Wer seine RSS-Feeds über »Feedburner« von Guhgell [bewusst nicht verlinkt] ausliefert, darf sich nicht wundern, wenn er von mir an dieser Stelle keinen direkten Link mehr gesetzt bekommt. Ganz im Gegensatz zum Trend bin ich nicht permanent online, verfüge in meinem unsteten Leben oft nur über einen schmalbandigen Zugang, der Verbindungskosten verursacht und ich bin aus diesen Gründen auch sehr darauf angewiesen, dass ich meine Feeds bequem und ohne Gebührenticker im Kopfe offline lesen kann. Auch meine Texte schreibe ich in der Regel offline. Da dieses »Feedburner«-Dings von Guhgell in den ausgelieferten Feeds keine direkten Links auf die Beiträge durchkommen lässt, die ich für eine Verlinkung verwenden könnte; da die auf allerlei Statistik und Tracking sabbernd geile Datensammeltechnik bei Guhgell immer nur einen Link auf die Zähl- und Tracking-Skripten bei Guhgell ausliefern, müsste ich für eine direkte Verlinkung immer wieder kurz online gehen, um die richtige URL für den verlinkten Beitrag mit einem Klick auf Guhgells Zähl-URL rauszukriegen. Bislang habe ich das ja auch immer so gemacht, aber langsam wird es mir zu dumm, dass ich mich ausgerechnet für Guhgell zum Affen mache. Deshalb kommt hier als Link jetzt immer Guhgells verkackte Zähl-URL rein, auf dass die Datenbank auf Guhgells Seiten auch kräftig anschwelle. Was dieses »Feedburner«-Dingens seinen meist bloggenden Anwendern gibt, muss ja echt phänomenal und ein gigantischer Mehrwert sein, damit sie solch Ungemach bei ihren Lesern in Kauf nehmen – sogar Leute, die sich sonst sehr kritisch gegen die allgemeine Auflösung der Privatheit im Netze äußern, verwenden diesen Unfug, als ob ihr Blogsystem keinen anständigen RSS-Feed erzeugen könnte. Diese Leute werden sich angesichts ihrer riesigen Vorteile durch »Feedburner« gewiss nicht daran stören, dass sie jetzt an dieser Stelle keine direkten Links mehr von mir bekommen. Wer braucht schon eine direkte Verlinkung auf eine Site, die er selbst kontrolliert? Das wäre doch gar nicht mehr »Web Zwo Null«, wenn jemand seine Veröffentlichungen selbst kontrolliert. Das muss doch alles zu irgendwelchen riesiegen Kraken ausgelagert werden. Immer nur zu!
Schlagwort Web 2.0 RSS
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Guhgell scheint ja immer noch nicht allmächtig und allgegenwärtig genug zu sein. Eben kriegte ich so eine automatische Mail, die mit den Worten »Du wurdest eingeladen, dem Freundschaftsnetzwerk von xxxxxx xxxxxxx beizutreten. Wenn du orkut beitreten möchtest, klicke hier.« – und dieses moderntuend kleingeschriebene »orkut« schreibt auch noch so richtig prolle drüber, dass es »powered by Google« ist. Die unersättliche Datenkrake Guhgell ist so ziemlich der letzte Dienstleister im Internet, dem ich auch nur irgendeine Information darüber geben werde, mit welchen Menschen ich in Kontakt stehe. So weit kommt es noch! Nichts für ungut, aber dafür bin ich nicht zu haben. Es ist kein Zufall, dass ich meine paar Kontakte fast schon konspirativ und an den großen, übermäßig bequemen Angeboten so genannter »sozialer Netzwerke« vorbei pflege, sondern die Einsicht darin, dass hier das Miteinander der Menschen zur Handelsware gemacht werden soll. Guhgell ist der letzte Schuppen, den ich an so einem Handel teilhaben lassen würde. Von weiteren derartigen »Einladungen« bitte ich abzusehen. Ich werde derartige Mails als Spam behandeln, denn ich sehe es noch nicht einmal ein, Guhgell darüber zu informieren, dass ich keine weiteren derartigen Mails wünsche. Nicht einmal dieses kleine Datum sollen die haben. Wenn wir es nicht lernen, unser Miteinander dezentral und ohne diesen »social software«-Hirnfurz zu organisieren, denn gibt es auch mit derartiger Software kein Miteinander. Nur eine zentrale Datensammlung, »wer mit wem«, eine Datensammlung, nach der sich so ziemlich jeder Marketingheini und Führer eines Unterdrückerstaates die Finger leckt. Das muss doch nicht sein.
