Hey, das BRD-Staatsfernsehen macht ja im Internet so richtig auf Interaktiv und Austausch. Beim ZDF gibt es sogar ein Forum, das auf der Website herumsteht und so richtig Rückkanal in das Netz heuchelt. Aber irgendwie will diesen Vertretern zentral organisierter Medien in der Tradition des Volksempfängers nicht einleuchten, was der tiefere Sinn eines offenen Austausches sein könnte, und wenn im Forum einmal jemand Kritik an der offenen Propagierung gefährlichen esoterischen Dummfugs im Programm und Videotext des Zweiten Deutschen Fiaskos äußert, denn wird der Beitrag eben trotz sachlicher Formulierung nicht freigeschaltet. Die Leute sollen gefälligst ihre Quasikopfsteuer Gebühren bei der GEZ abdrücken und ansonsten die Schnauze halten, und diese interaktiven Angebote auf der Website des ZDF sind nur Fassade. Übrigens eine Fassade, die zur Folge hat, dass man für den Besitz eines Computers in der BRD Rundfunkgebühr zahlen muss. [siehe auch im Brightsblog]
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Nachtwächter
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Ökolüge des Tages: […] leider benötigt man für das Recycling eines Tetra Paks 10 mal mehr Energie wie für die Herstellung eines solchen Getränkekartons – klar, dass unter solchen Umständen ganz ganz viel Recycling gemacht werden wird, nicht? So etwas wie Geld, und Energiekosten sind nun einmal Geld, interessiert doch keinen Wirtschaftstreibenden.
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Bug (oder vestecktes Feature) des Tages: Wenn man Opera als Browser benutzt und auf einen falsch gesetzten Link klickt, der mit http://http:// beginnt (so etwas passiert leicht einmal in Blogsystemen mit WYSIWYG-Editor oder einem CMS, wenn man das vorgegebene http:// in der Eile des Tippens nicht wahrnimmt und Strg+V tippt), denn gibt Opera nicht etwa erwartungsgemäß einen Fehler aus, sondern schreibt die URL automatisch und für den Nutzer völlig unsichtbar um. Nein, nicht zur richtigen URL, das wäre ja ein interessantes Feature, sondern zu einer deutschen Spieleseite (getestet mit einer .de-Domain). Aufgetreten ist dieser lustige Fehler bei einem falsch gesetzten Link auf eine Website zur Suizid-Prävention. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese sehr einfache, von mutmaßlich verdeckter Werbekooperation vorangetriebene Maßnahme nur in minderschweren Fällen der Suizidgefährdung eine wirkliche Hilfe sein kann.
Mal schauen, wie Opera auf meinen eben abgesetzten Bugreport reagiert. (Der falsche Link ist auch schon korrigiert, obwohl er mich wirklich zum Lachen gebracht hat.) Mit was man sich doch immer wieder herumschlagen muss!
Nachtrag: Wer einen Opera verwendet, kann es gern einmal ausprobieren…
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Kotzreiz des Tages: Na, was haben wir denn noch nicht genug mit Reklame vollgepflastert? Kleben wir doch den Himmel mit irgendwelchen fliegenden Logos zu, das ist eine ganz tolle Geschäftsidee.
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Der glucksernde Brüller des heutigen Tages ist dem Wahlkampf der FDP gedankt. Die hat doch tatsächlich etwas von Internet in ihr Programm geschrieben und populistelt unter potenziellen Wählern der Piratenpartei damit herum, dass sie die BRD in eine »Internetrepublik« verwandeln will. Aber mit ganz viel Datenschutz! Was die FDP zu diesem Thema in ihr Programm geschrieben hat, klingt mal wieder dermaßen vernünftig, dass man fast vergessen kann, mit was für einem eher antisozialen Haufen man es in der FDP wirklich zu tun hat. Okay, bis auf die »Bedrohung für die Kultur- und Kreativwirtschaft«, aber in diesem Wort schimmert wenigstens einmal durch, dass wirklich das ganze Leben des Menschen mit allen seinen Hervorbringungen rein wirtschaftlich betrachtet werden soll. Aber das ist es ja alles gar nicht, was mich zum Brüllen gebracht hat, sondern es ist die »Idee« der FDP, wie man Menschen in Zukunft davor zu schützen gedenkt, mit unerwünschten Werbeanrufen terrorisiert zu werden und von üblen Telefonabzockern übern Tisch gezogen zu werden. Nicht etwa, indem man die »cold calls« als weiterhin illegal betrachtet (was sie übrigens auch jetzt schon sind) und endlich einmal für eine angemessene Verfolgung sorgt, die diese verbotene Werbeform unattraktiv macht. Nein, das würde den Wirtschaftssubjekten, die sich wirklich in der FDP vertreten fühlen, gar nicht gut schmecken. Und deshalb soll