Körperverletzung 2.0: Wenn man in seine Vuvuzela nicht zu so einem Brüllballspiel trötet, sondern zum Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung des Bundespräsidenten: Gegen die Störer werde nun unter anderem wegen Körperverletzung ermittelt…
Monatsarchiv März 2012
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Ist denn wirklich jemand überrascht, dass Polizeien und Geheimdienste bei Zwitscherchen und Fratzenbuch emsig mitlesen? Mich überrascht das gar nicht. Mit weniger Aufwand kann man doch gar nicht an die ganzen Personen, ihre Verbindungen und oft sogar ihre Pläne kommen, und die Auswertung der Datenflut lässt sich bequem vom Computer miterledigen. Ist halt nur mistig, wenn mal eine scherzhafte Formulierung von einem staatlich besoldeten Gedankenkontrolleur gelesen wird, der den Witz nicht versteht.
-
Nachtwächter
Brüller des Tages: Das Satiremagazin Titanic tritt auf seine unnahmliche Weise für das Leistungsschutzrecht ein…
-
Nachtwächter
Es gibt ja immer noch Leute, die glauben, dass es in Deutschland ein besonders starkes Lebensmittelrecht gäbe und dass man hier nicht jedes Gift als Leckerli verkaufen kann. Ist aber gar nicht so. Coca-Cola enthält einen Farbstoff, der eventuell Krebs macht und muss deshalb für die USA seine Rezeptur ändern – aber das heißt ja noch lange nicht, dass man in der BRD nicht weiter das potenzielle Krebsgift verkaufen kann. Denn hier ist das Zeugs völlig unbedenklich.
-
Nachtwächter
Wenn ich lese, wie, in welchem Ton und mit welchen Hirnfick-Formulierungen das ZDF bei Fefe anfragt, weiß ich echt nicht mehr, ob ich lachen oder kotzen will. Aber wenigstens ist jetzt mal klar, auf welche Weise das Zweite Deutsche Fiasko den tollen Content für seine »Dokumentationen« gewinnt und warum gewisse Stimmen darin komplett unhörbar bleiben.
-
Nachtwächter
Ein Lob der Südwest-Presse zum besten Wort zu Herrn Wulff: Würden andere Missstände mit dieser journalistischen Inbrunst verfolgt, sähe es besser aus um die Zukunft des Landes.
-
Nachtwächter
Wie die Junge Union Mitglieder wirbt? Mit Bier und leichtbekeideten knackigen Mädchen. Die Selbstbezeichnung »I’m sexy and JU know it« könnte sich kein Satiriker besser ausdenken.
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Noch eine ganz tolle Idee, die auf der CeBIT von einem ganz tollen niedersächsischen Innenminister präsentiert wurde: Lasst uns doch in die Betriebssysteme so einen Scanner einbauen, der von jeder Bild- oder Videodatei einen Hash bildet und den mit einer Liste von Hashes bekannter Kinderpornografie vergleicht, um den Zugriff zu blockieren.
Großes innenpolitisches Bullshit-Kino! Über den technischen Schwachsinn will ich gar nicht erst reden, der fängt damit an, dass ständig rechenaufwändig Hashes gebildet werden müssen, was auf die Performance geht und hört noch nicht damit auf, dass sich der Hashwert ändert, wenn man nur ein einziges Pixelchen in einem Foto oder einem Einzelbild des Videos ändert, so dass sich mit Leichtigkeit aus jedem einzelnen Bild oder Video eine schier unbegrenzte Menge »neuen« Materiales erstellen lässt, das immer noch eine gute Wichsvorlage für entsprechend gestrickte Menschen abgibt. Das mit der Performance ist der Grund dafür, dass Microsoft sich hüten wird, eine derartige Idiotenidee in seine Betriebssysteme zu verbauen; da hilft auch alle Anfrage von technischen Analphabeten aus den Innenministerien der Bundesrepublik nicht weiter. Wer einen Eindruck davon bekommen will, wieviel Aufwand zur Berechnung des Hashes anfällt, kann ja mal sha512sum auf ein beliebiges Video von nur wenigen Minuten Länge loslassen. Da muss sich der Rechner aber erstmal von der Anforderung erholen…
Viel schimmer finde ich daran etwas ganz anderes. Den von Politikern postulierten »Markt« für pornografische Darstellungen des sexuellen Kindesmissbrauches (mich kotzt schon die Zusammenfassung »Kinderpornografie« an) gibt es gar nicht. Er könnte aber durch diese Maßnahme entstehen. Bestehendes Bild- und Videomaterial wird ja durch Schünemanns feuchte Träume vom überwachenden Agenten im Computer »entwertet«, weil es unbrauchbar gemacht wird – so dass auf einmal Bedarf an »abgeleiteten Werken« mit anderem Hashwert entsteht. Nicht jeder Mensch weiß, dass die fast unsichtbare Veränderung des Farbwertes eines einzigen Pixels dazu führt, dass das Verfahren ausgehebelt wird. Innerhalb der organisierten Internet-Kriminalität gibt es aber ganz gewiss Leute, die das wissen und die auch wissen, dass man mit relativ trivialen Skripten (die im Wesentlichen ImageMagick mit ein paar Optionen aufrufen) eine schier unbegrenzte Menge an neuem Material erstellen kann, das von diesem Verfahren nicht erkannt wird. Dieses lässt sich – wenn die Liste mit den zu blockierenden Hashes gepflegt wird – auch leicht für jeden Download on demand erstellen. Und an Interessierte verkaufen. Auf einmal geht ein neues, großes Geschäft mit pornografischen Darstellungen sexuell missbrauchter Kinder, die für jeden zahlenden Downloader einzeln angepasst werden, während die in gewissen Mengen umlaufenden Wichsbildchen nicht mehr verwendbar sind. Was sich da hinter dem Bullshit-Wort von der »White IT« verbirgt, ist ein kommendes kriminelles Geschäftsmodell für die Anbieter pornografischer Darstellungen sexuell missbrauchter Kinder. Und der technisch offenbar von jeder Kompetenz unbeleckte und offenbar jeden Berater mit einem Minimum an Fachkenntnissen aus seinem Einflussbereich verbannende Hardliner Schünemann stellt sich vorne hin und rührt die Werbetrommel dafür, dass dieses Geschäftsmodell Realität wird. Und das ist einfach nur zum Kotzen.
Ob ich wohl noch den Tag erleben werde, an dem der Letzte kapiert hat, dass es für menschliche und psychologische Probleme keine rein technischen Lösungen gibt?
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Auch die hannöversche Polizei erweist sich immer wieder einmal als charmant und fördert die Zivilcourage, etwa, indem sie Menschen, die sich um einen Verletzten kümmern, Platzverweise erteilt.
Übrigens: Danke HAZ, für deine Bezahlschranke. Ich warte gespannt darauf, ob sich das als erfolgreiches Modell erweist – allerdings fehlt mir ein bisschen der Glaube daran. Aber hey, jeder hat ein Recht auf sein eigenes Scheitern, warum sollte ihr das eurige nicht in Anspruch nehmen. Direkte Links gibt es von mir bis auf Weiteres nicht mehr.
-
Nachtwächter
Oh toll, da ist ein neues Schlangenöl-Bullshit-IT-Siegel pünktlich zur CeBIT eingeführt worden, dass sich demnächst wohl viele Unternehmen werbeträchtig hinkleben werden: »IT Security Made in Germany«. Wofür man das »Gütezeichen« bekommt? Im Wesentlichen für ein paar unüberprüfte Versprechungen und einen Firmensitz in Deutschland. Da bekommt man doch sofort ganz großes und blindes Vertrauen!