Das ist ja eine tolle statistische Idee, die könnte direkt vom Institut für Theoretischen und Angewandten Bullshit kommen: Man stelle eine Rangliste der Popularität von Programmiersprachen danach auf, wie oft über Suchmaschinen nach Dokumentation gesucht wird.
Das Ergebnis überrascht mich kein bisschen. Java wird gefolgt von PHP wird gefolgt von C# wird gefolgt von Python wird gefolgt von C++.
Das gibt (allerdings mit einer Überbetonung von Java bei solcher Betrachtung) ziemlich genau die Rangfolge wieder, wie oft man wegen gewisser Altlasten dieser Sprachen beim Proggen immer wieder einmal in eine Doku gucken muss, weil die Standard-Bibliothek mit irrsinnig fetten Schnitstellen entworfen wurde, die sich kaum jemand einprägen kann, weils – wie in Python – erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen gibt, weil – wie in PHP – das gesamte Sprachdesign in sich selbst inkonsistent und vollständig unlogisch ist oder weil – wie in C++ – große Teile der Syntax schlicht hirnrissig sind (und zudem um eine gnadenlose Standardbibliothek ergänzt werden) und die Fehlermeldungen des Compilers alles andere als eine Hilfe sind, wenn man einmal in eine der vielen Fallen getappt ist.
Was sich da darstellt, ist – wie oben schon gesagt, mit einer leichten Verzerrung bei Java – eine Rangliste von Programmiersprachen, die trotz größerer Schwächen eine gewisse Beliebtheit haben. Für den portablen Makroassembler namens »C« muss ich jedenfalls niemals etwas außerhalb meiner man-pages nachschlagen (modernere Menschen lesen hier einfach: in der im IDE verfügbaren Hilfefunktion), und ich tippe drauf, dass C immer noch eine wichtige und beliebte Programmiersprache ist…
Anonymous am 9.7.2013 um 16:32
Richtige Männer programmieren in C.
ccorn am 9.7.2013 um 17:25
Habe in den letzten Wochen ca. 10k Zeilen in C++11 programmiert, und das ging nur, weil auf meinem 22/Zöller Platz genug für die Anzeige der Sprachreferenz und für meine Editorfenster ist. C++11 ist klar besser als C++98, hat aber immer noch den Charme einer Steuererklärung. Man tut es wegen des Ergebnisses. Und die größten Ärgernisse werden aus Kompatibilitätsgründen bleiben, etwa dass manche Definitionen syntaktisch mehrdeutig sind und vom Compiler regelmäßig anders interpretiert werden, als sie gemeint waren.
Bio am 9.7.2013 um 17:27
Das mit Java könnte wegen Android sein.
Nachtwächter am 9.7.2013 um 17:50
Das »Beste« an C++ finde ich immer, wenn der Compiler mir eine seiner Fehlermeldungen gibt. Diese zu »dechiffrieren« bedarf schon fortgeschrittener Inselbegabungen oder einer längeren Sitzung mit viel
grep
im Include-Verzeichnis, weil sie sich ohne Kenntnis von Implementationdetails kaum verstehen lassen. (Wers nicht glaubt, verwende einfach mal irgendwo einen falschen Iteratortyp und »freue« sich über die mindestens achtzeilige Ausgabe einer wenig hilfreichen Fehlermeldung!) Und der Compiler gibt gern eine seiner Fehlermeldungen, zumindest bei mir, der ich das C ohne Postinkrement bevorzuge.ccorn am 9.7.2013 um 18:12
Jau, die Fehlermeldungen. Deswegen lautet mein »make« mittlerweile »make -s 2>&1 | head« – weil man von den seitenlangen Fehlermeldungen sowieso nur die Angabe gebrauchen kann, wo es schiefgelaufen ist.