Innenpolitische Sprecher der Unionsparteien haben doch immer eine heitere Haltung. Zum Beispiel, wenn sie dem Datenschutzbeauftragen des Bundes, Peter Schaar, sagen, dass er doch gefälligst den Mund halten soll.
Schlagwort Datenschutz RSS
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Nachtwächter
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Na, haben wir uns nicht alle schon gefragt, wie dieses Zwitscherding eigentlich Profit erzielen will. Na, wenn man keine Werbung macht, betreibt man eben Datenhandel. Hauptsache, man verkauft die Menschen, die man angelockt hat, »hat der Dienst doch eine gigantische Datenbank menschlicher Kontakte, Wünsche und Gedanken angesammelt«. Ja, die verkloppen gleich den Zugang zur gesamten Datenbank mit allen gesammelten Meta-Infos, und zwar an jeden Dataminer und vermutlich auch Geheimdienst, ders sich leisten kann.
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Das hätte ich jetzt fast übersehen. Bei WordPress haben sie mal wieder eine neue Methode gefunden, ordentlich Daten zu sammeln, indem den Anwendern ein WordPress-Plugin zur Nutzung zentralisierter Dienste angeboten wird. Als ob es nicht genug juristische Probleme mit Akismet gäbe!
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Übrigens: Wenn mal irgendeine dahergelaufene beleidigte Leberwurst IP-Adressen haben will – die muss man nicht rausrücken.
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Fragen, die ich mir beim Lesen stelle: Was hat wohl die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern bei Golem dafür bezahlt, dass der Tracking-Zählpixel dort im Artikel als »obligatorisch« bezeichnet wird? Ich besuche jedenfalls keine privat betriebenen Sites, auf denen so etwas verbastelt ist.
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Hui, weg mit der Amazon-Reklame und dem Guhgell Ad-Nonsens-Scheiß, denn so etwas verstößt hier in der BRD gegen die Bestimmungen zum Datenschutz. Ein schlechter Tag für Leute, die ein paar Klickergroschen aus ihren Websites machen wollen, wenn das jetzt häufiger so ausgelegt wird…
Nachtrag: Oh, mir wird grad ganz heiter zumut, denn mir fällt siedendheiß noch so ein Tracking-Werkzeug ein, dass sich hier alle möglichen Leute auf ihre Websites verbauen, nämlich dieser »Gefällt-mir« IFRAME vom Fratzenbuch…
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Dieses Plugin WordPress.com Stats haben ja wirklich viele Leute in ihr WordPress-Blog verbastelt. Und WordPress.com (also Automattic aka. Matt Mullenweg) scheint gerade händeringend nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, ordentlich Geschäft mit dem Bloggen zu machen. Deshalb kommt das Plugin neuerdings ein bisschen versteckt daher mit einer hübschen kleinen Tracking-Vorrichtung, so dass Daten langfristig erfasst und für die Schaltung zielgerichteter Reklame verwendet werden. Das ist zwar in Deutschland illegal, aber es wird wohl niemanden daran hindern, weiterhin dieses Plugin zu verbasteln und solche Daten seiner Leser an einen US-Dienstleister zu geben, der eifrig sammelt – und das alles für ein paar Zahlen, die man auch mit einer Auswertung der Webserver-Logs ermitteln könnte. Da macht es auch nichts, wenn man dafür haftbar gemacht werden kann.
Übrigens ist das Ding auf allen Blogs bei WordPress.com verbastelt, und man kann nix dagegen tun. Ein Grund mehr, Cookies bestimmter Dreckstracker nicht anzunehmen und so viel wie nur möglich JavaScript zu blockieren.
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Der kleine Brüller des Tages: Wie sensibel »linke« politische Gruppen für die Sicherheit im Internet und die Wahl guter Passwörter doch zuweilen sind, und wie unverständlich einige es dann finden, dass durch einen gezielten Hack und seine Veröffentlichung – wohlgemerkt: ohne Veröffentlichung irgendwelcher damit gewonnener Daten – auf die bestehenden Probleme hingewiesen wird. Seltsam, die vielen »links« orientierten Menschen, die ich kenne, die grinsen immer ganz breit, wenn mal wieder eine Website aus dem ganz »rechten« Spektrum gehackt wurde und massenhaft Daten öffentlich zugänglich gemacht werden.
