Der Peter Hahne des Tages ist… ähm… so richtig von der Leyen: »Und der Staat muss auch handeln, kann auch handeln in Sachen Eingriff in das Internet. Also Verbot. Ursula von der Leyen hat das ja versucht, im letzten Jahr, 2009, hat gesagt, wir verbieten das einfach im Internet. Das hat sich irgendwie nicht so verwirklichen lassen. Und jetzt hat man so einen typisch faulen Kompromiss gemacht. Wir schauen uns das erstmal ein Jahr an, ob das auch freiwillig geht und dann müssen wir vielleicht eingreifen« – nun, auf gehts zur zweiten Runde der Propaganda, mit der hochadlig verheirateten Frau von Guttenberg und dem hochnotpeinlichen Fundi-Christen Hahne, der sein Gesicht im ZDF bekannt gemacht hat. Und wer einen empfindlichen Magen hat, sollte den Link vielleicht doch lieber meiden.
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Nachtwächter
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Boah, das ehemalige Nachrichtenmagazin erfreut uns mal wieder mit einem tollen Artikel, der den Bullshit unter einer dünnen Schicht Wisschenschaft vergraben hat. »Sex behindert, zumindest was die Evolution betrifft, tatsächlich das Sozialverhalten« – das gilt zumindest dann (und im Artikel nur dann), wenn die Weibchen hübsch viele Partnerwechsel haben, die Männchen können natürlich wild durchs Geflügel vögeln. Alles so richtig »schön« biologisierend begründet. Und nachdem man so richtig hübsch ins Biologisieren eingeschossen ist, darf man zum Abschluss den folgenden Durchhalte-Einpeitschersatz lesen: »So könnte der Mensch etwa von der Blattschneiderameise noch eine Menge lernen. Zumindest, wenn es um Selbstlosigkeit geht. Tag für Tag arbeiten die Insekten unentwegt für ihren Staat, schleppen Blätter zum Bau, zerkauen sie und ernähren mit dem Brei ihre Nahrungsgrundlage, einen Pilz – eine perfekte Symbiose« – mann, das geht doch runter wie Urlaubs- und Gehaltsverzicht! Allerdings mag die Ameise aus einem hier nicht so richtig erwähnten biologischen Grund gar nicht recht zum Menschen passen, der sich gefälligst solche Vorbilder nehmen soll. Denn die Ameisen, die so »selbstlos« agieren, sie kennen gar keine Individuuen, sie tragen allesamt eine identische Erbinformation, so dass ihre »Selbstlosigkeit« auch unter diesem Aspekt folgerichtig ist. Aber das passt eben nicht in die notdürftig als Wissenschaft verkleidete Propaganda des ehemaligen Nachrichtenmagazines, und deshalb findet es auch kaum die gebührende Erwähnung (stattdessen wird die irreführend-menschelnde Metapher von den »Schwestern« verwendet), aber dafür umso stärker die »Sexabstinenz«, die das alles ermöglichen soll.
Vielleicht habe ich ja gerade meinen dystopischen Düstertag und merke gar nicht, was für eine Graubrille auf meinen Nüstern sitzt, aber was da zwischen den Zeilen als erstrebenswertes Ziel des menschlichen Miteinanders beim Autor durchsickert, das sieht nach einem fordistischen Fabrikkloster voller gentechnisch optimierter Zweckmenschen aus, frei von Individualität, frei von der größten menschlichen Lustquelle, einzig für ihre Nahrungsgrundlage, den etwas so genannten Lohn abgebenden »Arbeitgeber«, daseiend. Natürlich gerade so für die Ernährung hinreichend. Unterm Hakenkreuz hätte mich so eine Presse nur wenig überrascht, aber im ehemaligen Nachrichtenmagazin…
Nee, ich habe jetzt meinen Spiegel-Bedarf für diesen Monat gedeckt.
