Die hl. röm.-kath. Nächstenliebe des Tages: Der Arzt habe eine Schallplatte aufgelegt, um die Schreie der Jungen zu übertönen.
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Nachtwächter
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Oh, wieder kein Emetikum in der Tasche? Na gut, dann eben das hier als mild aber durchschlagend wirkender Ersatzstoff: Von der Kampagne der Musikindustrie ›Raubkopierer sind Verbrecher‹ direkt zur Referatsleiterin für Urheberrecht in der Generaldirektion für den Binnenmarkt in der EU-Kommission.
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Obdachlos? Das hält doch die GEZ nicht vom Kassieren ab. Da habe ich doch gleich noch mehr Verständnis für diese Tatort-Autoren, die von diesem Drecksladen bezahlt werden, aber rumjammern, als wäre ihre Existenz ernsthaft gefährdet.
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Schaut euch doch mal bitte kurz an, wieviel Geld die Autoren (also die eigentlichen Urheber) dafür bekommen, dass der hannöversche Madensack-Verlag jetzt auf paid content setzt. Wer vom Schreiben lebt, sollte allerdings eine Speitüte bereit halten.
Das ist die Branche, die ein Leistungsschutzrecht dafür haben will, dass sie die Texte anderer Menschen kopiert. Bäh!
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Nachtwächter
Das ist ja nicht so, dass die Deutsche Bischofskonferenz verdrängen würde, dass es sexuellen Kindesmissbrauch in der hl. röm.-kath. Bigotterie gibt. Nein, die haben sogar
ein moraltümelndes Feigenblatteinen Missbrauchsbeauftragten. -
Nachtwächter
Katholische Nächstenliebe in Höchstform: Es wäre doch zu schade, wenn die ganzen Jungen, die von Kirchenangehörigen genotzüchtigt wurden, jetzt wegen dieser Erfahrung schwul würden. Da ginge ja das ganze Seelenheil flöten. Nein, so etwas kann ein gläubiger Katholik niemals zulassen, solche Jungen werden einfach kastriert. Aus Liebe.
Mann, was bin ich froh, dass ich nach deren Lehre für immer in der Hölle brenne. Da begegnete man wenigstens nicht solchen bigotten Arschlöchern, falls deren geistloser Glaube doch wider Erwarten der Realität entspräche.
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Noch eine ganz tolle Idee, die auf der CeBIT von einem ganz tollen niedersächsischen Innenminister präsentiert wurde: Lasst uns doch in die Betriebssysteme so einen Scanner einbauen, der von jeder Bild- oder Videodatei einen Hash bildet und den mit einer Liste von Hashes bekannter Kinderpornografie vergleicht, um den Zugriff zu blockieren.
Großes innenpolitisches Bullshit-Kino! Über den technischen Schwachsinn will ich gar nicht erst reden, der fängt damit an, dass ständig rechenaufwändig Hashes gebildet werden müssen, was auf die Performance geht und hört noch nicht damit auf, dass sich der Hashwert ändert, wenn man nur ein einziges Pixelchen in einem Foto oder einem Einzelbild des Videos ändert, so dass sich mit Leichtigkeit aus jedem einzelnen Bild oder Video eine schier unbegrenzte Menge »neuen« Materiales erstellen lässt, das immer noch eine gute Wichsvorlage für entsprechend gestrickte Menschen abgibt. Das mit der Performance ist der Grund dafür, dass Microsoft sich hüten wird, eine derartige Idiotenidee in seine Betriebssysteme zu verbauen; da hilft auch alle Anfrage von technischen Analphabeten aus den Innenministerien der Bundesrepublik nicht weiter. Wer einen Eindruck davon bekommen will, wieviel Aufwand zur Berechnung des Hashes anfällt, kann ja mal sha512sum auf ein beliebiges Video von nur wenigen Minuten Länge loslassen. Da muss sich der Rechner aber erstmal von der Anforderung erholen…
Viel schimmer finde ich daran etwas ganz anderes. Den von Politikern postulierten »Markt« für pornografische Darstellungen des sexuellen Kindesmissbrauches (mich kotzt schon die Zusammenfassung »Kinderpornografie« an) gibt es gar nicht. Er könnte aber durch diese Maßnahme entstehen. Bestehendes Bild- und Videomaterial wird ja durch Schünemanns feuchte Träume vom überwachenden Agenten im Computer »entwertet«, weil es unbrauchbar gemacht wird – so dass auf einmal Bedarf an »abgeleiteten Werken« mit anderem Hashwert entsteht. Nicht jeder Mensch weiß, dass die fast unsichtbare Veränderung des Farbwertes eines einzigen Pixels dazu führt, dass das Verfahren ausgehebelt wird. Innerhalb der organisierten Internet-Kriminalität gibt es aber ganz gewiss Leute, die das wissen und die auch wissen, dass man mit relativ trivialen Skripten (die im Wesentlichen ImageMagick mit ein paar Optionen aufrufen) eine schier unbegrenzte Menge an neuem Material erstellen kann, das von diesem Verfahren nicht erkannt wird. Dieses lässt sich – wenn die Liste mit den zu blockierenden Hashes gepflegt wird – auch leicht für jeden Download on demand erstellen. Und an Interessierte verkaufen. Auf einmal geht ein neues, großes Geschäft mit pornografischen Darstellungen sexuell missbrauchter Kinder, die für jeden zahlenden Downloader einzeln angepasst werden, während die in gewissen Mengen umlaufenden Wichsbildchen nicht mehr verwendbar sind. Was sich da hinter dem Bullshit-Wort von der »White IT« verbirgt, ist ein kommendes kriminelles Geschäftsmodell für die Anbieter pornografischer Darstellungen sexuell missbrauchter Kinder. Und der technisch offenbar von jeder Kompetenz unbeleckte und offenbar jeden Berater mit einem Minimum an Fachkenntnissen aus seinem Einflussbereich verbannende Hardliner Schünemann stellt sich vorne hin und rührt die Werbetrommel dafür, dass dieses Geschäftsmodell Realität wird. Und das ist einfach nur zum Kotzen.
