Darauf hat die neue Polizeigewalt doch nur gewartet! Eine Wumme, die ihre Kugeln mit einstellbarer Geschwindigkeit abfeuert, also auch so, dass der Schuss zwar fette Hämatome und vielleicht ein paar Knochenbrüche auslöst, aber nicht direkt tötet. In einer anderen Einstellung ist das Ding eine ganz normale Schusswaffe, die auch richtige Löcher schießt und richtig totmacht. Mit so einem Ding kann man doch endlich den Gebrauch der Schusswaffe in allen möglichen Situationen erlauben. Zum Beispiel, um auf ein paar demonstrierende Leute zu feuern, wenn irgendwelche Provokateure eine kleine Prügelei am Rande der Demo anfangen. Oder wenn sich ein Schwarzfahrer oder Ladendieb durch Flucht der Polizei zu entziehen sucht. Oder auch mal, wenn sich ein Obdachloser nicht mehr aus der zum reinen Einkaufen gedachten Innenstadt vertreiben lassen will. Einfach draufhalten. Das ist pure Abschreckung, wenn endlich bei jeder Gelegenheit geschossen werden kann. Viel wirksamer als der Schlachtstock und der Wasserwerfer mit CS. Und um die Abschreckung zu erhöhen, »vergessen« die werten Gewaltbeamten auch das eine ums andere Mal, die Waffe vorher »richtig« einzustellen, so dass es auch immer wieder mal ein paar Tote gibt. So kann man Leute stillhalten, wenn es die Angst der Leute nicht mehr schafft. Mit derartigen Waffen lässt sich der gegenwärtige, zurzeit eher auf strukturelle als auf grobe Gewalt setzende Staat bestimmt noch ein paar Jahrzehnte länger erhalten.
Schlagwort Technik RSS
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Nachtwächter
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Das »gute« Deutsch in der Technik kann man zum Beispiel kurz vor Feierabend auf den Kassen eines Plus-Marktes sehen: »Tagesende wurde durchgeführt«.
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Offenbar ist ICQ nicht darauf ausgelegt, dass dort Menschen teilnehmen, die älter als 40 Jahre sind. Wenn ich mein Geburtsdatum im Profil eingebe (und das ist bei mir eine der wenigen ehrlichen Angaben), denn stellt der verkackte Strunzcode auf dieser Website den 11. März 1966 immer automatisch auf den 31. Dezember 1969 zurück. Dass eventuell auch ältere Leute eine IM-Software nützlich finden und deshalb nutzen wollen, kommt im Weltbild der Programmierer dort offenbar so wenig vor, dass dieser Fall nicht einmal getestet wurde. Meine Vermutung: Die speichern da einfach den Unix-Timestamp in ihrer Datenbank weg, und der zählt einfach nur die Sekunden ab dem 1. Januar 1970, Mitternacht – kommt dann bei der Kalkulation eine negative Zahl wie in meinem Fall -99774000 raus, denn setzen die Programmierer der ICQ-Website einfach ein Datum, dass einen Tag vor dem Startzeitpunkt liegt. Mann oh Mann oh Mann! Wenn ich früher so einen Schrott produziert hätte (nicht, dass ich nicht auch manchmal Schrott gebaut habe), denn hätte ich dafür ziemlich unwirsche Reaktionen von Anwendern abgekriegt, und in so einem Fall sogar völlig zu Recht. Ein Datum als Anzahl von Sekunden zu speichern ist einfach nur absurd und dumm. Jedes anständige RDBMS kennt einen eigenen Typen für das Datum, der in der Regel vier Bytes in der Tabelle belegt, ganz genauso wie ein Unix-Timestamp, aber dabei einen viel größeren Wertebereich hat. Das kann man nicht einmal mit gespartem Speicherplatz oder vereinfachter Arithmetik bei Datumsberechnungen rechtfertigen, das ist einfach nur eine schlecht entworfene Datenbank, bei der sich die Designer offenbar nicht über den Anwendungsfall für dieses Feld klar waren. Und die Programmierer (das machen oft andere Menschen) haben sich dann eher unbeholfen um den Strunz in der Datenbank rumgewerkelt und dabei noch einen zusätzlichen Strunz draufgesetzt. Im Ergebnis hat man ein für Laien völlig unverständliches Verhalten der Software, das zudem noch älteren Menschen klar macht, dass sie auf der flutschbunten Website und generell bei ICQ unerwünscht sind – dass man freundlich dazu aufgefordert ist, zutreffende Anmerkungen im Profil zu machen (die wollen ja mit den Daten handeln), kommt dann noch als Sahnehäubchen auf diese unnötige, technische Diskriminierung älterer Menschen. Ach, was solls: Ich bin wohl zu alt für den Schrott geworden, den man für die heutigen Internet-Dienste produziert.
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Auf der »Schmale Straße« in Stuttgart-Mitte kommt ihnen ein Putzroboter entgegen. Bitte fahren sie ganz rechts und zweifeln sie niemals an ihrem Verstand.
