Bwahahaha! Sind doch ein paar Einbrecher in ein Microsoft-Forschungszentrum eingebrochen und haben ein bisschen was geklaut – aber nichts von Microsoft, sondern nur dort herumliegende Äppel-Produkte. Nicht einmal Verbrecher wollen diese Surface-Wischopädds mit ihrem kacheligen Memory-Desktop.
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Nachtwächter
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Heute mal eine Frage an alle Programmierer mit einem bisschen Web-Erfahrung: Was kostet eigentlich eine im Internet verfügbare, von Lesern durchsuchbare Liste staatlich finanzierter Äpps in der Programmierung? Ratet mal!
Hmm. Eine SQL-Tabelle mit den Äpps. Wenn man es ganz gut macht, zu jeder Äpp noch eine Versionstabelle mit 1:n-Beziehung zur Äpp-Tabelle, ist aber vermutlich für diesen Zweck gar nicht nötig, weil ja niemand Interesse an veralteten Äpps haben wird. Aber gut, machen wir auch noch, weil es ist ja dummes Geld, also das Geld anderer Leute, das von Beamten ausgegeben wird – und denen kann man immer Archivfunktionen als etwas Wichtiges verkaufen, die wissen halt auch nicht, was ein Backup oder ein SQL-Dump ist. Dann brauchen wir ein Backend für die Datenpflege. Mit Anmeldemöglichkeit, also eine weitere Tabelle für Benutzer (mit einem Feld für die Berechtigungen). In einem Anfall vorbildlichen Designs gibt man den Äpps noch eine Kategorisierung mit Stammdaten aus einer weiteren Tabelle. Macht vier Tabellchen. Und ein Backend mit den Modulen Anmeldung, Abmeldung, Neueingabe, Suche, Neue Version anlegen, Äpp löschen. Stammdatenpflege. Eventuell müssen wir eine bestehende Liste von Äpps noch importieren, diese wird behördentypisch in Excel vorliegen, also werden wir die aus Excel als CSV exportieren und dieses CSV mit einem kleinen Perlskript in unsere Datenbank schaufeln. Schließlich brauchen wir noch ein ansprechendes Webfrontend für die Nutzer (gern auch mit einem bisschen AJAX, man ist ja modern) und eine Dokumentation, die geschrieben werden muss.
Hmm! Lassen wir den Webkram unseren langsamsten PHP-Developer in unverschämten dreißig Tagen schreiben (in Wirklichkeit machts der Praktikant oder Azubi, der ein paar Groschen dafür bekommt und sich das Geld für seinen Lebensunterhalt vom Jobcenter holt) und nehmen dafür hundert Euro pro Stunde, das macht 24.000 Euro. Das Design der Website macht unser Designexperte in zehn Tagen (in Wirklichkeit… ach, hatte ich schon), kommen noch mal 8.000 Euro drauf. Für die Analyse und das Datenbankdesign nehmen wir nochmal zehn unverschämte Tage zu 8.000 Euro, und schließlich noch ein Benutzerhandbuch für die Behördenmitarbeiter zu ebenfalls 8.000 Euro – dann haben wir dem Staat für eine an sich beinahe triviale Programmierung fast 50.000 Euro leichtverdientes Geld abgenommen. Gut, dass staatliches Geld so dumm ist, dass man dermaßen hohe Preise nehmen kann…
Das ist doch eine solide Rechnung, die ziemlich genau den üblichen Zuständen entspricht.
Nein, ist sie nicht! Die Entwicklung einer derartigen Anwendung durch Fraunhofer hat die Lächerlichkeit von rd. 260.000 Euro gekostet, und dazu kommen natürlich noch nicht weiter absehbare Folgekosten. Da sind eure Steuergelder bei der Arbeit!
Wie es bei Projekten aussieht, die ich nicht mehr einfach so in ein paar Minuten erfassen kann, kann ich mir jetzt immerhin vorstellen.
