Suchbegriff des Tages: »verantwortung und religion« – das, Suchender, sind in der Tat zwei Begriffe, die (mindestens) unter Christen nicht zusammen gehören. Jemand, der (im christlichen Sinne) religiös ist, legt die gesamte Verantwortung für sein Dasein ab und übergibt sie einem sich psychisch mitteilenden Prozess, den er »Gott« nennt. (Gern auch mal »Jesus«, das darf ein Christ dank der Dreieinigkeit beliebig verwürfeln.) In der Folge lebt er verantwortungslos und für die jeweils Herrschenden bequem passiv, was der Grund für die enge Zusammenarbeit von christlicher Religion und jeweils herrschender Clique ist, egal, wie sehr die gleiche christliche Religion die vorherigen Herrscher auch als »gottlose Verbrecher« und »unrechtmäßig« benamsen wird. Verantwortung fängt da an, wo ein Mensch damit aufhört, sich von seinem eigenen psychischen Prozess zu entkoppeln – und deshalb damit beginnt, sich nicht mehr alles unreflektiert in die Seele stopfen zu lassen. Ein Leben in wirklicher Verantwortung ist immer auch ein revolutionäres Leben, und unter den Bedingungen einer institutionaliserten, die Herrschaft stützenden Relgion wird es in der Regel auch ein einsames Leben.
Tagesarchiv 23. August 2008
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Nachtwächter
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Bug, bug, bug, bug, bug: Ein Wahlsystem (elektronische Wahlmaschine), das in 34 Bundesstaaten der USA verwendet wurde, enthielt einen kritischen Programmierfehler, der zur Folge haben konnte, dass abgegebene Stimmen verschwanden, während sie von der Speicherkarte zu einem zentralen Zählrechner übertragen wurden, wie der Hersteller (Diebold) bestätigte. Und weiter: Dieser Fehler war 10 Jahre lang in der Software und hat eifrig Stimmen weggemümmelt, ohne dass das jemand irgendwie bemerkt hätte. Oder auch nur hätte bemerken wollen, denn natürlich werden die Zählergebnisse eines Computers niemals angezweifelt, weil der sich eben nicht verzählt. [via]
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Ich habe es doch vorher schon gewusst – bei YouTube hat man jetzt endlich entdeckt, wie sich aus dem klickzappenden Glotzen Geld generieren lässt. Mit fürs Fernsehen schon so typischen Einblendungen von Werbung. Im Moment wollen die das zwar nur bei Clips machen, die gegen das Urheberrecht verstoßen (warum nehmen sie die nicht einfach runter, wenn die das schon wissen), aber ich sehe darin das Geschäftsmodell der Zukunft für YouTube und ähnliche Anbieter. Wenn die technische Umsetzung erstmal steht (so viel ist es nicht), denn wird sie sicherlich bald auf das ganze Portal ausgeweitet werden. Schade nur für die vielen Deppen, die sich ihre Blogs und Websites mit YouTube-Videos vollgepfastert haben und dann ganz viele Werbeflächen anderer Leute in ihren Projekten haben. Aber da wird YouTube gewiss eine Lösung anbieten, die einfach nur etwas kostet…
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Der Brüller des Tages geht auf die Tagesschau des BRD-Staatsfernsehens zurück: Mal so ganz sozialdarwinistisch betrachtet, ist das viele olympische Gold für Jamaika doch nur eine Spätfolge der unmenschlichen Zustände in der Auswahl und zwangsweisen Verschleppung von Sklaven. Na, so hat die Sklaverei doch glatt etwas Gutes – da werden die eher milden Maßnahmen bei der totalen Verwurstung menschlicher Arbeitskraft auf dem Elends-Fleischmarkt doch gleich erfreulicher, sorgen sie doch demnächst für gute sportliche Leistungen und fröhliches Brüllen und Fahnenschwenken.
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Es ist ja gut, dass sich die EFF für den Datenschutz einsetzt und sich kritisch mit dem Urheberrecht beschäftigt. Nur ist die praktische Umsetzung im eigenen Internet-Alltag nicht so gut gelungen.