Tja, ist halt Scheiße, wenn man sein Adressbuch bei Guhgell Mail rumliegen hat, jemand irgendwann einmal an den Account kommt und erstmal fröhlich im fremden Namen rumbettelt. Da die ganzen alten Mail archiviert sind, kann man natürlich auch leicht den Stil des Absenders ein kleines bisschen nachempfinden, damit so ein Trickbetrug noch etwas überzeugender aussieht. Dann werden schon von den 1.600 Leuten so 300 bis 400 ein paar hundert Euro über Western Union rüberbeamen.
Guhgell will ja nicht, dass man jemals eine Mail dort löscht, und deshalb sagt Guhgell immer, man soll schön alles liegenlassen, denn der Speicherplatz ist ja unbegrenzt. Tja, und so kann es dann kommen, wenn der unbegrenzte Speicher irgendwann einmal auf kriminelle Energie trifft. Und wegen solcher Probleme legt man halt keine Daten »in der Cloud« ab, schon gar nicht welche zu echten persönlichen Kontakten.
(Wie der Angreifer an das Guhgell-Login gekommen ist? Da gibt es hunderte von Möglichkeiten. Selbst, wenn einer bei jedem Dienst ein anderes Passwort benutzt und die Passwörter sicher macht, kann ihm immernoch ein Trojaner auf seinem Arbeitsrechner befördert werden, der die Passwörter mitschneidet. Im Falle eines beliebten Prominenten kann das im Rahmen eines ganz gezielten Angriffes geschehen, zum Beispiel über Mailverkehr, in dem einmal ein Link auf die Trojanerschleuder gesetzt wurde. Oder vielleicht auch gutes, altes Phishing, das klappt ja auch immer wieder einmal. Oder persönliche Beobachtung, dabei feststellen, dass irgendwo ein bestimmtes Internetcafé immer wieder besucht wird, dann auf den dortigen Rechnern einen Trojaner aufspielen. Im Internetcafé kann man aber auch oft unauffällig über die Schulter schauen, wenn einer sein Passwort eingibt – selbst, wenn man es so nicht vollständig herausbekommt, hat man sehr wertvolle Hinweise über den Aufbau. Und nochmal: Es gibt Dinge, die gehören nicht in eine Cloud, und dazu gehören echte menschliche Kontakte!)