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Frau Zensursula von der
LügeLeyen kennen wir ja nicht anders, und da überrascht es auch nicht weiter, wenn sie sich immer noch einfach die Fakten ausdenkt, mit denen sie argumentiert. »In der Praxis hat sich ein solches Chipkartenmodell offenbar noch nirgendwo bewährt. Das von der Bildungsministerin ins Gespräch gebrachte schwedische Beispiel gibt es wohl gar nicht. Im Bundesarbeitsministerium verweist man auf die sog. Familiencard in Stuttgart als Vorbild« – übrigens ist das die Person, die der Merkel nach ihrem Verschleiß im CDU-Vorsitz folgen wird. Nur für jene, die glauben, es könne mit der Zeit doch auch mal besser werden. Und der Rest des – sehr empfehlenswerten – Artikels bei den Nachdenkseiten macht auch so richtig miese Laune. -
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Hey, ihr ganzen Typen, die ihr gerade meint, dieses Hartz IV darf man nicht erhöhen und das ist eh schon viel zu viel Geld: Hört doch einfach selbst auf zu arbeiten und lebt davon, wenn das so viel ist!
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Na, wisst ihr noch, mit welchem Angstdampfhammer die damals die Vorratsdatenspeicherung der gesamten Telekommunikation durchgedrückt haben? Richtig, mit der Terrorabwehr, sonst explodieren hier noch wegen des Internet überall die erweiterten Selbstmordbomber in den Verkehrsmitteln und die Betontürmchen stürzen allüberall brennend in sich zusammen, dass es nur so gesprengt aussieht. Nun hat Zensursula 2.0, Cecilia Malmström, sich mal angeschaut, was da so im europäischen Orwell-Staat an Daten gesammelt wird und war völlig überrascht ob der vielen Dinge, die sie gar nicht kannte. Aber immerhin zeigte sie doch hocherfreut, dass damit unter anderem auch einzelne Fälle von Mord, Totschlag, Diebstahl und Betrug aufgeklärt wurden. Ja, richtig, Diebstahl und Betrug sind auch dabei, denn es wäre ja absurd, anzunehmen, dass so eine mit dem Angsthammer des terroristischen Mordbombens durchgedrücktes Überwachungsinstrument nur zur Terrorbekämpfung eingesetzt würde.
Und da kommt auch gleich ein Ausblick: »Gleichzeitig entwickelten sich aber die Methoden und die Propaganda der Terroristen weiter und es sei daher wichtig, diesen Gefahren entgegenwirken zu können. Vor allem die Verbreitung von Terrorpropaganda über das Internet mache den Mitgliedsländern Sorge« – ob der Begriff »Terrorpropaganda« wohl auch sehr schnell eine gewisse Ausweitung erfahren wird, wenn er erst einmal erfolgreich dazu benutzt wurde, Zensurinfrastrukturen durchzusetzen? Ich bin mir sicher, dass das geschehen wird.
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Ich lese die c`t aus dem Heise-Verlag ja schon lange nicht mehr, und wenn ich sie noch lesen würde, denn hätte ich nach diesem gnadenlos dummen Artikel aus dem Dunstkreis der Befürworter einer totalen Rundfunkgebührenpflicht für alle und jedes, was irgendwie Informationen durch die Welt bläst spätetens meinen Grund, sie nicht weiter zu lesen. Propaganda bekomme ich schon aus anderen Kanälen genug.
