Privatsphäre des Tages: Adobe hat in seinem Reader eine Art API für unbemerktes Tracking von PDFs verbaut. Nennt mich Verschwörungstheoretiker, aber für mich klingt diese »Lücke« wie etwas Beabsichtigtes und nicht wie ein Bug.
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Ach, apropos Firefox: Wenn sich die Reklameheinis über die Ablehnung von Cookies für in einer Seite eingebettete Inhalte (zurzeit die häufigste Tracking-Technik der Datensammler und Menschenverdater) aufregen, dann macht der Firefox mal etwas so richtig richtig. Für die bayerische Staatsministerin der Justiz kommt diese Entscheidung freilich ein bisschen zu spät, sie glaubt schon fest und frei von jedem klärenden Sachverstand an die pösen Cookies und merkt gar nicht mehr, welche fiesen Rechte sich menschenverachtende Reklamefirmen wie Guhgell rausnehmen, wenn man dort seine Mail macht. Im verlinkten Text steht übrigens auch, wie man seinen Firefox jetzt schon so konfigurieren kann, ohne auf eine Version zu warten, die standardmäßig die Privatsphäre schützt. Das ist leider ziemlich versteckt…
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Datenschleuder des Tages ist das Fratzenbuch, dessen verkackte Authentifizierung angeblich jedem Entwickler den Zugriff auf beliebige Benutzerkonten ermöglicht – natürlich war es nicht weiter schwierig, dass access token eines Entwicklers mit einem anderen kleinen Häckchen mitzunehmen und sich gegenüber Fratzenbuch als Entwickler auszugeben. Und schon kann man jedes Profil im Fratzenbuch lesen oder gar übernehmen, selbst wenn jemand gar keine Äpp im Fratzenbuche nutzt. Das sollte auch automatisch gehen. Und attraktiv für Kriminelle ist es sowieso. Weiterhin viel Spaß mit euren Privatsphäreneinstellungen! Und immer schön beruhigt sein, dass dieses Privileg des Fratzenbuch-Nacktscannens schon die ganze Zeit für jeden Menschen offen steht, der beim Fratzenbuch diese lustigen Äpps innerhalb des Fratzenbuches entwickelt. Ob die wohl alle gut ausgewählt sind, so richtig handverlesen und sicherheitsgeprüft? Oder ob auch der eine oder andere dabei ist, dem es weniger um Softwaremachen geht und dafür mehr um das einfache Abholen von Datenmaterial für einen Identitätsmissbrauch? Gute Adressdatensätze sind übrigens auf einem gewissen Markt ihr Geld wert.
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Hui, diese ganzen tollen Gadgets eröffnen ja goldene Zeiten für Spanner.
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Skeip so: Hey, ihr da draußen, Meikrosoft hat uns eure ganzen Daten gegeben und wir sind jetzt das neue Meikrosoft Chat- und Blahdingens. Also freut euch gefälligst darüber, dass eure Kommunikation nun über eine Klitsche läuft, die mal eben nach Gutdünken eure Daten an eine dahergelaufene private Sicherheitsfirma rausrückt, natürlich ganz mit ohne dieses ganze formelle Jurazeugs, sondern einfach so. Schön weiter datenmäßig freimachen! Und die Meldungen einfach vergessen.
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Und heute im Sonderangebot: Eine Million Fratzenbuch-Accounts zum Kaufen, immer schön zusammen mit der Mailadresse, damit man auch richtig tollen Internetbetrug mit persönlicher Ansprache (und den vielen persönlichen Details aus dem Fratzenbuch-Profil) machen kann. Wo solche tollen Datensammlungen herkommen? Ähm, von der Generation wische, wische Wischofon und das ganze Hirn ist weg natürlich:
Die Informationen in dieser Liste wurden mit unseren Facebook-Apps gesammelt. Sie bestehen nur aus aktiven Facebook-Nutzern, hauptsächlich aus den USA, Kanada, Großbritannien und Europa. Es sind auch Nutzer aus anderen Ländern dabei, aber auch diese sprechen nahezu ausnahmslos Englisch, weill alle von uns gelieferten Apps in engischer Sprache geschrieben wurden und so gestaltet wurden, dass man die Anleitung lesen muss, um sie benutzen zu können. Die Liste wird einmal im Monat überprüft, damit sie keine Liste voll ungültiger oder doppelter Mailadressen erhalten. Gleich, ob sie ein Produkt für Facebook oder Twitter, eines mit Bezug zu »social media« oder irgendein allgemeines Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, diese Liste eröffnet ihnen großartige Möglichkeiten.
So eine Liste ist auch nicht zu teuer, sie kostet nur fünf US-Dollar. Tja, das kommt eben raus, wenn man sich jede Menge trojanische Äpps für sein Wischofon installiert. Ein Spaß für alle Werber und Ganoven!
