Ach, ich muss nochmal zu diesem zum Scheitern verurteilten Dummfug. Könnt ihr euch noch an die erste Mac-Tastatur erinnern. Die zeigt nämlich, wie dumm und bevormundend im Hause Äppel gedacht wurde und mutmaßlich immer noch gedacht wird. Diese erste Mac-Tastatur hatte keine Cursortasten oder irgendwelche anderen Funktionstasten, weil die nach Meinung von Äppel halt gar nicht mehr benötigt wurden. Man hatte für diese Zwecke, für die man früher solche Tasten brauchte, jetzt ja eine *fanfarespiel* Maus, mit der man irgendwo rumklicken konnte. Nun, genau die gleiche Geschichte sehe ich bei den ganzen eiProdukten von Äppel. Da hat man jetzt einen *fanfarespiel* Grabbelschirm, und über diese total neue und tolle Schnittstelle soll man halt die gesamte Computerbedienung machen, egal, was es dafür schon an ausgereiften und von vielen Menschen blind beherrschten Konzepten gibt. Deshalb gibt es bei diesen Päd-Dingern gar nicht die Idee, dass jemand an einem Computer Texte erfassen möchte, also so richtige Gedankendarlegungen mit Sätzen, Nebensätzen, vielleicht auch mal ein paar Hervorhebungen und einer Gliederung und nicht das, was man bei Twitter, inzwischen in vielen Foren und in der SMS täglich in die müden Augen gepresst bekommt. Ist ja eine tolle Kulturtechnik, sich textuell mitzuteilen, und hat auch in unserer flackernden Multimedia-Zeit noch viele Vorzüge. So etwas soll also jetzt ausschließlich durch Begrabbeln einer Anzeigefläche geschehen, obwohl die Konzepte für eine solche Bedienung noch eher unausgereift sind. So etwas wie eine Cursor-Steuerung ist dabei gar nicht mehr recht vorgesehen, und auch sonst soll alles durch ein Rumgrabbeln erledigt werden, das geeignet ist, einen aus dem Arbeitsfluss herauszureißen. Bei den Macs hatte man sehr bald halbwegs normale Tastaturen. (Na gut, dieses @ muss ein Äppel-Neuling schon ein bisschen suchen.) So ist das bei Äppel eben. Die mit großem Tamtam beworbenen Dinger taugen erstmal nicht allzuviel, und später wird dann eine Menge nachgebessert, so dass die Geräte der ersten Generation dann endlich als so unbrauchbar erscheinen, wie sie es immer schon waren – allerdings gibt es für diese Montagsprodukte einen Fanclub, dessen blinde, inappelable Begeisterung gar nicht mehr recht satirefähig ist.
Und ja, für das Texterfassen mit einem Vim wäre die ursprüngliche Mac-Tastatur noch geeignet gewesen. Leider wurde kein Vim mitgeliefert…
Christian am 8.6.2010 um 20:05
Also naja … die verlinkte Mac-Tastatur ist von 1984, ab 1986 gab es auch wieder eine mit Numeric Keypad und Cursor-Tasten. Vim wurde 1988 entwickelt und 1991 erstmalig veröffentlicht. Insofern wäre es Apple kaum möglich gewesen Vim beizulegen. Vi vielleicht … aber das widerspräche ja der Philosophie der (neueren) Apple-Geräte, die dafür gemacht sind, dass der Anwender viel Geld bezahlt um Pixar-Filme zu konsumieren und NICHT, um damit etwa zu Bloggen oder andere Inhalte neu zu erstellen.
Für die Apple Fanboys ist Satire sowieso Perlen vor die Säue geworfen. Da tut’s die Holzhammermethode wie hier: http://www.herrbayer.de/pictures/ipad-vs-r ock.jpg
Nachtwächter am 8.6.2010 um 20:10
Zugegeben, ich kann mir ein Leben ohne Vim sowas von gar nicht vorstellen – obwohl es eine Hassliebe ist – dass ich gar nicht dran gedacht habe. Und der olle Vi… au weia, diesen geistigen Downgrade hatte ich mal, als ich auf einer ollen HP-UX-Maschine rumtippen musste. Aber die hatte ja nicht einmal die ganzen, für mich so vertrauten GNU-Tools. In gewisser Weise habe ich von dieser Erfahrung bis heute einen Schaden, denn ich tippe bis heute eher sed 5q statt head -n 5…
Christian am 8.6.2010 um 22:24
Ich hab mit Vim und LaTeX meine Diplomarbeit geschrieben. Auf ner Solaris-2.4-Kiste auf der ich das ganze GNU-Zeug und TeX selbst installiert hatte. Aber lief
Horsti am 15.11.2012 um 09:52
meiner meinung nach bist du nur neidisch und kanst dir sowas nicht leisten