Die Wischofone sind nun einmal die Security-Blauäugigkeit der Neunziger Jahre im Zeitalter der gut entwickelten Internet-Kriminalität der Zehner Jahre, da achtet auch keiner auf leidlich sichere Kryptografie: […] fielen den Forschern außer Bank- und Kreditkartendaten auch Zugangs-Tokens für Facebook, E-Mail-Konten und Messaging-Services in die Hände…
Tagesarchiv 19. Oktober 2012
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Nachtwächter
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Universal Music setzt die ständig im Hintergrund mitlaufende Sympathiewerbung der Contentindustrie nahtlos fort und schickt Leuten kalt formulierte Anwaltsbriefe ins Haus, wenn sie ein auf JuhTjuhb zu Werbezwecken veröffentlichtes Musikvideo in ihre Website einbetten oder auch nur verlinken, angeblich (ich habe keine halbwegs belastbare Quelle dafür gefunden) auch, wenn sie es im Fratzenbuch oder beim Zwitscherchen posten. Tolle Idee, denn das erhöht die Werbewirksamkeit der Veröffentlichung auf JuhTjuhb gleich ungemein. Ist aber nur ein riesengroßes Missverständnis, denn diese Aufforderungen mit Fristsetzung, Inhalte aus einer Website zu entfernen, stehen »nur« damit im Zusammenhang, dass das Video für Deutschland noch gar nicht released ist. Was Ländergrenzen fürs Internet bedeuten (nämlich beinahe nichts), scheint bei der Contentindustrie mit ihrer analsadistischen Vorenthalte- und Gängelmentalität niemals anzukommen. Hoffentlich geht wirklich jeder so vor: Ich schwöre hiermit hochfeierlich, dass ich, sobald das Video ›offiziell in Deutschland released wird‹, sämtliche Iterationen davon aus meinem Blog löschen werde…
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Nachtwächter
Organisierte Kriminalität des Tages: Kiffer in der Piratenpartei.
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Nachtwächter
Warum ich Werber und PR-Leute, also bezahlte Lügner, abgrundtief und unversöhnlich verachte und lieber tot als lebendig sehe? Weil sie bezahlte Lügner sind, die mit aller Perfidie eines Satans (altes hebr. Wort mit der Bedeutung »Feind«) lügen, um den Menschen ins Gehirn zu ficken. Die Asse GmbH, die ein tolles Atomklo betreibt, in dem übrigens mal eben mal eben ein ganzer Raum voller Oho verschwunden ist, hat zum Beispiel von solchen professionellen Lügnern einen extratollen Slogan bekommen, der übrigens auch ein guter Ersatz für ein eventuell fehlendes Brechmittel ist…
Aber immerhin, es klingt ja viel besser als das ehrlichere »Nach uns die Sintflut«. Oder noch ehrlicher: »Wir sind die Sintflut«.
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Ich kann natürlich niemanden daran hindern, Ubuntu 12.10 »Quantal Quetzal« zu installieren, aber ich würde davon abraten, wenn es sich irgend vermeiden lässt.
Weil ich ja doch ein paar Leute kenne, die die Ubuntu-Distri nutzen, habe ich es mir in einer virtuellen Maschine mal kurz angeschaut. Der Upgrade vom dort zuvor installierten Ubuntu 12.04 LTS ging wie gewohnt problemlos vonstatten, und nach einem Reboot hatte ich ein unbrauchbares Betriebssystem vor mir. Arbeitete 12.04 mit den vorherigen Einstellungen der VM selbst mit dem Unity-Desktop noch halbwegs flüssig, zeigte mir schon die erstaunliche Dauer des Bootvorganges des Queer Quetzal, dass da irgendwas fürchterlich moppelig geworden ist. Beim Versuch, ein Programm im Dash zu starten, hatte ich eine nach jedem Tastendruck eine Latenz von etwa einer Sekunde, bis das Zeichen auf dem Bildschirm erschien. (Und ja, die Guest Additions für die Virtual Box waren installiert.)
