Gestern um diese Zeit schrieb ich von einem teuer gebohrten Loch im Mars, und wo meine Gedanken gerade bei teuren Löchern sind: Benedikt »Wir sind Papst« Sedecimus will angeblich am 28. Februar zurücktreten, vermutlich, um der standesgemäßen Vergiftung zuvorzukommen. Genau wie bei jedem Rücktritt eines Politikers ändert sich dadurch allerdings gar nichts, denn die Strukturen, die solche Pudel in Amt und Herrschaft tragen, bleiben genauso unverändert wie die angst- und hoffnungsvollen Psychen der Leute, die sich nicht einmal von dem manifesten Irrsinn abwenden, wenn sie schon zu kraftlos sind, sich dagegen aufzulehnen. Ich schreibe das nur, weil ich gerade noch einmal an Löcher dachte. Für Journaille und Fern-Sähen mit ihren eigenartigen Relevanzkriterien wird dieser operettenhafte Führungswechsel beim weltgrößten Pädophilenring allerdings eine ganz große Sache werden, darüber wird sogar der Berliner Fluchhafen, jede Entdoktorung, Stuttgarts tiefergelegter Bahnhof, Kristina Schröders Scheitern auf der ganzen Linie und die allgemeine Privatisierung von Profiten bei gleichzeitiger Verstaatlichung von Verlustrisiken auf Kosten aller Menschen vergessen. Und bei dieser Vorstellung wird es auch dem großen, dreifach gekrönten Menschenfeind noch einmal richtig warm ums Herz, und er kann sich für die wunderbaren Wege Gottes bedanken. Manche Löcher muss man eben nicht bohren.

Nachtrag: Titanic hat den Grund für den Rücktritt.