Web-2.0-Schwachfug des Tages: Lass einfach andere für dich denken, zum Beispiel so eine Community, deren Werturteile bei Kaufentscheidungen gewiss eine kleine Beeinflussung nach den Maßgaben der jeweigen Werbepartner erfahren werden! Ist ja ein voll intelligentes System, dieses Hunch, und voll lernfähig. Lernfähiger als die Deppen, die es benutzen. Endlich haben die ollen Orakel ihren technoabergläubischen Widerschein in der Jetztzeit gefunden, natürlich mit ganz viel Blasenblah, Pseudowissenschaft und »Intelligenz«. Wäre ja zu einfach, dass man sich hinsetzt, sich Gedanken macht und das vielleicht persönlich mit jemanden durchspricht, dem man vertrauen kann. Nein, das Treffen von Entscheidungen sollte doch besser an eine beliebig manipulierbare technische Infrastruktur abgegeben werden. Ein tolles Geschäft wird das! Ein tolles Geschäft mit dem maschinell geförderten Schwachsinn! Dumm konsumiert ja auch besser.
Monatsarchiv April 2009
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Nachtwächter
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Und Cheney rechtfertigt sich fast wie ein Großinquisitor, der seinen Hexenhammer zusammen mit der Bibel fest umklammert und zu jedem Einwand sagt: Aber unsere Verhörmethoden haben doch Erfolge gebracht, und schließlich heiligt der Zweck die Mittel.
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Suchbegriff des Tages: »kostenlos pissende frauen« – wie, Frauen nehmen jetzt schon Geld dafür, dass sie sich des Druckes in ihrer Blase entledigen? Wenn ich irgendwo hinpinkele, gibt mir nie einer Geld…
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Was fehlte denn noch in Zensursulas tollem Verfahren zur Durchsetzung einer durch nichts und niemanden kontrollierten Netzzensur in der BRD? Richtig, die Möglichkeit, Zugriffe auf gesperrte Seiten auch noch zu loggen, damit die Ermittler auch so richtig viel ermitteln können. So wird in Zunkunft jeder Klick auf einen Link zu einem kleinen Glücksspiel, das einem auch schon mal »verdächtig« machen kann. Immerhin wird jetzt etwas klarer, warum T-Online gewisse Vorbereitungen getroffen hat. Endlich gibt es auch im Internet den steten, zwingenden Blick des Großen Bruders.
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Nachtwächter
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Endlich eine Form des Widerstandes gegen die rechtsradikale 1.-Mai-Demo, die mir so richtig gefällt:
[via]
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Na? Sachbuch haben wollen?
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Hey, gucke mal, wir sind schon im Wahlkampf. Ich habe heute die ersten »echten« Plakate der SozialParasitären Demagogen (SPD) gesehen, schade, dass ich gerade keine Kamera hatte. Aber die waren schon gute Realsatire. Kein Wunder, dass es Reportern des ehemaligen Nachrichtenmagazins und anderer journalistischer Elaborate manchmal schon ein bisschen schwer fällt, eine echte Satire von der Realsatire zu unterscheiden…
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Nachtwächter
Zeit für das Web Drei Null unter den Bedingungen der Stasi 2.0: Du möchtest ein Video auf YouTube hochladen? Dann gib mal deine Adresse und die Nummer von deinem Personalausweis her. Das ist noch ausbaufähig, zum Beispiel fürs Bloggen, Mailschreiben und Anschauen einer Website. Der Typ, der so etwas vorschlägt, sitzt übrigens schon so gut wie im nächsten Bundestag, also fühlt euch mal wieder so richtig
zervertreten! -
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Waschmaschinen leben länger…
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Au weia. Da fragte mich doch jemand in einem Forum, in dem ich eine isländische Signatur benutze, woher ich den Font mit den komischen Sonderzeichen habe. Der hat wohl noch nie gemerkt, dass es ein paar Zeichen mehr gibt als jene, die über die Tastatur direkt erreichbar sind – auf zeitgemäßen Systemen sogar Unicode. Und er hat wohl auch noch nie gemerkt, dass ich keinen Einfluss darauf habe, in welchem Font eines meiner Postings in einem Forum dargestellt wird. Das Forum ist noch nicht einmal Unicode-fähig, wie ich immer wieder bemerken musste, wenn ich einige Zeichen wie den langen Gedankenstrich verwendet hatte, der mir beim Schreiben so häufig von der Hand geht. Aber das muss ja auch gar nicht Unicode können, denn dem Sprachpurismus der Isländer ist es gedankt, dass diese hübschen Zeichen »ÞþÐð« zum ISO-Zeichensatz für die westlichen Sprachen gehören (ISO 8859-1), und für die Ligatur »æ« muss man gar nicht so weit über den Atlantik schippern, die kennen schon die Dänen, die ja direkt an der Grenze zur BRD ihren kleinen Staat haben. Immer wieder erstaunlich, was ich an geballter technischer Unkenntnis erlebe, wenn ich es mit »normalen« Netznutzern zu tun habe. Aber alle diese »normalen« Netznutzer mit ihrer Unkenntnis selbst der einfachsten und ältesten technischen Grundlagen haben eine sehr genaue »Meinung« (das Wort »Deinung« wäre hier besser, denn sie haben gar keine in ihnen liegende Grundlage dafür, sondern nur die mediale Propaganda) zu den gegenwärtigen politischen Vorstellungen Netzzensur und halten das für eine echt gute Idee, um »die Kinder zu schützen«. Gegen die Desinformation hilft nur Aufklärung, und das kann ein zäher Kampf sein.