Hach, wie lustig. Das Zwitscherchen, eine gewerbsmäßige Website ohne seriöses Geschäftsmodell und ohne nennenswerte Einkünfte, ist also neun Milliarden Dollar »wert«. Wenn so viel fehlendes Geschäft und so viel Phantasie zu solchen Bewertungen führen, lässt mich nichts Gutes für den Wert dieser Dollars ahnen…
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Nachtwächter
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Aber Kind, du musst zur Schule! Da lernst du fürs Leben. Zum Beispiel lernst du, parareligiösen Eso-Unfug durchzuziehen und aufkommende Gedanken zur Wirksamkeit dieses Unfugs dadurch abzutun, dass du deinen Mund öffnest und singst, damit positive Schwingungen auf das Wasser des Flusses übertragen werden. Ist ja besser als diese anstrengenden Zusammenhänge, die es dir ermöglichen würden, leidlich vernünftigen Umweltschutz zu betreiben und die dich womöglich noch in der dir zugedachten Funktion als »Verbraucher« beeinträchtigen. Sing lieber in den Fluss, damit er sauberer wird, und frag nicht und denk nicht!
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Brüller des Tages: Unser aller geliebte Musikindustrie fordert mehr Kultur in ARD und ZDF, und zwar in Form eines Musiksenders, der nach Möglichkeit rund um die Uhr Reklame für die Produkte der Musikindustrie macht und dafür auch noch Lizenzgebühren abdrückt, statt für diese Dauerreklame Geld zu nehmen. Weil eine derartige Dauerdudelwerbesendung ja dem »Kulturauftrag« (dem was zum hl. Henker bitte?!) in so richtig idealer Weise Genüge tut. Und natürlich, weil das die »kreative Szene« stärkt, wenn man die »kreative« Industriemusik im Fernsehen hören und bei Gefallen mitschneiden kann, ohne dass es Kosten verursacht, denn das ist ja ganz was anders als diese bittere »Piraterie«, die der Musikindus… sorry… den »Kreativen« jeden Tag ein paar Fantastilliarden Euro raubt. Nein, das ist keine Satire, das meint der Dieter Gorny völlig ernst.
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Witz… ähm… Wohltäter des Tages ist Philipp Rösler, der zusammen mit seiner FDP dieses ACTA verhindert hat. -
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Haha, ist das lustig. Heise Online meldet die Browserstatistik von Statcounter, als ob diese Zahlen etwas mit der Verbreitung von Browsern zu tun hätten. In Wirklichkeit sagen diese Zahlen eher, welche Browser einen großen Teil Anwender haben, die solche zentralisiert datensammelnden Zählgrafiken nicht blocken und jeder dahergelaufenen Seite im Web erlauben, JavaScript auszuführen. Dass die Firefox-User hier eher zu einer Kombination NoScript, ABP und Ghostery (ja, ich weiß…) neigen als die Menschen, die einen Browser mit simplifizierender Nutzerschnittstelle verwenden (ich meine Chrome, und ich meine das nicht nur abwertend), überrascht mich nicht so. Und dass jemand, der einen wenig wahrgenommenen und beinahe nicht beworbenen Nischenbrowser wie den Opera nutzt – ich tue das übrigens auch, wann immer ich kann, teils aus Gewohnheit, und teils, weil er gut ist – ja, dass so jemand eher wert auf Einstellungen und AddOns legt als jemand, der auf einer der vielen Guhgell-Seiten immer wieder die dort allgegenwärtig-nervende Chrome-Reklame sieht und irgendwann darauf anspringt, das entspricht völlig meinen Erwartungen. Der »Opera-Rückgang« steht in meinen Augen im direkten Zusammenhang damit, dass Opera erst seit kurzem ein brauchbares Addon-Konzept hat (ordentlich beim Mitbewerb abgeschaut), das die alten, recht komplexen und viele einfache Anwender überfordernden Möglichkeiten von globalen und seitenspezifischen Einstellungen aus den späten 90er Jahren ergänzt hat – und brauchbare Blockier-Addons sind deshalb auf Opera noch relativ jung. Ich schließe aus dem »Opera-Rückgang« vor allem, dass diese Möglichkeiten inzwischen gern angenommen werden…
tl;dr: Die Zahlen, die Heise Online da als Tatsachen meldet, sind wertlos. Anwender bestimmter Browser blocken Statistikdienste wie Statcounter eher als Anwender anderer Browser. Gezählt werden Browser von Anwendern, die naiv und unbesorgt mit ihrer Privatsphäre im Internet umgehen. Eine Fachzeitschrift sollte darauf verzichten, solche Pressemeldungen von Statcounter zu verwenden.
