Bauernfängerei des Tages (wieder mal): Als Inkasso-Laden einfach saftige Mahnungen für nullwertige Internet-Leistungen rausschicken, die niemals in Anspruch genommen wurden und fest darauf vertrauen, dass genug eingeschüchterte Leute zahlen werden, dass sich diese Nummer auch lohnt. Abhilfe ist einfach: Die Briefe dem Papierkorb anvertrauen (wenn es sich nicht gerade um einen gerichtlichen Mahnbescheid handelt, denn da muss man innerhalb der Frist seinen Widerspruch einreichen, sonst wird ein vollstreckbarer Titel draus).
Monatsarchiv August 2010
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Nachtwächter
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Dank den klärenden Worten des röm.-kath. Bischofs Andreas Laun ist jetzt endlich bekannt, wer der »Schuldige« bei der Katastrophe auf der Duisburger Loveparade war: Es war Gott, aber er hat es nur aus Liebe getan. Das ist gewiss sehr tröstlich und erbäulich für die Angehörigen der Toten und für die vielen Traumatisierten und Verletzten, dass der katholische Gott so eine große »Liebe« für die Menschen hat.
Wieso machte es mir bei diesem »Gott« eigentlich gar nichts mehr aus, wenn diese Freunde des ewigen Mittelalters Recht hätten und ich meine Ewigkeit fern von allen Päpsten und Bischöfen und ihrem großen, liebenden Gott in der Hölle verbringen müsste? Deren Himmel kann doch nur einer gut finden, der so sehr von Todesangst zerfressen ist, dass er für die dürre Aussicht auf irgendein Weiterleben die Gegenwart dieses kalten Sadistenclubs und ihres Obersten leicht missbilligend in Kauf nimmt.
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Na, Geldmangel? Bei irgendwelchen ganz großen Astrolüginnen kann man für lächerliche fuffzig Euro erfahren, ob es sich astrologisch lohnt, Lotto zu spielen. Für die Astrolügin, die so etwas anbietet, lohnt es sich offenbar viel mehr, wenn man Astrolügie anbietet. Und ich, als Nicht-Astrodingsda, ich kann dazu nur etwas sehr nüchternes sagen. Von jedem Euro, den man beim Lotto einsetzt, gehen erstmal fünfzig Cent an die Lottogesellschaft, und die andere Hälfte wird dann unter den Gewinnern ausgeschüttet. Die Lottogesellschaft behält das Geld natürlich nicht, sondern das wird zweckgebunden für gewisse Zwecke ausgegeben, für die sonst aus der Staatskasse Geld ausgegeben werden müsste – und so sind diese Gelder aus der Staatskasse eben für andere Verwendungen frei. Es handelt sich also um ein Geschäft, bei dem man statistisch einen Euro gegen fünfzig Cent eintauscht, es handelt sich um eine Deppensteuer. Genau das Richtige für jeden, der immer schon gemeint hat, dass er viel zu wenig Steuern zahlt.
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Bei der britischen Regierung ist man der Meinung, dass Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsmittel sicher genug ist. Oder so etwas ähnliches…
(Vor allem scheint man dort im Intranet aber eine Menge oller »Web-Anwendungen« herumliegen zu haben, die mit moderneren Browsern als dem IE 6 nicht mehr richtig funktionieren. Sind eben »Web-Anwendungen«, also speziell für ein bestimmtes OS und einen bestimmten Browser geschrieben. Klar, in Intranets kann man so etwas machen. Soll ja nur Vorteile haben, weil keiner mehr rumrennen muss und auf jedem Arbeitsplatz Anwendungen installieren und aktualisieren muss. Eventuelle Nachteile, wenn das Geraffel nur mit einem Browser läuft, bemerkt man dann eben später.)
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Die Überschrift des Tages wirkt nur ohne Kontext so unfreiwillig lustig: Software elimiert Menschen…
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Hui, was schreibt denn da die taz über Alice Schwarzer!
(Ich mag die Ausflüsse von A.S. nicht einmal mehr unter »Feminismus« verschlagworten, weil ich das als diffamierend empfände. A.S. ist eine abgehobene Fanatikerin in selbstbezüglichen Selbstbestätigungskreislauf, die auf der anderen Seite keine Probleme damit hatte, ihr charakteristisches Gesicht als Reklame für das verklemmte Tittenblatt der Massen, für die Bildzeitung, auf Plakaten zu Markte zu tragen. A.S. taugt bestenfalls noch zur Verkörperung des Schadens, den die längst im Bürgertum angekommene Frauenbewegung inzwischen erlitten hat.)
