Was die CeBIT trotz in letzter Zeit gießkannenartig im Vorfeld verteilter Freikarten nicht mehr schafft, das schafft das hannöversche Schützenfest: Eine Million Besucher. Die wichtigsten Unterschiede zur CeBIT in Kürze: Die Technik funktioniert, mischt aber meist den Magen durch, die verkleideten Leute reden wie normale Menschen und nicht wie eine inkompetente Bullshit-Kanone aus der IT-Reklame, der brutzelnde Duft aus zweiundvierzig internationalen Pfannen macht das Gedrängel zum allsinnlichen Erlebnis und es stürzt niemals ein Rechner ab. Aber dafür – dank einiger Meter Lüttjer Lagen – der eine oder andere Mensch.
Tagesarchiv 10. Juli 2011
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Wir kriegen sie zurück, die Infrastruktur zum Sperren gewisser Teile des Internet, die gewiss schon nach kurzer Zeit auf allerlei Gebiete ausgeweitet wird. Diesmal gehts um die ganz pösen Glücksspiele im Internet. Warum die so pöse sind? Na, weil etliche Leute lieber zu besseren Quoten im Internet zocken als ihre Deppensteuer beim staatlichen Lotto abzudrücken. Also Leute: Das mit dem Glücksspiel ist pöse, das wird euch verboten. Wenn ihr trotzdem noch irgendwie im Netz zocken wollt, pumpt euch lieber so 20 bis 30tausend Euro und handelt online an der Börse, am besten mit Pfennigpapieren, wo es die dicksten Möglichkeiten zum ganz schnellen Geld aus technischen Kursschwankungen gibt. Das ist nämlich nicht pöse. Das ist gut. Wo kämen wir auch hin, wenn die Börse als pöse durchginge. Das wäre ja fast schon… ähm… Kommunismus.
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Nachtwächter
Hartz IV des Tages: Hartz-IV-Empfänger mit chronischen Krankheiten, die eine angepasste Ernährung erfordern (sagen wir mal: Diabetes), bekommen den damit verbundenen Mehrbedarf in der Regel nicht mehr erstattet. Das spart schließlich Kosten bei den ARGEn. Ist ja auch kein Geld mehr übrig, nachdem man es in Milliardenpaketen den Bankstern in den Arsch gepustet hat und zur Verschleierung von Rettungsschirmen und Griechenlandhilfe spricht. Außer vielleicht für ein paar Kriegseinsätze der Bundeswehr am äußersten Rand des Grundgesetzes. Ach, was red ich…
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Nachtwächter
Gnihihi… »Wenn ein Männerspiel schlecht ist, sagt der Kommentator immer: ›Ein grottenschlechter Kick. Fußball zum Abgewöhnen.‹ Wenn aber ein Frauenspiel unterirdisch schlecht ist, äußert sich der Kommentator immer so: ›Es ist wirklich erstaunlich, welche Fortschritte der Frauenfußball in den letzten Jahren gemacht hat.‹« – aber nein doch, hier gibts keinen neuen Sexismus unter der Flagge des etablierten Feminismus. Und schon gar nicht in Presse und Rundfunk. Die sind ja sowieso frei. Man spürt nur »überall die Angst, etwas Falsches zu sagen«. Aber eben nur in Bezug auf Frauen.
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Bei WordPress.com, wo in einem gewaltigen Usability-Test immer ein bisschen mit den Benutzerschnittstellen der kommenden WordPress-Versionen herumexperimentiert wird, sehe ich gerade, dass die Fonts im Backend wohl nicht nur bei mir ein gewisses ästhetisches Missfallen erregt haben. Die Arial ist dort im Dashboard weg, und stattdessen sehe ich den in meinem Browser eingstellten serifenlosen Font als Fallback für Helvetica Neue. Ich schätze mal, dass sich das bis zur nächsten WordPress-Version noch ändern wird.
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Suchbegriff des Tages: »ubuntu unity reparieren« – versuchs einfach mit »sudo apt-get xubuntu-desktop« und freu dich beim Arbeiten mit dem XFCE, dass ein Desktop auch performant, schnell und verständlich sein kann, ohne dafür einige 100 MB Speicherplatz zu knabbern und einen mit ärgerlichen Fehlern und Unstimmigkeiten zu nerven. Aber dafür kriegst du nicht so viel Zucker in die Augen gestreut…
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Kurz verlinkt: Brief einer Mutter an Frau Koch-Mehrin… [via]
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Schade, dass die Reklamelügen zum Thema Klima jetzt nicht mehr im Klima-Lügendetektor bloßgestellt werden. (Hey, ihr da bei Greenpeace, überlegts euch doch bitte nochmal. Ich weiß: So etwas ist nicht so medienwirksam und spektakulär wie eine tolle Aktion, aber… psst!… es ist viel nachhaltiger.)