Wie sagte es Mathias Döpfner doch so schön vor etwa neun Monaten: »Jeder Verleger der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, um zu beten und Steve Jobs dafür zu danken, dass er die Verlagsbranche rettet […] Das iPad bringt das, auf das wir alle gewartet haben« – offenbar hat der dieser Döpfner die Rechnung ohne die Leser gemacht. Inzwischen werden ja eiPädd- und eiFohn-Leser der Online-Bild so deutlich auf die kostenpflichtige Äpp hingewiesen, wie manche das Näschen ihres Hundes in einen unerwünscht abgesetzten Haufen Scheiße stubsen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Leseinteressierten aus lauter Begeisterung dafür, dank verÄppel auf einmal für etwas bezahlen zu müssen, was andernorts kostenlos erhältlich ist, auf die Idee kommen, die Online-Bild zu abonnieren. Nein, die Zahlen des vierten Quartales 2010 sehen… ähm… bescheiden aus. Ganze 785 Abonnenten für die Bild-Äpp hat diese tolle Idee Döpfners hervorgebracht, und bei den anderen Produkten aus dem Axel-Cäsar-Springer-Verlag sieht es noch trister aus. Tja, Döpfner, dein »heilbringender anbetungswürdiger Erlöser« scheint das zu fordern, was bislang noch alle heilbringenden, anbetungswürdigen Erlöser von ihren Anhängern gefordert haben: Geduld, Geduld, Geduld… bis da nichts mehr ist, was sich gedulden könnte.
Kommentieren
In der Archivversion kann nicht kommentiert werden.