Das ist jetzt schon ein Kandidat für die obskurste Zeitungsmeldung des Jahres: Riesenphallus war Drebacher Bürgermeister Dorn im Auge [Link geht aufs Zwitscherding, Link zur Originalmeldung]. Das muss doch einfach eine Ente sein… aber die liest sich schon so, als hätte da jemand dem schlüpfrigen Teil seiner Phantasie freien Lauf gelassen.
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Ich hatte in meinem Leben ja auch schon andere Zeiten als die jetzigen, ja, sogar Zeiten, in denen ich auch diese Leute empfing, die sich als Standeszeichen der Lügner und Betrüger eine Krawatte umbinden und einem mit einen Schwall von Bullshit überschütten, damit man für alle betrieblichen Prozesse so richtig unabdingbare und völlig aufgeblähte Software auch ja kaufe und den Vertrag für den offenbar ebenfalls unabdingbaren Support gleich mit. Und sei es, damit die endlich mit dem Plappern aufhören. Das war jedes Mal das Gleiche. Die trugen nicht nur die gleiche Uniform und pflegten die gleichen kalten Umgangsformen, die ihnen scheinbar in irgendeinem Kurs von Scientology beigebogen wurden, die verhielten sich auch immer gleich. Nachdem ich sie bat, Platz zu nehmen im Geschwätzraum und den Kaffee bestellte – oder möchten Sie lieber ein Wasser? – machte der Wortführende des komischen Duos sein Aktenköfferchen auf, holte mit wichtigtuerischer Geste seinen Klapprechner raus und fragte mich, ob er den Beamer benutzen kann. (Dabei schon aufgestanden und so darauf zugegangen, dass den meisten Menschen ein »Nein« schwer fiele.) Ich habe darauf gewohnheitsmäßig mit folgendem Satz geantwortet, in betont preußischer Aussprache: »Haben Sie nur ein paar Powerpoint-Folien, oder haben sie mir auch was zu sagen?«… diese kurzen Gesichtsentgleisungen immer, das war unbezahlbar.
Und es gab tatsächlich welche unter den geschulten Verkäufern, nein, das habe ich mir nicht ausgedacht, die nicht mehr dazu imstande waren, ohne ihre sinnzumüllende Powerpoint-Scheiße in strukturierter Weise über das Produkt zu reden, dass sie da verkaufen wollten, oder auch nur ein paar naheliegende Fragen zur Anwendung des Produktes in bestehenden betrieblichen Prozessen zu beantworten. Die haben wirklich geglaubt, dass sie ihre Provisionen verdienen können, wenn sie sich auf die Rolle eines Sprechroboters zu ein paar zusammengeklickerten Folien beschränken.
Von daher: Die Anti-Powerpoint-Partei hätte meine volle Unterstützung, wenn es sie auch in der BRD gäbe. Und deshalb mal etwas, was ich hier wirklich selten mit einer Partei mache, ein Direktlink auf die Homepage der APPP.
Allein schon, weil es ein rhetorisch wirklich gelungener Versuch ist, ein Rhetorik-Buch zu vermarkten.
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Nachtwächter
Diese Passage wurde aus juristischen Gründen geschwärzt…
Nachtrag: Im Forum von Hannover 96 weiterlesen, oder, falls es dort auch verschwindet, in diesem archivierten Schnappschuss des heutigen Standes des verlinkten Forenthemas…
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Nachtwächter
Obskure Zensurgeschichte des Tages, eben gerade erst erfahren, vielleicht sogar schon einmal ein kleiner Blick in die Zukunft der BRD. Jemand lebt als Deutscher in Thailand und pflegt seine Kontakte in die BRD natürlich übers Internet. Unter anderem natürlich auch über verschiedene Foren. Eines dieser Foren, das sich mit der Geschichte und dem Sammeln von Geldspielgeräten befasst, wird neuerdings in Thailand wegzensiert. Obwohl es in deutscher Sprache ist, die wohl kaum ein Mensch in Thailand versteht. Denn Glücksspiel, die Beschäftigung mit seiner Geschichte und die Aufklärung über gewisse technische Grundlagen ist ja eine ganz gefährliche Sache. Statt des vertrauten Forums gibt es jetzt den nüchternen Text »Sorry, the web site you are accessing has been closed by Royal Thai Police due to inappropriateness such as pornography, gambling or contain any information which is deemed to violate national security«. Ja, das steht da wirklich so!!!!1! Genau so allgemein formuliert. Genau so alarmierend. Für ein alles in allem harmloses Forum, auf dem sich ein paar Leute mit sehr speziellem Interesse tummeln. Aber natürlich lässt sich diese DNS-basierte Zensur recht einfach umgehen, und zwar, indem ein anderer DNS-Server eingetragen wird. Empfehlenswerte Adressen sind 212.77.0.2 oder 81.169.145.75, das sind die beiden DNS-Server des Vatikan – mit denen kommt man sogar auf YouPorn. Das hätte ich mir angesichts der dort lebenden, schwuppig verkleideten Onaniergesellschaft eigentlich auch gar nicht anders vorstellen können. Aber wenn mir vor nur zehn Jahren einmal jemand erzählt hätte, dass ich noch erlebe, dass der bis ins Mark korrupte und kriminelle Vatikanstaat einmal freiheitlicher als so viele recht moderne Staaten sein werde, denn hätte ich ihm einen Vogel gezeigt.
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Nachtwächter
Bevor ich mich für etwas längere Zeit zurückziehe, noch ein obskures Detail aus der Geschichte des Vatikans. Ich wusste bis eben gar nicht, dass der Vatikan auch mal eigene Banknoten ausgegeben hat. Aber die Namen der Notenbanken, die diese heligen Schwindelzettel damals ausgaben, die sind wirklich sehr gelungen. Die eine hieß »Sacro Monte della Pietà« (heiliger Berg des Glaubens) und macht mit dieser Benamsung sehr klar, worin der Gipfel des Glaubens wohl bestehen könnte. Und die andere hieß »Banco di Santo Spirito« (Bank des heiligen Geistes) und macht mit diesem Namen klar, dass hinter dem Geld nichts Substanzielles oder Reales steht. Mehr zum Thema findet sich im Internet…
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Nachtwächter
Der obskure Link des Tages: Schon Jahrzehnte vor der geschichtlich so bedeutsamen Überlieferung von einem gewissen Jesus aus Nazaret beschreibt eine Tafel einen »Messias«, der drei Tage nach seinem Tod auferstanden ist. Tja, sollte sich die Deutung dieses Textes als zutreffend herausstellen, so wäre ich gar nicht so überrascht. Denn auch die christlichen Legenden sind nicht vom Himmel gefallen, sondern Spiegelbild der damaligen spirituellen und gesellschaftlichen Trends. Wie alle andere Überlieferung auch. Und für die Mehrzahl der Anhänger der christlichen Religion würde es wohl auch keine Rolle spielen, die Pfaffen würden so etwas einfach totschweigen und – wenn sie fundamentalistisch sind – von der göttlichen Inspiration ihrer Buchsammlung sprechen.