Was hat uns denn allen noch so richtig gefehlt? Was haben wir schlimmer vermisst als das tägliche Brot und die aufgehende Sonne? Richtig, einen spezieller Browser fürs Fratzenbuch, den mussten wir so grausam missen. Noch mehr Überwachung beim Surfen, noch mehr Datensammelei, noch mehr Ausverkauf menschlicher Beziehungen, noch mehr Fratzenbuch. [Danke!]
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Komisch, ich höre schon eine Blase platzen, die erst in den nächsten Monaten platzen wird. Das Fratzenbuch soll also hundert Milliarden Dollar »wert« sein? Mehr, als die Lufthansa, die Deutsche Post und die Deutsche Bank zusammen? Und bei diesen drei Unternehmen steht etwas mehr Substanz als eine vermarktbare Datensammlung dahinter, die den Nutzern auf eher etwas hinterhältige Weise (Tracking über Like-Button, unverständliche Einstellungen zum Datenschutz) abgenommen wird. Na, ihr Lemminge, die ihr den Anfang des neuen Jahrtausends schon wieder vergessen habt, dann kauft mal eifrig Aktien! Jemand wird schon gut daran verdienen, aber ihr werdets gewiss nicht sein…
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Nachtwächter
Einen Grund gibt es übrigens noch, nicht beim Fratzenbuch zu sein und dort auch ja kein hübsches Foto von sich zu hinterlegen: Wenn man sich mal wieder auf der Autobahn wie die rasende Sau aufgeführt hat, möchte man es der Polizei doch nicht ganz so leicht machen. Die Polizei freut sich jedenfalls darüber, dass die Menschen in der Neuen Orwellness ganz freiwillig die »Dossiers« über sich selbst anlegen und zur Verfügung stellen.
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Nachtwächter
Hey, Datenschützer! Wenn ein Laden wie das Fratzenbuch über Jahre hinweg systematisch Daten über die sozialen Beziehungen von Menschen und ihre Interessen sammelt und mit seinem verkackten (und von den fratzenbuch-lobotomierten Lemmingen auch total bedenkenlos überall im Internet eingebauten) Like-Button das gesamte Internet in seine ganz persönliche User-Tracking-Engine umbaut, denn hört man ja nicht so viel von euch. Dass das Fratzenbuch systematisch auf private Adressbücher von Mobiltelefonen zugegriffen hat, um personalisierte und in praktisch allen EU-Staaten illegale Spamwerbung mit den auf diese Weise gewonnenen Mailadressen zu machen – die spammen beim Fratzenbuch ja auch intern mit gefälschten Absenderangaben, das passt also, sind halt Spamsäue – war euch bislang auch so was von egal, zumindest habt ihr daraus keine tollen Presseerklärungen gemacht und keine breit rezipierte Beunruhigung in die Medien gespielt. Aber wenn jetzt einmal ein paar der Fratzen im Fratzenbuch mit einer Software zur Fratzenerkennung durchgescannt werden, damit den Fratzen Namen zugeordnet werden können – was ich im Vergleich zu den sonstigen Zumutungen voller Orwellness im Fratzenbuch beinahe ein bisschen harmlos finde – denn seid ihr aufgeschreckt, weil das jetzt auf einmal ganz plötzlich und ganz schlimm und gar nicht mehr so abstrakt ist wie der ansonsten ganz gewöhnliche Seelenverkauf im Web Zwo Null. Da merken jetzt nämlich auch ein paar mit abstrakteren Gedanken nicht so beschäftigte Nichtexperten, in was für ein geringfügig verspätetes 1984 das alles führt, was da sie jeden Tag so freudig mitmachen. Da müsst ihr jetzt natürlich ein bisschen Handeln simulieren, ich verstehe schon, mit leichtem Zischgeräusch ein bisschen heiße Luft ablassen und morgen schon, wenns wieder vergessen und für alle gewohnt geworden ist, alles weiter laufen lassen. Wie immer halt… ist ja alles ganz schlimm, so langs in der medial gerichteten Aufmerksamkeit ist. Danach eben nicht mehr so.
