Oh bitte, liebe Surfer, hinterlasst nicht solche Suchbegriffe in meinen Logdateien. Ich hatte einen Schluck Kaffee im Mund, und das war echt eine Riesensauerei. Aber bei der Frage an Google »wie breit ist ein 7zoll monitor« musste ich einfach nur noch prusten. Natürlich ist der sieben Zoll breit (oder besser: schmal)…
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Suchbegriff des Tages: »marschmusik gratis« – geh doch einfach zur Bundeswehrmacht!
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Suchbegriff des Tages: »gesetztliche vorschriften beim schlachten« – nun, das ist etwas kompliziert. Das Schlachten von Viechern hat »artgerecht« zu sein, denn schließlich liegt es ja in der Art von Tieren, dass sie geschlachtet und gegessen werden. Das Schlachten von Politikern und anderen Sprachfickern, die sich solche Wörter ausdenken, ist hingegen gesetzlich verboten und wird »Mord« genannt.
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Suchbegriff des Tages: »schäuble belauschen« – also ich könnte mir Schöneres vorstellen, als einen Menschen beim Labern zuzuhören, der in vielen seiner Äußerungen nur dokumentiert, dass er den Kontakt zur Wirklichkeit längst verloren hat.
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Suchbegriff des Tages: »verantwortung und religion« – das, Suchender, sind in der Tat zwei Begriffe, die (mindestens) unter Christen nicht zusammen gehören. Jemand, der (im christlichen Sinne) religiös ist, legt die gesamte Verantwortung für sein Dasein ab und übergibt sie einem sich psychisch mitteilenden Prozess, den er »Gott« nennt. (Gern auch mal »Jesus«, das darf ein Christ dank der Dreieinigkeit beliebig verwürfeln.) In der Folge lebt er verantwortungslos und für die jeweils Herrschenden bequem passiv, was der Grund für die enge Zusammenarbeit von christlicher Religion und jeweils herrschender Clique ist, egal, wie sehr die gleiche christliche Religion die vorherigen Herrscher auch als »gottlose Verbrecher« und »unrechtmäßig« benamsen wird. Verantwortung fängt da an, wo ein Mensch damit aufhört, sich von seinem eigenen psychischen Prozess zu entkoppeln – und deshalb damit beginnt, sich nicht mehr alles unreflektiert in die Seele stopfen zu lassen. Ein Leben in wirklicher Verantwortung ist immer auch ein revolutionäres Leben, und unter den Bedingungen einer institutionaliserten, die Herrschaft stützenden Relgion wird es in der Regel auch ein einsames Leben.
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Und auch bei mir sammeln sich die Suchbegriffe aus dem Internet, der offenen Form der geschlossenen Anstalt: »persönlicher myspace fragebogen« – so ein Fragebogen ist fast so persönlich wie ein Strafzettel.
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Und noch so ein Suchbegriff: »bio süßstoff« – der heißt einfach nur Zucker.
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Oh Mann, was für ein Suchbegriff: »nofollow html möglichkeiten« – na, die Möglichkeit ein rel="nofollow" an den Link als Attribut ranzuklatschen ist genau so gegeben wie jede andere Möglichkeit in HTML auch. Zum Glück ist auch die Möglichkeit gegeben, eine solche Entwertung von Links wegzulassen. Eine gute HTML-Dokumentation findet sich übrigens sehr schnell mit Google, sie will nur gelesen und verstanden werden. Hilfreich beim Verständnis ist es übrigens, wenn man auch versteht, was dieses komische »World Wide Web« eigentlich ist. Denn sieht man nämlich ganz schnell ein, dass diese Links auf andere Sites etwas ganz essentielles sind, etwas, was aus dem Web überhaupt erst das gemacht hat, was es heute ist. Wenn man das einmal eingesehen hat, denn wird man sich auch hüten, Links technisch zu Links zweiter Klasse zu machen, nur, damit sich der feuchte Traum vieler Kaufleute erfüllt und demnächst nur noch Kommerzseiten oben in den Suchmaschinen stehen. Sollen die doch eine eigene Suchmaschine für kommerziell orientierte Websites aufmachen, wenn die solche Ergebnislisten sehen wollen! Im Internet ist doch immer noch für jeden Schwachfug Platz. Aber nein, die Leute sollen da eben nicht merken, dass Links auf profitorientierte Sites mit einer unsichtbaren, technischen Methode bevorzugt werden sollen, indem etliche Links in beliebten Autorensystemen unsichtbar auf technischem Wege kastriert werden.
