Exit des Tages: Berliner Schatzmeister_in Enno Park ist aus der Piratenpartei ausgetreten. Nein, nicht etwa, weil die PiratinnenKon wie eine Parteiveranstaltung finanziert wurde, aber dann als Privatparty ungewidmet wurde, um auf dann-Privatparty jemanden für zu lange Redezeiten auf der Parteiveranstaltung rauszuwerfen und von der Polizei entfernen zu lassen, sondern weil ein Webforum der Piratenpartei für registrierte Nutzer eine Checkbox enthielt, mit der man gegenderte Formen automatisch in Normrechtschreibung zurückverwandeln konnte. Nun, ich_in als Nichtpirat_in und Nichtwähler*in, froh_in darüber_in, mich von den_innen Pirat*innen nicht zum Wählen verleit_innen lassen zu hab_inn_en, wünsch*in viel_in Erfolg_in auf*in der/die/das_in weiter*innen Lebens_innen-Weg*in.
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Exit des Tages: dapd.
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Und wieder ist ein in der BRD gehostetes, lesenswertes Blog ohne weitere Erläuterung geschlossen worden und nicht einmal mehr als Archiv verfügbar. Ob es in diesem Fall eher persönliche Gründe sind, oder ob es eine Reaktion auf die ganz normale Internet-Jurakeulerei in der BRD ist, weiß ich ohne Erläuterung natürlich nicht. Persönliche Gründe führen aber nur selten dazu, dass ein über Jahre geführtes Blog vollständig aus dem Web entfernt wird, ohne dass eine Archivversion zur Verfügung steht. Ich kann sehr gut verstehen, dass niemand, der seine fünf Sinne beisammen hat, in diesem Staat voll offener und politisch würg- und wirkmächtiger Internetfeindlichkeit sein bisschen wirtschaftliche Existenz durch den Betrieb einer Website aufs Spiel setzen möchte.
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Web-Zwo-Nulltod des Tages: Für Schüler hats sich ausgegruschelt!
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Jamendo des Tages: Der Torrent-Tracker ist schon weg.
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Zeit, mal wieder Jam-Endo ein bisschen beim Verrecken zuzuschauen. Denn der Realitätsverlust etlicher User und Musiker dort ist nach wie vor so erstaunlich, dass es nicht weiter erstaunt, dass jemand die Schuld für die seit Jahren unbehobenen technischen Probleme auf der Jamendo-Website bei sich selbst sucht und gleich meint, dass er für die Konfrontation mit dieser Strokelware auch noch Geld bezahlen will, dass er gar nicht übrig hat. Ist schon toll, dass Leute Geld dafür zahlen wollen, damit sie ihre eigenen Inhalte an jemanden geben, der sie dann vermarktet und Geld daran verdient und das auch noch »überzeugend« finden. Hey, Leute, ich sammel auch gute Musik und wenn ihr wollt, verdiene ich sogar Geld damit, aber bitte legt mir immer eine Banknote bei, wenn ihr mir was einsendet.
Immerhin, es gibt eine gute Nachricht. Archive.org hat sich bereit erklärt, einen Jam-Endo-Mirror zu hosten, so dass die ganze Musik gerettet werden könnte, wenn Jam-Endo demnächst den Bach runtergeht. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass Jam-Endo das nicht so schätzen wird, weil es ja gegen das Geschäftsmodell von Jam-Endo geht, wenn die CC-lizenzierte Musik an anderer Stelle so geballt und leidlich durchsuchbar zur Verfügung steht, und deshalb werde ich in dieser Sache erst dann eine gewisse Entspannung spüren, wenn Jam-Endo das ausdrücklich und aktiv mitmacht. Aber dort sucht man ja (nach mehreren Jahren so genannter »Community«) einen Weg, wie man mit der »Community« kommuniziert. Über diese nicht abschaltbare Spam der so genannten »Empfehlungen« jedenfalls nicht.
Wer noch immer dabei ist, kann sich wenigstens freuen, dass die Auszeichnung mit den Schlagwörtern wieder funktioniert. Wenn es überhaupt bemerkt wird, denn offiziell kommuniziert wird so etwas von Seiten Jam-Endos niemals. Ist ja schön, dass man endlich wieder Alben mit der gewünschten Musik finden kann, jetzt müsste man sie nur noch hören können. Vielleicht schafft das ja auch einer von den Herren des rottigen Gestrokels, diese Grundfunktion wieder hinzukriegen. Wäre schon besser, denn kein Investor wird in ein Internet-Projekt investieren wollen, dessen Website hinten und vorne nicht funktioniert – für heiße Luft wirft man kein Geld in Fässer ohne Boden.
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Nachtwächter
Und immer noch schaue ich arme Wurst Jamendo total gern beim Verrecken zu. Immerhin bin ich jetzt vom Schwinger der Nazikeule [Seite 13, unten in dieser lokalen Kopie] zur Wurst geworden, das ist sogar mir sympathischer…
Und angesichts des schaurigen Liedes vom Tod, das von Seiten Jamendos erklingt, kann es mich auch nicht besonders treffen.
