Diese von Meikrosoft veranlasste Löschung eines Heise-Artikels aus dem Guhgell-Index wegen angeblicher Copyright-Gründe… Meikrosoft hat inzwischen gegenüber Heise Online Stellung dazu genommen. Es war natürlich nur ein Versehen. Sagt Meikrosoft. Und noch mehr: Wie Microsoft-Sprecher Thomas Baumgärtner gegenüber der Redaktion angab, habe der Suchalgorithmus hier falsch angeschlagen und die Person, die das kontrolliere, habe den Fehler nicht bemerkt. […] Was genau der Auslöser der Lösch-Aufforderung an Google war, konnte Baumgärtner nicht sagen. Oder mal eben schnell von mir ins allgemeinverständliche Deutsch übersetzt: Meikrosoft verwendet einen Algorithmus, dessen genauere Funktionsweise sie selbst nicht verstehen, um damit Inhalte im Web zu identifizieren, die gegenüber Guhgell als Urheberrechtsverletzung gemeldet werden, damit Guhgell diese Inhalte über die Suche nicht weiter auffindbar macht und auf diese Weise so gut wie verschwinden lässt. Ein Bot bei Meikrosoft beauftragt einen Bot bei Guhgell, Inhalte zu löschen. Diese ganze Technokratie rund um das »Geistige Eigentum« ist nur noch böse und ermöglicht durch ihre Intransparenz beliebigen Missbrauch.
Schlagwort Rückblick RSS
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Die Grünen, das waren doch die, die gerade noch vor kurzem im Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen so richtig einen auf nachgemachte Piraten gemacht haben und ein realdadaistisches Lügenplakat mit »Einmischen Possible« geklebt haben. Tja, da können jetzt alle Esoteriker, gesellschaftskonformen FeministInnen, Pädagogen und sonstigen Päderasten einmal zustimmend auf den »Gefällt-mir-Daumen« klicken: Überraschend plädierte auch der innenpolitische Sprecher der Grünen Wolfgang Wieland für eine Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland. Ganz genau so, wie ich es von einem Vertreter dieser ehemaligen Alternativpartei erwartet hätte.
Übrigens, Wolfgang Wieland kann man sich hier auf dem sechsten Foto der Fotostrecke anschauen. Über dem Text Wolfgang Wieland, Sprecher für Innere Sicherheit der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sagte, es dürfe keine Vorratsdatenspeicherung geben. Die Bürgerinnen und Bürger müssten als unschuldig behandelt werden, solange sie sich nichts zu Schulden kommen lassen. Die Menschen sollten nicht als potentielles Gefährdungsrisiko gesehen werden, deren Bewegung, Kommunikationsverhalten und möglicherweise auch finanzielle Transaktionen auf Vorrat irgendwo gespeichert werden. Falls nochmal jemand fragt, woher die sogenannte »Politikverdrossenheit« kommt, die in Wirklichkeit eine Verdrossenheit wegen solcher offenen, schamlosen, widerwärtigen Lügner ist.
Manchmal finde ich es schade, dass es so wenig Fallschirmspringer in der BRD-Politik gibt.
-
Nachtwächter
Ja, ich habe mir das zu Herzen genommen, dass hier viel zu viel gemeckert wird. Deshalb jetzt mal ein bisschen Musik: Aphex Twin @ Osmoze, Paris Le Bourget, 24. April 1993.
[Dank an Grischa Boßlar – und da gibt es noch viel mehr!]
-
Nachtwächter
Jetzt hat Prof. Dr. Offensichtlich einen Job als »Experte« beim BKA bekommen und hat dort erstmal festgestellt, dass es nicht möglich ist, einen Bundestrojaner zu proggen, der nicht gegen die Vorgaben des BVerfG verstößt und nur die zulässigen Abhörmaßnahmen durchführt. Klar, wenn man verschlüsselte IP-Telefonie vor der Verschlüsselung mithören will, muss man eben den Audioeingang der Soundkarte anzapfen und hat damit prinzipiell eine richtige Wanze; und wenn man Mail vor der Verschlüsselung mitlesen will, kann man entweder den Bildschirm regelmäßig screenshoten (und bekommt so eine völlige datenmäßige Entblößung des Überwachten) oder die gesamten Tastatureingaben loggen (was einer Totalüberwachung der Tastatur nahekommt). Bei den beiden letzten Methoden bekommen die Strafverfolger sogar gedankliche Arbeit zu sehen, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt ist und vielleicht sogar wieder verworfen wird, was einer Gedankenüberwachung nahe kommt. Das ist wirklich keine große Leistung, das einzusehen – außer vielleicht für Typen wie Hans-Peter Uhl.
-
Nachtwächter
Ich habe bei den Leuten aus der Hochglanzreklame mit ihren photoshopgestählten, ganz besonders »strahlenden« Lächeln ja schon manchmal von einem »radioaktiven Lächeln« geschrieben. Aber da wusste ich noch nicht, dass es auch mal eine Zahnpasta namens »Doramad« gegeben hat. [via]
-
Nachtwächter
Könnt ihr euch noch an das systematische WLAN-Sniffing in Guhgells Strieht-Wjuh-Autos erinnern. Völlig unerwartete Überraschung des Tages: Das war kein Bug und kein Versehen, sondern Absicht. Und mal in die gewonnenen Daten reingeschaut haben sie bei Guhgell auch, um mal zu sehen, welche Websites da besonders häufig angesurft werden. Klar, Guhgell, das war nur… ähm… so ein einzelner, übereifriger Mitarbeiter, ein bedauerlicher Einzelfall und nicht etwa euer feuchter Traum von der Weltherrschaft durch Datensammeln.