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Suchbegriff des Tages: »macht süsstoff dick« – ja, macht er. Wenn ein Mensch im Mund den süßen Geschmack wahrnimmt, stellt sich der gesamte Verdauungstrakt des Körpers auf sehr energiereiche Nahrung ein, was dort jedoch ankommt, ist wertloser, künstlich Süß schmeckend gemachter Schrott. Das Ergebnis dieses Prozesses ist Hunger, der dann dazu führt, dass der Körper doch noch an die erwartete Energie kommt. Da hätte man auch gleich mit Zucker süßen können. Zumal das auch viel besser schmeckt. Und wegen des Geschmackes macht man das ja. (Übrigens, wenn du wirklich abnehmen willst oder gar musst: Schaff einfach deinen Fernseher ab! Das bringt mehr als aller überteuerter Diätfraß. Und das Gehirn nimmt sogar zu dabei.)
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Heute hat aber wirklich jemand Informationsbedarf gehabt und versucht, diesen mit Guhgell zu sättigen. Da sitzt er an seinem über Alice mit dem Internet verbundenen Windows XP und startet darauf den gar nicht empfehlenswerten Internet Explorer Sieben, um nacheinander an Guhgell die folgenden zwei Fragen zu stellen: »elias schwerdtfeger hannover« und »adresse elias schwerdtfeger hannover«. In beiden Fällen hat er zumindest tapfer alle Seiten durchgeklickt, bei denen ich das nachvollziehen kann. Und das ist richtig viel, wenn er alles durchklickt. Es fängt mit meiner Künstlerseite bei Jamendo an, geht über einige Projekte weiter, an denen ich teilhabe, geht über ein paar harmlose Blogs, geht schließlich auch noch in ein paar eher unerwartete Foren, in denen ich gereggt und aktiv bin. Bei so viel Lesestoff entsteht gewiss ein hübsches Bild von mir. Und das hat der sich wohl in seinem ganzen Umfang gegeben, denn die Zeiten zwischen den in der Logdatei auftauchenden Zugriffen sprechen schon für mindestens oberflächliches Lesen. Der muss mich ja wirklich ganz dringend suchen. Das heißt: Er muss ganz dringend meine Adresse suchen. Wozu auch immer. Wahrscheinlich gefällt ihm einfach so total gut, was ich immer wieder so schreibe, und deshalb wollte er mir wohl mal einen Besuch abstatten oder einen Brief schicken. Und es gibt genau eine Seite, die dieser gnadenlos merkbefreite Netznutzer in seinen zwei Stunden geistloser Tätigkeit nicht besucht hat, und das ist ausgerechnet das Impressum.
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Und mal wieder ein Suchbegriff: »ureinwohner ficken film« – da sucht wirklich jemand ethnologische Pornografie. Glaubt der etwa, dass Naturmenschen anders rammeln als unsereins?
