Kotzmittel des Tages: Während alle den flackernden Schlandball in der Glotze anbrüllen und den Kopf damit so schön leer machen, versucht die Contentindustrie die deutsche Sprache zu monopolisieren: »[…] nicht nur Teile des Presseerzeugnisses wie einzelne Beiträge, Vorspänne, Bilder und Grafiken geschützt werden. Schutzwürdig sind beispielsweise auch Überschriften, Sätze, Satzteile etc.« – jaou! Mit solchen »Schutzrechten« bekommt man es hin, dass jede Äußerung in gewöhnlicher deutscher Sprache ein juristisch riskanter Akt wird. Da hat sich diese Bande mal so richtig die Maske von der Fratze gerissen und klar gemacht, wofür sie als »freie Presse« so steht.
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Nachtwächter
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Verb des Tages: »hegemannen« – ich hegemanne, du hegemannst, ich hegemannte, ich habe gehegemannt (noch umstritten, auch ich habe hegemannt im Umlauf), auch üblich ist die Redeweise »den Hegemann machen« geworden, zumindest auf Zwitscher – mehr dazu im Sprachlog…
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Unter den vielen Bullshit-Formulierungen, die ich nicht mehr ertragen kann, gehört das auch von kritischen Bloggern aus dem Sprachgebrauch der Politik und Journaille übernommene Wort vom »Heer der Arbeitslosen« oder in neuerer Zeit auch vom »Heer der hilfebedürftigen Personen« – diese Menschen sind mitnichten ein Heer und leider auch nicht wie ein solches organisiert, so dass sie koordiniert für ihre Interessen und ihr verdammtes Lebensrecht einstehen könnten, sie sind vielmehr ein Haufen atomisierter, marginalisierter Menschen in oft schrecklicher persönlicher Verzweiflung. Bitte, werte Blogger in Deutschland, denkt ein bisschen nach, bevor ihr die Hirnfick-Sprache aus Politik und Journaille so unreflektiert übernehmt. Den Opfern des gegenwärtigen gesellschaftlichen Prozesses wird wahrlich schon genug sprachliche Verachtung entgegen gebracht.
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Nachtwächter
Na, wer hat denn noch einen ›kleinen‹ Vorteil von dem recht ungenießbaren Propagandapflug rund um die »globale Erwärmung« und dem komischen politischen Aktionismus, unter diesem Vorwand einen Derivat-Markt für Verschmutzungsrechte zu etablieren. Na, die Börsenzocker natürlich! Scheingeschäfte mit Klimazertifikaten haben in mehreren europäischen Ländern Steuerverluste von 5 Mrd. Euro verursacht. Betroffen sind Großbritannien, Frankreich, Dänemark, die Niederlande, Spanien und Deutschland. Übrigens empfinde ich jetzt schon das Wort »Klimahandel« als einen Kandidaten fürs Unwort des Jahres, es ist genau so eine sprachliche Wahnarroganz wie im Wort »Weltraumbehörde«.
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Eine unbedingt empfehlenswerte Lektüre für Menschen in Linden (und für Menschen, die sich für Linden interessieren), die den so genannten »Lindenspiegel« bislang für ein ganz brauchbares Blättchen gehalten haben: Ich kotze in die Zeitung.
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Ein schönes, kurzes Fundstück: Fünf Methoden der Manipulation durch Sprache – genau richtig für alle, die nicht eines der dicken und erschöpfenden Bücher lesen wollen, aber dennoch eine Einsicht benötigen, in welcher Weise die Gehirne gebeizt werden. [via]
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Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »gesetztliche vorschriften beim schlachten« – nun, das ist etwas kompliziert. Das Schlachten von Viechern hat »artgerecht« zu sein, denn schließlich liegt es ja in der Art von Tieren, dass sie geschlachtet und gegessen werden. Das Schlachten von Politikern und anderen Sprachfickern, die sich solche Wörter ausdenken, ist hingegen gesetzlich verboten und wird »Mord« genannt.
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Nachtwächter
Ganz schnell verlinkt und trotz seiner Länge zum Lesen empfohlen: Demokratie und Alltag über den Faschismus, seine Sprache, seine Phrasen, seine Intoleranz und über die auffällige Neuerstehung aller seiner Muster im totalitären Gesundheitswahn.
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Nachtwächter
Ein Knick in der Pupille stellt manchmal die Wahrheit her. Da lese ich »UN-Menschrechtsrat«, aber der Knick in der Pupille macht daraus einen »Unmenschenrechtsrat«.
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Mira
Wenn ich anfange deine Fehler zusehen, kann ich Sprache auch Therapieren.