Viel Glück, ihr da an der Karl-Wiechert-Allee, mit euren Paid-content-Ideen… denn ihr werdet ganz viel Glück brauchen! Immerhin habt ihr mir nicht die Ohren mit der Bitte vollgejammert, dass ich den Adblocker abschalten soll, das ist ja schonmal etwas. Aber dass jetzt eines eurer Sprechrohre es für nötig befindet, vom »Qualitätsjournalismus« zu labern, ganz so, als sei es billiger Tinnef, der auch immer von Reklameleuten mit dem Wort von der »Qualität« an den Käufer gebracht werden soll, das lässt nichts Gutes ahnen. *grusel!*
Schlagwort Paid Content RSS
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Und in der heutigen Bullshit-Parade mag auch JuhTjuhb nicht hintan stehen und bietet jetzt kostenpflichtige Kanäle an, die man schön über Guhgells deanonymisierenden Bezahlkram bezahlen kann. Gut, das kann man machen. Wer etwas produziert, soll durchaus die Möglichkeit haben, Geld damit zu verdienen, und JuhTjuhb steckt sich für die zusätzliche Dienstleistung einer Bezahlinfrastruktur (der Rest von JuhTjuhb muss ja auch für kostenloses Video bestehen bleiben) gleich kackenddreiste 45 Prozent des Entgeltes in die Tasche, so dass jeder auf seine Kosten kommen wird. Ob das wirklich ein großer Erfolg werden wird? Ob wirklich Leute dazu bereit sind, den ungefähren monatlichen Preis eines Premiere-Abos für den »Empfang« eines JuhTjuhb-Kontos zu legen? Ich habe da meine Zweifel dran. Aber wenn sie es sind: Warum nicht. Und wenn diese kleine Diversifizierung Guhgells, das damit neben dem Reklamegeschäft auch endlich ein etwas seriöseres Geschäftsmodell findet, gut klappt, kann Guhgell für sein JuhTjuhb auch gleich Geld bei der Deutschen Teuer-, Lüg- und Drosselkom ablegen, um einen »managed service« zu bekommen…
(Ich bin mir allerdings sicher, dass sich die guten kostenpflichtigen JuhTjuhb-Kanäle nahezu unmittelbar in der Piratenbucht wiederfinden werden. Das kann man auch durch DRM nicht verhindern, wenn das wirklich versucht werden sollte.)
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Nachtwächter
Paid-Content-Fail des Tages: Tatsächlich berichten Nutzer, dass Adblock Plus schon reicht, um unbeschränkt freien Zugang zur ›Braunschweiger Zeitung‹ zu haben… da ist es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis AdBlocker nach ausgiebiger Lobbyarbeit der Verlagsmaden im Reichstag zu den ganz pösen und grimminellen Häckertuhls gerechnet werden, die zu benutzen bei hohen Strafen verboten ist.
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Nachtwächter
Bwahahaha! *prust!* Der Bullshit klingt doch gleich viel »besser«, wenn er in feierlich-parareligiöse Sprache eingewickelt wird. Zum Beispiel diese grandiose Einleitung zu einer Betrachtung eines blutleeren Wiedergängers der Comtentindustrie: Verlage suchen händeringend nach neuen digitalen Erlösquellen und hoffen auf ›Paid Content‹ als ›Heilsbringer‹… so weitermachen, das macht jeden Satiriker arbeitslos!
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Nachtwächter
Wofür die Wischofone mit ihren Äpps so gut sind, dass sie besser als dieses olle Web sein sollen, das erklären uns mal die gleichen Baumbestempler, die auch ein so genanntes »Leistungsschutzrecht« dafür haben wollen, dass sie im Wesentlichen Agenturmeldungen mit Reklame »dekorieren«: Die Apps sind für uns ein ganz wichtiger Einstieg aus der Kostenfreiheit heraus in eine Kostenpflicht im Netz – Danke, Herr Nienhaus, für diese offenen Worte.
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Nachtwächter
Gut, dass wenigstens noch deutsche Verleger ein Geschäft mit paid content machen wollen, denn Guhgell hat nicht so einen langen Atem und diese Idee schon aufgegeben. Was Guhgell nicht gelingt, kann bei Madsack doch nur ein Erfolg werden!
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Nachtwächter
Schaut euch doch mal bitte kurz an, wieviel Geld die Autoren (also die eigentlichen Urheber) dafür bekommen, dass der hannöversche Madensack-Verlag jetzt auf paid content setzt. Wer vom Schreiben lebt, sollte allerdings eine Speitüte bereit halten.
Das ist die Branche, die ein Leistungsschutzrecht dafür haben will, dass sie die Texte anderer Menschen kopiert. Bäh!
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Nachtwächter
Auch die hannöversche Polizei erweist sich immer wieder einmal als charmant und fördert die Zivilcourage, etwa, indem sie Menschen, die sich um einen Verletzten kümmern, Platzverweise erteilt.
Übrigens: Danke HAZ, für deine Bezahlschranke. Ich warte gespannt darauf, ob sich das als erfolgreiches Modell erweist – allerdings fehlt mir ein bisschen der Glaube daran. Aber hey, jeder hat ein Recht auf sein eigenes Scheitern, warum sollte ihr das eurige nicht in Anspruch nehmen. Direkte Links gibt es von mir bis auf Weiteres nicht mehr.
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Nachtwächter
Doktor Offensichtlich hat einen Job bei der Wirtschaftswoche bekommen und fasst dort mal kurz zusammen, was aus dem Apfelevangelium der Baumbestempler geworden ist: »Die Überzeugung, dass Menschen, nur weil sie ein Tablet besitzen, auf einmal für Zeitungen bezahlen, hat sich als Irrglaube herausgestellt. iPad-Zeitungen werden nur dann gelesen (und bezahlt), wenn sie einen klaren Vorteil gegenüber Print- und Onlineangeboten bieten, die oft aus identischen Texten bestehen« – tja, wer hätte das gedacht, dass die Wenigsten dazu bereit sind, Geld für die mechanisch kopierten Meldungstexte der Nachrichtenagenturen zu zahlen, die sie andernorts umsonst lesen können…
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Nachtwächter
Toll, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung übt sich in Web 3.0 und will den Menschen allen Ernstes Geld für 350 Megabyte Content (!) in einer fetten Äpp zum Zeitungslesen für Äppels eiFohns aus der Tasche ziehen; in einer Äpp, die zudem noch nicht einmal das technisch Mögliche und aus Benutzersicht Wünschenswerte implementiert. Sterbt schön, ihr Baumbestempler! Die, die euch vermissen könnten, sind ja auch im Aussterben begriffen.
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Nachtwächter
Ich bin ja mal gespannt, ob wenigstens die NZZ es schafft, Geld für ein gutes Internetangebot zu bekommen. Wenn die NZZ es nicht schafft, fällt mir eigentlich kein Blatt mehr ein, das eine gute Chance hätte. Schade nur, dass es die NZZ Online wohl bald nicht mehr im offenen Netz geben wird…
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Nachtwächter
Da konnte aber auch keiner mit rechnen. Damit, dass die Contentindustrie auch mal einsehen muss, dass Bezahlinhalte im Web nicht wirklich wie heiße Semmeln weggehen…