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Das wird ein interessantes Wochenende, denn jetzt kommen die Außerirdischen…
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Da geht man zur Abwechslung mal wieder kurz bei diesem Zwitscherding vorbei, und wird dabei gleich von einem neuen Feature begrüßt:
Aha, hier wird mir also schön zentral angezeigt, welchen »Führern« ich auf der unentwegt zwitschernden Linkschleuder (die wegen der künstlich verkrüppelten Form der »Kommunikation« auch noch fordert, dass die Links gekürzt und damit für Leute ohne spezielle Browser-Plugins zu Überraschungseiern werden) ich mal folgen könnte. Ich habe ja nie so recht verstanden, wie man sich einerseits von so einem zentralen Zwitscherdings abhängig machen kann, das einem eine betont verstümmelte Form des Austausches aufzwingt, gegen die IRC wie ein philosopisches Forum wirkt und andererseits so heiß auf ertränkend viele Fiepse (so werde ich die »Tweets« jetzt nur noch nennen) und Mitleser sein kann, dass auch wirklich die ganze Aufmerksamkeit von diesem technisch verstümmelten Mitteilungsstummeln aufgesogen wird. Mein eigener Twitter-Account (den ich eher als »experimentell« verstehe) existiert eigentlich nur auf Wunsch einiger (jüngerer) Menschen, die mit einem RSS-Reader nicht so zufriedengestellt sind, und er wird beinahe ausschließlich über die API gefüllt, wann immer ich blogge, so dass diese Menschen einfach über ihren clusterbloaty Klickitainment-Zwitscher-Client folgen können. Was ich ansonsten bei diesem Zwitscherdings wahrnehme, wenn ich mal dort bin, ist die Spam – und diese schnell eingerichteten Accounts irgendwelcher Nullfiepser, die skriptgesteuert tausende oder zehntausende Follower sammeln, natürlich in der Hoffnung, dass »zurückgefollowed« wird und dass so ihre Drecksreklame an ein möglichst großes Publikum kommt. Zum Beispiel die Drecksreklame für ihre tollen Tools und tollen Websites, die tausende von Followern bringen sollen, weil das ist ja alles ein Kopfkino des Selbstzwecks – und manche scheinen so heiß auf gute Längen im kindischen virtuellen Schwanzvergleich zu sein, dass sie auf jeder Website, die ordentlich Follower verspricht, ihre Zugangsdaten ablegen. Ein Paradiesgarten für Spammer, denn bei diesem Zwitscherdings hat sich die Kommunikation ja schon konzeptionell von ihren Inhalten emanzipiert.
Ach, ich schweife ab…
Für die meisten Zwitscherdings-Nutzer wäre jedenfalls eine Anzeige der Geschmacksrichtiung »Who to unfollow« besser… und eine bequeme Ansicht, die alle Follower anzeigt, die mehr als fünfhundert Leuten followen, und in der man sich bequem (!) anschauen kann, was diese meist wenig erquicklichen Typen so rumzwitschern und in der man auch ganz leicht Spam blockieren und melden kann. Denn niemand kann mehr als… sagen wir mal… zweihundert Leuten folgen.
So, und jetzt schaut euch mal… wenn ihrs noch nicht übers Zwitscherding gesteckt bekommen habt… an, was in diesem Zwitscherding geschehen würde, wenn Außerirdische auf der Erde landeten.
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TV-Unterhaltung des Tages: N-tv und RTL zeigen in Liveberichten während rund 90 Minuten das Eingangstor der JVA Mannheim…
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Kurz verlinkt: […] kann man mitteilen, warum man Hannover liebt. Die Aussagen fließen in ein Wandgemälde ein, das Hannover dort verschönern soll wo es am dringendsten nötig ist: im Ihmezentrum. Na, das freut doch das Herz des Zynikers, ist fast schon so gut wie das riesige Werbeteil für »enercity«, das mal für ein paar Monate am leerstehenden ehemaligen Gebäude der Stadtwerke Hannover hing: »Positiv für Hannover«
Also ich liebe Hannover wegen solcher realsatirischen Momente…