Lobenswert, wenn auch für mich völlig uninteressant, weil ich keinen Menschen beim Rennen zuschaue: Die taz verpixelt die Werbung bei Sportfotografien.
Monatsarchiv August 2011
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Ach, Golem, da titelst du ja schön und merkwürdig passend: »Google+ wird zum Spielplatz«. Genau das richtige für unmündige Kinder und andere unreife Menschen.
Hey Guhgell, und gleich nochmal die kindische Reklamenummer mit der »geschlossenen Beta«, die nur ein »enger Kreis von Menschen« erstmal testet. Die letzte Anwendung dieses tollen Werbetricks ist ja erst ein paar Wochen her, das haben doch alle über lauter Pluseinsen und Teilen wieder vergessen. Wetten, dass es schon morgen oder übermorgen für jeden – ja, selbst für jemanden wie mich, der mit davon begeisterten Leuten keinerlei Umgang hat – ohne besondere Mühe binnen einer Viertelstunde möglich sein würde, einen »Invite« dafür zu bekommen. Und doch funktioniert dieser Hirnficktrick noch einmal. Und vermutlich noch einmal und danach noch einmal. Oder noch ein paar hundertmal.
Und alle fühlen sich total privilegiert, weil sie zusammen mit ein paar zehn bis hundert Millionen anderer Menschen bei einem »geschlossenen Betatest« mitmachen »dürfen«. Und dann bloggen wieder alle darüber, um die (f)rohe Kunde nach außen zu tragen. Hey, Leute, ihr habt echt alle die datenmäßige Nacktheit, die ihr euch jeden Tag mit eurer Idiotie verdient! Fresst einfach Scheiße! Das machen viele Milliarden Fliegen jeden Tag, es kann nicht falsch sein.
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Nachtwächter
»Zudem prüft die Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC), ob Google in den Suchergebnissen eigene Dienste bevorzugt« – na, gebt doch einfach mal den (nach Möglichkeit seltenen) Namen eines Menschen ein, der ein Profil bei Guhgell Doppelplusgut hat, und schaut, wie der noch vor viel aussagekräftigeren persönlichen Homepages gelistet wird. Die Frage, ob Guhgell seine eigenen Dienste in der angeblich neutralen Websuche bevorzugt, ist wirklich sehr einfach zu klären.
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Das fehlt wirklich noch: Guhgell Doppelplusgut Pr0n…
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Kleines Zwitscherchen zum Mitlachen: Da gibt es also einen neues Twitter-Analyse-Tool, das dir hilft, zu entscheiden, wem du beim Zwitscherding folgen sollst. Genau das Richtige für alle, die… ähm… ihre kommunikativen Bedürfnisse längst in Algorithmen externer Dienstleister ausgelagert haben. Wie, solche Leute gibts beim Zwitscherdingens nicht, es hat sich doch jeder seine Timeline zusammengestellt? Weit gefehlt, der Mashable-Bericht über diese ausgelagerte Seelen- und Gehirnmasse kam einem DDoS gleich, so sind die
LemmingeInteressierten da hingerannt. Um bei der Metapher der zwitschernden Wesen zu bleiben: Es scheint ein Fall von Schwarmbildung zu sein. Mir kommt allerdings noch eine ganz andere Assoziation, wenn jemand die Verantwortung für sein Tun und Lassen immer mehr ans Kollektiv abgibt. -
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Leiche des Tages: Der PC. Also los, vergesst die technisch und ergonomisch reifen Geräte, schmeißt sie am besten auf den wachsenden Müllberg und kauft euch stattdessen tablets und so genannte smart phones zum Begrabbeln, denn das ist jetzt die treibende Kraft des computing! Sagt einer von IBM, einer Firma mit dem ganz sicheren Zukunftsblick… na, wenn so einer das sagt… [via]
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Waffen exportieren, ist eine Sache von Amateuren. Man kann doch auch ganze Fabriken exportieren. Damit auch immer Nachschub für gewisse Staaten da ist, mit dem sie die Menschen besser behandeln können. Wegen der Stabilität und so…
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Ich sags ja immer: Hartz-IV-Empfänger, die irgendwelche »Spiele« spielen, bei denen man Geld gewinnen kann, sind bescheuert. Ist doch klar, dass ein eventueller Gewinn als Einkommen angerechnet wird und vom Hungerhartzgeld abgezogen wird. Das gilt übrigens auch fürs Lottozocken… und es heißt noch lange nicht, dass man seine Einsätze zurückbekommen könnte. Es ist einfach dumm wie ein Schuss ins Knie. (Und genau das gleiche galt früher übrigens für Sozialhilfeempfänger, bei denen ich mich oft mit dem Wort von der »Deppensteuer Lotto« unbeliebt gemacht habe…)
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1987 gab es ja eine gewisse Störung der »Volkszählung« durch allerlei Formen des Protestes. Inzwischen haben wir 2011, und es ist gar nicht mehr nötig, die »Volkszählung« zu stören, schließlich wird ja eine im Auftrag der BRD erstellte Software verwendet, und die ist von sich aus gestört genug.
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Schon interessant, wie der Spiegel vier Tage vor dem Bau der Berliner Mauer klang…
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Suchbegriff des Tages: »gopher lynx« – ja, Lynx ist der letzte »moderne« Browser, der das Gopher-Protokoll beherrscht.
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»Videoüberwachung ist eine saubere Art der Herrschaftsausübung, sie ist allgegenwärtig, kostengünstig und durch Mauern vom Beobachtungsgegenstand getrennt. Sie ist der Virtualität unseres Zeitalters mit seinen Drohneneinsätzen, computergesicherten Börsenbewegungen und Hackerkriegen angemessen. Sie vermittelt ein Gefühl der technischen Überlegenheit, solange es keiner auf die Probe stellt. Sie verschafft dem Besitzer das beruhigende Gefühl, mit weniger Mitteln mehr Kontrollleistung zu bekommen, die sozialen Veränderungen besser zu beherrschen, und vermutlich ist es auch kein Zufall, dass die Menge der CCTVs ansteigt, je weiter die sozialen Schichten auseinander treiben.« – Don Alphonso im FAZ-Blog »Deus ex machina«