Fragen, die ich mir beim Lesen stelle: Was hat wohl die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern bei Golem dafür bezahlt, dass der Tracking-Zählpixel dort im Artikel als »obligatorisch« bezeichnet wird? Ich besuche jedenfalls keine privat betriebenen Sites, auf denen so etwas verbastelt ist.
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Nachtwächter
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Bullshit des Tages (Zitat Golem): »Nativer Code so portabel wie Javascript: So lässt sich das Ziel von Google Native Client beschreiben« – au weia, wenn das so »portabel wie JavaScript« wird, denn wünsche ich mir aber das »gute alte C« zurück. Es reicht, einen Blick in die Abgründe einer ganz normalen JS-Bibiothek zu werfen, und schon sieht man, wie portabel da alles ist. (Obwohl sich die Situation im Laufe der letzten Jahre gebessert hat, zugegeben. Aber für Portabilität ist JavaScript im Moment eines der eher ungeeigneten Beispiele – etwa im Gegensatz zum wirklich portablen und darüber hinaus als Programmiersprache unendlich brauchbareren Java oder im Gegensatz zu etlichen sehr portablen Skriptsprachen.)
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Contentindustrie des Tages: Hey, ihr Verleger, vielleicht hättet ihr euch mal über verÄppels Geschäftsmodell im Klaren sein sollen, bevor ihr die eiPädds zum neuen Messias für euer Gewerbe erklärt. Aber schon lustig, dass ausgerechnet ihr, die ihr euch immer über den freien Zugang zu euren Produkten beklagt (unter der tollen Rabulistik von der »Kostenloskultur«) auf einmal einen »freien Zugang« zum eiPädd haben wollt.
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Was ist das denn schon wieder für eine Hirnfick-Aktion: »Ich verspreche, niemals illegal einen Film herunterzuladen, gäbe es eine legale Alternative, die folgenden Kriterien entspricht […]« – nun, bei mir sähe ein derartiges Versprechen etwas anders aus. Ich kann versprechen, dass ich niemals illegal einen Film herunterladen werde und auch niemals legal meine Sinne mit diesem Input kitzeln werde, so lange ich beim Vorbeigehen an aktuellen Kinoplakaten eine Mischung aus Langeweile und Übelkeit verspüre und so lange ich immer wieder einmal ein paar Jahre nach der ersten Vermarktung der Filme irgendwo bemerke, dass »modernes« Kino vor allem bedeutet, Inhaltsleere und absurde Handlung mit überreich dargebotenen Effekten zu verwürzen. Im Gegensatz zur Übelschrift bei Golem handelt es sich beim Kopieren der meisten Machwerke nicht um ein »stehlen« (idiotisches Propagandawort schlechthin, Kopieren ist ein fundamental anderer Vorgang als Entwenden), sondern um ein Aufsammeln von Müll, der davon leider nicht weniger wird. Nee, da mach ich mir lieber meinen eigenen Film…
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Ach, so ist Microsofts Bing an seine recht guten Suchergebnisse gekommen. Die haben sich einfach kräftig bei Guhgell bedient. Und Guhgell hat das MS-Imperium jetzt erwischt. Na, wenn die beiden sich zoffen, kann es eigentlich keine Verlierer geben.
Was mir am verlinkten Golem-Artikel so richtig gut gefällt, ist der Klartext von Microsoft: »dass Microsoft unter anderem die Bing-Toolbar nutzt, um das Klickverhalten von Nutzern zu analysieren« – oder, um es mal in einer Weise zu schreiben, die meiner (von manchen als verquert empfundenen) Denke entspricht, dass so eine Tuhlbahr einer Suchmaschine oder einer anderen Internet-Klitsche in erster Linie eine Tracking- und Ausspähvorrichtung ist. Tja, wozu sollte es auch sonst gut sein, wenn man den Leuten unter Aufsagen der üblichen Versprecher und Versprechungen ein Stück Code installiert, das während der gesamten Browsernutzung unscheinbar und für viele recht unverdächtig mitläuft. Wer glaubt, dass die Guhgell-Tuhlbahr etwas anderes ist, hat sich wahrscheinlich geschnitten. Gut, dass man solche 1984-Funktionen bei richtigen Browsern einfach rausnehmen kann (oder sich gar nicht erst installiert).
Nachtrag: Wie nicht anders zu erwarten, weist Microsoft strikt zurück, einfach Suchergebnisse von Guhgell zu übernehmen. Und Guhgell legt noch einmal mit ein paar Fakten nach.
Nachtrag Zwei: Bei WinFuture gibt es den etwas eingedampften Kern der Guhgell-Erklärung auch in deutscher Übersetzung.
Nachtrag Drei: Und hier die Verteidigung für Bing, die erklärt, wie so etwas auch ohne »böse« Absicht als Nebeneffekt entstehen kann, wenn man das Tracking des Klickverhaltens zur Grundlage des Rankings macht. Und das Tracking wird als ganz normal hingenommen.
