Nicht, dass mich das überrascht: Die Uni Bayreuth ist zu der Auffassung gelangt, dass Freiherr von und zu Guttenberg bei seiner größtenteils aus anderen Quellen abgeschriebenen Dissertation wohl absichtlich getäuscht hat.
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Puh, sehe ich das gerad im Vorbeigehen richtig, dass der – die folgende Bezeichnung versteht sich umgangssprachlich und nicht juristisch – Betrüger und Hochstapler von und zu ein ordentliches Zapfenstreich-Theater zum Abschied kriegt und dass unser tolles Staatsfernsehen das live überträgt. Na, vielleicht gibt es ja gleich noch den Befehl »Leeeegt an!«, dann könnte ichs verstehen
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Habe ich große Fortschritte in den letzten 5 Jahren verpasst? »Die Erkennung von Plagiaten sei 2006 kaum möglich gewesen« – schon klar, das klingt wesentlich besser als ein »wir haben dem einfach wegen seiner Herkunft und seines Auftretens vertraut« klingen würde.
Nachtrag: Netzpolitik ätzt auch über dieses ganze neumodische Zeug…
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Ach, die Uni Bayreuth sieht beim Herrn von und zu einen Täuschungsvorsatz. [Achtung, Link auf die springersche Welt. Da ist zumindest mein Vertrauen in die nicht näher benannten Quellen deutlich eingeschränkt.]
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Das realsatirische CDU-Argument des Tages pro Guttenberg.
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Zitat des Tages: »Also ehrlich mal, er ist zwar kein Doktor mehr, aber ist doch egal! Ich würde mich trotzdem von ihm behandeln lassen!! Bester Doktor der Welt 4ever« – *prust!*
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Wie hübsch sich im Moment doch viele Bloggende überschätzen, weil Frhr. von und zu Guttenberg zurückgetreten ist, wie sehr sie sich dafür feiern, dass dieser Minister »vom Internet zurückgetreten wurde«. Nein, er wurde mitnichten vom Internet zurückgetreten, und wenn das alles gewesen wäre, hätte er darüber hinweggeschaut. Viel maßgeblicher waren die wochenlang anhaltende Aufmerksamkeit der etablierten Medien, die teils klaren Stellungnahmen der Wissenschaftsverbände, wie groß der Schaden für den Ruf akademischer Titel aus der BRD ist, die deutlichen Worte seines »Doktorvaters« Prof. Dr. Häberle und die zu erwartende großen Probleme beim »Politikverkauf« der nächsten Wahlen, der zur Schwierigkeit führt, wie sich ein betrügerisch erworbener Doktortitel und auch die anderen kleine Anpassungen der persönlichen Wahrheit mit dem meist eher ungeausgesprochenen Wertekanon einer bürgerlich-konservativen Partei vereinen lassen. Es wäre schon sehr peinlich geworden, mit einem derartigen Gesellen im Kabinett weiterhin von einer »Bildungsrepublik« zu sprechen und allerlei ethische Werte einzufordern. Es wurde dennoch über Wochen versucht, den Frhrn. zu halten und ihm den Rücken zu stärken, vermutlich in der Hoffnung, die mediale Aufmerksamkeit könne auch wieder abflauen und die »kleine Affäre« im Strom des Aktuelleren vergessen werden. Die Blogs mit ihrem teils heiteren Hang zur ätzenden Ironie, der Protest im Internet und ein Wiki, das nicht gekennzeichnete, als Guttenbergs eigene Gedanken ausgegebene Zitate dokumentierte, spielten dabei kaum eine Rolle und hatten eine eher beschränkte Reichweite.
Und bitte, wenn ihr mir das nicht glaubt, denkt doch nochmal nach: Es sind auch schon lange vor dem Internet, ja, vor dem Computer als Alltagsgegenstand Politiker über ihre Affären gestürzt, und das zuweilen deutlich dramatischer – erinnert sich noch jemand an Gestalten wie Engholm, Barschel, Möllemann, Seiters, Scharping? Bloggende da draußen, kriegt euch wieder ein! Unser aller Bedeutung in solchem Geschehen ist ziemlich klein (aber nicht null), und wer das nicht sieht, neigt schnell zum Realitätsverlust, Größenwahn und den lächerlichen Haltungen, die sich dann daraus ergeben. Die in den Parteien ablaufenden Prozesse, die letztlich zur Bildung einer Regierung führen, lassen sich nicht durch Shitstorms im Wasserglas und irgendwelche jecken und schnell wieder vergessenen Flashmobs beeinflussen.
Nachtrag: Siehe auch bei Bullshit Aside
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Gegen das Vergessen: Guttenbergs Salamitaktik auf der Tagesschau-Website dokumentiert.
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Und tschüss, Frhr. von und zu Guttenberg – es war ja mal wieder eine schwere Geburt mit dem Rücktritt. Jetzt noch ein paar triefende Worte zum Abschied, und dann wünsche ich ihnen viel Glück bei ihrem nächsten Blendwerk.
(Oh, wie gern wäre ich in den letzten Tagen Mäuschen dort gewesen, wo CDU-intern über den Umgang mit dieser für die PR so bitteren Krise mit einem zum Minister gewordenen Hochstapler gesprochen wurde.)
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Nachtwächter
Wer eh schon – sorry für die derbe Ausdrucksweise – mit dem goldenen Löffel im Arsch geboren wurde, der bekommt denn auch noch »ausnahmsweise« eine Genehmigung, trotz schlechter Leistungen seinen Doktor machen zu können.