Ich habe so etwas ja schon dunkel geahnt (und gleich wieder verdrängt), und ich habe es hin und wieder mal als Witz gerissen, aber es sieht ein bisschen so aus, als käme es wirklich: Wenn Guhgell die Produkte der Presseverlegerbrut nach Inkrafttreten des Leistungsschutzrechtes einfach nicht mehr auflistet, wenn die Verleger nicht die kostenlose Nutzung gestatten, dann wird die klandestine Lobbyarbeit in den dunklen Ecken der Parlamente halt dahingehend fortgesetzt, dass Guhgell demnächst gesetzlich dazu gezwungen wird, die dann kostenpflichtigen Textstummel der Verlegerbrut aufzulisten. Und, Scheißjournaille, was wollt ihr als nächstes machen, um noch Geld für euern als unentbehrlich und staatswichtig erklärten Infodreck reinzuholen, den immer weniger Leute lesen und bezahlen wollen? Vielleicht mal Schutzgelderpressungen?
Schlagwort Lobbyismus RSS
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Nachtwächter
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Mir wurde gerade erzählt, dass Guhgell Doppelplusgut seit ein paar Tagen (oder Wochen) keine Snippets des verlinkten Textes mehr in seinem S/M-Scheiß aufnimmt, wenn es sich um ein Presseprodukt handelt oder nur um etwas, was bei gedehnten Begriffen als verlegerische Leistung betrachtet werden könnte (etwa portalartige Homepages großer Dienstleister in der BRD). In einigen Fällen soll es sogar schwierig sein, einen nackten Link auf derartige Angebote in seine Timeline zu bringen; manchmal sind mehrere Versuche dafür erforderlich, und manchmal geht es gar nicht. Offenbar ist Guhgell auf das Leistungsschutzrecht gut vorbereitet, und die Verlegerbrut wird wohl schon in Kürze angesichts noch weiter wegbrechender Werbeeinnahmen darum winseln, dass Guhgell wieder so funktionieren soll wie die ganzen Jahre vorher – und den Rest der in den dunklen Lobbyecken des Reichstages angerichteten Scheiße fressen dann alle anderen Blogger, Websitemacher, Forumsbetreiber etc. Großes Kino in der Bimbesrepublik Neuland.
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In der Kryptokratie und Lobbykratie der Europäischen Union soll es kriminalsiert werden, wenn man etwa alte Obst- und Gemüsesorten selbst im Garten anbaut. [Achtung! Fragwürdige Quelle.]
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Lobbyismus ist doch toll für die Parlament-Arier in der EU, da bekommen sie jede Menge kleiner, teurer Umschmeichelungen und außerdem nimmt ihnen jemand die ganze Arbeit ab: 334 Mal hätten ihm im Lauf der vergangenen zwei Jahre Interessengruppen ›explizite politische Aufforderungen‹ geschickt. Und so sieht die Politik dann auch aus. Nicht nur in der EU.
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Am Freitag soll der Deutsche Bundestag lt. Spiegel Online so richtig flott das Standesrecht für Springer, Burda und Bertelsmann in Gesetzeskraft setzen. Ich wünsche jedem im Web auftretenden Zeitungsverlag der BRD, dass seine mit viel SEO-Manipulationen in Guhgell nach oben gebrachten Dreckssites am Freitag ab 10:00 Uhr von Guhgell aus dem Index entfernt werden.
Nachtrag Zwei: Das wird eine heitere Zeit, bis die Gerichte in der BRD eine einigermaßen einheitliche Rechtsprechung entwickelt haben, was denn nun einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte sind, die man gerade noch zitieren darf. Gut, einzelne Wörter ist sehr klar. Aber ist eine Zusammenstellung von drei Wörtern schon mehr als ein »kleinster Textausschnitt«. Bis das nach drei bis fünf Jahren mal halbwegs abschließend höchstinstanzlich geklärt ist, werden Anvergewaltskanzleien in der Bananenrepublik Abmahnistan eine sehr eigene Sichtweise davon entwickeln, was mit dieser Formulierung gemeint sein soll, wenn sie den Betreibern einer Website von Aquarienfreunden den üblichen Brief nebst Kostennote zustellen lassen.
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Überraschung des Tages: Wer die Datenschutzgesetze der EU formuliert? Na, Lobbyisten aus den USA natürlich, wer denn sonst?!
Kleiner Nachtrag: Wer eine Website wie diese bei Heise beschriebene EU-Lobbywatchsite baut, die in erster Linie Informationen aufbereiten, darstellen und zugänglich machen soll und es dann nicht schafft, diese Website so zu bauen, dass sie ohne JavaScript funktioniert, zeigt damit nur eins: Seine Inkompetenz. Schade bei so einem Projekt.
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Die EU ist wirklich sehr deutsch geworden, sogar was die Einflussnahme auf Gesetzgebungen betrifft. Die Sozialdemokraten sorgen dafür, dass die Mehrzahl der Menschen durch Gesetzesänderungen benachteiligt werden, und der konservativ-liberale Flügel nickt das sofort ab. Ein aus der BRD sehr vertrautes Muster.
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Die Mainstream Medien verlauten, Peer Steinbrück wäre völlig überraschend zum Kanzlerkandidaten gewählt worden.
Nun ja. So überraschend ist dass dann vielleicht doch nicht für einige. Zumindest hat Herr Steinbrück schon die richtigen Freunde und ist wohl begeisterter Networker. Aber über so etwas will man dann doch nicht berichten, bei diesen Qualitätsjohurnaillen.Also. Bitte so tun, als wäre man völlig überrascht.
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Abgeordnete des europäischen Parlamentes fühlen sich in der so genannten »Finanzkrise« entmachtet und fordern die Menschen in Europa auf, sich zu organisieren und dem »Finanzsektor« entgegenzuwerfen. Weil der Parlamentsapparat unter der Lobbyarbeit der Geldherrschaften zusammenzubrechen droht und die letzten Reste Demokratiesimulation in den Abgrund reißt. Großes Kino!
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Die Contentindustrie und die Rechteverwerter haben mal kurz klar gemacht, was sie unter »Demokratie« verstehen.
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Hey, taz, wenn du ab jetzt immer beschriebest, wie gewisse Organisationen darauf hinarbeiten, dass ihre Meinung in die toten Bäume gestempelt wird und wie man auch in deinem Hause darauf reinfällt, dann würde ich dich am Ende noch regelmäßig lesen. Trotz des aufdringlichen grünideologischen Tonfalles, den ich so hasse.
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Nachtwächter
Frau Piel, das mit den kostenlosen, leicht zugänglichen und freien Inhalten im Internet ist kein »Geburtsfehler«, sondern ein von Anfang an gewünschtes Feature – und übrigens eines, das sich nur mit einem gewissen Aufwand unterdrücken lässt. Wenn sie etwas gegen Guhgell haben, legen sie bitte eine Datei robots.txt auf den Servern ab, die Guhgell nicht oder nur teilweise indizieren soll – sie werdens kaum glauben, aber der Bot von Guhgell hält sich dran, genau wie jeder andere zivilisierte Bot. Machen sie das einfach! Es ist so einfach, dass sie sogar persönlich dazu imstande sein müssten. Und diese Bildzeitung darf das auch gern machen.