Monatsarchiv August 2010
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Was muss man eigentlich sein, um von der Regierung der BRD gelobt zu werden und aus staatlichen Mitteln einen Millionenbetrag für seine Tätigkeit ausgezahlt zu bekommen und vor jeder Verfolgung geschützt zu werden? Berufskrimineller und Hochstapler scheint eine ganz gute Qualifikation zu sein.
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Nachtwächter
Fußball ist ja nicht so »mein Ding«, um es mal sachte auszudrücken. Aber der Saisonauftakt von Hannover 96 hat so eine herrliche Aufbereitung gefunden, dass ich sogar drüber lachen konnte und deshalb ausnahmsweise mal einen Link auf ein hannöversches Fußballblog setze.
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Nachtwächter
Und täglich grüßt das Murmeltier. Kaum gehen die (fragwürdigen) Erfolgsmeldungen durch die Medien, dass jetzt endlich der Aufschwung, das Wachstum, das Ende der Krise gekommen sei und dass überall gute Zahlen geschrieben werden, schon kommt da so ein bellender Hundt an und dreht an seiner Gebetsmühle, dass es nur so durch die Blätter raunt: »Ich warne vor einer Diskussion über Lohnerhöhungen« – ist ja klar. Und immer wieder das Gleiche.
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Nachtwächter
An Herrn Sauerland kann man mal sehen, was öffentlich bekannt gegebene Zahlen in den Medien so wert sind – und wohl nicht nur die Besucherzahlen der Loveparade, die ohne die Katastrophe von Duisburg wohl von niemanden im Nachhinein angezweifelt worden wären: »Gleichzeitig räumte Sauerland ein, die Öffentlichkeit bewusst über die Besucherzahlen der Techno-Veranstaltung getäuscht zu haben. Es habe ›die medialen Millionenzahlen des Veranstalters Lopavent‹ gegeben – und ›reale Zahlen für unsere Planung‹, so Sauerland« – eine vertrauensbildende Maßnahme, die hoffentlich über jede Zahl irgendwelcher PR-geiler Politiker skeptisch macht, die unbedingt tolle Zahlen vermelden müssen. Der Sauerland räumt jetzt sogar offen ein, auf Wunsch des Veranstalters über die Besucherzahlen gelogen zu haben. Geht ja schließlich um Marketing, und da heiligt der Zweck die Mittel. Wo geht es in der Politik eigentlich nicht – mehr oder minder direkt – um Marketing?
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Nachtwächter
Heute ist ja so ein richtiger »SPD-Tag«, und da darf auch das nicht fehlen: Der Vorsitzende eines Ortsvereins der SPD erzwingt den Abzug eines Infostandes der Piratenpartei auf einem kleinen kommerziellen Festival mit der Drohung, diese Veranstaltung in den nächsten Jahren zu verhindern, wenn die Piratenpartei dort ihren Infostand stehen lassen dürfen. Tolle Provinzposse, genau richtig fürs Sommerloch. Aber nicht gleich »Zensur« schreien, das war kein Verbot im öffentlichen Raum, da hat einfach jemand seine Macht über Räumlichkeiten ausgespielt, denn der Typ war auch Vorsitzender des Vereines, der diese Räumlichkeiten verwaltet – solche Häufungen von Ämtern auf eine Person gibt es außerhalb der großen Städte eben recht oft. Aber an einem Tag wie heute, wo sich die SPD so richtig netzneutral aus dem Fenster lehnt, ist sogar so eine Provinzposse schmackhaft…
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Nachtwächter
Ach, apropos SPD, die sind ja auf einmal so richtig pro Netzneutralität geworden…
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Hey, die SPD gibt einen Einblick in die BRD-Außenpolitik der Zukunft, wenn Rainer Arnold über die Kürzungen bei der Bundeswehr spricht: »Auch reiche der geplante Umfang nicht aus, um mehrere größere Auslandseinsätze gleichzeitig bestreiten zu können« – na, gut dass das mal so deutlich im Namen der SPD-Bundestagsfraktion gesagt wurde, damit auch jeder weiß, woran er ist. [via Fefe]
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Suchbegriff des Tages: »erkenne notorischen lügner« – das ist in einigen Fällen sehr einfach. Jeder Mensch, der auf einem Wahlplakat abgebildet ist und jeder Mensch, der in einer so genannten »Polittalkshow« seinen Mund auftun kann, ist ein notorischer Lügner. Und wenn du zudem jeden Tinnef-Verkäufer und Werber als notorischen Lügner betrachtest, liegst du nur selten daneben.
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Spezialexperten des Tages sind die Leute, die dieses Ding für den E-Postbrief bei der Post zusammengestrokelt haben: »55 Cent sind als Aufladebetrag voreingestellt. Doch nach der Bestätigung erscheint die Anzeige: ›Aktuell können nur volle Eurobeträge eingezahlt werden‹«. Na, immerhin, wenn man schon solche Fehler nicht versteht, versteht man doch wenigstens die Fehlermeldung. Und auch ansonsten ist dieser tolle Dienst für das Outsourcing des Mailausdruckens… ähm… nicht ganz so, wie man das erwarten würde: »Anhänge funktionieren nicht. PDF-Dateien ohne Seitenrand lassen sich zwar hochladen, aber nicht versenden«. Na, dafür ists wenigstens teurer als eine Mail. Und nicht billiger als ein Brief. Da kann man doch gar nicht widerstehen…
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Brüller des Tages: Das Ende der Piratenpartei…