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Web Zwo Null des Tages (englischer Link): Facebook will sich alles unter den Nagel reißen, was dort jemals von den Nutzern publiziert wurde; jegliches eigene Recht erlischt, wenn man etwas bei Facebook veröffentlicht oder hochlädt. Das ist zwar in dieser Form kein Modell für die BRD mit ihren Urheberrechten, aber es lässt ahnen, wohin es mit dem Web Zwo Null nach dem Zusammenbruch des Werbemarktes so gehen könnte. [via]
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Nachtwächter
Weh, weh, weh, weh, Web Zwo Null: Facebook holt sich ein bisschen Geld rein, indem es ein paar Nutzerdaten verhökert. So langsam scheint der allgemeine Downturn auch in den von »antisocial jerks« betriebenen »social networks« anzukommen, und die Hemmungen gegenüber gewissen Geschäften werden immer kleiner. Die vielen Menschen da draußen, die in der allgemeinen Orwellness allüberall im Internet fröhlichen Datenstriptease gemacht haben, liefern gewiss geldwerte Profile. Das war nicht die letzte derartige Meldung, da können wir uns alle sicher sein.
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Was wäre ich nur ohne die Blogbar. Bis eben habe ich das Wort »Profi-Twitterer« noch nie gehört, und denn muss ich lesen, dass wirklich jemand eine dermaßen tollhäusige Idee hat. Nicht mal ein Minijob für das technikaffine Prekariat. Wie? Minijob? Die Vorsilbe kommt mir irgendwie zu groß vor, Nanojob wäre passender. Und der kurze Kommentar von Brainbomb war für mich wirklich der Brüller eines Tages, an dem ich nicht viel zu lachen hatte: »Ich lese statt ›Profi-Twitterer‹ immer ›Profit-Witterer‹.« – *prust!*
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Nachtwächter
Ich muss doch noch einmal das schlechthinnige Reizwort dieses Blogs in den Mund nehmen, aber diesmal für eine etwas andere Beobachtung. Ich habe ja alle meine Alben entfernt und zumindest in meinem Userprofil konnte ich auch klarmachen, dass es nur noch für ein paar Tage steht, bis ich es endlich auch lösche. Wie kommt es nur, dass ich unter diesen Bedingungen auf einmal so eine auffällige Häufung von »Freundanfragen« auf Jamendo kriege, während ich zuvor in mehreren Jahren mal gerade drei hatte? Diese Freundanfragen sind doch für jeden, der das im User-Profil Geschriebene lesen kann, ganz offenbar sinnlos. Im »Web Zwo Null« gehen die Dinge wirklich sonderbare Wege und wirken manchmal wie eine einzige, riesige Denkverweigerung…
(Und bitte, diesmal möchte ich den Fisch für mich behalten.)
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Hey, ihr Deppen da draußen, die ihr Prognosen macht: Könnt ihr nicht einfach mal von Nostradamus lernen, denn klingt eure geldwerte Prophetie nicht ganz so lächerlich. Je unbestimmter und interpretierbarer eine Aussage über die Zukunft ist, desto weniger fällt die dahinter stehende Inkompetenz auf. Das Nennen von konkreten Jahreszahlen ist ganz schlecht. Da faseln doch wirklich welche vom Internet im Jahr 2020 und von massenhaft mobilen Geräten, mit denen die Leute auf das Netz zugreifen werden, und sprechen dabei vom »Web Zwo Null«, als ob man diesen Begriff in zehn Jahren noch kennen wird. Und in zwölf Jahren soll es auch endlich so weit sein, dass man überall Spracherkennung verwendet, was mir IBM schon im Jahr 1997 für das Jahr 2000 prophezeit hat – als ob sich noch jemand auf irgendeine Aufgabe konzentrieren könnte, wenn überall die Leute mit den Computern quasseln. Das sind so richtige Experten, nur eben nicht für die Zukunft, sondern eher für die Verlarvung ihrer marktbesoffenen Bullshit-Wörter als Studie, um nicht sagen zu müssen, dass die »Ergebnisse« so zuverlässig wie Bleigießen sind. Ich könnte nicht einmal sagen, welche neue Anwendung der bestehenden und entstehenden technischen Möglichkeiten in den nächsten zwei Jahren alles ganz anders aussehen lassen wird. Dem Dummfug, den man unter dem bedeutungslosen Wort »Web Zwo Null« zusammenfasst, gebe ich dabei die Chancen eines Schnellballes in der Hölle, zumal die technische Realisierung solchen Unsinnes eine gnadenlose Strokelei ist, die mich eher an die qualitativ nichtswertige BASIC-Programmierung aus meiner Anfängerzeit vor zweieinhalb Jahrzehnten erinnert. Spätestens, wenn sich zeigt, dass mit dieser Form der Gestaltung von Websites einfach nicht genügend Geld zu machen ist, wird sich der ganze Hype in Wohlgefallen auflösen, und das ganze darin investierte Geld in nicht begleichbare Verbindlichkeiten.
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Oh, gucke mal: Guhgell
will noch mehr Daten sammelnwill das Internet »sozialer« machen. Wieso muss ich bei Werbewortwüsten wie »OpenSocial Container« eigentlich an einen Müllcontainer denken… -
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Kündigung 2.0: So eine Entlassung kann man auch einfach über Twitter verkündigen, was sollen noch die langen Briefe mit den üblichen Phrasen.
