Überwachungstechnik ist ja so etwas hübsches, da zoomt man doch gleich mal ran und macht eine Aufnahme, damit man besser rubbeln kann, wenn eine Kundin ein kurzes Röckchen trägt.
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Nachtwächter
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Die so genannte Vorratsdatenspeicherung wurde ja einmal eingeführt, weil damit schwere Straftaten… ja, was eigentlich? Verhindern? Wohl kaum. Aufklären? Na ja, manchmal vielleicht. Aber wenn man die ganzen Daten erstmal hat, meint der Europäische Gerichtshof, dann kann man sie ja auch gegen die pösen Filesharer-Terroristen und MP3-Kinderficker nutzen. Damit ist klar, dass in Zukunft für relative Bagatelldelikte die gesammelten Überwachungsdaten benutzt werden können.
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Frau Leutheusser-Doppelname von der FDP hat sich offenbar daran gestört, dass sie in ihrem ganzen Laden in den letzten Monaten einen viel zu guten Eindruck hinterlassen hat. Ihr MinisteriumDas Innenministerium unter Minister Hans-Peter Friedrich will jetzt die totale und verdachtsunabhängige Überwachung des gesamten Internet und aller Telefonnetze in der BRD. Um Ordnungswidrigkeiten, Beleidigungen und Fälle von Filesharing aufklären zu können. Und natürlich zur »Gefahrenabwehr«. Und für die Geheimdienste der BRD. Ohne das rechtsstaatliche Feigenblatt eines Richtervorbehalts. [via Fefe]Korrektur, weil ich Fefes Fehler übernommen habe, denn diese tollen Ideen hat das Innenministerium erbrütet. Inzwischen hat auch Netzpolitik einen Artikel zum Thema.
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Lustig, was für Golem eine Meldung sein kann. Zum Beispiel, dass Menschen im Internet der VR China bei einem Anbieter aus der VR China nur noch unter ihrem Klarnamen auftreten dürfen. Also genau so, wie Guhgell Doppelplusgut und Fratzenbuch es auch von ihren Nutzern verlangen – und zumindest Guhgell fordert bei jeder möglichen Gelegenheit dazu auf, doch bitte mal die Händinummer anzugeben (so zur Sicherheit), und wenn Doppelplusgut ein Name aus völlig willkürlichen Gründen unglaubwürdig vorkommt, dann verlangt Guhgell auch die Zusendung der Kopie eines Ausweisdokumentes. Der Unterschied zwischen der Datensammelei eines Staates wie der VR China und eines großen Wirtschaftsunternehmens wie Guhgell ist nicht qualitativ, sondern quantitativ – es werden schlicht weniger Identifizierungen verlangt und es wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der Menschen schon zutreffende Angaben macht.
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Ist denn wirklich jemand überrascht, dass Polizeien und Geheimdienste bei Zwitscherchen und Fratzenbuch emsig mitlesen? Mich überrascht das gar nicht. Mit weniger Aufwand kann man doch gar nicht an die ganzen Personen, ihre Verbindungen und oft sogar ihre Pläne kommen, und die Auswertung der Datenflut lässt sich bequem vom Computer miterledigen. Ist halt nur mistig, wenn mal eine scherzhafte Formulierung von einem staatlich besoldeten Gedankenkontrolleur gelesen wird, der den Witz nicht versteht.
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Wenn ich lese, wie, in welchem Ton und mit welchen Hirnfick-Formulierungen das ZDF bei Fefe anfragt, weiß ich echt nicht mehr, ob ich lachen oder kotzen will. Aber wenigstens ist jetzt mal klar, auf welche Weise das Zweite Deutsche Fiasko den tollen Content für seine »Dokumentationen« gewinnt und warum gewisse Stimmen darin komplett unhörbar bleiben.
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Ach was, Vorratsdatenspeicherung geht für manche Großkopferte aus einer Polizeigewerkschaft nicht weit genug, die fordern dann gleich dazu auf, auf Vorrat zu überwachen. Dass sich so einer wie Herr Wendt hinstellen kann und Polizeibeamte dazu auffordern kann, in der BRD geltendes Recht zu brechen, ohne dass es irgendeine Konsequenz für ihn haben wird… ach! Wenn es die DDR noch gäbe, würde ich ihn einfach hier sagen, dass er doch nach drüben gehen soll, wenn ihm der rechtliche Rahmen der BRD nicht gefällt.
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Heute ist ja dieser »Safer Internet Day«, so einer dieser idiotischen Tage, an denen jede Menge Bullshit geschwafelt wird, der morgen wieder vergessen ist. Da mag ich mich mit meinen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit in der Internetnutzung auch nicht zurückhalten. Allerdings rede ich über den sicherheitstechnischen Rückschritt in die Neunziger Jahre, der in den Zehner Jahren mit ihrer gut entwickelten Internetkriminalität zusammen mit den ganzen Wischofonen und Wischopädds kommt.