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Nachtwächter
Liebe Werber! Tut das! Ihr habt eingesehen, dass im Zeitalter gut funktionierender Adblocker immer weniger Geschäft mit euren Lügen und Manipulationsversuchen zu machen ist, und ihr habt die Lösung™ gefunden: Native Ads, die sich in keiner Weise mehr von den erwünschten Inhalten unterscheiden, nur eben darin, dass sie der Hirnfick der Reklame sind. Hervorragend! Zieht das durch! Sorgt dafür, dass nur noch so im Internet geworben wird, weil ist ja viral und wird nicht geblockt, sondern rezipiert! Und nach diesem Erfolg werbt auch so im Print! Wenn es erst einmal völlig normal geworden ist, dass alles, was nach redaktionellem Content aussieht, auch eine Reklame sein kann, die nicht für die Leser, sondern wegen des dafür erhaltenen Judaslohnes veröffentlicht wird, dann wird das nämlich dazu führen, dass sehr viel mehr Menschen sehr viel kritischer lesen, was ihnen im Netze, in der Glotze und auf bestempelten Bäumen präsentiert wird, dass sie sich angewöhnen, immer zu hinterfragen, wer von dieser Mitteilung einen Nutzen haben könnte. (Natürlich nicht alle und nicht einmal die meisten, denn es gibt ja genug Opfer von euch Werbern; Hirnentfremdete, die Cocacola-Schlürfen und Äppel-Wischen mit Glück verwechseln – bis zur psychologisch perfide programmierten post buying frustration, die sie anschließend nach dem nächsten Tinnef hetzen lässt.) Und wenn sie erstmal kritisch genug lesen, werden sie schnell feststellen, dass es eure »Native Ads« schon lange gibt, ja, dass es sie schon vor dem Internet gab und dass sie auch noch Geld dafür ausgegeben haben. Ihnen wird auffallen, dass die ganzen Presseerklärungen von irgendwelchen Unternehmungen, die den »redaktionellen« Teil der Dreckspresse gefüllt haben und weiterhin füllen, nichts anderes sind als die Reklame, die dann die Websites der Dreckspresse füllt. Werber, ihr seid auf dem richtigen Weg! Gebt der Contentindustrie den Gnadenstoß und sorgt dafür, dass sich der »Journalismus« seiner Pathos-Feigenblätter entledigt und splitternackt als das entlarvt, was er immer schon war: Das bezahlte Schreiben für den Nutzen einer vermögenden und besitzenden Gesellschaftsklasse, dessen Funktion nichts mit Bildung oder unabhängiger Information zu tun hatte und hat, sondern einzig und allein der weitgehenden Entpolitisierung der Gesellschaft zur Besitzstandswahrung dieser besitzenden Klasse dient. Danke, liebe Werber! (Und ich hätte nie geglaubt, dass ich mich bei so einer Fäkalmade wie einem Werber mal aufrecht bedanken könnte…)
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Der Herr Schüttelwert hat Visionen und geht leider nicht zum Arzt damit: Ubuntu-Wischofone sollen den Desktop-Computer ersetzen. Na, so sieht sein Unity-Desktop auf Ubuntu aber auch aus.
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Oh, wie gruselig! Ich habe das Inflations-Gespenst gesehen!
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Paid-Content-Fail des Tages: Tatsächlich berichten Nutzer, dass Adblock Plus schon reicht, um unbeschränkt freien Zugang zur ›Braunschweiger Zeitung‹ zu haben… da ist es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis AdBlocker nach ausgiebiger Lobbyarbeit der Verlagsmaden im Reichstag zu den ganz pösen und grimminellen Häckertuhls gerechnet werden, die zu benutzen bei hohen Strafen verboten ist.
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Nachtwächter
Neoliberale des Tages: Menschen, die Inhalte unter freien oder doch wenigstens internetfreundlichen Lizenzen veröffentlichen. Ich habe ja schon viel Übles über mich gehört, vom Tiernamen über derbe Bezeichnungen des Rektums bis hin zum Nazivorwurf, aber dass mich jemand für das, was ich tue, »neoliberal« nennt, dafür bedurfte es der bizarren Weltsicht einer Mitgliedin in der ehemaligen Alternativpartei »Die Grünen«.
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Es ist eine Ente! Nachträge lesen!
Tolles Geschenk des Tages: Adobe verschenkt CS2. Vermutlich, damit man nicht mehr so lange in der Piratenbucht nach diesen alten Versionen suchen muss…
Okay, mit modernen Betriebssystemen gibt es Probleme mit CS2. Zumindest Photoshop und InDesign – beides Hammersoftware – sollten aber gut in einer virtuellen Maschine laufen, und ein olles XP oder 2000 liegt doch immer irgendwo in Reichweite. Aber nicht an zugeteilten Ressourcen sparen, das ist Bloatware vom Feinsten! Im Moment ist die Download-Seite für Adobes CS2 übrigens nicht mehr verfügbar. Das scheine also nicht nur ich für ein großartiges Angebot zu halten…
Wichtiger Nachtrag: Dass Adobe die Software verschenkt, ist nach einem bisschen weiterer Lektüre gar nicht mehr so sicher, wie Heise Online das formuliert hat. Das ist vielleicht auch der wirkliche Grund, warum die Download-Seite gerade unten ist.
Und noch ein Nachtrag: Von ein paar kleinen Nickligkeiten in der Darstellung der Adobe-typischen GUI abgesehen, scheint CS2 unter Wine auf Debian Squeeze 32bit zu laufen, so dass sich Linuxer den unhandlichen Schritt sparen können, in einer virtuellen Maschine ein Windohs XP aufzusetzen, für das sie noch eine Lizenz übrig haben. Dies natürlich vorbehaltlich der rechtlichen Unsicherheit, die ich im letzten Nachtrag habe anklingen lassen, und ich habe mit der Testinstallation natürlich so schnell nichts gemacht und mir nur InDesign und Photoshop angeschaut.