-
Nachtwächter
»Wenn wir die Kernkraftwerke abstellen, geht in Deutschland das Licht aus« ist eine gute Zusammenfassung dessen, was ich immer wieder einmal als »Argument« für die Kernenergie gehört habe. Jetzt weiß ich wenigstens, dass das überhaupt nicht stimmte.
-
Nachtwächter
Wie die Leute bei der GEMA heute noch ticken, wird manchmal erahnbar, wenn man einen Blick zurück wirft: 1953 etwa gab es noch kein Internet, und damals war das Tonbandgerät der erklärte Feind.
Die Industrie preist in ihren Werbeprospekten die vielen Verwertungsmöglichkeiten der Geräte, insbesondere aber die Möglichkeit zum Mitschneiden von musikalischen Rundfunksendungen und Schallplattenübertragungen an. Die Geräte sind im freien Handel als Einzelgeräte und auch als Kombination mit Rundfunkempfangsgeräten erhältlich. Jeder Besitzer eines solchen Gerätes ist daher in der Lage, sich gewissermaßen ein Band-Archiv nach eigenem Geschmack anzulegen…
Diese schreckliche Dystopie der Rechteverwerter musste natürlich mit allen Mitteln verhindert werden. Einschließlich dieser verlogenen Desinformation, die damals von diesen »Urheberrechtsexperten« auf die Schallplattenhüllen gestempelt wurde, dass es verboten sei, eine Tonbandkopie von den Platten zu machen.
Eigentlich haben wir seitdem nichts Neues. Zwar eine Menge neuer technischer Möglichkeiten, aber immer noch die gleiche gierige Geste der Rückständigkeit und Technikverhinderung, die sich GEMA nennt. Selbst die Totalüberwachung ist keine neue Idee:
Auf Grund der beim Erwerb des Apparates aufzustellenden Verpflichtungserklärung werden die Eigentümer und Benutzer von Magnetophonen bekannt sein – bei jedem Neubezug des Tonträgers werden sie wieder bekannt werden. Ihr Gesamtverhalten müßte beobachtet werden, und gegen jede unerlaubte Handlung wäre tunlichst sofort einzuschreiten
Gute Nacht, Deutschland. Die GEMA macht das Licht aus!
-
Nachtwächter
Hey, Meikrosoft, wer aus der Geschichte nicht lernen will, der muss eben Windohs Acht auf den Markt schmeißen.
-
Nachtwächter
Ich kann mich noch gut an die Mitte der Achtziger Jahre erinnern, als die Grünen ihre ersten Erfolge feiertern und so nach und nach alle anderen Parteien auf einmal für Umweltschutz waren, nachdem dieses kleine Thema vorher keine besondere Rolle gespielt hatte. Und ich habe gerade ein déjà vu…
-
Nachtwächter
Es ist doch immer wieder interessant, wie gern die ACTA-Befürworter betonen, dass sich durch die Ratifizierung nichts ändere. Aber dass man dann ja gar nicht ratifizieren müsste, das ist ein Gedanke, der gar nicht erst aufkommen soll. Als kleiner Gegenpol zu dieser »Berichterstatterin« und ihren Übungen im Absondern von Neusprech und Politblah am besten noch einmal lesen, was der vorherige Berichterstatter Kader Arif abschließend zu dieser Maskerade erklärte…
Ich will auf deutlichst mögliche Art und Weise den gesamten Prozess, der zur Unterzeichnung dieses Abkommens geführt hat, anprangern: Das Fehlen jeglicher Einbeziehung von Organisationen aus der Zivilgesellschaft, den Mangel an Transparenz seit Beginn der Verhandlungen, die wiederholte Verschiebung der Unterzeichnung des Textes, ohne dass jemals eine Erklärung gegeben worden wäre, den geforderten Ausschluss des EU-Parlamentes, der bei mehreren Gelegenheiten in unseren Versammlungen ausgedrückt wurde.
Als Berichterstatter für diesen Vertrag wurde ich damit konfrontiert, niemals zuvor gesehene Manöver des rechten Flügel des Parlaments mit dem Ziel einer beschleunigten Durchführung zu erleben, noch bevor die öffentliche Meinung alarmiert werden könnte, so dass dem Parlament sein Recht auf Ausdruck entzogen wurde und die verfügbaren Instrumente nicht angwandt wurden, den Bürgern die berechtigten Forderungen zu vermitteln.
Jeder weiß: Das ACTA-Abkommen ist problematisch, weil es Auswirkungen auf die bürgerlichen Freiheiten hat; sei es wegen der Art und Weise, in der ein Internet-Provider haftet, wegen seiner Auswirkungen auf die Fertigung von Generika, oder wegen des geringen Schutzes, der darin Geodaten eingeräumt wird.
Diese Vereinbarung kann erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Bürger haben. Dennoch wird alles dafür getan, das Europäische Parlament daran zu hindern, sein Wort in dieser Angelegenheit einzulegen. Das ist der Grund, weshalb ich heute, nachdem ich diesen Bericht, für die ich verantwortlich war, abgeschlossen habe, ein starkes Signal senden will und die Öffentlichkeit über diese inakzeptable Situation alarmieren möchte. Ich werde mich an dieser Maskerade nicht weiter beteiligen.
Wer wirklich Französisch kann, bekommt diesen Text vermutlich etwas besser übersetzt…
-
Nachtwächter