der Konsumterror aus dem Callcenter auch schön legalisiert werden, damit wir endlich auch ein Telefon haben, das jeden Tag von irgendwelchen windigen Verkaufsidioten so zugemüllt wird wie heute schon der Briefkasten und das virtuelle Postfach. Jetzt mussten die da aber noch etwas reinschreiben, was wie ein »Fortschritt« klingt, und da haben die eine ganz tolle Idee gehabt, nämlich »eine einheitliche Vorwahl für alle Telefonwerber« zu fordern. Ja, das meinen die ernst! Und der Genervte kann dann am Display seines Laberhörnchens erkennen, dass er von einem Scheißwerber genervt wird. Wenn er überhaupt ein Telefon mit Display hat. Und wer gerade nicht von der Neuen Armut betroffen ist und deshalb für sein Telefon ein paar Euros ausgeben kann und neben seiner unterbezahlten Elendsmaloche auch noch die Zeit hat, sich mit der Bedienung eines solchen Telefones zu beschäftigen, der kann solche Anrufe sogar ganz automatisch unterdrücken. Das gefällt den Apothekern, die sich so gern in die Pose der »Leistungsträger« werfen, aber in Wirklichkeit nur staatlich privilegiert die Möglichkeit haben, als Vampire auf der Arbeitskraft anderer zu sitzen und ihnen völlig überteuerte Produkte verkaufen zu dürfen. Es funktioniert aber auch nur, wenn sich wirklich alle daran halten, dass sie Werbung nur mit einer derartigen Vorwahl machen. Und angesichts der jetzigen (illegalen) Telefon-Betrugsnummern und Werbeaktionen ist gar nicht davon auszugehen, dass das wirklich alle tun werden. Es ist in seinem Gedanken und in seiner Darlegung einfach nur gequirlte Scheiße, was die FDP zu diesem Punkt in ihr Progrämmchen reingeschrieben hat, und es macht sehr deutlich, wessen Privilegien wirklich hinter all diesem freiheitstümelnden Gelaber vertreten werden sollen.
So, und jetzt nach diesem ausholenden Text noch einmal einen Blick in den Konsumpf: Vieles von dem, was Werbetreibende tun, ist eine Verletzung der Privatsphäre.
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Zitat des Tages: »Wenn man Werbung mal globaler betrachtet, ist sie ein ökologisches Desaster. Es wird Papier bedruckt, das kaum jemand lesen will, es werden Werbefilmchen gedreht, die kaum jemand im Fernsehen oder im Kino sehen will, es werden Adserver bereitgehalten, um Werbung auszuliefern, die viele eh mit Adblock oder ähnlichen Maßnahmen blocken, die ansonsten aber sinnlos Bandbreite verbraten, die Gegend wird durch Werbetafeln verschandelt etc. Es werden also ohne Ende Ressourcen wie Holz, Energie usw. verschwendet für etwas, was mit etwas Glück nur einen kleinen Teil der Bevölkerung interessiert. Werbung ist in ihrer ungewollten Form doch eine wahre Pestilenz geworden. Ich kenne keinen, der Werbestrecken in Zeitschriften toll findet, der gerne Werbung im TV oder Kino schaut, der sich freut, von Call-Centre-Agents belästigt zu werden, der seinen Briefkasten gern durch Werbung zugemüllt vorfindet etc.« – ZAF bei krit.de [via]
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Photoshop des Tages: »Your People« sieht in Polen nun einmal etwas anders aus. Sonst denkt noch jemand, dass »our people« auf einmal so dunkle Haut haben…
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In Hannover hängen überall Wahlplakate der CDU, auf denen Ursula von der Leyen gedruckt ist. Unter dem Bild der beflissenen Lügnerin und Zensiererin steht einfach nur »Für Hannover in den Bundestag«. Als ob das Ansehen Hannovers noch nicht schlecht genug wäre.
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Brüller des Tages: Wenn einem Werbetexter nix mehr einfällt, denn schreibt er eben mit vielen Worten nix hin… [via]
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Es gibt Werbung, die nur dazu aufruft, die Produkte der werbenden Firma nicht zu kaufen. Samsung hat da offensichtlich eine besonders tolle Idee, wie man Kunden vergällt. Auch, wenn mir das jetzt nicht so begegnet ist, habe ich diese Botschaft jedenfalls verstanden.
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Und hier noch die fröhliche Meldung aus der Contentindustrie. Was macht denn mal so ein Fernsehmoderator, wenn er um jeden Preis fette Einschaltquoten braucht, weil die eben wichtig sind für die Vermarktung der Werbeplätze? Da müssen ja echt tolle Bilder her, mit Kleinkram kann man doch keinen vor die Glotze locken. Blut ist immer gut. Da lässt man denn auch schon mal ein paar Leute umlegen. Mal schauen, wann es auch hier so weit ist…