Auch weiterhin viel Spaß mit den Wischofonen! [via]
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Fratzenbuch des Tages: Na, hast du deine Telefonnummer da angegeben? Dann gibt es jetzt einen total »nützlichen« Dienst für dich. Wenn du mal vergessen hast, wie du heißt, kannst du einfach im Fratzenbuch nach deiner Telefonnummer suchen, und das Fratzenbuch findet dein Profil. Und damit das nicht nur für dich »nützlich« ist, kann das jeder. Ist ja auch viel schöner, wenn man den Menschen, den man anruft, irgendwie mit Namen anreden kann. Für zwielichtige Callcenter zum Beispiel. Oder für Trickbetrüger. Allen geht es besser durch das Fratzenbuch!
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Fratzenbuch des Tages: Es gibt Kameras mit Lächelfilter, die im »richtigen« Moment auslösen, damit auf den Fotos auch immer jeder vor sich hinlächelt, und wenn er auch gerade unter Krebsschmerzen verreckt. Das Fratzenbuch hat etwas ähnliches: Wenn du einem anderen Fratzenbuch-Teilnehmer eine persönliche Nachricht sendest, die einen Link auf eine Seite mit dem Like-Button enthält, dann zählt das Fratzenbuch das nicht nur als geklickten Like auf dieser Seite, sondern gleich als zwei Likes und zeigt das auf dem Zähler neben dem Daumen an. Es ist also nicht nur so, dass die nicht-öffentliche Kommunikation erwartungsgemäß automatisch und ständig vom Datensammelapparat Fratzenbuch durchgescannt wird, so dass altgediente Stasi-Mitarbeiter vor Neid erblassen möchten, nein, das Fratzenbuch »weiß« aus diesen Einblicken auch, was dir wirklich gefällt und verteilt fröhlich die Däumchenhochs für dich. Aber immerhin, dabei gibt es noch so viel »Datenschutz«, dass die Likes nicht öffentlich sichtbar dir zugeordnet werden. Sonst würde das noch jemand bemerken, und das wäre ja nicht gut.
Weiterhin euch allen viel Spaß beim Fratzenbuch, einer sowas von sozialen Website!
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Fratzenbuch des Tages: Und auf einmal finden sich persönliche Nachrichten, die man übers Fratzenbuch an einen anderen Fratzenbuch-Teilnehmer gesendet hat, ganz offen und für jeden zugänglich in der Chronik des Fratzenbuch-Profiles. Viele Nachrichten sind mit Anrede und Abschiedsgruß versehen. Tja, Leute, deshalb kommuniziert man ja auch nicht übers Fratzenbuch.
Nachtrag: Letzteres gilt erst recht, wenn man zu blöd ist und wirklich so gepostet hat, als wäre das Fratzenbuch ein vergänglicher Chat und nicht die zweitgrößte Datensammelmaschine der Welt nach Guhgell. [via]
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Und hier noch ein »hübscher« Privatsphäre-Gruß von Blizzard. Wenn man in World of Warcraft einen Screenshot wegspeichert, ist da periodisch ein digitales Wasserzeichen drin, das den Accountnamen, die aktuelle Uhrzeit und die
IP-Adresse des SpielersIP-Adresse des verwendeten WoW-Servers enthält, eventuell noch ein paar Daten mehr. Natürlich mit ohne das Blizzard das mal irgendwo kommuniziert hätte. Dass es sich nicht um JPEG-Artefakte handelt (wie ich erstmal glaubte, als mir jemand diesen Link gab), zeigt sich in der Beobachtung, dass zwei verschiedene Bilder die gleichen Muster enthalten können, obwohl dafür verschiedene Huffman-Bäume für die Codierung erstellt werden müssten.Nachtrag-Links für alle, die lieber deutsch lesen: Golem, Gamestar, WinFuture…
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Fratzenbuch des Tages: Na, habt ihr auch alle brav dem Fratzenbuch eure Telefonnummern gegeben, weil das Fratzenbuch euch gesagt hat, dass es besser für euch ist, wenn ihr das tut? Gut. Da hat das Fratzenbuch auch gleich Material, das es den
WeltverpesternWerbern verkaufen kann. Die können dem Fratzenbuch nämlich ihre Datensammlungen hochladen, und das Fratzenbuch gleicht das dann ab. Und jetzt weiter nackt machen!Ach übrigens, Guhgell will natürlich auch bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit eine Händinummer haben und nervt immer wieder beim Login mit diesem »Sicherheitsfeature«. Einige werden wahrscheinlich erst merken, warum man so etwas nicht tun sollte, wenn sie regelmäßig von halbseidenen Callcenter-Bimmlern genervt werden.
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Dass Windohs Acht heimlich nach Hause telefoniert und Meikrosoft mitteilt, was man auf seinem Computer installiert hat, hat ja jeder schon mitbekommen, oder? Wer vom Strokelschrott in der kacheligen Benutzerführung nicht genug abgeschreckt wird, hält vielleicht wenigstens die Verwandlung des eigenen Rechners in ein Abhörgerät zum Befüllen von Meikrosofts Datenbanken für widerwärtig genug, um diese Zumutung nicht zu benutzen. Es gibt ja Alternativen…
Nachtrag: Kommentare weiterlesen…