Und noch ein bisschen so genanntes »geistiges Eigentum«, Lobbyarbeit und Politik, damit einem die Übelkeit auch nicht vergehe! Die Wunschliste der Content- und Kopierindustrie ist geleakt. (Vorsicht, etwas unsichere Quelle, aber inhaltlich sehr plausibel.) »Entscheidend« sind darin neue Pflichten für Zollbehörden, diese sollen Import, Export und Verschiffung aller Sendungen verhindern, »die im Verdachte stehen, gefälscht oder unerlaubt hergestellt worden zu seien«. Wie gesagt, ein Verdacht soll dafür ausreichen – noch willkürlicher kann es kaum werden. Und um die Behörden zum Handeln zu bringen, soll ein »Anschein« ausreichend sein, »damit das Vorgehen nicht behindert wird«. Auch zivilrechtlich hat die Kopierindustrie so ihre Wünsche, denn die Schadenersatzsummen sollen »zur Abschreckung« deutlich höher werden. Wie man die Summe feststellt? Na, ist doch klar: »Die Verfahren zur Berechnung können auf den Angaben der Rechteinhaber basieren« – Bingo! Ich habe die paar Zitate jetzt schnell übersetzt und manches mag aus juristischer Sicht ein bisschen schlampig wiedergegeben sein, aber der Kern des Gesagten ist durchaus getroffen. Übrigens soll das, was da gerade entsteht, auch zu »Recht« in der EU werden. Und Sonntag reden wir wieder vom »freien« Markt, von der »Freiheit« und von der »Deregulierung«.
Monatsarchiv Juli 2008
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Na, heute mal ins Taufbecken kotzen? Bischof Gerhard Ludwig Müller spricht, dass die Scheiße nur so braun aus dem Munde quillt: »Wo Gott geleugnet wird, dort gibt es kein Recht für den Menschen, kein Recht auf Leben, kein Recht auf Selbstbestimmung« – wenn ich ein solches Absprechen des Rechtes, des Lebens und der Selbstbestimmung für Ungläubige der Religion dieses Bischofs lese, bin ich echt froh, dass die Kirchen immer mehr gesellschaftlichen Einfluss verlieren. Ach, ich lasse einfach mal den überlieferten Jesus etwas dazu sagen (Mt. 12, 34): »Ihr Otterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, dieweil ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.« Amen!
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Die Frage des Tages: Sind die Pinguine jetzt unter die Zugvögel gegangen?
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Na, wieder kein Brechmittel im Haus? Hier ist die Abhilfe: »Wenn die Raucher eine Kneipe verlassen würden, sobald Nichtraucher im Raum sind, wäre viel gewonnen; aber so weit sind wir leider noch nicht.« – das Zitat ist ja schon deutlich, aber unbedingt auch den Rest lesen, sonst verfehlt das Brechmittel noch die Wirkung. Nachtrag: Noch ein Zitat aus der SPD, falls die Sammlung oben noch nicht reicht.
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Nachtwächter
Endlich werden wir darüber aufgeklärt, wo diese ganzen Kornkreise herkommen. Es hat nichts mit UFOs zu tun, und auch nichts mit irgendwelchen Fälschern. Es ist ein ganz natürliches Phänomen. Und wer klärt uns darüber auf? Na, natürlich Jäger, also Leute, die die Natur so lieben, dass sie immer wieder mal reinschießen. Damit die Natur Natur bleibt. Mit ganz natürlichem Pulver, Blei und Gewehr. Und was erzählen die Jäger über die Kornkreise? Auch die über Nacht entstandenen Kreise in Getreidefeldern und Wiesen haben eine ganz irdische Erklärung: Sie sind keine Ufo-Landeplätze, sondern die sichtbaren Zeichen des Vorspiels der Rehe. Rehböcke folgen ihrer Angebeteten hartnäckig und treiben sie dabei auch im Kreis, bis sie zur Paarung bereit ist. Na, dann ist ja alles gut. Bleibt eigentlich nur noch zu erklären, warum die Rehböcke gerade in einer kleinen Region um Wiltshire so überaus aktiv sind, während man andernorts selten einen Kornkreis zu Gesicht kriegt. Und natürlich, warum die Weibchen beim Vorspiel manchmal dermaßen komische Bahnen laufen. Aber Weibchen ist ja alles zuzutrauen, auch beim Rotwild. Zumindest scheinen die Jäger das zu meinen…
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Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »knackige arschbacken« – die kriegst du jedenfalls nicht beim Arschbäcker.
