Suchbegriff des Tages: »mandelbrotmenge vom pc ausrechnen lassen« – das würde ich dir sehr empfehlen. Das Verfahren mit Kopf, Papier und Bleistift ist fehleranfällig und erfordert ein paar Jahrzehnte deiner Lebenszeit…
Tagesarchiv 26. Januar 2010
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Und immer noch schaue ich eher nebenbei Jam-Endo beim Verrecken zu und freue mich, dass es so eine gute Show dort gibt. Ist ja schon ein bisschen mistig, wenn da demnächst ein Großteil des Personals wegfällt, weil die eben entlassen werden müssen, um nicht so viel Personalkosten zu haben. Vor allem ist es mistig, wenn jetzt schon kaum etwas funktioniert. Oder, um es mal hier zu zitieren: »Wenn man sich mal auf der Webseite das verbliebene Team anschaut (und auch da bestätigt er in einem Nebensatz, daß die schon gekündigt wurden), weiß ich nicht, wie man den Betrieb ernsthaft aufrecht erhalten möchte…es funktioniert ja jetzt schon vieles nicht, und dann verliert man eben auch Nutzer, d.h., sowohl Musiker als auch Hörer. Als Lösung suggeriert er, Komponenten als Open Source offenzulegen, und dann soll die Community wohl Arbeit besteuern.« – nee, das ist kein Witz von mir, das ist ernsthaft die Idee von Jam-Endo fürs Weiter!
Ja, dieses Jam-Endo, das seine »Community« bestenfalls mit dem Arsch angeschaut hat, wenn mal jemand auf einen der vielen Fehler hingewiesen hat oder gar einen Verbesserungsvorschlag zur Software gemacht hat. Und generell waren die Menschen, die für den zwonulligen Schein als »Community« bezeichnet wurden, ziemlich scheißegal, solange sie schön kostenlos ihre Inhalte zur Verfügung gestellt haben und die mit der Kommerzialisierung verbundene Scheiße (zum Beispiel in Form von Gewaltreklame durch Layer-Ads) gefressen haben. Und jetzt sollen die auf einmal mitproggen, weil offenbar niemand mehr bei Jam-Endo die Strokelware voller Fehler in den Griff bekommt.
Nun, ich erzähle hier für Jam-Endo-Entscheider vielleicht etwas Neues, aber jeder einigermaßen erfahrene Techniker, der schon einmal Projektverantwortung hatte, wird es bestätigen können: Die Probleme eines zu schnell gewachsenen und niemals vernünftig refaktorisierten Projektes werden nicht kleiner, wenn man ein paar Leute mehr dransetzt, sondern größer. Wenn zusätzlich auch noch Dokumentation fehlt, denn hilft nicht einmal die geballte Geisteskraft sehr kompetenter Programmierer, um ein solches Projekt zu retten. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie der Netscape 4 damals Open Source geworden ist? Mann, habe ich mich damals gefreut! Diese Freude hielt ungefähr so lange an, bis ich mal die Muße hatte, ein paar Stunden im C-Source zu lesen. (Die Skripten, die für gewisse Feinheiten der Compilierung verantwortlich waren, will ich gar nicht erst erwähnen, die erforderten fortgeschrittene Zauberei.) Dieser Source war dermaßen verfrickelt, dass mir ganz schnell klar wurde, dass ich es mit einem toten Projekt zu tun hatte. Mir war auch sehr schnell klar, warum dieses Drecksding nach Ansurfen von ca. 20 Websites einfach abkackte – und warum niemand bei Nutscrape diese Probleme in den Griff bekam. Trotzdem haben es noch ein paar Leutchen versucht, dieses Projekt zu retten, und einige dieser Leute waren viel kompetenter in solchem Sisyphoskram, als ich es bin. Nach einem Jahr haben sie aufgegeben und bei Null begonnen, und daraus ist das geworden, was wir heute den Mozilla nennen. Das alte Projekt war mausetot, da half auch das Zauberwort »open source« nix; und der Versuch einiger talentierter Programmierer, auf diesem toten Pferd zu reiten, hat einfach nur ein Jahr lang nutzlose Zeit gekostet.
Aber was erzähle ich im Zusammenhang mit Jam-Endo eigentlich von technischer Kompetenz…
Ach ja, dass der Jamendo-Player nicht mehr funktioniert, wenn jemand die Bannerwerbung mit Kaspersky unterdrückt, das ist nur der übliche Wahnsinn dieses Projektes. Und dass eine Mail an das Jam-Endo-Team mit diesem Problem zu keiner Reaktion führt (ein Bugtracking-System kennt man dort ja nicht, aber das habe ich ja eben schon verlinkt), das ist der normale Umgang mit den Menschen, die man zum Hohn auch noch »Community« nennt. Na, wenigstens bekommen es die Leute untereinander hin, Kaspersky als Grund für dieses Problem zu identifizieren… und es wird nicht das einzige Problem mit Kaspersky sein. Obwohl der Player von Jamendo die einzige derartige Anwendung war, die nicht mehr funktionierte. Na ja, wer Jamendo gewohnt ist, der weiß ja, wie Scheiße schmeckt.
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Nachtwächter
Das gut zensierte Web 3.0 wird mit dem Begriff Jugendschutz errichtet. Moment, wer ist da jetzt nochmal Minister für Familie?
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Nachtwächter
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Moment, wir haben doch noch gar nicht den ersten April. Denn ist diese Meldung über Blippy wohl echt und die Leute mögen ein Leben in verschärfter Orwellness. Ist ja voll geil, wenn man jedem zeigen kann, wie viel Geld man für welche Käufe ausgibt. Genau das richtige für den komplett merkbefreiten Web-Nachwuchs.
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Nachtwächter
Na, wie ich gerade im Spamfilter (und in ein paar durchgekommenen Kommentaren) meiner Blogs sehe, schien in den letzten Stunden der große SEO-Tag zu sein…