Polizei des Tages, mit Fratzenbuch-Geschmack: Es ist erschreckend, wie die Polizei zuhört und ermittelt. Da wird bei Facebook ein Verdächtiger gefunden, man sieht, dass er Dortmund-Fan ist und dann wird Anklage erhoben – auch weiterhin wünsche ich allen meinen Mitmenschen ganz viel Spaß und viele »Likes« dabei, wenn sie sich im Fratzenbuch vor den inkompetenten Augen von Polizeien, Geheimdiensten, Werbern und Halunken so richtig blanke datennackt machen!
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Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch…
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Höchste Zeit, sich mit einer reichlichen Applikation von Botox die Mundwinkel zu einer dauerhaften Lächellähmung erstarren zu lassen: Die Bundesregierung der BRDDR will anhand der mit Kameras aufgenommenen Gestik und Mimik feststellen lassen, von welchen Menschen möglicherweise eine Gefahr ausgehen könnte, damit die Schlachtstockritter von der Polizei da mal eingreifen können. Aber keine Sorge, nur zu unser aller Besten, denn die lieben uns doch alle.
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Am Freitag soll der Deutsche Bundestag lt. Spiegel Online so richtig flott das Standesrecht für Springer, Burda und Bertelsmann in Gesetzeskraft setzen. Ich wünsche jedem im Web auftretenden Zeitungsverlag der BRD, dass seine mit viel SEO-Manipulationen in Guhgell nach oben gebrachten Dreckssites am Freitag ab 10:00 Uhr von Guhgell aus dem Index entfernt werden.
Nachtrag Zwei: Das wird eine heitere Zeit, bis die Gerichte in der BRD eine einigermaßen einheitliche Rechtsprechung entwickelt haben, was denn nun einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte sind, die man gerade noch zitieren darf. Gut, einzelne Wörter ist sehr klar. Aber ist eine Zusammenstellung von drei Wörtern schon mehr als ein »kleinster Textausschnitt«. Bis das nach drei bis fünf Jahren mal halbwegs abschließend höchstinstanzlich geklärt ist, werden Anvergewaltskanzleien in der Bananenrepublik Abmahnistan eine sehr eigene Sichtweise davon entwickeln, was mit dieser Formulierung gemeint sein soll, wenn sie den Betreibern einer Website von Aquarienfreunden den üblichen Brief nebst Kostennote zustellen lassen.
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Der Photoshop des Tages zeigt in hervorragender Qualität, wie Bettwäsche nicht aussieht.
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Fefe des Tages: Es gibt ja keinen technischen Grund dafür, dass Datentransport per SMS mehr kostet als die NASA für Kommunikation zum Mars zahlt…
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Bei Mastercard hat man eine extratolle Idee für die Generation Wischofon: Total einfaches Bezahlen mit dem Wisch-und-weg-Dingens:
Mit MasterPass können Nutzer in Geschäften zum Beispiel über die Nahfeldkommunikation NFC oder über QR-Codes einkaufen
Jaou! Einkaufen über QR-Codes! Draufhalten und das Geld wird rübergebeamt! Da kommt Freude auf! Es ist ja jetzt schon so, dass die Wischofone sich mit Sicherheitsideen der Neunziger Jahre verbinden, während sich inzwischen die organisierte Internet-Kriminalität der Zehner Jahre breitgemacht hat und sogar angesehene Unternehmen Trojaner für die persönlich genutzten Computer proggen lassen. Da sind Bezahlfunktionen übers Wischofon eine echt bescheuerte Idee. Die wird auch nicht besser, wenn man jetzt extrabequemes Blechen über QR-Codes ermöglicht, ganz im Gegenteil:
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Die CDU will die Verwendung von Proxyservern verbieten. Und natürlich von Tor. Und von allen anderen technischen Methoden, die es den Ermittlern unmöglich machen, über die IP-Adresse einen Anschlussinhaber zu ermitteln, den man dann mal mit einem Rudel Schlachtstöcken und Handschellen hausbesuchen und anschließend strafrechtlich belangen kann. Und die es natürlich auch schwierig machen, dass die Contentindustrie irgendwelche Honigtöpfchen in die Filesharing-Netzwerke stellt, um dann die Inhaber die IP-Adressen mit Grüßen aus Abmahnistan an den Rand des finanziellen Ruins zu bringen. Und wie nennt diese Spezialexpertenpartei CDU das? Sie nennt es »Verschleierung der Identität«. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Freund der Verschleierung bin, aber wenn solche »netzpolitischen Experten« es mir sagen…
Nachtrag: Würdigung im Alarmknopf…
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Datenschleuder des Tages ist das Fratzenbuch, dessen verkackte Authentifizierung angeblich jedem Entwickler den Zugriff auf beliebige Benutzerkonten ermöglicht – natürlich war es nicht weiter schwierig, dass access token eines Entwicklers mit einem anderen kleinen Häckchen mitzunehmen und sich gegenüber Fratzenbuch als Entwickler auszugeben. Und schon kann man jedes Profil im Fratzenbuch lesen oder gar übernehmen, selbst wenn jemand gar keine Äpp im Fratzenbuche nutzt. Das sollte auch automatisch gehen. Und attraktiv für Kriminelle ist es sowieso. Weiterhin viel Spaß mit euren Privatsphäreneinstellungen! Und immer schön beruhigt sein, dass dieses Privileg des Fratzenbuch-Nacktscannens schon die ganze Zeit für jeden Menschen offen steht, der beim Fratzenbuch diese lustigen Äpps innerhalb des Fratzenbuches entwickelt. Ob die wohl alle gut ausgewählt sind, so richtig handverlesen und sicherheitsgeprüft? Oder ob auch der eine oder andere dabei ist, dem es weniger um Softwaremachen geht und dafür mehr um das einfache Abholen von Datenmaterial für einen Identitätsmissbrauch? Gute Adressdatensätze sind übrigens auf einem gewissen Markt ihr Geld wert.