Ein paar Reboots später hatte ich der virtuellen Maschine statt einer CPU zwei CPUs und statt 800 MiB fette 2 GiB gegeben, um ein zwar lahmarschiges, aber an sich erträgliches Arbeitstempo unter Ubuntu 12.10 zu haben. Die Latenz nach einem Tastendruck ging etwa auf eine achtel Sekunde herunter, was sich fast so anfühlte wie damals mit einem Terminal an einen Server… nur, dass ich gerade auf einer Kiste arbeitete, die ich direkt bediente. Auch das Starten des Firefox dauerte nur noch etwas länger als sieben Sekunden, und wenn ich dann eine URL in die Adresszeile eingab, »freute« ich mich über die lustige Latenzzeit beim Tippen. Kurz gesagt: Auch mit 2 Gigabyte RAM und 2 CPUs (Taktrate auf dem Host-Rechner der virtuellen Maschine: 2 GHz) fühlte sich das gesamte System träge, fett und lahmarschig an. Und nein, da wurde nicht geswapt, die Swap-Partition langweilte sich. Das System war auch ohne ausgelagterten virtuellen Speicher so ätzend langsam.
Eine anschließende Überprüfung möglicher Fehlerquellen zeigte mir unter anderem, dass der Prozess compiz, der nichts weiter tut, als diese ganzen kleinen, sinnlosen Effekte im Unity-Desktop zu realisieren, allein 400 MiB RAM (im Laufe der Nutzungszeit noch steigend) belegte. Der ungefähre Speicherabdruck einer laufenden Browser-Instanz ist ein ganz wuchtiger Brocken dafür, dass einem an allen Ecken und Enden Zucker in die Augen gestreut wird. Angesichts der Erfahrung, die einem dafür in Wirklichkeit gewährt wird, wäre freilich ein anderer optischer Eindruck viel angemessener als dieses sinnlose (und auch mit 2 GiB RAM, 2 CPUs und 3D-beschleunigter Grafik immer noch ruckelige) Ein- und Ausblenden von Menüs und Fenstern.
Wie gesagt: Wer will, kann es sich gern geben. Für die eventuell auftretenden Probleme stehe ich diesmal allerdings nicht mehr zur Verfügung. Es sieht übrigens so aus, als würde meine Erfahrung auch gerade an anderen Orten gemacht. Aber immerhin, dafür bekommt man wenigstens Adware zusammen mit dieser Krüppelscheiße installiert.
So, und jetzt bloß schnell von Canonicals Beglückungsideen abwenden und diesen Müll vergessen! Das ist bestimmt alles eine ganz große Verschwörung, damit damit gestrafte Menschen in ein paar Tagen das unsägliche Windows Acht gar nicht mehr so schlimm finden…
Nachtrag: Ich bin jetzt verschiedentlich darauf hingewiesen worden, dass ein Upgrade nun einmal eher zu Fehlern neigt als eine Neuinstallation. Da frage ich mich allerdings, was das für eine Denke ist. Soll jemand, der sein Ubuntu auf den neuesten Stand bringen will, wirklich alle sechs Monate für eine Neuinstallation plattmachen? Da könnte man ja fast schon Windows NT 4.0 nehmen… obwohl… nee, das »hielt« meist keine sechs Monate. Übrigens hat auch Golem tolle Worte zum Quälenden Quark… ach nee… Quantal Quetzal gefunden, die für sich selbst sprechen: Der Unity-Desktop hat zwar fast keine optischen Macken, reagiert allerdings träge. Dafür sieht er immer besser aus. Hauptsache, ordentlich Zucker in die Augen, damit arbeiten können muss man ja nicht mehr. Man kann ja einfach mal etwas anderes machen. Zum Beispiel, sich stattdessen ein gutes Buch bei diesen Verramscher bestellen, der in einer in den Desktop eingebauten Adware aufdringlich beworben wird.