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Die Bildzeitung geht in die nächste Stufe ihrer »Leser-Reporter« und reichert das widerwärtige Verfahren noch um ein bisschen Orwellness an, oder wie soll dieses Angebot in Kooperation mit Lidl verstanden werden: »Wenn man das Gerät an einen Computer anschließt, öffnet sich automatisch ein Programm mit dem die Filme zum Online-Portal von BILD geschickt werden können« – eben noch spannerhaft abgefilmt, jetzt schon in der Bildzeitung, dem Fachblatt für Spannertum und Menschenverachtung.
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Der größte Dummfug, den ich seit langem gesehen habe, ist SeitTest. Angeblich soll man dort eine Beurteilung der Qualität einer Website kriegen. Ich unterhalte ja wirklich auch ein paar absolute Trashsites ohne jeden Inhalt, aber die dort angewendete Methodik führt in jedem Fall dazu, dass als Ergebnis »Gut« rauskommt. Auch mit absolut inhaltsleeren Seiten (reines Dada, fast unverlinkt, voller absichtliicher Rechtsschreibfehler) habe ich keine Note unter 2,4 »geschafft«. Und wenn es mal völlig leer wird, denn behauptet SeitTest, dass man da gar nichts analysieren könnte, statt einfach mal eine 5 rauszuhauen. Trotzdem kann ich gerade beobachten, wie sich die Leute auf dieses Angebot stürzen wie ein Schwarm Schmeißfliegen auf frisch abgeseilten Kot, um sich dann das »Gut« in ihre Blogs etc. zu basteln und damit einen Link auf SeitTest zu setzen. Wofür das massenhafte Verlinken dieses fragwürdigen Dienstes dann gut ist, sieht man im Fußbereich der dortigen Seiten, die mutmaßlich gekauften SEO-Links sprechen Bände. Bäh!
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Bei Jamendo muss es wirklich heftig brennen, wenn die schon so eifrig ihre Künstler darum anbuhlen, dass diese doch ihre Musik marktfähig und für Jamendo verwertbar machen. Ich habe dort ja immer noch meine Account und werde ihn auch noch ein paar Wochen haben, deshalb kriege ich auch noch den schönen, flutschebunten Newsletter von dort:
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»Die kommerzielle Lizenzierung deiner Musik bringt dir nur Vorteile: Anerkennung, Aufmerksamkeit und Entlohnung für deine Arbeit. Wenn du unseren kommerziellen Programmen beitrittst, so ermöglichst du die kommerzielle Nutzung deiner Werke über Jamendo und wirst dafür natürlich auch bezahlt. Außerdem kannst du deine Musk auf diese Weise unter die Leute bringen! Die Lizenzen werden zwischen Jamendo und Dritten ausgehandelt, jedoch wirst du vor der Nutzung natürlich kontaktiert« – Ah ja, Jamendo macht die Deals für mich, wenn ich das Jamendo erlaube, und ich habe nur Vorteile davon. Und vor allem, ich werde dafür bezahlt. Darauf bin ich ja immer so heiß gewesen, dass ich alle meine Sachen für völlig umsonst und übrigens auch immer werbefrei veröffentlicht habe. Und das beste daran: Auf diese Weise kann ich meine Musik unter die Leute bringen! Ganz großes Dada! Um meine Musik unter die Leute zu bringen, hatte ich sie eigentlich nichtkommerziell veröffentlicht. Wenn ich diesen zum Himmel stinkenden Bullshit lese, bin ich eigentlich davon überzeugt, dass der ganze Laden dort kurz vor dem finanziellen Kollaps steht und gerade nach jedem nur denkbaren Strohhalm greift. Das erklärt dann auch den kürzlichen Missgriff mit der LayerAd-Reklame.
Aber man hört nicht auf mit Elektodada. In meinem Profil habe ich ja mein Blog angegeben, Jamendo ist also wohlbekannt, dass ich schon längst ein Blogger bin. Deshalb wäre der folgende Hinweis ja auch sehr leicht zu vermeiden gewesen, wenn der Stümper, der diesen Reklameschrieb verpatzt hat, mal eine kleine Auswertung der Datenbank vorgenommen hätte:
»Denke an die verschiedenen Möglichkeiten, die dir die neuen Jamendo Blogs bieten […]« – ich denke gar nicht daran! Die sind zu unfähig, meine auf Jamendo geschriebenen Rezensionen über XMLRPC in meinem Blog zu bloggen (das hat früher einmal geklappt, aber inzwischen scheint dort nur noch die Reklame zu funzen), zu unfähig, die Beiträge meines eigenen Blogs als RSS abzuholen und einfach mal auf meiner Profilseite darzustellen, aber denen soll man trotzdem mein Blog anvertrauen. Einfach nur, um eine höhere persönliche Bindung zu diesem Laden zu entwickeln. Ich glaube, es hackt!