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Nachtwächter
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Das sind die Produkte, die wir alle in der neuen Zeit brauchen werden [flugs übersetzt für jene, die nicht gut Englisch können]: »Der Glückshut – Ein tragbares Gerät zur Konditionierung, das ermittelt, ob sie lächeln und für schmerzhaftes Feedback sorgt, wenn sie es nicht tun. Ein Stirnrunzeln verursacht starke Schmerzen, aber mit einem breiten Lächeln bleiben sie schmerzfrei. Das erste einer Reihe von Hilfsmitteln für die verbesserte soziale Interaktion. Ein zugehöriger Krümmungssensor verbindet sich mit der Wange und vermisst die Breite des Lächelns, ein Servomotor bewegt einen Metalldorn in den Kopf, und dies ungekehrt proportional zum Ausmaß des Lächelns. Durch fortgesetzte Anwendung dieses Werkzeuges zur Konditionierung können sie ihr Gehirn darin üben, unentwegt zu lächeln«. So ausgestattet, wird sogar die von den neoliberalen Ideologen erwünschte Welt von lauter freundlichen Gesichtern erfüllt. [via cwagner]
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Ein Hinweis für Kunstinteressierte aus Hannover und Umgebung in eigener Sache: Na, habt ihr Lust auf neuen Spaß am Geschriebenen?
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Hihi, ich habe gegen die »Community-Richtlinien« von YouTube verstoßen und eine extrascharfe Warnung kassiert, gesalzen mit der Aufforderung, dass ich bei einem wiederholten Verstoß endgültig gesperrt werde. Das beanstandete Video war ein von mir gerendertes, es zeigt eine Flagge im Wind, die in der Farbgebung eine gewisse Ähnlichkeit zur Flagge des Deutschen Reiches unter der Diktatur Hitlers hatte. Allerdings habe ich die Swastika gegen das ebenfalls recht zackige und auf dem ersten Blick recht ähnliche Symbol der Bundesanstalt für Armut und unterbezahltes Malochen unter der Angstpeitsche der nackten Existenzsicherung ausgetauscht, also gegen dieses »A«, das das Gegenteil von Anarchie meint, und doch voller Willkür und Gesetzlosigkeit steckt. Ein Video, das viele Menschen recht lustig fanden. Bei YouTube kann man über solche Kreativität in der Satire offenbar nicht lachen. Na ja, lustig ist es auch nur in einem sehr skurillen Sinn:
(Für ein größeres Bild des Standbildes auf das kleine Vorschaubild klicken.) Ich habe weder irgendein Urheberrecht mit dieser künstlerischen Verfremdung verletzt, noch habe ich Werbung für extremistische politische Standpunkte gemacht, noch habe ich einen User beleidigt. Ich habe einfach nur die Ähnlichkeit der gegenwärtigen Ikonografie der BA zu einer Ikonografie ganz bitterer, deutscher Zeiten aufgezeigt – und ich meine durchaus, dass nicht nur die ästhetische Gestaltung der Ikonografie gewisse Parallelen aufweist, die durch geeignete Farbgebung überdeutlich werden, sondern dass auch die Arbeitsverherrlichung in der jetzigen BRD bedenkliche Züge trägt. Das ist eine Meinung, für die man mich gern kritisieren darf, und man darf meine Satiren auch gern als völlig geschmacklos empfinden, aber dieses Weglöschen, das YouTube da betreibt, das ist schon eine Spur übler als bloßes Kritisieren. Zumal ich nicht einmal die Gelegenheit erhalte, irgendeine Stellung dazu zu beziehen oder irgendetwas über die wirklichen Gründe für eine solche Löschung zu erfahren. Kurz gesagt, wer etwas zu YouTube hochlädt, muss immer damit rechnen, dass es aus ziemlich willkürlichen Gründen verschwindet, wenn jemand dort meint, dass es besser ist, so etwas verschwinden zu lassen. Das sollte jedem Nutzer YouTubes sehr klar sein.
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Polizeiwillkür des Tages: Wie reagiert man denn mal darauf, wenn dem neuen alten Bundespräsidenten durch einen öffentlichen Vortrag eines expressionistischen Gedichtes gratuliert wird? Na, ist doch klar, mit einer Verhaftung. [via]
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Worauf habe ich mein ganzes Leben gewartet. Für Autoren mit kurzen Worten sind ja die »Poetry Slams« schon lange out, da wird eigentlich nur noch in einem vom Rap entlehnten Duktus ins Mikro geprollt (zumindest bei denen, die in solchen Wettbwerben gewinnen). Da muss es doch etwas Kultiviereres, Fühlsameres, weniger auf Unterhaltung Getrimmtes, Besseres geben. Aber ob das jetzt ausgerechnet die Twitter-Lyrik sein kann, bei der ein Preisträger ein nutzloses Telefon bekommt, das einen nur veräppelt… [via]
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Der Brüller des Tages: Bombe vor dem Landtag, die ganzen Überwachungskameras halten ihren zwingenden Blick auf die Situation und – nichts passiert. Nichts! Vollkommen sinnfreie Kameraüberwachung! Einfach nur ein allgegenwärtiges und mechanisches Auge, das mit zwingendem Blick Wohlverhalten bei den Menschen erzeugen soll, und nichts ist dahinter. Ein großartiges Stück Aktionskunst! Da weiß ich auch endlich, warum ich fröhlich vorm Justizministerium meine Fotos schießen kann, was ja auch so ein Verhalten ist, das ein paranoider Sicherheitsapparat locker als Vorbereitung eines terroristischen Anschlages deuteln könnte. Es hat einfach niemanden interessiert. Wahrscheinlich wird es alles brav auf Magnetband aufgezeichnet und für die halbe Ewigkeit archiviert, aber ist darin ein reiner Selbstzweck – die eigentliche Absicht hinter den Kameras ist nicht irgendeine Prävention, sondern eben der zwingende Blick des »großen Bruders«. Die BR Deutschland im Jahre 23 nach Orwell.
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