Wenn von Gewalt an Kindern oder von sexuellem Kindesmissbrauch gesprochen wird, denn denkt die classe politique in erster Linie ans Internet, das unbedingt zensiert und bejugendschutzt werden muss (heute beschlossen); der Spiegel-Leser denkt momentan in erster Linie an die Kirche – aber scheinbar denkt niemand an die Schule. [Dank an G.T. für den Hinweis]
Tagesarchiv 25. März 2010
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Nachtwächter
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Ganz miese Nachricht für die Gothics in Hannover: Das Schwarze Hannover v2 ist ziemlich offline. Jetzt werden einige von denen bestimmt glauben, dass das Internet abgeschaltet wurde…
Nachtrag: Scheint wieder da zu sein, aber es steht eindeutig unter Beschuss. Mal schauen, ob die Macher dieses Forums ihre Probleme in den Griff bekommen.
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Und denn ist da noch die Gruselmeldung des Tages: Homosexualität unter Soldaten verursacht Massaker. [Und noch ein Danke an Mira]
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Realsatire des Tages: Der Word Ninja und der Master of Textverarbeitung [Danke, Mira]
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Hey, da fragt sich die Contentindustrie, über welche Kanäle sie noch Reklame in die Welt schleudern kann und damit Geld machen kann. Anzeigenkunden von DerWesten können jetzt auch Werbung bei Twitter buchen. Das Portal der WAZ Mediengruppe testet damit, ob diese Werbeform angenommen wird. Ja, testet mal schön – ihr stoßt gerade die Entwicklung von Adblockern für Twitter-Clients an. Und um die zu umgehen, müsst ihr irgendwann genau so einen Zeichensalat wie die Spammer produzieren. Und wenn ihr das tut, denn belegt ihr damit vor der ganzen Welt, dass Werbung und Spam zwei verschiedene Ausformungen des gleichen verkackten Prinzips sind.
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SPD wahlkämpft in NRW und erinnert an die Waschmittelwerbung aus den Siebziger Jahren…
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Und immer an die Kinder denken und ihnen in klarer Weise mitteilen, auf was es im Leben ankommt (YouTube-Link): Wir müssen den Schwanz immer sauber halten. Ich lecke ihn dir mal ab. [Danke, E.F.]
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Elendes Gezwitscher des Tages: Die Linkspartei twittert in den NRW-Wahlkampf hinein, dass es nur so kracht. 67 Abonnenten warten nun seit vier Monaten auf Neuigkeiten aus der Partei. Kommt aber nix mehr. Wahrscheinlich haben die noch keine Twitter-Anwendung für den Robotron PC 1715 gefunden. (Jetzt bitte nichts gegen die Robotron-Computer…) Vielleicht hätte denen mal vorher jemand sagen sollen, dass es mit der Einrichtung eines Twitter-Accounts noch nicht getan ist und das man da auch manchmal etwas reinpusten sollte, wenn sie es nicht schon selbst wissen. Na ja, was von irgendwelchen Internet-Wahlkämpfen zu halten ist, das ist ja schon gesagt…
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Oh, die Sonne scheint lustig und albern zu machen, obwohl die Zustände ja gar nicht so lustig sind. Beim Mitternachtshacking wird mal eben der Internet-, Hacking- und EDV-Bullshit der Journaille in richtiges Deutsch übersetzt.
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Oh, ich hätte nicht gedacht, dass ich heute noch einmal so lachen muss, aber dann bin ich kurz zu Fefes Blog gegangen und las das hier: »[…] hier gehen tatsächlich ein paar Mails und Tweets von Studenten ein, die mir vorwerfen, ich habe von Software-Engineering keine Ahnung« – bitte unbedingt bei Fefe weiterlesen, vor allem, wenn man so ein modernitätsbesoffener »software engineer« ist. (Der Bezug ist Fefes frischer Java-Rant.)
Ich hätte ja manchmal Lust, ein Buch zu schreiben. Titel: Die Software-Engineering-Lüge – vom ersten UML-Entwurf direkt ins Scheitern. Mit vielen Geschichten aus der Praxis. Aber immer, wenn ich an gewisse Projekte zurückdenke, wächst in mir so ein fressender Kopfschmerz. Man sollte die Wahl der Entwicklungsumgebung, der geeigneten Programmiersprache und der Vorgehensweise bei der Implementation lieber einmal jemanden überlassen, der sich damit auskennt, und nicht einem Kaufmann oder einem frischen Uni-Absolventen mit nur wenig realer Projekterfahrung. Denn wird es vielleicht auch nicht doppelt so zeitaufwändig und fünfmal so teuer wie geplant. Ich schriebe einem Klempner schließlich auch nicht vor, wie er zu arbeiten hat und welche Werkstoffe er benutzen soll, sondern verließe mich auf sein Wissen und seine Erfahrung. Das hat in der Regel den Vorteil, dass die Scheiße nicht auf dem Wasser im Wohnzimmer schwimmt. Aber wenn es um Software geht, denn wird sehr oft ganz anders vorgegangen, und was habe ich nicht schon alles für Dreck gemacht, als ich so einen Dreck halt noch gemacht habe. Ha, und »Wiederverwenbarkeit von Code«, dass ich nicht lache. Wenn sich nicht jemand hinsetzt, der den Code dokumentiert und dafür sorgt, dass diese Dokumentation in gut durchsuchbarer Form zur Verfügung steht und auch benutzt wird, denn ist der meiste geschriebene Code ein Einwegprodukt. Und fürs Dokumentieren und das Aufbereiten der Dokumentation hat wirklich niemand das Geld übrig, das kann man ja (in der Regel) nicht verkaufen, scheißegal, wird das Rad eben immer wieder neu erfunden. Das ist die Wahrheit, egal, in welcher Sprache man von irgendeiner Firma coden lässt. Alles andere ist einfach nur Blah und Gottträumerei von irgendwelchen »Engineers«, bei denen man froh darüber sein sollte, dass diese Leute keine Brücken und Hochhäuser entwerfen – sonst gäbe es nämlich immer wieder fürchterliche Katastrophenmeldungen in den Nachrichten.
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Hat Guhgell doch dazu aufgefordert, Staaten, die das Internet zensieren, keine Entwicklungshilfe mehr zu geben. Tolle Idee! Die BRD betrifft es schließlich nicht, die kriegt keine Entwicklungshilfe mehr. Und wieso sehe ich bei YouTube – gehört ja Guhgell – immer wieder diesen hübschen Hinweis, dass irgendein Video in meinem tollen Staat nicht zur Verfügung steht? Aber das ist wohl etwas völlig anderes…
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Nachtwächter
Überraschung des Tages: Wenn sich die Stiftung Warentest mal dieses ganze »Web Zwo Null«-Geraffel anschaut, stellt sie fest, dass der Datenschutz mangelhaft ist und das die Nutzer praktisch enteignet werden.