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Contentindustrie des Tages: »Elektronische Lesegeräte gehören zu den Hoffnungsträgern der Zeitungsbranche« – mir wäre ja etwas hoffnungsvoller für die Contentindustrie zumute, wenn sie ihre Hoffnung in Qualität und die Offenlegung der Hintergründe der Nachrichtenlage setzen würde. Aber nein, die hoffen eher darauf, dass sich die Leute massenhaft solche schrottigen Enteignungsgeräte wie Äppels eiPäd kaufen – denn das verbreiteste und am vielseitigsten verwendbare »elektronische Lesegerät« (so ein frei programmierbares Ding, auf dem ich gerade diesen Post schreibe) erfüllt diese Zeitgenossen ja nicht gerade mit Hoffnung. Deshalb mögen die es auch gar nicht, dass die (von Computernutzern übrigens mit der Rundfunk-Zwangsgebühr mitbezahlten) Meldungen des BRD-Staatsfernsehens allen Menschen frei übers Internet zur Verfügung stehen, nein, das soll doch besser so aussehen…
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Kurz verlinkt, weil es dort wie eine schöne, kurze Einführung zusammengefasst ist: Die Initiative Neue »Soziale« Marktwirtschaft und ihr Treiben bei Konsumpf…
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Das BRD-Staatsfernsehen ARD ist der Meinung, dass bei der Durchführung der Propaganda der Zweck jedes Mittel heiligt und sorgt eben für selbst für das gewünschte Juchzen und Klatschen zur Wahl von Wulff als Bundespräsident. Da kommt doch gleich noch ein bisschen mehr Freude auf…
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Suchbegriff des Tages: »politik und computerspiele« – das ist einfach. Wenn man wieder ein verzweifelter junger Mann von den blutgeilen Medien begleitet durch eine Schule (das findet nie an anderen Orten statt) läuft und massenhaft Menschen ermordet, denn sagt die Politik, das liege an den Computerspielen, und wenn man die verbietet, kann so etwas niemals nicht wieder passieren. Die Politik sagt nie, dass es an der Schule liegt. Wenn die Computerspiele erst verboten sind, und es läuft immer noch hin und wieder einer mordend durch eine Schule, denn wird es an gewissen Musikrichtungen, am Internet, am Islam, am frühen Geschlechtsverkehr oder sonstwas liegen, aber niemals an der Schule, diesem erbärmlichen System der gesellschaftlichen Siebung junger Menschen. Aber im Moment sind die Computerspiele der propagandistisch praktische Spießerschreck.
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Wisst ihr, was der Unterschied zwischen Internet und Rundfunk ist? Ganz einfach: Beim Rundfunk handelt es sich um einen mit hohem Aufwand zentral ausgestrahlten Stream von »Informationen«, der von Empfangsgeräten aufgenommen und zur Konsumierbarkeit wiedergegeben wird. Es macht keinen großen Unterschied, ob da eine Handvoll oder ein paar Millionen Leute einschalten, und da sich die Darbietungen im Rundfunk vor allem über eingeblendete Reklame finanzieren, sind die Rundfunkbetreiber froh darüber, wenn es zu großen Einschaltquoten kommt. Beim Internet hingegen verursacht eine »hohe Einschaltquote« nur Probleme, wie man gerade sehr hübsch beim ZDF sehen kann:
Aber trotz dieses Unterschiedes wird von technisch komplett inkompetenten Arschgranaten aus der Contentindustrie und der classe politique immer wieder davon gefaselt, dass es sich beim Internet um eine neuartige Form des Rundfunks handele, und dieses darbende »Argument« dient dann dazu, die »Rundfunkgebühr« auf immer weitere Kreise auch noch jener Menschen auszuweiten, die ganz prächtig ohne die »Segnungen« des Rundfunks leben können. Schade nur, dass Mitmensch Unwissend es meistens nicht besser weiß und deshalb solche »Argumente« für überzeugend hält.
Nachtrag: Die »rechtlichen Gründe«, die das ZDF da als »Begründung« in die Website geschmiert hat, waren ja wohl der absolute realsatirische Hammer! Nur nicht zugeben, dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen dem Funk in die Runde (oder meinethalben als »broadcast« auch in die Breite) und dem Abrufen von Daten von einem Server auf explizite Anfrage gibt, der wesentlich ist. Sonst glaubt am Ende keiner mehr, dass es sich beim Internet um eine Art »Rundfunk« handelt, und dann klappt das propagandistische Kartenhäuschen noch in sich zusammen. Ganz großes Kino beim ZDF, aber ganz großes! [Danke Harald, auch für das Konservieren dieses Zeitdokumentes!]
Noch ein Nachtrag: Heise hat auch ein tollen Satz zum »Internet-Rundfunk« in seinem Artikel versteckt: Auf dem iPhone sieht das Spiel aus wie Pong in Farbe. *prust!*
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Nachtwächter
Lacher des Tages: Der Versuch der üblich verdächtigen Vertreter der Contentindustrie, einen »Gauck-Hype« im Internet mit ihrer als Journalismus getarnten Propaganda zu erzeugen. Der Link zum Spiegelfechter lohnt sich, ich musste sehr darüber lachen…