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Und heute im Theater der hannöverschen »Gothic-Szene«: Einmal Kindergarten für Erwachsene bitte. Es lohnt sich (na ja: eher nicht), den ganzen Thread bis zur Gnaden-Schließung durch einen Moderator zu betrachten. Wer nicht aus Hannover kommt: Dieser »Surfin William« ist hier einer der beiden großen Clubbetreiber. Ja, das ist die stumpfe Speerspitze des Gothic in Hannover. *würg!*
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Nachtwächter
So, das offene Wochenende der Whitedarkness kann kommen! Ich habe genug Stoff in meinem Manuskript, um sogar eine etwas längere Lesung halten zu können. Aber diesmal etwas »dada-lastiger«…
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Nachtwächter
Wieso kennt diese bescheuerte Rechtschreibprüfung das Wort »Erdtrabanten« nicht? Und noch größer diese Frage: Wieso schlägt sie mir als Korrektur »Stabantennen« vor?
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Nachtwächter
Kurz verlinkt: Die Nachdenkseiten schreiben über den Missbrauch des Wortes »Freiheit« in der gegenwärtigen Propaganda und deuten die gar nicht so freie Wirklichkeit hinter der leeren Phrase am konkreten Beispiel eines Menschen in der BRD an.
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Nachtwächter
Offenbar ist ICQ nicht darauf ausgelegt, dass dort Menschen teilnehmen, die älter als 40 Jahre sind. Wenn ich mein Geburtsdatum im Profil eingebe (und das ist bei mir eine der wenigen ehrlichen Angaben), denn stellt der verkackte Strunzcode auf dieser Website den 11. März 1966 immer automatisch auf den 31. Dezember 1969 zurück. Dass eventuell auch ältere Leute eine IM-Software nützlich finden und deshalb nutzen wollen, kommt im Weltbild der Programmierer dort offenbar so wenig vor, dass dieser Fall nicht einmal getestet wurde. Meine Vermutung: Die speichern da einfach den Unix-Timestamp in ihrer Datenbank weg, und der zählt einfach nur die Sekunden ab dem 1. Januar 1970, Mitternacht – kommt dann bei der Kalkulation eine negative Zahl wie in meinem Fall -99774000 raus, denn setzen die Programmierer der ICQ-Website einfach ein Datum, dass einen Tag vor dem Startzeitpunkt liegt. Mann oh Mann oh Mann! Wenn ich früher so einen Schrott produziert hätte (nicht, dass ich nicht auch manchmal Schrott gebaut habe), denn hätte ich dafür ziemlich unwirsche Reaktionen von Anwendern abgekriegt, und in so einem Fall sogar völlig zu Recht. Ein Datum als Anzahl von Sekunden zu speichern ist einfach nur absurd und dumm. Jedes anständige RDBMS kennt einen eigenen Typen für das Datum, der in der Regel vier Bytes in der Tabelle belegt, ganz genauso wie ein Unix-Timestamp, aber dabei einen viel größeren Wertebereich hat. Das kann man nicht einmal mit gespartem Speicherplatz oder vereinfachter Arithmetik bei Datumsberechnungen rechtfertigen, das ist einfach nur eine schlecht entworfene Datenbank, bei der sich die Designer offenbar nicht über den Anwendungsfall für dieses Feld klar waren. Und die Programmierer (das machen oft andere Menschen) haben sich dann eher unbeholfen um den Strunz in der Datenbank rumgewerkelt und dabei noch einen zusätzlichen Strunz draufgesetzt. Im Ergebnis hat man ein für Laien völlig unverständliches Verhalten der Software, das zudem noch älteren Menschen klar macht, dass sie auf der flutschbunten Website und generell bei ICQ unerwünscht sind – dass man freundlich dazu aufgefordert ist, zutreffende Anmerkungen im Profil zu machen (die wollen ja mit den Daten handeln), kommt dann noch als Sahnehäubchen auf diese unnötige, technische Diskriminierung älterer Menschen. Ach, was solls: Ich bin wohl zu alt für den Schrott geworden, den man für die heutigen Internet-Dienste produziert.
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Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »klospülung zu schwach« – ich empfehle ein gut wirksames, harntreibendes Mittel. Und ganz viel trinken.