Da sage noch mal einer, in der BRD sei dieses Internetdingens ein Rechtsfreier Raum! Nein, erwürgt vom Recht wird es, das Internet, erwürgt durch die Hände der Politikmarionetten, die von Contentindustrie, Banken und anderen Erzarschlöchern gesteuert werden.
Tagesarchiv 11. April 2013
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Wer wirklich nicht verstehen kann, dass ich keine Lust auf idiotische ideologische Scheindebatten habe, während die Welt da draußen in Flammen steht, lese hier mal die »Zensurdiskussion« im Kommentarthread. (Der Text darüber mit der Wiedergabe des Bullshits vom Zwitscherchen ist auch sehr lachhaft.) Da bekommen auch so richtige Knallschäden eine Stimme. Zum Beispiel ein_e jemand_in, die allen Ernstes der Meinung zu sein scheint, dass die im Duden festgelegte deutsche Rechtschreibung eine ideologische Kampfschrift ist, gemacht, um Frauen zu unterdrücken: Die Ablehnung des Gendergaps etc. ist idR eine ideoloigische und hat mit Lesbarkeit nichts zu tun. Wer dieses in einer kreischendlauten gesellschaftlichen Minderheit gebräuchliche Wort »Gendergap« noch nie gehört hat: Damit ist dieses künstlich hevorgehobene Leerzeichen gemeint, das dann im Ergebnis unsprechbare Abkürzungs-Wörter wie »Genoss_innen« oder »Genoss*innen« erzeugt und dessen Anwendung dringend geraten wird, um auch wirklich alle anzusprechen. Und der Gap muss es sein, weil man ja was besseres ist als die vielen Leute, die jetzt schon das genau so scheußliche Aküwort »GenossInnen« schreiben. Aber etwas in dieser Richtung tun, irgendeine unsprechbare und damit gleichermaßen unsinnliche wie unsinnige Schreibkonvention verwenden muss man auf jeden Fall. Weil… ähm… ja, weil sich darin besondere Achtung ausdrückt, dass man eine Abk. schreibt. Ich schreibe ja Abk. nur für Zustände, bei denen es mit meiner Achtung nicht so weit her ist, zum Beispiel für die hl. röm.-kath. Kirche, die DPolG oder die FDP und achte ansonsten sehr darauf, dass mein Geschreibsel halbwegs sprechbar bleibt.
Ach so, Piratenpartei: Ihr wollt, dass ich euch wähle? Weil ihr Lösungen zu den Fragen der Gegenwart und Zukunft anbietet, die in meine beschädigte Existenz reinragen? Sorry, da ihr habt ein bisschen danebengezielt. Wenn ihr euch um so ungefähr 180 Grad drehen könntet, dann träfet ihr vielleicht. Aber so wähle euch ich bestimmt nicht. Auch weiterhin viel Spaß beim selbstreferenziellen Abkauen ideologischer und rhetorischer Pimmel_innen.
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Bio
»[…]Ein Ende der Tafelbewegung durch geplante Selbstauflösung ist nicht in Sicht. Die immer wieder bemühte Rhetorik von der eigenen »Überflüssigkeit« erweist sich lediglich als Ritual. Praktisch ist vielmehr ein hoher Verstetigungs- und Institutionalisierungsgrad ersichtlich – die Tafeln sind zu einem System geworden. Sie sind weder eine soziale noch eine ökologische Bewegung, auch wenn sie dies auf ihrer Pressekonferenz in Berlin am 23. April verkünden werden. Sie haben kein Ziel, dass auf Veränderung und Transformation zielt, sie setzen lediglich immerzu das Gleiche fort. Sie »retten« Lebensmittel, aber sie bekämpfen keine Armut. […]«
»Die Reichen sind die wahren Sozialschmarotzer»
»[…]Kathrin Hartmann: Hartz IV ist nicht einfach nur eine Sozial- und Arbeitsmarkt-Reform, sondern auch ein breit angelegtes, explizites Diffamierungsprogramm. Es ist damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit unter der Mithilfe von McKinsey, Daimler, der Bertelsmann-Stiftung etcetera ohne jede demokratische Legitimation beschlossen worden. Es wurde im Interesse der Wirtschafts-Elite von Anfang an mit einer umfassenden Diskriminierungskampagne gegen Arbeitslose durchgesetzt. Man denke etwa an Gerhard Schröders »Kein-Recht-Auf-Faulheit«-Rede und an das Wolfgang Clement-Papier, in dem Sozialfälle mit Parasiten verglichen wurden. […]«