Und während das Fratzenbuch seine Daten noch aus dem persönlichsten Bereich des menschlichen Lebens in großen, gut recherchierbaren und sicher teuer an alle Hirnficker, Reklamefuzzis, professionellen Lügner und sonstigen Interessierten dieser Welt verkauften Datensammlungen akkumuliert, wird man hier in der BRD als unbedeutender Blogblaher kriminalisiert, weil bei einem recht wirksamen und deshalb auch beliebten Spamschutz mal eine IP-Adresse an einen Server in den USA übermittelt wird; und man muss, wenn man dieses Akismet nutzt, mit der Gefahr der üblichen, politisch gewünschten und juristisch legalen Willkür gewisser auf Massenabmahnungen spezialisierter Anwaltsklitschen leben und das gar nicht so kleine, damit verbundene Kostenrisiko in Kauf nehmen. Aber ohne Spamschutz hat man halt das andere Risiko, dass man für die von hochkriminellen Spammern gesetzten Links in seinen Kommentaren haftet, und das kann auch empfindlich teuer werden oder sogar mal zu äußerst willkürlich von der Staatsvergewaltschaft beschlagnahmten Servern führen. Wisst ihr, ihr staatlich bestellten »Datenschützer« und sonstigen Feigenblätter vor dem totalen Ausverkauf allen Menschlichen, ihr könnt mich alle mal dort küssen, wo die Sonne nicht hinscheint. Ich halte von euch gar nichts mehr. Weil mir am Datenschutz wirklich etwas liegt.
Nachtrag: (eben erst gelesen) Seit heute ist diese Sache dann richtig abgerundet worden: Deutschland ist nun das Land, in dem Google Fassaden verpixelt, aber Facebook Gesichter erkennt…
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Nachtwächter
Wie beim Fratzenbuch üblich, wird so ein »Feature« aktiviert, ohne dass die Nutzer darüber auch nur informiert werden. Welches Feature? Na, die Gesichtserkennung, die es ermöglichen soll, Personen auf hochgeladenen Fotos in den Profilen automatisch zu identifizieren und zu benennen. Tolle Sache, genau das richtige für die übliche Portion Orwellness im Web-Zwo-Null.
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Nachtwächter
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Wenn ich beim Fratzenbuch wäre, denn würde ich spätestens von dort vertrieben, wenn ich das erste Mal die dynamisch inhaltsbezogene Werbung zu Gesicht bekäme. [Warnung, Link geht zum Zwitscherdingens]
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Nachtwächter
Wohin es führen kann, wenn man zu viel Zeit mit dem Fratzenbuch verbringt? Zum Beispiel dazu, dass man sein Kind mit dem Namen »Like« straft.
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Nachtwächter
Die kriminelle Spam des Tages bietet etwas an, was viele Nutzer des Fratzenbuches wohl schmerzlich vermissen, wenn sie sich so umschauen: Einen Dislike-Button. Den gibt es natürlich nicht, und die damit verbundene Malware scheint ziemlich infektiös zu sein. Also vorsichtig!
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Nachtwächter
Ach, weil ich das Zwitscherding schon hatte, will ichs Fratzenbuch nicht vergessen, denn dort beim Fratzenbuch hat man irgendwie festgestellt, dass man mit Leistung allein nicht gegen den Mitbewerb ankommt, und deshalb musste halt eine Agentur dafür bezahlt werden, ein paar kritische Berichte über Guhgell in die Medien zu bringen. Bitte beachten: Es gibt zumindest Agenturen, die so ein »Geschäft« anbieten, und vermutlich gibts auch genug Massenmedien, die mundgerecht servierten Content sofort in ihren redaktionellen Teil übernehmen. Erzähle mir keiner was über irgendeinen Journalismus oder gar eine Unabhängigkeit!
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Nachtwächter
Fratzenbuch des Tages: Was macht ein Cracker, der massenhaft anderer Leute Accounts beim Fratzenbuch ownen will? Ganz einfach, er proggt ihnen eine App.
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Nachtwächter
Fratzenbuch des Tages: Die Gründe für so eine Profilsperre muss man ja nicht weiter überprüfen…