Vermutlich letzter Nachtrag: Wenn ich diese Mitteilung eines Adobe-Mitarbeiters im Adobe-Forum richtig deute, wird CS2 keineswgs verschenkt. Es wird lediglich eine Version zum Download angeboten, die keine Online-Aktivierung über Adobes Server mehr benötigt, damit Käufer älterer Versionen weiterhin ihr CS2 installieren können. Mit dem Download einer Software und eines Schlüssels allein wird zumindest meiner Meinung nach keine Lizenz zur Nutzung erworben, und was Heise Online da gemeldet hat, dürfte somit eine Ente sein. Einen Hinweis auf die »Geschenkaktion« Adobes habe ich auf der Adobe-Website nicht gefunden, und niemand glaube, dass Adobe eine solche Geste nicht zur Werbung nutzen würde. Es scheint sich also nur um Missverständnisse und Weitergabe missverstandener Infos zu handeln, natürlich auch im Falle des ursprünglichen Blahs hier. Wenn jemand einen authentischen Hinweis findet, dass Adobe wirklich eine acht Jahre alte, aber immer noch großartige Software verschenken will, bitte hier in die Kommentare. Ein authentischer Hinweis kommt zweifelsfrei von Adobe selbst, nicht aus der Journaille. Ein bisschen schade ist es schon, ich werde gleich die WINE-Version vom CS2 plattmachen – gut, dass ich für Tests immer ein eigenes
WINEPREFIX
benutze und nurrm -rf
auf das Verzeichnis loslassen muss…Praktisch offizielles Adobe-Dementi im Adobe-Forum:
You have heard wrong! Adobe is absolutely not providing free copies of CS2!
[…] You are only legally entitled to download and install with that serial number if you have a valid license to the product!
Ein gewisser Herr Schabowski soll das damals mit der Ausreisemöglichkeit ja auch nur falsch auf der Pressekonferenz kommuniziert haben… aber diese Einsicht hat im Nachhinein nichts mehr genutzt.
Ich glaube, für Adobe bleibt da im Nachhinein nur noch eines: Lächelnd über diesen Epic Fail hinweggehen, nicht zeigen, dass es in Wirklichkeit ein bisschen weh tut und sich als großzügig erweisen, indem eine offizielle Duldung der Nutzung (meinethalben mit Einschränkungen der Marke »nicht-kommerziell«, »privat« oder sonstwas) ausgesprochen wird. Das könnte sogar fürs Geschäft gut werden. Alles andere macht jetzt eher einen miesen Eindruck und bringt außerdem gar nichts. Aber die PR-Leute von Adobe werden jetzt wohl auch schon verschiedene Optionen besprechen und demnächst eine Entscheidung verkünden…
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Wenn demnächst ein paar Gestalten aus der classe politique zum Schein ein bisschen aufschreien, was Kabel Deutschland sich hier gegenüber ARD und ZDF für eine Erpressernummer herausnimmt: Wenn es sich nicht um kabelgebundenen Rundfunk, sondern um Internet handelt, sind derartige Verweigerungen der gleichberechtigten Signaldurchleitungen zurzeit völlig normal, und Menschen, die Netzneutralität fordern (schließlich ist ein Datenpaket ein Datenpaket) sind der gleichen classe politique bislang ziemlich scheißegal. So merkt auch mal Mitmensch Doofglotz an einer für ihn wichtigen Analogie, was es mit so einem abstrakten Begriff auf sich hat – und kann vielleicht verstehen, dass die Eigenmächtigkeit von Zugangsprovidern (die »Internet« versprechen, aber fröhlichen Filter- und Bandbreitenbeschränkungszoo liefern) gewisser Schranken bedarf.
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Die Tracking-Idee des Tages hat Disney: Geben wir den Besuchern in unserer synthetischen Wahnwelt »Disneyworld« doch einfach Armbänder mit RFID-Chip, um besseres Profiling machen zu können.
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»Don’t be evil« ist das neue »Fuck you« – da baut Meikrosoft mal einen standardkonformen Browser, und Guhgell muss gleich seine Internetmarktmacht ausspielen und diesen Browser aussperren, fast wie damals Meikrosoft mit seiner »Komponente des Betriebssystems« namens Internet Explorer. Muss man jetzt schon einen Proxy dazwischensetzen, der den User-Agent ändert, wenn man mit einem IE 10 unter der »Modern UI« von Windohs Acht einen Guhgell-Dienst nutzen will oder muss? Was für eine gnadenlose Idiotie, Guhgell!
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