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Das Bullshit-Wort des Jahres 2012: »Informationsoffensive« bei der ARD…
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Ach ja, der schlimmste Teil der Krise liegt hinter uns. Schon seit drei Jahren.
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Prof. Dr. Offensichtlich arbeitet jetzt beim »Rechtschreibrat« und hat mal analysiert, wie die Menschen zwitschern und smsen: Das Vokabular der Jugendlichen sei via SMS und Twitter generell sehr simpel, die Rechtschreibung fehlerhaft. Ach! Schade, dass er sich vor dem Zwitscherzeitalter nicht mal ein paar Telegramme angeschaut hat, in denen die Menschen (aus Kostengründen) fröhlich agrammatische Konstrukte der Marke »ankomme morgen elf gleis sieben« verwendeten und sich trotzdem prächtig verstanden haben. Damals hat auch keiner vom Tod der Sprache geflennt. Natürlich drückt ein Medium der Sprache seinen Stempel auf. Und der SMS-Stempel ist, genau wie der Zwitscherdingens-Stempel, wg. d. begr. Textlänge eben nicht gerade von akademischer Weitschwafeligkeit geprägt, sondern würde solchen manischen Mahnern ein fröhliches GAFL erwidern. So ist das eben, wenn sich die Menschen die Sprache zurückholen und sich mitteilen, statt irgendwelche Großkopferte für sich reden zu lassen.
Damals, als ich noch jung war, da waren es ja Comics und Glotze, die die Sprache selbst zerstörten. Abgesehen vom Austausch des Mediums ist die »Argumentation« identisch geblieben.
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Bot des Tages: MIA DEV/search:robot/0.0.1. Der kommt von denen hier, die sich im wenig aussagedichten Bullshit-Bingo üben:
Das deutschsprachige Web mit derzeit mehr als sechs Milliarden Webseiten bietet ein außerordentliches Potenzial für zahlreiche Anwendungen (Apps), zum Beispiel in den Bereichen Markt- und Trendforschung, Vertrieb von Nachrichten, in der Sprachverarbeitung und allgemein in der »Business Intelligence« (Unternehmenssteuerung)
Tolles Ding. Wie aus dem Tollhaus! Bitte unbedingt dort weiterlesen, das ist ein inhaltsloser, gequirlter Bullshit, wie ich ihn schon lange nicht mehr gelesen habe. Toll auch, wofür das Bundeswirtschaftsministerium mit diesem Trusted-Cloud-Gelaber das Geld anderer Menschen in den Ofen schiebt. Großes Kino!
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Die Zahl der Suchen nach diesem Wort ist für Google Trends im Jahresverlauf zu gering um eine Grafik zu zeichnen. Na ja, das hat ja auch die Gesellschaft für deutsche Sprache entschieden, nicht die Gesellschaft der deutsch Sprechenden…
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Es gibt aber nicht nur Fundamentalismus im Islam oder bei den Evangelikalen, es gibt auch eine Art atheistischen Fundamentalismus – W. Thierse. Der hat seinen Dodo mit voller Berechtigung.
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Fail des Tages: Eine tolle n-tv-Telefonumfrage, bei der man kostenpflichtig anrufen kann, um zu sagen, ob dieser Deutschland jetzt noch mehr für diesen Griechenland zahlen soll oder nicht – und was man sagt, ist den demografiestümpernden Bullshitexperten von n-tv vollkommen schnuppe, solange nur die Klingelgroschen dafür ankommen, dass irgendwelche Fernsehzuschauer so doof sind, mit einer Maschine zu telefonieren. [Achtung: Link geht zu TwitPic, Skriptalarm!]