Spiegel, du Bild am Montag, ich finde das ja ganz toll, dass du dich so passend zur Landtagswahl in Niederschlagsen noch einmal des Themas »Sexismus in der Piratenpartei« angenommen hast, auf dass auch ja niemand versehentlich die Piratenpartei wähle. Das ist unbestritten ein wichtiges Thema. Ich finde es auch ganz toll, dass du dafür so eine Woche vor der niedersächsischen Landtagswahl ein paar zugegebenermaßen etwas übelriechende und dümmliche Fiepser vom Zwitscherdingens rausgekramt hast, die schon ein paar Monate alt sind, aber damals halt nicht so brauchbar für das von dir zum jeweiligen Tagesgeschehen gewünschte Bild im Kopfe des Lesers waren. Sonst hätte womöglich niemand gemerkt, dass das einer deiner Versuche einer Wahlbeeinflussung durch qualitätsjournalistischen Hirnfick ist. Und das wäre ja schade, denn dann hätte deine Kampagne vielleicht sogar bei aufgeweckteren Menschen funktioniert. Dass du, Spiegel, du Bild am Montag, neben deinem aufgeplusterten Entrüstungston klarmachst, dass dir das Sexismus- und Frauenthema ansonsten ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht, wenn du es nicht für eine deiner Kampagnen zur Beeinflussung von Wahlentscheidungen instrumentalisieren kannst, das ist genau das richtige Spiegelbild des Sexismus, das bei der Meinungsbildung helfen kann. Vermutlich aber nicht so sehr in deinem Sinne… [via]
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Bio am 17.1.2013 um 10:08
»Jetzt« werden schon Twitter »Konversationen« zitiert?
Was für eine naive (um nicht infantil zu sagen) Kagge ist denn das?
Man sagt zwar, in der Kürze liegt die Würze, aber nicht jeder hat das Talent dazu und auch deshalb kann man sich bei Twitter gar nicht vernünftig ausdrücken.
Das ist ja alles sooo toll und hochgeistig – laaaaaangweilig! Zumal das für mich überhaupt keinen Sinn ergibt, bei dem was da zitiert wird, das Du verlinkt hast.
Muss man dazu erst was einwerfen um nen Sinn zu erkennen – oder bin ich einfach nur zu alt dafür?
Nachtwächter am 17.1.2013 um 16:36
Vor ein paar Jahren (es kommt mir jedenfalls vor, als wäre es so lange her), als alle vom »neuen Journalismus« durch das Internet schwärmten, habe ich ja gern gesagt: »Twitter ist der neue Journalismus«…
»Schön«, dass einige Journalisten es gehört haben, für eine gute Idee™ halten und ihre Quellen sowie ihren geistigen Tiefgang aus dem Zwitscherchen holen. So entsteht »Qualitätsjournalismus«, demnächst durch ein so genanntes »Leistungsschutzrecht« geschützt, damit auch keiner mehr blogge.
Fürs Zwitscherdings darf man ruhig zu alt sein. Es ist manchmal lustig, aber sinnlos. Wer sich dort dennoch gern rumtreibt, sollte einfach Leute meiden, die in 140-Zeichen-Teststummeln ernsthafte Kommunikation haben wollen. Eine gewisse Vorsicht bei humorlosen Menschen ist auch angebracht. Und natürlich bei Parteiangehörigen aller Art.
Bio am 17.1.2013 um 17:54
Also bin ich doch schon zu alt
). Und Liar by profession, ich denke Du weißt wie ich zu denen stehe, die würde ich wohl auch kaum bei mir in die… ja was denn.. timeline? lassen. Wenn das überhaupt geht da jemanden zu blocken.
Denn ich erwarte ja gerade keine ernsthafte Kommunikation.
In der tat würde ich da wohl auch nur Quatsch machen und Blödsinn verzapfen – wenn ich es denn nutzen wollte – es bietet sich dafür einfach an (so ein »gut gewähltes« Profilbild erregt ja scheinbar mehr Aufmerksamkeit als alles andere
Nachtwächter am 18.1.2013 um 02:42
Und wie das Blocken geht! Sehr nützlich, vor allem, wenn gerade Wahlkampf ist…
Bio am 18.1.2013 um 03:22
Danke für die Info!
Wenn ich mal Alzheimer hab, dann geh ich zu Twitter, das würde da bestimmt nicht auffallen – sofern ich mich dann noch daran erinnere