BRD-Polizei des Tages: Kamera aus oder ich schieße! Und demnächst in der Sonntagsrede zur Selbstfeier des Herrschenden und Besitzenden: Die große Errungenschaft der Pressefreiheit.
Schlagwort Journalismus RSS
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Qualitätsjournalismus des Tages: Im Studium hatten wir sehr viele sehr tolle Sachen gemacht. Nur: Mit dem Arbeitsalltag in den meisten Online-Redaktionen hatte das wenig zu tun. Da gab es nur den Content-Drill. Möglichst schnell, möglichst viel Content durchschleusen… und natürlich mies bezahlt. Genau so liest sich das Ergebnis dieser Mühe dann auch. Nein, nicht bei irgendwelchen Kleinstädtischen Veralteten Nachrichten, sondern in der Online-Redaktion der Frankfurter Rundschau.
-
Nachtwächter
Für die werden Podien nicht nach Hirninhalt, sondern allein danach, was zwischen den Beinen baumelt, besetzt… weia, wenns so unter den Qualitätsjournalisten zugeht, dann wundert mich der Schrott, den sie überwiegend auswerfen, kaum noch.
-
Nachtwächter
Sage niemand, dass es keine Journalisten mehr gibt und dass die einzige Bemühung von Zeitungen darin bestünde, ihre Leser zur Abschaltung von Adblockern zu motivieren oder ihnen in Paywalls in die Taschen zu greifen! Es gibt noch welche, die etwa zur gegenwärtigen europäischen Geldkrise folgende Worte finden: Bisher ist es erstaunlich, wie wenig radikale Bewegungen Fuß fassen konnten und wie selten die politische Gewalt geblieben ist. Das schreibt aber keiner aus der BRD oder aus Europa…
-
Nachtwächter
Die »Zeit« hat 2012 ihr Rekordjahr gehabt, so gut haben die noch nie verdient, die Rendite ist gut zweistellig, »sehr kommod« nennt das der Geschäftsführer. Der »Spiegel«-Verlag bedauerte, dass er nur 15 Prozent statt wie im Vorjahr 20 Prozent Umsatzrendite gemacht hat.
Das sind enorme Zahlen. Da wird eine Krise draus gemacht. »Braunschweiger Zeitung« liegt bekanntlich bei 20 Prozent Rendite, eine ganz normale Regionalzeitung. Das sind Renditen, da können andere Unternehmen nur von träumen!
Nur für den Fall, dass noch jemand glaubt, das so genannte »Leistungsschutzrecht« diene irgendwie dazu, dass sich der »Qualitätsjournalismus« mit seinem Minus an Qualität und seinem Plus an Reibach »finanzieren« kann. Der einzige Zweck eines solchen ab dem 1. August zu Gesetz werdenden Unrechts ist es, die Rechtsunsicherheit im Internet der BRD möglichst groß zu machen und möglichst viel Willkür zu ermöglichen. Gruß auch an die idiotischen Astlöcher, die ihre Leser dazu auffordern, die Computersicherheit zu reduzuieren, damits noch mehr Reibach gibt.
-
Nachtwächter
Der »Qualitätsjournalismus« des Tages kocht in der »japanisch-italienischen Fusionsküche« ganz fastfood-mäßig die Emotionen auf: Diese Geschichte, also, ist erzählenswert. Doch in einer Welt, in der alle Medien ihre Leser anschreien und mit Superlativen überhäufen, reicht das nicht…
Aber bitte niemals auf Pressewebsites die Adblocker anschalten, denn davon lebt diese News-Industrie!
-
Nachtwächter
Wie schön, dass die Brigitte bei der Verlosung einen Platz im NSU-Prozess gewonnen hat. Da können wir uns alle auf solche »qualitätsjournalistischen« Artikel zu einem der größten Mordprozesse in der BRD-Geschichte mit viel geheimdienstlichem und polizeilichem Sumpf freuen. Ganz wichtig: Was für Schuhe und Klamotten die Anwältin trägt. Gleich mit Link auf die Modeseiten voller Content, der nach Schleichwerbung riecht. Ich finde, die Bundesregierung sollte in Zukunft auch einfach Journalistenplätze für die Bundespressekonferenz an dreißig Schmierblätter verlosen und auf ihr Glück hoffen.