Solange Nutzer von Wischofonen und Wischopädds jeder Anwendung jedes noch so absurde Recht einräumen, ist nämlich noch viel aufzuklären.
Nehmen wir etwa mal die tolle Ändräut-Äpp fürs Fratzenbuch. [Achtung, Link geht auf Guhgells Ändräut-Market!] Die wurde, wenn ich Guhgells Angaben im Market glauben darf, mindestens 100 Millionen Male auf so einer ausgelagerten Hirnmasse installiert. Das heißt, dass mindestens 100 Millionen Mal Leute diesen kurzen Dialog vor der Installation mit einem schnellen »Ok« weggefingert haben, in dem angezeigt wird, welche Rechte sie dieser einen Äpp einräumen. Das beschränkt sich keineswegs auf das Recht, eine Internetverbindung zu nutzen, um mal eben über die API das Fratzenbuch zu bedienen – das wäre ja auch für die Funktion erforderlich.
Ich kann wegen der »genialen« Leistungen der »Webprogrammierer« bei Guhgell leider nicht direkt die Seite mit den eingeforderten Berechtigungen verlinken, wer es selbst sehen möchte, muss schon in der oben verlinkten Seite auf »Berechtigungen« klicken. Was man da zu lesen bekommt, au weia! Das Ding kann Konten (im Ändräut-Sinne, also Guhgell-Konten) hinzufügen, löschen und ihre Passwörter verändern. Es kann selbstständig SMS versenden und damit unter Umständen Kosten über so genannte »Premiumdienste« verursachen, ohne dass das für die Funktion erforderlich scheint. Es kann selbstverständlich jederzeit den Standort bestimmen und somit ein Bewegungstracking durchführen. Es kann SMS und MMS lesen, bearbeiten und löschen – ideal, wenn die SMS-Funktion irgendwann einmal missbraucht werden sollte, um die Spuren zu verwischen. Es kann das gesamte Adressbuch lesen und verändern, so dass wieder einmal klar wird, wie das Fratzenbuch an sein »Adressmaterial« für seine widerwärtigen Spamaktionen und für seine mit falschem Absender versendeten »Einladungen« kommt. [Solche Daten wurden also schon aktiv vom Fratzenbuch für Spammarketing missbraucht, das ist keine theoretische Gefahr.] Es kann auslesen, wer da gerade anruft, und natürlich kann das Scheißding auch das Telefon über seine Seriennummer eindeutig identifizieren. Und als ob das nicht genug wäre, ernennt sich diese Äpp so weitgehend zum heimlichen Systemgott, dass sie Speicherinhalte beliebig verändern und löschen kann (das ist zum Speichern von Anwendungsdaten auf Andräut nicht erforderlich, hierfür gibts eine davon unabhängige Schnittstelle). Und sollte jemand meinen, dass er dieser Äpp Einhalt gebieten kann, indem er einfach auf das Knöpfchen drückt, mit dem er sein Wischofon ins Standby schickt… natürlich kann die Fratzenbuch-Äpp auch den Standby-Modus deaktivieren, um weitermachen zu können.
So lange erwachsene Menschen hundertmillionenfach so eine Dreistigkeit einfach mit einem Hauch leichter Orwellness abnicken und sich gefallen lassen, dass unkontrollierbarer Code fremder Menschen ziemlich uneingeschränkt in ihrer Privatsphäre rummachen darf, so lange ist noch viel aufzuklären. Die Fratzenbuch-Äpp habe ich mir eben nur als ein einziges Beispiel rausgepickt, ich bin mir sicher, dass es da noch einige mehr gibt.
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Aber nein, er hat doch keinen Sex gehabt, um an Informationen zu kommen, pfui, das wäre ja auch… nee, das mit dem Sex hat er nur gemacht, damit nicht auffliegt, dass er ein Polizeispitzel ist.
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Die BRD im Jahre 27 nach Orwell: 1,7 Millionen Handyortungen.
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Gute Nachricht des Tages: Der Europäische Gerichtshof hält es für unrecht, wenn Zugangsprovider den gesamten Datenverkehr ihrer Kunden in einer Totalüberwachung nach Urheberrechtsverletzungen durchscannen. Die schlechte Nachricht, nicht nur für diesen Tag, sondern noch auf lange lange Zeit: Die Contentindustrie hält solche Dystopien hingegen für eine total gute Sache und hat zuvor versucht, so eine anlasslose Totalüberwachung des gesamten Internetverkehrs in Belgien gerichtlich durchzusetzen – wegen des heiligen Geistigen Eigentums natürlich.
Nur, falls noch mal jemand darüber nachdenkt, Tonträger zu kaufen, ins Kino zu gehen oder sowas…