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Und wieder sind Menschen im Internet auf der Suche nach Hilfe in allen Lebenslagen und lassen ihre Suchbegriffe in der Logdatei zurück. Zum Beispiel dieser hier: »wie verkraftet man einen entzug vom kiffen« – das ist eigentlich ganz einfach. Da sich dein Gehirn an die Dauerbebröselung gewöhnt hat, geht es dir erstmal ein paar Tage (so für zwei Wochen lang) etwas seltsam und du fühlst dich gleichermaßen schlaff wie getrieben, während dir dein Leben recht öde erscheint. Das geht aber vorbei. In dieser Zeit musst du zusätzlich noch verkraften, dass sich ein gewisser Teil deines Freundeskreises über die Kifferei definiert hat und das alle diese Leute kaum verstehen können, dass du wieder einen klaren Verstand haben willst. Die werden dir ständig erzählen, wie harmlos das Kiffen doch ist und dass es gar nicht abhängig macht und dass man ja jederzeit damit aufhören kann, aber das mit dem Aufhören werden die dir nicht vormachen. Wenn die merken, dass du es ernst meinst, werden sie eher ein bisschen Abstand nehmen, um untereinander weiterkiffen zu können. Aber wenn man so belabert wird, kommt man schon einmal auf die Idee, einfach mal wieder so einen völlig harmlosen Zug an der lustigen Zigarette zu nehmen, und bei dem einen Zug bleibt es nicht. Du wirst dich übrigens wundern, wie bereitwillig man dir das Zeug anbietet, damit du wieder »dabei« bist. Der Vorsatz, für längere Zeit auf der wirklich scharfen Droge eines klaren Verstandes zu verweilen, löst sich in aromatischem Rauch auf und landet in der Rumpelkiste verworfener Vorsätze, verschoben auf einen immerfernen Tag. Außer natürlich, du erträgst auch das und hast zur wieder empfundenen Ödnis deines eigenen Daseins auch noch reduzierte Sozialkontakte. Am besten, du bist in den ersten Tagen viel mit jemandem zusammen, der nicht kifft und ganz viel Zeit übrig hat. Wenn die erste Woche vorbei ist, fängt das Gehirn langsam wieder an zu arbeiten, und dann nimmst du langsam wieder wahr, warum du es mit so viel Kiffe am Arbeiten hindern wolltest. Was du da erlebst, ist die objektive Ödnis deines Daseins, vor der du nicht mehr fliehen solltest. Vielmehr ist es an der Zeit, diese Ödnis endlich zu ändern. Aber mach bloß nicht alles auf einmal, denn sonst ist das Scheitern vorprogrammiert. Nimm dir in der ersten Woche ein Blatt einfaches Papier und schreib da drauf, was dir auffällt und was du für Gedanken dazu hast, einfach nur, um die Beobachtungen festzuhalten. Beim Schreiben fällt dir vielleicht auf, dass deine Handschrift lesbarer geworden ist, aber du wirst auch merken, dass du zielgerichtete (und nicht in dunstige Ideen fliehende) geistige Tätigkeit nicht mehr gewohnt bist und deshalb sehr anstrengend findest. Du wirst dich aber daran gewöhnen, und zwar viel schneller, als du es in diesem Moment glaubst. Im Laufe deiner Beobachtungen wirst du feststellen, dass es Dinge gibt, die du einfach hinnehmen musst, dass es andere Dinge gibt, die du vollständig selbst in der Hand hast und dass es dazwischen eine Reihe komplexerer Dinge gibt, die aus einer komplexen Wechselwirkung zwischen dir und deinem sozialen Umfeld entstehen. Diese Kategorisierung zeigt dir auf, in welchem Maß du die Umstände deines Lebens selbst in der Hand hast, und sie gibt dir einen Anlass zu zielstrebigen und selbstbestimmten Handeln, das natürlich auch immer wieder einmal vom Scheitern und Misserfolg begleitet wird. Deine kiffenden Freunde werden dir in ihrem schwachsinnigen Gelaber immer kindischer und dümmer vorkommen, wenn du mal wieder mit ihnen zu tun hast; sie bleiben in Umständen, die sie nüchtern gar nicht ertragen können und beamen sich deshalb den ganzen lieben Tag lang weg, um aus dieser Flucht heraus immer wieder in sich zuspitzenden Problemen zu landen. Sie werden dich auch immer weniger mögen, weil du das alles siehst und manchmal der Versuchung nicht widerstehen kannst, es auch auszusprechen. Aber das ist deren Problem, nicht deines. Denn du hast genug eigene Schwierigkeiten vor dir, ein ganzes Leben wartet darauf, endlich gelebt zu werden. Und wenn dir das alles zu anstrengend ist, denn kiff doch einfach weiter!