Heiter, heiter, was der Berliner Tagesspiegel da zitiert: »Wenn ich Henkel wäre, hätte ich mir selbst so einen Brief geschickt« – so weit ein zitierter Kommentar auf Indymedia, aber könnte denn ein Poltiker im Wahlkampf so unfassbar dumm sein, dass er so eine plumpe Nummer versucht? Aber dass er so dumm sein kann, nach einer Briefbombendrohung mit einem großen Umschlag ohne Absender dermaßen arglos umzugehen… ach, das ist ja genau so unglaubwürdig.
Tagesarchiv 25. August 2011
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Nachtwächter
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Hans-Jürgen Irmer (CDU) ist der Meinung, dass der Islam nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Ganz toll, dass er zur Begründung nicht nur ein paar markige Zitate von religiös verlarvten Fanatikern angeführt hat, sondern auch ein paar Suren aus dem Koran mit dem Grundgesetz verglichen hat – und das geht ja gar nicht, dass der Koran nichts von Gleichberechtigung, körperlicher Unversehrtheit oder gar Religionsfreiheit hält. Ich lege dem so eifrigen Herrn Irmer von der Partei mit dem großen »C« nahe, die gleiche Fleißübung auch einmal mit der Bibel und dem Grundgesetz zu machen. Den daraus entstehenden Schluss kann er dann schon von allein ziehen, wenn er nur mit etwas Abstand an diese kleine Übung herangeht.
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Manchmal beneide ich ja die Türken ein bisschen. Die sprechen eine Sprache, in der es solche Erscheinungen wie ein gramatikalisches Geschlecht und davon bestimmte Artikel vor den Nomen gar nicht gibt, und sie verstehen sich trotzdem ganz prächtig untereinander. Wir Deutschsprecher und Deutschschreiber müssen uns hingegen mit der unendlich wichtigen Frage befassen, ob es nun »das Blog« oder »der Blog« heißt. Vielleicht sollen wir dieses wichtige Problem lösen, indem wir das Wort zur Bezeichnung einer chronologisch geordneten Liste von Äußerungen im Internet neusprechmäßig durchgendern und überdem einen Kompromiss finden, der geeignet ist, die gewaltige Benachteilung von Frauen wenigstens in der Sprache auszugleichen. Mein Vorschlag lautet: Die Blog_in.
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Brüller des Tages: Na, arbeitslos? Hier das Stellenangebot des Tages für Leute, die ganz besondere Herausforderungen suchen: Etwas, was die GEMA einen »IT-Koordinator« nennt… tja, GEMA, wenn der Admin bei euch nicht einmal Administrator heißt, sondern mit so einer Bullshit-Berufsbezeichnung belegt wird, denn wundert es mich nicht weiter, dass ihr euch beim letzten Mal wirklich sehr unfähige Leute an Land gezogen habt. Und deshalb braucht ihr jetzt wohl mal jemanden Neues, am besten jemanden, der sich auch damit auskennt und eure Drucker nicht übers Internet zugänglich macht.
Aber ich vermute mal vorsichtig, dass diese sehr unfähigen Leute wenigstens ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftsinformatik hatten.
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Hui, ganz schön vernichtend, was hier ein ehemaliger Streifenpolizist und jetziger Polizeiwissenschaftler über die Polizeien in der BRD sagt. Die Polizeien jammerten wegen der zunehmenden Gewalt gegen Polizisten, während die Gewalt in Wirklichkeit abnehme, aber das sei nur ein Versuch, öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dies sei eine ausgesprochen unprofessionelle Haltung, da der erzeugte Eindruck von Schwäche für Irritationen bei einer Bevölkerung sorge, die sich von einer solchen Polizei nicht mehr als beschützt empfinden könne. Und innerhalb der Polizeien soll die Wirkung gar noch übler sein: »Das große Problem sei, dass jungen Beamten von Kollegen von Anfang an eingetrichtert werde, dass sie mit dem Rücken zur Wand stünden. Die Folge: Schon die Berufsanfänger entwickelten Strategien, die im Fachjargon unter dem Begriff ›defensive Solidarität‹ zusammengefasst würden. Der Polizist stufe seine Umgebung von vornherein als feindlich ein. Er kapsele sich ab, traue nur noch seinen Kollegen und unterscheide nur noch zwischen ›wir‹ – den Polizisten – und ›ihnen‹ – nämlich allen anderen»… tja, und so treten sie dann auch immer wieder auf, unsere werten Polizeibeamten. [Dank an A.N.]
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Dass das Bundesverfassungsgericht in der BRD immer wieder einmal eine Politik korrigieren muss, die sich am Grundgesetz nicht so gebunden sieht, ist ja bekannt. Aber demnächst steht das BVerfG vielleicht mal selbst vor Gericht, und zwar vorm Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Lustige Vorstellung, aber die Beschwerde wegen eines nicht gewährten fairen Verfahrens ist offenbar eher in den Presseverteiler als in den Brief ans Gericht gewandet. Und Gestalten wie Hans-Olaf Henkel… na ja, das kommt schon personell die Kategorie »fragwürdig« auf. [Dank an A.N.]
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Steve Jobs tritt als CEO von Äppel zurück. Na, so muss er wenigstens nicht mehr der Reportermeute erklären, warum Äppel so richtig den Patenttaliban raushängen ließ und in der gerichtlichen Auseinandersetzung gegen Samsung [hier noch ein Beispiel] auch nicht vorm Photoshoppen zurückschreckte. [via]
Nachtrag: Hier die Erklärung von Steve Jobs.
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