Blah-Archiv » Steganografie http://localhost/blah-dev Kurz und knapp und blah... Thu, 01 Aug 2013 18:58:27 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6 Großbritannien: Knast, wenn man etwas nicht entschlüsseln kann http://localhost/blah-dev/2013/07/03/17303/ http://localhost/blah-dev/2013/07/03/17303/#comments Wed, 03 Jul 2013 19:56:56 +0000 Nachtwächter http://localhost/blah-dev/?p=17303 Da drüben auf der Insel, die wegen einer gnadenvollen geografischen Vorsehung durch den Ärmelkanal vom Rest Europas getrennt ist, kann man übrigens ins Gefängnis kommen, wenn man Daten erzeugt, die verschlüsselt aussehen und die man auf Anforderung nicht entschlüsseln kann. So etwas wie Rauschen von Radioteleskopen zum Beispiel…

Und jemanden wie mich nennt man paranoid! Mit diesem Vorwand kann man natürlich jeden für beinahe alles so richtig sauber rechtsstaatlich in den Knast bringen, indem man einfach mutmaßt, da sei steganografisch Information drin versteckt. Es ist nämlich nicht möglich, zu beweisen, dass irgendwo keine verschlüsselte Information versteckt ist. Sogar in diesem Posting könnten bequem ein paar Byte zusätzlicher Information versteckt werden, etwa in der Folge der Wortlängen. Von Fotos ganz zu schweigen.

Das folgende, von mir angefertigte und etwas nachbearbeitete Foto zum Beispiel…

Sessel

…enthält einen steganografisch in der Datei versteckten und zusätzlich PGP-verschlüsselten Text. Für die meisten Menschen gibt es keine Möglichkeit, das zu bemerken. Es ist eine ganz normale Bilddatei. Ohne jede Auffälligkeit. Wenn man dieses Bild jetzt von hier mitnimmt und beim Fratzenbuch, bei Tumblr oder auf einem sonstigen Webklo postet, könnte man drüben in Großbritannien in den Knast gehen, wenn man nicht gerade meinen private key zur Verfügung hat. Und wenn man sagt, dass man es von diesem Blogpost hat: Den kann ich morgen löschen. Und natürlich kann einem so ein Bild selbst untergejubelt werden, etwa übers Fratzenbuch, über Tumblr, übers Zwitscherchen – und wer kann da noch ein halbes Jahr später die Quelle angeben, wenns nur ein lustiges Katzenfoto war. Die Kriminalisierung von Kryptografie ist absurd und führt zu reiner Willkür.

(Wer sehen will, wie groß diese Willkür ist, versuche einmal, den PGP-verschlüsselten Text aus dem Bild zu extrahieren. Tipp: Ich habe das hier vorsätzlich sehr einfach gemacht und weder etwas Selbstgeproggtes dafür genommen noch ein frei und quelloffen verfügbares Programm verändert, um es zu erschweren. Der für die Steganografie verwendete Schlüssel ist leicht zu erraten. Die anschließende Entschlüsselung des PGP-Textes ist zugegebenermaßen etwas zu knifflig, aber die Steganografie sollte sich mit etwas Mühe und der richtigen Idee brechen lassen…)

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