Nachtrag Vier: Siehe Spiegel…
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Wir leben in einer Welt voller Placebo-Buttons – voller Schalterflächen und Knöpfchen, die uns den Eindruck vermitteln, wir könnten irgendwo irgendetwas beeinflussen, hätten Kontrolle – so ists Webdreinull, immer schön weiter heiter hilflos auf den kleinen Knöpfchen rumklicken! Das tut alles nur so, als würde es etwas tun.
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App (dieses Wort sollte man schon aus Prinzip mit Dreck beschmeißen) des Tages: Gauner-Apps im Fratzenbuch sind dazu in der Lage, die persönliche Anschrift und Telefonnummer auszuspähen. Na, wer beim Fratzenbuch eine echte Anschrift und eine echte Telefonnummer angibt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Nachtrag: Na, denn will ich doch mal aufs Gute hinweisen, davon gibts ja beim Fratzenbuch eher wenig. Mit der Weitergabe der Anschrift und der Telefonnummer an Äpps ist im Fratzenbuch erstmal Schluss.
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Nicht, dass mich das überrascht: Der Stuxnet-Wurm, mit dem das iranische Atomprogramm heruntergefahren werden sollte, wurde erstmal in Israel ausprobiert. Das Ding sollte ja schließlich auch funktionieren…
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Manchmal frage ich mich ja, wozu es gut sein soll, was einige Entwickler als Software schreiben. Wer braucht zum Beispiel eine integrierte Entwicklungsumgebung, die im Browser läuft? So lange ich auch darüber nachdenke, ich kann keinen einzigen Vorteil darin erkennen. Soll es darum gehen, dass die Quelltexte von überall aus zugreifbar sind? Huh, dazu gab es schon zu meinen alten Zeiten CVS [örks!], später SVN und seit ein paar Jährchen gibts Git. Das scheinen auch die Orion-Entwickler so zu sehen, deshalb hacken sie gerade an einem Git-Browser. Soll es das typische Argument für den thin client (als ob ein voll aufgeplusterter Webbrowser irgendwie »thin« wäre) werden, dass keine Installation benötigt wird, was ja den adminstrativen Aufwand verringert, weil nur noch ein Server up to date gehalten werden muss? Nun, dafür gibt es schon verdammt lange hübsche Netzwerkfreigaben, in die man auch Anwendungen legen kann – was ich auch immer wieder erlebt habe. Klar, bei der heutigen Neigung zur Bloatware werden dabei ordentlich angeschwollene Datenmengen durchs Netzwerk geschaufelt, aber so eine im Browser laufende Anwendung wird in der Summe wohl nicht wesentlich weniger Daten schaufeln (könnte die Menge aber besser über den Tag verteilen). Bleibt eigentlich nur noch der »Vorteil«, dass so eine im Browser laufende Anwendung unabhängig vom darunter liegenden Betriebssystem ist, weil ein Browser als Applikationsplattform verwendet wird. Klar, das kann man so machen, wenn man noch nie etwas von einem X-Server gehört hat. Mir erscheint es aber mehr als eine Modetorheit, zu deren
ImplementationImplementierung ein riesiger Aufwand nötig ist, während das Ergebnis einer solchen Anstrengung nicht gerade mit Performanz glänzen kann und angesichts der gewählten Plattform »voll aufgeblähter Webbrowser« immer mit einem gewissen Security-Problem daher kommt. Der Versuch, halbwegs komplexe Anwendungen in einem Browser laufen zu lassen, wirkt auf mich wie ein absurdes Theater. Vielleicht sehe ich das ja irgendwann einmal anders, wenn alle Menschen irgendwelche kastrierten Computer haben, wie sie heute mit dem Pädds und Fohns in den Markt gedrückt werden sollen, Rechner, die vorsätzlich enteignend gestaltet sind, auf denen man by design nicht einfach die Software installieren kann, die man persönlich für nützlich und brauchbar hält – so dass man nur noch den Browser als Plattform zur Verfügung hat. Doch selbst für dieses Problem soll es ja schon eine Lösung geben: den heute fast allgegenwärtigen, universell verwendbaren Computer…Nachtrag: Wie wäre es mit einem in JavaScript realisierten BASIC-Interpreter – fast so flott wie anno dunnemals der VC-20.
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Und tschüss, MySpace Deutschland.
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Der PHP-Bug des Tages: DoS durch Rechnen mit einer (bestimmten) Fließkommazahl.
Nachtrag: Gefixt…
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Die lustige Meldung des Tages: Gibt es etwa ein Leak bei Wikileaks? Würde auch mal Zeit, dass die Depeschen nicht tröpfchenweise an ausgewählte Stellen gegeben werden, sondern so offen werden, wie das Wikilieaks einst einmal vorsah.