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Neusprech des Tages: Experte.
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Könnt ihr euch noch an diese Leute erinnern, die einen Verein namens »Digitale Gesellschaft« gegründet haben, der nicht nur auf mich wie ein netzpolitisches U-Boot der Grünwelken wirkte? Diese Leute, die dann erstmal zur Einführung die analoge Ausbeutung der Generation Praktikum betreiben wollten. Diese gesalbten Wohltäter, die unter anderem für jemanden wie mich (und natürlich für jeden anderen Internetnutzer) die Stimme ergreifen wollen, damit es nur so stumm wird? Dieser Verein hat auch tolle politische Ideen – zum Beispiel möchte er die gesamte Kommunikation und nahezu jede Geschäftsmöglichkeit im Internet für illegal erklären lassen.
Übrigens, für alle, die es noch nicht wissen oder die es über das ganze grüne, pseudobürgerrechtliche, lehrerhafte Gesülze vergessen haben: Datenschutz ist ein Recht für Menschen gegen ihre kommerzielle Verdatung und keine zusätzliche Last für die Menschen. Warum redet niemand von diesen ganzen politisierenden Allregelungswahnsinnigen über das verdammte Recht anonymer und pseudonymer Nutzungsformen des Internet, das in keiner Weise unterwandert werden darf und das an sich schützenswert ist. Freiwillige Dateneingaben sind freiwillig, wer sich datenmäßig ein bisschen nackt machen möchte, weil er sich davon einen Vorteil verspricht, darf das und sollte das dürfen. Aber die Überrumpelung technisch Unwissender durch immer ausgefeiltere Tracking-Techniken ist etwas völlig anders.
Cookies sind zum Beispiel nichts an sich Schlimmes, auch wenn wegen der dauernden Desinformation und wegen des gefährlichen Datenschutz-Halbwissens bei vielen Menschen (auch bei politischen Entscheidungsträgern) ein ganz anderer Eindruck entstanden ist. Die Einbettung site-übergreifender Inhalte, die über Cookies ein site-übergreifendes Tracking für die Reklamewirtschaft implementieren, ist da schon etwas völlig anders. Und IP-Adressen sind noch weniger »böse« oder gar »persönliche« Daten, sie sind technische Protokolldaten, die eine Informationsübermittlung durch das »Netz der vielen Netze« überhaupt erst ermöglichen. Es reicht, eine Verbindung über einen Proxy zu machen, und schon hat ein Nutzer im Internet eine andere IP-Adresse – die Browser-Plugins zur Umgehung der »GEMA-Sperre« in Guhgells YouTube sollten dafür eigentlich schon ein breites Bewusstsein geschaffen haben. Die Einbettung site-übergreifender Inhalte, die ein Profiling einer IP-Adresse machen und diese mit Nutzungen zusammenführen, die eine temporäre persönliche Zuordnung der IP-Adresse zu einem identifizierbaren Menschen site-übergreifend möglich machen, ist hingegen etwas ganz anders. Ich sehe es schon kommen, dass irgendwann nicht einmal mehr eine IP-Adresse in eine Logdatei geschrieben werden darf (und dass der Disclaimer einer kleinen Website von Modelleisenbahnhobbyisten einen Umfang von über 200 KiB bekommt, um die Anvergewaltsgeier in der Bundesrepublik Abmahnistan zufriedenzustellen), aber die Reklamewirtschaft über das Listenprivileg riesige Datenbanken mit Profilen von Menschen anlegen darf. Und irgendwelche »Wohltäter« von Läden wie der »Digitalen Gesellschaft« schmeißen sich zusammen mit der classe politique vor jeder Kamera in die Haltung des ganz großen Bürgerrechtlers, weil sie Datenschutz durchgesetzt haben. So weit, dass kaum noch eine Privatperson in der BRD (oder gleich in der gesamten EU, da gibts dann auch nicht so viel »demokratische« Kontrolle) eine ganz normale Website betreiben kann, ohne damit gegen geltendes Recht zu verstoßen.
Ach!
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Damit hätte ja nun wirklich keiner rechnen können, dass diese ganzen, inflationär in die Supermärkte geschwemmten »Bio-Eier« falsch deklarierte, ganz gewöhnliche Hennenfoltereier sein könnten. Seit es so viele Leute gibt, denen hochwertige tierische Nahrungsmittel nicht mehr genug sind, so wegen der armen Tiere und so – ich wollte, sie wären Menschen gegenüber ähnlich mitfühlend, denn dann wäre Hartz IV nämlich niemals durchsetzbar gewesen – und seit diese Leute gern zum Stillmachen ihrer fressenden Psyche den neuökokatholischen Ablass bezahlen, indem sie teurere Produkte kaufen, wenn nur irgendein Bullshit-Siegel mit »Natur«, »Bio« oder »Öko« draufgestempelt ist, seitdem läuft der auch der profitable Beschiss damit. Und zwar vermutlich ohne einen einzigen Tag Unterbrechung…