität niemals anzukommen. Hoffentlich geht wirklich jeder so vor: Ich schwöre hiermit hochfeierlich, dass ich, sobald das Video ›offiziell in Deutschland released wird‹, sämtliche Iterationen davon aus meinem Blog löschen werde…
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Es gibt übrigens jetzt, gut neun Monate später, den ersten Anwendungsfall für die Anfang dieses Jahres von Zwitscherchen eingerichtete Zensurmöglichkeit durch staatliche Stellen. Nein, nicht für den Iran, Saudi-Arabien, Kuba, die »VR« China oder Russland, sondern für die BRD. Irgendwer musste ja auch der erste sein. Für den Innenminister von Niederschlagsen, Uwe Schünemann, ein ganz wichtiger Schritt.