Ob ich wohl noch den Tag erleben werde, an dem der Letzte kapiert hat, dass es für menschliche und psychologische Probleme keine rein technischen Lösungen gibt?
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Ach was, Vorratsdatenspeicherung geht für manche Großkopferte aus einer Polizeigewerkschaft nicht weit genug, die fordern dann gleich dazu auf, auf Vorrat zu überwachen. Dass sich so einer wie Herr Wendt hinstellen kann und Polizeibeamte dazu auffordern kann, in der BRD geltendes Recht zu brechen, ohne dass es irgendeine Konsequenz für ihn haben wird… ach! Wenn es die DDR noch gäbe, würde ich ihn einfach hier sagen, dass er doch nach drüben gehen soll, wenn ihm der rechtliche Rahmen der BRD nicht gefällt.
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Wieder kein wirksames Brechmittel im Haus? Da hilft die EU mit tollen polizeilichen Vorstellungen von einem sauberen und gesunden Internet. Was für ein Jammer für solche Bestrebungen, dass sich im Moment immer noch Dienstleister weigern, einfach eigenmächtig und nach Gutsherrenart legale Inhalte ohne Gerichtsbeschluss zu entfernen oder entgegen jeder Idee vom Datenschutz Infos an die polizeistaatliche Obrigkeit zu geben, einfach nur, weil sie informell darum gebeten werden.
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Fratzenbuch des Tages: Facebook erstellt Listen von Leuten, die mit einer bestimmten E-Mail-Adresse eines Nichtnutzers in Verbindung stehen. Daran gelangt das Portal über Einladungen, die an diesen Nichtnutzer gesendet wurden. Deaktiviert dieser die Sammlung nicht in der E-Mail, so versteht Facebook das als Zustimmung. Verstehe, wenn ich in eine dieser Spams vom Fratzenbuch nicht reinklicke, um damit dem Spammer Fratzenbuch mitzuteilen, dass die Spam ankommt und gelesen wird, dann wird das vom Fratzenbuch als mein »Einverständnis« interpretiert, dass die mal eben ein bisschen data mining betreiben dürfen und ihre Schlüsse daraus ziehen dürfen, was für Leute diese Mailadresse in ihrem Händi-Adressbuch haben – das sich das Fratzenbuch auch eher ein bisschen heimlich von den Wischofonen rüberzieht. Gehts noch? Aber die Krönung der Unverschämtheiten und Lügen ist immer noch dieser Klopfer: Hinsichtlich der Daten, auf die die iOs- und Android-Apps zugreifen können, zeigten sich die Vertreter von Facebook unsicher. Man gestand aber ein, dass möglicherweise doch mehr Daten als nur der Name, die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer übertragen worden seien. Und, so weiter, möglicherweise seien sie aber nicht gespeichert worden. Oder auf Deutsch übersetzt: Wir sammeln zwar systematisch und planvoll Daten, aber wir wissen gar nichts darüber, weil jede Aussage, die wir dazu machen könnten, einfach nur noch dreist, kalt und unverschämt klänge. Was für ein Laden von Arschlöchern!
Nachtrag: Der Artikel war so voller Dreistheiten, dass ich die dümmste Lüge völlig übersehen habe: Zur Gesichtserkennung […] die Anzahl der Nutzer, die die Funktion deaktiviert haben, sei aber unbekannt. Für wie dumm hält das Fratzenbuch die Menschen eigentlich? Hallo? »SELECT COUNT(*) FROM users WHERE flag_gesicht = ’N’«? Jederzeit lässt sich das ermitteln, und zwar mit einem lächerlich geringen Aufwand. Ich würde diese Flags ja als INTEGER ablegen, damit ich schön jeden Tag eine handliche Query drüberlaufen lassen kann, die mit den üblichen Aggregatsfunktionen genauen Aufschluss darüber liefert, wie häufig bestimmte Features abgeschaltet werden. Und dann würde ich, wenn ich so ein arschlochhafter Scheißladen wies Fratzenbuch wäre, regelmäßig die Benutzerführung so umgestalten, dass die Möglichkeit zum Abschalten gewisser Features gar nicht mehr gefunden wird. Dabei entsteht dann so ein Moloch wie die jetzigen »Einstellungen zum Datenschutz« beim Fratzenbuch, die kein Mensch mehr durchsteigt und in denen kaum jemand schnell findet, was er sucht. Mit Absicht. Von wegen, die wissen gar nichts darüber. Bäh, ist der Laden ein Brechmittel!
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Nachtwächter
Ach ja, die Vertreter der Contentindustrie haben ja immer so tolle Forderungen nach einer absurden und unverhältnismäßigen Ausweitung des Urheberrechts, und wer Content macht und damit der Menschen Sinne zustanzt, hat mit seiner Lobbyarbeit auch immer wieder Erfolg. Auf der anderen Seite sind »Qualitätsmedien« gar nicht zimperlich, wenn es darum geht, sich einfach und natürlich ungefragt und unvergütet übers Clipboard aus dem Internet zu bedienen – und wer davon betroffen ist, muss manchmal sogar noch Geld für die Benutzung eines kostenpflichtigen Zeitungsarchivs hinlegen, um sich die kalte, dreiste Abschreiberei und Vermarktung einmal anzuschauen.