Die Verbraucherzentralen – ich finde ja, dass die Bezeichnung eines Menschen als »Verbraucher« schon eine schlimmere Beleidigung ist als jeder Tiername – grüßen mal kurz aus Alzheim und wollen jetzt die Abmahn-Abzocke auf der Grundlage des Urheberrechts »verhindern«. Zumindest ich werde den Verbraucherzentralen niemals vergessen, was sie tun, wenn ihre Hinweise an anderer Stelle im Internet von Mensch zu Mensch weitererzählt werden, um auf diese Weise das zu tun, was die Verbraucherzentralen wohl am liebsten als ihre Existenzgrundlage sehen würden: Menschen aufklären und Schaden verhindern. Das fand man damals nicht so nett bei denen, die ihre (natürlich für jede unverbindliche und oft nichtssagende Beratung zur Kasse gebetenen) Kunden als »Verbraucher« verunglimpfen, da hat man damals gleich eine teure Abmahnung wegen des Urheberrechts losgetreten. Natürlich ohne Versuch, so etwas eine Spur weniger gierig zu klären.
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Was Meikrosoft beim Reklame-Tamtam mit der Vorstellung von Windohs Acht auf keinen Fall dabei haben will: Journalisten mit Fachkenntnissen.
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Tolle Idee des Tages: So eine Identifikation der Marke elektronischer Personalausweis kann man ja auch über das Wischofon machen. Da unterschätzt aber jemand das kreative Potenzial der Kriminellen und die Dummheit vieler Händinutzer gewaltig. *grusel!* Kleiner Lacher am Rande: So eine eingeschobene Micro-SD-Karte ist ein »besonders sicherer Speicher des Smartphones«. Auf solche Ideen muss man erstmal kommen…
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Gute Nachricht des Tages: Die BRD unterzeichnet das ACTA-Abkommen erstmal nicht. Scheint wohl inzwischen in die Parallelwelt der Regierung durchgedrungen zu sein, dass es dabei zwar auch um Netze geht, dass der EU-Fischereiausschuss aber doch nicht die richtige Instanz war, so etwas hinter verschlossenen Türen auszuhandeln.
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Einen 29. Februar gibt es nur alle vier Jahre (gut, sogar noch etwas seltener), aber eine Windows-8-Beta für Interessierte wird es nur einmal an diesem Tag geben. Ich freue mich schon auf die ganzen Bücher und Zeitschriften, in denen mir »alles über Windows Acht« gesagt wird, insbesondere, ob und wieviel schneller es ist, wo die »geheimen Funktionen« versteckt sind und wie man es »optimieren« kann.
Ich habe mir übrigens schon die Developer Preview angeschaut, und ich kann gar nichts richtig schlechtes darüber sagen. Das Ding hat sehr viel Bloat abgeworfen und fühlt sich (natürlich auf dem gleichen Rechner) noch schneller als Windows Seven an. Dieses Metro-Teil fand ich natürlich scheiße, aber es war noch nicht einmal eine Beta, und ich glaube nicht, dass so eine Wischofon-Oberfläche am Ende in den Büros benutzt werden soll. Wer einen Eindruck davon bekommen möchte, was sich gegenüber einer Developer Preview noch alles verändern kann, sollte sich mal anschauen, was für frühe Versionen von Windows 95 im Umlauf waren…
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Professor Doktor Offensichtlich hat sich mal angeschaut, wie Software entsteht und dabei festgestellt, dass es so etwas wie Qualitätsmanagement eher nicht gibt. Und dann hat er ganz große Erkenntnisse gemacht, der Herr Offensichtlich: So werde nur die Hälfte der Softwareprojekte plangemäß und ohne Nacharbeiten bei Qualitätsmängeln abgeschlossen. 8 Prozent der Projekte würden gar vollständig abgebrochen. – wobei mir die Hälfte eher noch etwas schöngerechnet vorkommt.
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Datenschleuder des Tages ist die eiFohn-Äpp für das so genannte »soziale« Netzwerk »Path«, die mal eben das gesamte Adressbuch einschließlich Telefonnummern, Mailadressen und Anschriften nach Hause funkt. Ich sags ja immer wieder: Mit den Wischofonen kehrt die sicherheitstechnische Naivität der Anfangszeit des populären Internet in den Neuziger Jahren in die Zehner Jahre zurück, nur dass inzwischen eine gut entwickelte Kriminalität und ein paar gnadenlos datensammelwütige Geschäftsmodelle existieren. Muss es denn erst einen richtigen Skandal, nach Möglichkeit mit schmerzhaften Schaden für die Betroffenen geben, damit die ganzen gedankenlosen Idioten mit ihren Wischofonen mal aufwachen und mit dem Nachdenken anfangen?!
Kleines Äppel-Bashing am Rande: Bei Ändräut sieht man wenigstens vor der Installation, welche dreisten Rechte sich so eine Äpp rausnimmt. Hilft aber auch nichts, wenn so ein Web-2.0-Idiot diese Meldungen ungelesen wegfingert und keinen Gedanken daran verschwendet.
Nachtrag: Die gesammelten Daten werden gelöscht.