Selbst jene Künstler auf und Nutzer von Jamendo, die den Untergang noch einmal mit einer Petition reißen wollten [lokale Kopie, falls die Website demnächst verschwindet], sind inzwischen angesichts der immer unübersehbareren Wirklichkeit ein bisschen desilluisioniert. Nicht nur, dass diese Petition »nicht auf ein bestimmtes Ziel zugeschnitten« ist und sich deshalb auch an niemanden richtet – hey, Leute, versuchts doch gleich mit Beten! – es ist auch so, dass nach acht Tagen verschiedener Aktionen von Nutzern und Künstlern immer noch kein offizielles Statement von Jamendo gekommen ist und dass selbst der Engagierteste bemerken muss, wie scheißegal die »Community« für Jamendo wirklich ist. Wenn man vielleicht einmal von der Möglichkeit absieht, aus diesen Menschen noch ein bisschen Geld rauszupressen. Tröstlich, dass die Idiotie 2.0 manchmal noch zur Ernüchterung 0.95beta führt, denn das ist ein echter Fortschritt. Übrigens geht jeder Enttäuschung eine Täuschung voraus…
Wie üblich, funktioniert die Technik mal wieder nicht, was ein wirklich tolles Signal an möglicherweise interessierte Investoren ist. Denn für einen technischen Schrotthaufen gibt man doch gern Geld aus, vor allem im Internet. Na ja, und die Alben lädt man im Moment auch öfter einmal nicht bei Jamendo herunter, sondern bei obskuren Diensten, weil das wenigstens funktioniert. So kann man sich schon einmal an ein Leben nach Jamendo gewöhnen. Und das sollte man schnell, denn lange kann es nicht mehr dauern.
Stirb, Jamendo, stirb!
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Nachtwächter
Na, könnt ihr euch noch daran erinnern, was mich damals dazu bewogen hat, meine Musik selbst zu hosten? Warum sie auf einmal nicht mehr bei Jamendo (bewusst nicht verlinkt) verfügbar war? Wer ein etwas treuerer Leser meines gekritzelten Geschreibes ist, der erinnert sich jetzt vielleicht düster, dass ich mich ganz fürchterlich über die »LayerAds« aufgeregt habe, über eine Gewaltreklame (zu allem Überfluss für so widerwärtiges Zeug wie McKotzreiz, Leberkleister etc.), die sich noch über die eigentlichen Inhalte gelegt hat und damit auch völlig klar gemacht hat, dass die eigentlichen Inhalte nur eine Funktion haben sollten, nämlich die Menschen zur Zumutung der Reklame zu locken; dass sie kein Wert an sich sind, sondern nur ein Mittel zum Zweck. (Und ja, unaufdringliche Werbung hätte ich ertragen, ohne sie deshalb schon als tragbar zu empfinden.) Eine Werbeform, die geeignet ist, die dortigen Inhalte so richtig zu entwerten. Es ist jetzt über ein Jahr her, dass ich alle meine Alben bei Jamendo (bewusst nicht verlinkt) gelöscht habe und anschließend auch noch feststellen durfte, dass meine recht neutral formulierte Klarstellung über die Gründe dieser Löschung auf meiner dortigen Künstlerseite einfach wegzensiert wurde, dass also Leute vor einem »Künstlerprofil« ohne veröffentlichte Musik mit einem dazu total unpassenden Text gestellt wurden. Ich habe das damals schon mit den recht bitteren Worten kommentiert »Jamendo ist tot, hat es nur selbst noch nicht so richtig bemerkt« – bei den so geschaffenen Bedingungen mit einer Werbeform, die man sonst nur von Warez- und Pr0n-Sites kennt und einem für den deutschsprachigen Teil zuständigen Moderator, der sich so richtig die Brust aufgerissen haben, um eine fürchterliche geschäftliche Kälte in die Welt zu entlassen, war mir völlig klar, dass mittelfristig kaum noch Musik mit einem erträglichen Maß an Tiefgang und Schönwert auf dieser verrotteten Plattform (die übrigens einmal bemerkenswert gut begonnen hatte) verbleiben wird. In einer persönlich nicht besonders leichten Zeit, ganz kurz, nachdem ich mit der Brechstange in fünf Tagen Klausur mein Album »Schwarzer Nasser Schmerz« fertig gestellt hatte, weil ich nicht glaubte, dass ich noch lange dieses ekle Leben weiterlebe, hatte ich wegen diesem Scheißdreck ein erhebliches Maß an Arbeit, und zwischendurch war meine Musik für mehrere Wochen gar nicht mehr im Internet verfügbar.
Nun, ich muss sagen, dass ich auf diesen Hintergrund meiner Erfahrungen die Meldung vom möglicherweise unmittelbar bevorstehenden geschäftlichen Ende Jamendos mit einer gewissen Genugtuung lese. Und dass ich gelernt habe, mich niemals wieder von einem derartigen Anbieter in einer Sache, die mir persönlich wichtig ist, abhängig zu machen, denn es geht auch ohne. Das einzige, was ich jetzt wirklich vermisse, sind meine Fans französischer Zunge, die mich sogar noch dazu motiviert hatten, diese für mich sehr schwierige und mir gar nicht liegende Sprache zu erlernen. Aber davon abgesehen: Nicht weiter schade drum, um dieses verrottete Jamendo. Möge es für immer im digitalen Orkus verschwinden! Ich glaube kaum, dass noch jemand Geld in eine Künstlerplattform investieren will, die etliche Künstler so richtig gründlich vertrieben hat – zumal es mit dem »Web Zwo Null« und den tollen Geschäftshalluzinationen inzwischen auch so richtig zur Neige geht. Da hilft es auch nicht, wenn proklamiert wird, dass die Website »Umsätze« macht – das sagt noch nichts über Profit.
[Ich hab hier gerade eine rottige Internetleitung und komme hier auch nicht so bequem weg, deshalb hab ich auch keine Lust, den fälligen Boo zu verfassen. Kann das mal jemand anders für mich erledigen?]
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Nachtwächter
Marktaussteiger (so kann man das doch mal im Neusprech nennen, wenn man den allgemeinen Downturn [der natürlich kein Abschwung, sondern ein Aufschwung mit umgekehrtem Vorzeichen ist] verschleiern will) des Tages: Die Netzeitung. Ob allerdings eine Nachnutzung der Website als allgemeiner News-Aggregator jemanden ziehen wird?
Nachtrag: FINAL!