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Nachtwächter
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Nachtwächter
Contentindustrie des Tages: Hey, ihr Verleger, vielleicht hättet ihr euch mal über verÄppels Geschäftsmodell im Klaren sein sollen, bevor ihr die eiPädds zum neuen Messias für euer Gewerbe erklärt. Aber schon lustig, dass ausgerechnet ihr, die ihr euch immer über den freien Zugang zu euren Produkten beklagt (unter der tollen Rabulistik von der »Kostenloskultur«) auf einmal einen »freien Zugang« zum eiPädd haben wollt.
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Sacht mal, ihr da bei Heise, ist noch alles knusper bei euch?
Aha, ich verstehe. Der so genannte »ePerso« ist also unsicher, weil er auf den »verseuchten PC« angewiesen ist, wo es so böse Keylogger und allerlei Malware gibt. Und wenn er mit dem Händi zusammenarbeitet, gibt es das Problem nicht, weil so ein »Smartphone« ja kein bisschen anfällig ist? So meint jedenfalls euer Teaser-Schreiberling, und das reizt schön oben auf eurer Startseite das Zwerchfell. Es gibt ja überhaupt keine Malware auf diesen Händis, bei denen man nur noch peripher ans Telefonieren denkt, nicht? Ich finde gerade den Link nicht wieder, aber vor noch gar nicht so langer Zeit habe ich von einem ganzen Botnetz aus Händis gelesen. Es ist auch völlig undenkbar, dass es gezielte Malware-Programmierungen für Händis geben wird, um an die für Kriminelle sehr lukrative Möglichkeit zu kommen, mit der Identität eines anderen Menschen Geschäfte machen zu können, nicht? Nee, das werden die viel zu schwierig finden, da denken die gar nicht mal drüber nach. Weil so ein Händi ja so unglaublich viel sicherer als jeder PC ist. Der dann auch gleich mal als »verseucht« deklariert wird, platt und pauschal – zugegeben, für einen gewissen und viel zu großen Teil der Windows-Installationen stimmts ja auch, und diese Bloatware namens AusweisApp (guter Kandidat für einen maximal bescheuerten denglischen Mischmasch-Namen) läuft zurzeit gar nicht auf anderen, von ihrer Architektur her weniger anfälligen PC-Betriebssystemen. Einmal ganz abgesehen von den billigen Kartenlesern, die so massenhaft unters Volk gebracht wurden und die gleich mit der ausbeutbaren Designschwäche daher kommen, kein PIN-Pädd zu haben, so dass die über die PC-Tastatur eingegebene PIN schon mit ganz normalen Trojanern mitgelesen werden kann. Und dieser Seuche des PC steht das blütenreine Händi gegenüber, vollends sicher.
Ich weiß ja nicht, ob euer Teaser-Schreiberling gerade einen kleinen Hirnausfall hatte, oder ob der gewohnheitsmäßig jede Presseerklärung unkritisch abtippt. Von der normalen Drecksjournaille erwarte ich ja schon gar nichts anderes mehr, aber dass Heise bei einem fachlichen Thema so ins Klo greift, das überrascht mich denn doch.
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Was ist das denn schon wieder für eine Hirnfick-Aktion: »Ich verspreche, niemals illegal einen Film herunterzuladen, gäbe es eine legale Alternative, die folgenden Kriterien entspricht […]« – nun, bei mir sähe ein derartiges Versprechen etwas anders aus. Ich kann versprechen, dass ich niemals illegal einen Film herunterladen werde und auch niemals legal meine Sinne mit diesem Input kitzeln werde, so lange ich beim Vorbeigehen an aktuellen Kinoplakaten eine Mischung aus Langeweile und Übelkeit verspüre und so lange ich immer wieder einmal ein paar Jahre nach der ersten Vermarktung der Filme irgendwo bemerke, dass »modernes« Kino vor allem bedeutet, Inhaltsleere und absurde Handlung mit überreich dargebotenen Effekten zu verwürzen. Im Gegensatz zur Übelschrift bei Golem handelt es sich beim Kopieren der meisten Machwerke nicht um ein »stehlen« (idiotisches Propagandawort schlechthin, Kopieren ist ein fundamental anderer Vorgang als Entwenden), sondern um ein Aufsammeln von Müll, der davon leider nicht weniger wird. Nee, da mach ich mir lieber meinen eigenen Film…
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Kurz verlinkt: […] die Illusion einer Meinungsvielfalt in den Medien
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Eigentor des Tages: »Man könnte daraus schließen, dass es sich […] bei Bild.de nicht um ein ›attraktives Premiumangebot‹ handelt« – nun, diesem Schluss würde ich auch zustimmen.