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Religion des Tages: In Indien gibts jetzt Guhgell und Fratzenbuch nur noch zensiert, weil Inhalte, die »den Islam beleidigen« (wie kann man eine Religion »beleidigen«), zu Unruhen führen könnten. Das ist doch mal ein tolles Signal an alle religiösen Fanatiker dieser Welt. Wenn man nur mörderisch genug auftritt, kann man mit diesem Hebel eine Zensur im Internet durchsetzen.
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»Überraschung« des Tages: Ein Bild, das man beim Fratzenbuch hochgeladen hat, ist auch nach dem Löschen niemals weg und kann bei Kenntnis des Direktlinks auch jahrelang später noch abgerufen werden. Hätte denn wirklich jemand gedacht, dass so ein Datenfresser wie das Fratzenbuch jemals irgendetwas löschen würde. Die sind eine wirtschaftliche Unternehmung, haben aber (neben der Einblendung von Reklame, die von den immer beliebteren Adblockern wieder weggemacht wird) kein auch nur grenzwertig seriöses Geschäftsmodell, da kann alles in den gesammelten Daten irgendwann einmal wichtig und wertvoll werden. Etwas anderes als diese Datensammlung hat das Fratzenbuch eben nicht.
Vermutlich wird das Fratzenbuch demnächst dafür sorgen, dass solche Bilder nicht mehr abrufbar sind. Oder es zumindest so machen, wie sie es schon einmal gemacht haben: Dafür sorgen, dass zumindest niemand bemerkt, dass die Bilder weiterhin abrufbar sind. Aber löschen? Das Fratzenbuch sägt doch nicht den Ast ab, auf dem es vor seinem Börsengang in schwindelerregender Höhe sitzt.
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Symantec des Tages: Die haben zwar erst letzte Woche in einer tatütata alarmierenden Presseerklärung vor ganz vielen pösen »Trojanern« für Ändräut gewarnt, und die Journaille hat solch Alarmton auch zu gern und bequem in den redaktionellen Teil ihrer Elaborate übernommen, aber das heißt ja noch lange nicht, dass Symantecs Ändräut-Antivirus-Schlangenöl namens »Norton Mobile Security« diese »Trojaner« ein paar Tage später auch als Schadsoftware erkennen und behandeln würde. Und das wäre nicht schwierig gewesen, das sind sichtbare Äpps mit bekannten Namen.
Die nur als ein kleiner Rückblick, damit auch in Zukunft wirklich jeder weiß, was von Symantecs alarmierenden Schreckensmeldungen zu halten ist: Nichts. Das ist reine Drecksreklame, in der die Angst und das Unwissen der Menschen in Profit für Symantec verwandelt werden sollen. Wer etwas aufgeklärter ist, versteht, dass man sehr skeptisch werden sollte, wenn eine Äpp auf Ändräut ungewöhnlich weitgehende und für ihre Funktion unnötige Rechte haben will und verzichtet deshalb auf die meist ansonsten sinnlosen Spitzeläpps. Diese Art Wissen und vernünftiges selbstverantworliches Handeln sind aber schlecht für das Geschäft der Schlangenöl-Verkäufer und Security-Quacksalber vom Schlage Symantecs, und deshalb wird von Symantec in der Pressearbeit kräftig Angst, Unwissen und Desinformation gestreut. Auf dass sich das Geschäft mit dem bequemen und ängstlichen Unverständnis auch fortan lohne…
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Hey, Ändräut-Nutzer, das schönste System der Rechtevergabe nützt gar nix, wenn ihr jedem komischen Spiel alle möglichen Rechte einräumt. Dann gibts eben einen pösen »Trojaner« aufs Wischofon oder Grabbelpädd. Das wäre nicht passiert, wenn ihr euch vorher die Frage gestellt hättet, wozu zum Henker ein Spiel die Bookmarks, die Browser-History und die Standortdaten auslesen will. Bei so viel Offenheit mag man ja kaum noch von einem Trojaner sprechen, zumal sich das Dings auch ganz einfach wieder deinstallieren lässt; es ist eher ein Intelligenztest. Der misst übrigens auch gleich die Intelligenz, die man braucht, um die tollen, panikausbreitenden Verlautbarungen von Symantec als das zu erkennen, was sie sind: Reklamegebrüll für den Verkauf von Schlangenöl, das vorgibt, den Verstand ersetzen zu können.
Mit Dank an Guhgell für die übern Äppmarket verteilte Sicherheitsschulung.
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Wie klingt es, wenn bei Heise Online jemand direkt aus der Reklamemappe für die Journaille abschreibt? Ah, ungefähr so: »[…] haben […] einen Service entwickelt, in dem sie über ein einfach zu bedienendes Webportal Zugang bieten zu den Sicherheitsmethoden des globalen Cloud-Service, den Partner-Ressourcen und dem öffentlich verfügbarem Wissen. Diese Kombination soll die umfangreiche Risikobewertung einer Webseite erlauben […]« – ein Traum für Bullshit-Bingo-Spieler! Da kann man fast bei jedem Wort ein Feld durchstreichen…