Puh! Qualitätsjournalismus der dpa produziert so richtig tolle Übelsetzungen aus dem Englischen, die auch niemanden bei der Journaille weiter auffallen…
Monatsarchiv Juli 2010
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »überwachungskamera« – na, wenn du so etwas sehen willst, brauchst du kein Internet, du brauchst nur in eine Innenstadt der BRD zu gehen.
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Nachtwächter
Es gibt Neuigkeiten, denen fehlt die Neuigkeit, um neu zu sein. Zum Beispiel die Neuigkeit, dass verdorbenes Fleisch verkauft wird. Die ist so neu nicht, aber immer wieder zum Kotzen. Deshalb hier noch einmal für alle zum Mitsingen am sommerlichen Grill:
Elias Schwerdtfeger: Gammelfleisch.
(Aus dem alten Album »Gespaltene Trockenzeit«, die Stimme ist von Baseface.)
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Nachtwächter
Datenschleuder des Tages: Vier Millionen Nutzerdatensätze sind von der Piratenbucht abgegriffen worden. Das wäre der Contentindustrie bestimmt ein paar Dollar wert, mal mehr über die Raubkopiermörder zu erfahren. Aber die Daten stehen (noch) nicht zum Verkauf.
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Nachtwächter
Bitte, liebe Mitwelt! Kannst du jetzt endlich mal damit aufhören, mich immer wieder zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit mit dieser Fußball-Schland-Scheiße vollzupupsen. Und wenn du jetzt unbedingt noch Schland, die Heißluft der Bildzeitung und diese fahnenwinkende, deutschtümelnde Gleichgültigkeit gegenüber den Menschen und Zuständen in der BRD willst und nicht gleich Auschlag bei der deutlich deutschen Bezeichnung des femininen Genitales als F*tze bekommst, denn lies doch bitte beim Nuttenpapst weiter, statt mich vollzublahen. Ende.
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Zitat des Tages: Jeder, der vom Diebstahl immaterieller Güter spricht, verfolgt damit entweder Eigeninteressen oder weiß schlicht nicht, wovon er redet.
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Nachtwächter
Was bekommt eine bei CNN angestellte Journalistin dafür, wenn sie ihre Betroffenheit über einen Todesfall in diesem Zwitscherding Ausdruck verleiht? Na, wenn da jemand von der Hisb-Allah gestorben ist, die Kündigung. Kleine Realsatire am Rande: Der Tweet ist vom 4th of July…
Nachtrag: Bei Fefe weiterlesen (wer da nicht eh schon regelmäßig liest)…
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Nachtwächter
Auch bei den großen Bloganbietern mit wirklichen Qualitätsinhalten klappt es nicht so recht mit der Monetarisierung des Bloggens. Da sucht man immer noch nach allerhand Wegen, um an der »normalen« Form der Reklame, die fast kein Geld in die Kassen spült, vorbei zu kommen und eine Reklame zu machen, die mehr Geld bringt. Bei den englischen ScienceBlogs hatte man jetzt, nachdem über lange Zeit hinweg wegen der hochwertigen Inhalte eine richtig fette Reputation erworben wurde, eine geradezu zahnbrechende Idee: Erlauben wir es doch einfach einem Forscher eines großen Zuckerwasserherstellers (Pepsi), hier mal ordentlich »Wisschenschaft« und PR zusammenzurühren. Das wurde bestimmt gut bezahlt von PepsiCo! Schade nur, dass jetzt etliche Wissenschaftler (darunter natürlich auch Mediziner, die aus erster Hand mitbekommen haben, wie Diabetes und Übergewicht zu Volkskrankheiten in den USA geworden sind und die auf diesem Hintergrund mit wehen Augen gesehen haben müssen, wie die zukünftige Pepsi-PR ausgerechnet im »Medicine and Health«-Channel erscheint.) das Weite suchen. Ich finde es immer wieder verblüffend, wie schnell sich für ein Internet-Projekt ein mühsam erworbenes Vertrauen verspielen lässt, wenn der Horizont der Kaufleute nur noch von der Plus-Taste des Taschenrechners bis zur Lüge des Geschäftsvorschlags geht – da wird denn so richtig wertneutral alles verscherbelt, ohne Rücksicht auf Verluste.
Übrigens, werte Wissenschaftler (und sorry für mein Kunstwort »Wisschenschaft«, wenn es um bestimmte Formen der Forschung geht), um ein Blog zu betreiben, ist man keineswegs auf einen Dienstleister wie Seed Media [sic!] angewiesen. Es ist beinahe ein Kinderspiel, ein eigenes Blog aufzusetzen und zu betreiben; ans mehr oder weniger regelmäßige Schreiben habt ihr euch ja schon gewöhnt. Sogar ich kann ein Blog betreiben. Das Installieren eines Blogs in einem Webspace dauert nur wenige Minuten. Jeder kann das. Und es ist auch verhältnismäßig einfach, die verschiedenen Blogs in einem Aggregator im Internet zusammenzuführen, die gesamte dafür erforderliche Technik steht frei zur Verfügung. Selbst jemand wie ich ist dazu imstande, Blogs in einem Aggregator zusammenzuführen. Der technische Aufwand liegt weit unterhalb des technischen Aufwandes, der erforderlich ist, um richtige Wissenschaft zu betreiben. Es gibt keine Ausrede. Ihr seid selbst für diesen Verkauf euer Mühe an die Pepsi-Reklame verantwortlich, die unnötige Abhängigkeit von so einem kommerziellen Anbieter war selbstverschuldet unmündig und dumm. Also klagt nicht, sondern fangt einfach damit an, in einem Rahmen zu bloggen (und vielleicht sogar: dabei zu kooperieren), der unter eurer eigenen Kontrolle steht. Warum man das macht, könnt ihr jetzt ja selbst sehen.
So, und jetzt noch der abschließende Link auf den Gegenstandpunkt bei Astrodicticum Simplex…
Nachtrag Zwei: Bitte auch mal lauschend an die Blogbar gehen…
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Hubert Hüppe (CDU), zuständig für die Belange behinderter Menschen, hat offenbar ein bisschen Angst um seinen Job…
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Urheberrecht des Tages: Lucas Arts macht Stress, weil ein bestimmter Laserpointer so wie die »Laserschwerter« aus der mind. siebenteiligen Star-Wars-Trilogie aussieht. Wenn das Schule macht und bestätigt wird, dass demnächst sogar Rechte an virtuellen Gegenständen aus gedanklichen Welten geltend gemacht werden können, denn kann ich jedem nur empfehlen, Anwalt zu werden. Für den Rest der Menschen freilich, so sie überhaupt noch irgendetwas Schöpferisches außerhalb der Contentindustrie machen, für diesen Rest brechen lausige Zeiten an.
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Zum Kotzreiz des heutigen Tages fehlen mir die Worte.