Auf was haben wir alle unser ganzes Leben lang gewartet, was haben wir so fürchterlich vermisst, dass wir ein Ende des Mangels gar nicht mehr erwarten konnten? Richtig, dass der Papst seine österlichen und weihnachtlichen Zaubersprüche zur umfassenden Vergebung sämtlicher Sünden auch noch persönlich in Twitter reinpustet. Wenn der Aberglaube des Mittelalters auf die Technik des 21. Jahrhunderts trifft, geht im Oberstübchen das Licht aus…
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Nachtwächter
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Fratzenbuch des Tages: Ein lustiger Versuch, wie diese Bildzeitung für Besserverdienende namens Focus Online ihre Web-Leser dazu bringen will, »Fratzenbuch-Fans« zu werden. Leider habe ich keine Lust, JavaScript für diese mit unerwünschtem Müll überfrachtete Dreckssite einzuschalten und diesen tollen Layer mal selbst zu provozieren, deshalb gibts hier nur den von mir unüberprüften Link auf den Screenshot. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, denn so ist das nun mal mit dem Fratzenbuch. Nicht nur bei Focus Online. Viel Spaß mit euren Fratzenbuch-Zwangsfreundschaften, die euch massenhaft Reklame in die Timeline spülen. [via]
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Ach, nur mal am Rande bemerkt: Wieso kann der ORF eigentlich bei solchen Meldungen im Internet verfügbare Primärquellen wie die Anfrage und die Antwort der Bundesregierung direkt verlinken, während ARD und ZDF das niemals tun? Man möchte ja fast denken, dass für Österreicher ein Verständnis der BRD-Politik wichtiger wäre als für Deutsche.
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Holzbrinck kauft für einen absurd hohen Preis StudiVZ, obwohl das kein Geschäftsmodell hat… ach nee, Burda kauft Xing. Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass die geldtriefenden Holzbestempler nicht aus Erfahrungen anderer lernen wollen, sondern einfach in einem teuren Experiment noch mal nachschauen, ob man nicht doch mit dem Kopf durch eine andere Wand kommt. Die könnte ja weicher sein… -
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Und heute im Sonderangebot: Eine Million Fratzenbuch-Accounts zum Kaufen, immer schön zusammen mit der Mailadresse, damit man auch richtig tollen Internetbetrug mit persönlicher Ansprache (und den vielen persönlichen Details aus dem Fratzenbuch-Profil) machen kann. Wo solche tollen Datensammlungen herkommen? Ähm, von der Generation wische, wische Wischofon und das ganze Hirn ist weg natürlich:
Die Informationen in dieser Liste wurden mit unseren Facebook-Apps gesammelt. Sie bestehen nur aus aktiven Facebook-Nutzern, hauptsächlich aus den USA, Kanada, Großbritannien und Europa. Es sind auch Nutzer aus anderen Ländern dabei, aber auch diese sprechen nahezu ausnahmslos Englisch, weill alle von uns gelieferten Apps in engischer Sprache geschrieben wurden und so gestaltet wurden, dass man die Anleitung lesen muss, um sie benutzen zu können. Die Liste wird einmal im Monat überprüft, damit sie keine Liste voll ungültiger oder doppelter Mailadressen erhalten. Gleich, ob sie ein Produkt für Facebook oder Twitter, eines mit Bezug zu »social media« oder irgendein allgemeines Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, diese Liste eröffnet ihnen großartige Möglichkeiten.
So eine Liste ist auch nicht zu teuer, sie kostet nur fünf US-Dollar. Tja, das kommt eben raus, wenn man sich jede Menge trojanische Äpps für sein Wischofon installiert. Ein Spaß für alle Werber und Ganoven!
Auch weiterhin viel Spaß mit den Wischofonen! [via]
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Damit man dort drüben beim Fratzenbuch auch ja nicht zu unbeschwert miteinander kommuniziert, sondern sich nur das erzählt, was irgendwelche Stasi-2.0-Lauschalgorithmen für »relevant« halten. Irrelevant ist dabei wohl im Zweifelsfall alles, was der Idee der Vermarktung jedes menschlichen Miteinanders widerspricht…
[via]
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Und irgendwelche S/M-Bullshit-Heinis schreiben darüber, wie der bester Fiepser beim Zwitscherchen aussieht. Für S/M-Manager¹, versteht sich. Großes Bullshit-Kino.
¹Dieses S/M ist meine Abk. für »social media«. Aus Gründen.
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Bio
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Fratzenbuch des Tages: Es gibt Kameras mit Lächelfilter, die im »richtigen« Moment auslösen, damit auf den Fotos auch immer jeder vor sich hinlächelt, und wenn er auch gerade unter Krebsschmerzen verreckt. Das Fratzenbuch hat etwas ähnliches: Wenn du einem anderen Fratzenbuch-Teilnehmer eine persönliche Nachricht sendest, die einen Link auf eine Seite mit dem Like-Button enthält, dann zählt das Fratzenbuch das nicht nur als geklickten Like auf dieser Seite, sondern gleich als zwei Likes und zeigt das auf dem Zähler neben dem Daumen an. Es ist also nicht nur so, dass die nicht-öffentliche Kommunikation erwartungsgemäß automatisch und ständig vom Datensammelapparat Fratzenbuch durchgescannt wird, so dass altgediente Stasi-Mitarbeiter vor Neid erblassen möchten, nein, das Fratzenbuch »weiß« aus diesen Einblicken auch, was dir wirklich gefällt und verteilt fröhlich die Däumchenhochs für dich. Aber immerhin, dabei gibt es noch so viel »Datenschutz«, dass die Likes nicht öffentlich sichtbar dir zugeordnet werden. Sonst würde das noch jemand bemerken, und das wäre ja nicht gut.
Weiterhin euch allen viel Spaß beim Fratzenbuch, einer sowas von sozialen Website!
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Fratzenbuch des Tages, mit Rap-Geschmack: Wer Follower will bei eBay gibt´s Hammer Angebote – hmm, jemand der so etwas so richtig hammer und toll findet, der spielt sich bestimmt auch beim Masturbieren selbst einen Orgasmus vor…
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Vor einem Jahr, am 20. September 2011, hat Guhgell seinen S/M-Dienst »Guhgell Doppelplusgut« offiziell eröffnet, nachdem es ein paar Monate einer »geschlossenen Betaphase« gegeben hatte, die so irre total knastmäßig tresorsicher geschlossen war, dass wirklich jeder an einen Invite rankam. Viel wurde damals über das Ding in der Verlagspresse und ihren Websites getintenkleckst, und es war monatelang ein wichtiges Thema in allen Blogs von Technikbegeisterten, Telefonfingerern, Idioten und SEO-Spammern. Das ist eine gute Gelegenheit für einen kleinen Rückblick auf diese ganze Scheiße, und hier ist mein Rückblick in Blahs
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Nun, diese Argumentation eines miesen Reklameheinis kommt mir sehr bekannt vor. Glückwunsch auch an einen ganz großen, tollen Wohltäter, der sich mit solchen Reklameheinis zusammengetan hat, um sowas richtig tolles und gutes zu tun, auch wenn er sich ein bisschen schlecht dabei fühlt, dass er diesen Schwindel nicht auflösen darf, wie er jetzt, nach dem miesen Theater mal anmerkt. Jeder nur eine Speischale!
Auch das Internet hat so etwas ähnliches wie Krebs, eine erstickende, schleichende, letztlich tödliche Krankheit, die alles zerstört, was irgend menschlich und wertvoll daran ist. Dieser Krebs des Internet heißt Werbung. Und jeder, der dabei mitmacht, ist dieser Krebs.