[Ich schreibe »links« in Anführungszeichen, weil ich es einfach idiotisch finde, sich selbst nur nach der Sitzordnung im Parlament zu benennen – vor allem, wenn man das gegenwärtige »System« überwinden will. Und »System«… ach, ich hab jetzt keine Lust, diese Gänsefüßchen auch noch zu erläutern…]
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Wie man eine Paranoia diagnostiziert bekommt? Na, ganz einfach, indem man als Patient mit einer Depression Wert auf Datenschutz legt. Das ist eindeutig ein Zeichen dafür, dass man krank ist – denn eine nach Meinung der behandelnden Ärzte »gesunde« Einstellung sieht schließlich so aus: »Die anderen Patienten hatten kein Problem damit, warum auch, schließlich waren einige von ihnen damit beschäftigt sich selbst ›und die anderen hier‹ mal eben per Handy zu fotografieren und diese Fotos unbefangen an Freunde zu schicken oder in sozialen Netzwerken einzustellen«. Und wer das nicht will, der hat eben ein krankhaftes Misstrauen, ist paranoid. Und die eigentliche Krankheit, wegen der eine stationäre Therapie begonnen wurde, die Depression, spielt in der Behandlung keine Rolle mehr. Um zum bösen Ende ist man nach Meinung der Ärzte »therapieunfähig«, wenn man auf Datenschutz beharrt.
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Fail des Tages: Wie die CDU in Karlsruhe ein PDF mit einer Infomappe mit dem CDU-Standpunkt zu Stuttgart 21 herummailt und dabei gleich den gesamten parteiinternen Mailverteiler mit herausposaunt. Dabei erfährt man dann auch so ganz nebenbei, welche Teile der Journaille auf einem solchen internen Verteiler stehen.
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Das mailte mir A.N. einfach nur »etwas zum Schmunzeln«, aber diese Einblicke in die ganz besondere Datensicherheit bei einem Kreditinstitut, die ließen mich doch eher breit grinsen. Dort ist wirklich alles in besten Händen…
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eiPhone des Tages: Apps telefonieren nach Hause…
Nachtrag: Weil das ja mal wieder viel zu missverständlich ist, noch einmal ganz klar hinterher. Das ist zur Abwechslung mal kein Äppel-Bashing (kommt aber auch wieder, dafür sorgt Äppel schon), und die Apps auf Android sind genau so ein Mist. Tatsächlich ist das Konzept der Apps ein bisschen mistig. Ich würde zum Beispiel auf keinen von mir benutzten Computer (und so ein Smartphone ist ein praktischer Computer) irgendeine nicht notwendige Schnickedöns-Anwendung installieren, die teilweise sehr persönliche Daten aus meinem Bestand irgendwo hinfunken kann, ohne dass ich das mitbekomme. (Ich meine damit zum Beispiel Adressbücher, Mailadressen oder auch die Info, welche anderen Anwendungen ich installiere und verwende und wann ich mit wen telefoniere.) Bei einem Telefon kommt noch eine weitere Info dazu, die nur mein direktes, persönliches Umfeld etwas angeht, nämlich die Info, wo ich mich gerade aufhalte. Datensammelei ist mir zuwider, vor allem, wenn sie ohne eine Spur von Transparenz geschieht. Wir haben auf »richtigen« Computern einen gewissen Standard erreicht, was die Möglichkeiten einer geschützten Privatsphäre durch Webbrowser betrifft (obwohl in denen natürlich manchmal böse Bugs stecken). So ein Browser sendet seinen UserAgent, den Referer, die IP-Adresse (muss ja) und vielleicht noch ein paar Cookies, aber damit hat es sich. Manchmal (etwa im Falle Guhgell Analüticks) ist mir selbst das zuviel, aber zum Glück gibt es leistungsfähige Plugins für die Browser. Einen solchen Minimalstandard für Apps gibt es nicht. Es drängt sich beinahe der Verdacht auf, dass die Apps so gehypet (blödes Denglisch!) werden, weil sie relativ bequemes Datensammeln ermöglichen.