-
Nachtwächter
Reuters hat gestern den Tod von George Soros gemeldet – oder besser: Den schon fertig im CMS herumliegenden Text mit ein paar Platzhaltern für die Daten, damit auch blitzeschnell die Nachricht gemeldet werden kann, weil es ja wichtig ist, dass so etwas ganz blitzeschnell gemeldet wird. Sonst wird der noch wieder lebendig, wenn man nicht schnell genug den Tod meldet! Hier ist ein Screenshot.
[via]
-
Nachtwächter
Und auch weiterhin leisten Werbeblocker im Browser einen größeren Beitrag zur Sicherheit des Computers als dieses ganze Antivirus-Schlangenöl. Aber klar, dass Heise Online (lebt von eingeblendeter Reklame) sich nicht dazu durchringen kann, die kostenlose und wirksame Abwehr von Malware-verseuchten Reklamebannern zu erwähnen oder gar zu verlinken. Wenn das Geschäft des Journalismus darin liegt, Reklame zu transportieren, ist die Objektivität nämlich im Arsch, wann immer sie der Reklame auch nur ein bisschen im Wege steht. Und wer sich auf solchen Journalismus verlässt und nicht selbst ein bisschen nachdenkt und recherchiert, ist eben verlassen. Bis hin zum geownten Computer, zur manipulierten Online-Kontoführung, zur missbrauchten Identität.
-
Nachtwächter
Das finde ich gut, dass dieser ach so tolle Journalismus in etlichen Bereichen so stumpf und dumm (geworden?) ist, dass man ihn bequem durch Software ersetzen kann und dies auch zunehmend tut. Der industrielle Charakter der Inhalteerstellung für die Contentindustrie wird so erst richtig deutlich. Großartig finde ich zum Beispiel die Beschreibung, wie so ein Sportartikel gebaut wird:
Hier geht es doch um mehr als nur Zahlen. Die Leser wollen die Dramatik des Wettkampfs nacherleben, wollen Spannung, Emotion, Witz […] Nein, die Sportmeldungen entstehen auf die gleiche Weise wie Gewinnerwartungen und Wettervorhersagen. Auch diese Textgeneratoren bestehen aus den Hauptkomponenten Diskursplaner und Oberflächenrealisierer. Der Diskursplaner leitet aus den statistischen Daten zuerst den Charakter des Spiels ab: War ein Team deutlich überlegen, oder waren beide abwechselnd in Führung? Ist das Spiel gekippt? Danach wählt er aus seiner Bibliothek eine geeignete Erzählweise, um es zu beschreiben. Der Oberflächenrealisierer fügt auf dieser Grundlage dann geeignete Textbausteine zu einem Fließtext zusammen.
Da leuchtet mir das mit dem so genannten »Leistungsschutzrecht« gleich noch ein bisschen besser ein.
-
Nachtwächter
BRD-Fernsehjournalismus des Tages: Ähm, unser Beitrag über den Berliner Fluchhafen hat irgendwie das Missfallen des Regierungssprechers erregt. Den machen wir doch gleich mal anders. Das hat aber nichts mit staatlicher Einflussnahme zu tun, wir sind beim RBB doch kein Staatsfernsehen wie damals in der DDR. Und mit Zensur auch nicht. Vielleicht mit… ähm… tja, einer verständlichen Hörigkeit vor denen, die weitgehenden Einfluss auf eine ÖR-Landesanstalt nehmen können, versteht schon. Aber ansonsten sind wir *fanfar!* unabhängig. Vielen Dank für das zwangweise Abdrücken ihrer Rundfunkquasisteuer!