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Wie sagte es Mathias Döpfner doch so schön vor etwa neun Monaten: »Jeder Verleger der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, um zu beten und Steve Jobs dafür zu danken, dass er die Verlagsbranche rettet […] Das iPad bringt das, auf das wir alle gewartet haben« – offenbar hat der dieser Döpfner die Rechnung ohne die Leser gemacht. Inzwischen werden ja eiPädd- und eiFohn-Leser der Online-Bild so deutlich auf die kostenpflichtige Äpp hingewiesen, wie manche das Näschen ihres Hundes in einen unerwünscht abgesetzten Haufen Scheiße stubsen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Leseinteressierten aus lauter Begeisterung dafür, dank verÄppel auf einmal für etwas bezahlen zu müssen, was andernorts kostenlos erhältlich ist, auf die Idee kommen, die Online-Bild zu abonnieren. Nein, die Zahlen des vierten Quartales 2010 sehen… ähm… bescheiden aus. Ganze 785 Abonnenten für die Bild-Äpp hat diese tolle Idee Döpfners hervorgebracht, und bei den anderen Produkten aus dem Axel-Cäsar-Springer-Verlag sieht es noch trister aus. Tja, Döpfner, dein »heilbringender anbetungswürdiger Erlöser« scheint das zu fordern, was bislang noch alle heilbringenden, anbetungswürdigen Erlöser von ihren Anhängern gefordert haben: Geduld, Geduld, Geduld… bis da nichts mehr ist, was sich gedulden könnte.
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Ach, Verleger, ist verÄppel mit seinen überteuerten Enteignungen und Technikverhinderungen in Form von Äpps, Pädds und Fohns auf einmal doch nicht mehr der Heiland, als den ihr ihn monatelang tintenklecksend und druckerschwärzend gefeiert habt? Schon seltsam, wenn es ums olle Web geht, in dem alles erst einmal kostenlos zugänglich ist, nennt ihr das einen »Geburtsfehler«, und wenn eine Firma alternative Dienste anbietet, um daran zu verdienen, ists auch nicht gut für euch. Die sollen euch schließlich am besten aus lauter reiner Nächstenliebe dienen und ihre eigenen Interessen hintanstellen, weil ihr eben so tolle Verleger seid. Macht nur so weiter! Vor dem Aussterben ist das Ansterben gesetzt.
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Großartige Idee des Jahres: Geld dafür kassieren, dass Kinder singen. Vom ganz normalen Irrsinn des so genannten »geistigen Eigentums« wird jede Satire abgehängt.
Nachtrag: Hier noch der Link ins Blog der GEMA zum Thema. Dieser Reim ist urheberrechtlich geschützt und deutlich innovativer als der Reim von Herz auf Schmerz – seit Konrad von Würzburg hats ja doch nichts Neues mehr in deutscher Sprache gegeben…
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Wer das Geld kriegt, wenn man bei einem Benefiz-Konzert Eintritt zahlt? Na (zum Teil) natürlich die GEMA, und zwar selbst dann, wenn gar keine Musik aufgeführt wird, die von einem von der GEMA vertretenen Künstler stammt.
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