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Alle reden vom »Web zwo null«, und dabei wird das Web 3.0 für die Europäische Union schon vorbereitet. [via] – Nachtrag: Warum hat netzpolitik.org keine vernünftigen Permalinks?! Das kann doch nicht so schwer sein. Die gegenwärtigen Links führen auf den Feed für die Kommentare, und das sieht nicht nach einer Absicht, sondern nach einem Fehler aus. Der Artikel heißt »Mitmachen! Europaweite Aktion gegen das Telekom-Paket« und sollte sich schnell finden lassen. (Echt, nicht einmal mehr einen Link kann man setzen. Gib mir meine Mailboxen zurück!)
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Nachtwächter
Das ist ja ganz »toll«, dass man jetzt für aktuelle WordPress-Versionen mit einem Plugin an die ungefähre Gestaltung und an das Farbschema von WordPress 2.3.x kommen kann. Wirklich, ganz »toll«. Vor allem, weil es sich weiterhin wie ein WordPress 2.5.x bedient, einschließlich der katastrofal angebrachten Kategorien-Wahl mit zunächst den versteckten, selten gebrauchten Kategorien, einer Kategorienauswahl, für die man runterscrollen muss und allerhand weiteren unausgereiften Ideen der WP-Entwickler. Ich habe vorgestern mal wieder einem Menschen (kein Dummkopf) in einer Mail erklären müssen, wie man das mit den Kategorien macht und wo diese Funktion in WP 2.5.x versteckt wurde. Da finde ich es so etwas von »toll«, dass man jetzt wenigstens an das Farbschema der früheren, wesentlich besseren GUI kommen kann. Das ist ja auch das wichtigste, das Aussehen. Nicht etwa die Bedienbarkeit. Gut, dass es vernünftige Desktop-Anwendungen für das Bloggen und XMLRPC gibt. Ach, das ist in den aktuellen Betas für WP 2.6 abgeschaltet und kann auch nicht mehr angeschaltet werden?! Na ja, denn kann man sich wenigstens über das Farbschema aus besseren Zeiten von WordPress freuen. Ich bin ja so etwas von begeistert! In jeder Kleinigkeit bemerkt man eben, dass sich die Entwickler zurzeit gerade ganz besonders viele Gedanken machen. Nur leider nicht mehr um die Blogger, die dieses Hackwerk dann benutzen sollen. Hat noch jemand Lust auf einen Fork von WP 2.3.x (das ist hier immer noch im Einsatz, und es wird hier so lange im Einsatz bleiben, wie es noch leidlich tragbar ist). Was man zurzeit beim Überfliegen der Mitteilungen zu WP 2.6 liest, das ist einfach nur noch zum Abgewöhnen.
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Wenn die staatliche Schadsoftware des Freistaates Bayern keine Beweise auf einem Computer findet, denn erzeugt sie eben welche oder löscht mal eben entlastendes Zeug weg. Nur mal so als Betroffener der täglich zunehmenden Entrechtung in der BRD: Ich sehne mich langsam nach dem rechtsstaatlich sehr viel saubereren Vorgehen in einem Inquisitionsverfahren des 15. Jahrhunderts.
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Bullshit des Tages: […] die Konvergenz von Küchengeräten und Unterhaltungselektronik…
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Und die nächste maschinenlesbare Karte, die jeder mit sich rumtragen soll: Regierung plant Chipkarte für Arbeitnehmer. Ich warte eigentlich nur noch auf: »Regierung plant Implantat für Kartenbenutzer, um das Kartenchaos zu vereinheitlichen«. Und das kommt. Bald.
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Mag jemand seine olle Tapete nicht mehr? Und auch keine Lust, einfach eine andere Tapete drüberzukleben? Jetzt gibt es eine gute Alternative: Das 108-Zoll-Display. Ein Schritt in die richtige Richtung, denn endlich bekommt man genügend Platz für die Benutzerschnittstellen modernerer Software. Und die Stromversorger freuen sich auch über die Leistungsaufnahme des Displays von 1130 Watt… Das gibt eine Rechnung!
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Die Kotztüte des Tages geht an Sony. Dort ersinnt man gerade die technische Grundlage dafür, zielgruppengerechte
GehirnwäscheSchleichwerbung in die Massenprodukte der Contentindustrie einzubetten, auf dass die Menschen noch besser zum Kauf unnützen Tinnefs animiert werden können. Allerdings denkt man dabei noch nicht weit genug, oder aber, man denkt bei SoNie schon weit, aber nicht laut. Einem Unternehmen, dass noch nicht einmal davor zurückschreckte, seinen Kunden mit verseuchten Audio-CDs Schadsoftware auf die Rechner zu installieren, ist einfach jede Form des gewinnträchtigen Arschlochgehabes zuzutrauen. -
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Der Brüller des Tages: Schäubles Website wurde geownt. So viel dieser Typ von Sicherheit faseln kann, wenn das zur Rechtfertigung steigender Gewalt gegen die Menschen in Deutschland dienen kann, so wenig ist er dazu imstande, auch nur jemanden zu finden, der seinen eigenen Webserver gegen Angriffe auf bekannte Bugs des dort verwendeten CMS absichern kann. Diese »technische Kompetenz« bei einem Typen, der ansonsten alle Menschen durch Anwendung technischer Mittel ständig unter Kontrolle kriegen will, ist schon eine gute Realsatire.