Revolutionär des Tages ist Außenminister_in Guido Westerwelle. Der hat nämlich einen wichtigen Beitrag geleistet, um Gaddafi loszuwerden.
Tagesarchiv 23. August 2011
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Dass ich vom Fratzenbuch, diesem nach Scheiße stinkenden Tracker, Spammer und Datensammler, gar nix halte, gehört ja nicht gerade zu den Dingen, die ich besonders geheim halte. Da ich auch die über 10.000 Zeilen trackendes JavaScript, die mir so ein kleiner »Button« in den Browser stopfen will, blocke, sehe ich leider auch nie das ganze Ausmaß des Problems. Zum Beispiel auf Behördenseiten. Die haben oft nicht nur ein »Gefällt mir« zum Draufklicken, sondern sogar Fratzenbuch-Profile. Das hätte ich beides nie bemerkt, wenn Heise nicht gemeldet hätte, dass jetzt etliche Behörden das Fratzenbuch verlassen, weil… tja… weil mal jemand gemerkt hat, dass es datenschutzrechtlich hoch bedenklich ist, wenn man mit diesem »Button« einem US-amerikanischen, nach Scheiße stinkenden Tracker, Spammer und Datensammler noch mehr Daten in die Datenbanken schaufelt. Da hätte ja vorher keiner dran denken können, in den Behörden. Dass über 10.000 Zeilen extern eingebundenes JavaScript wohl noch andere Funktionen ausführen werden, als eine schlichte Schaltfläche einzubetten, gehört nun wirklich zu den Dingen, an die niemand hätte denken können. Wie soll man denn darauf kommen? Macht man das nicht so?
Aber hey, eine Frage drängt sich mir noch viel ärger auf: Wozu im Namen dreier schwefelkackender Höllenhunde… ja, wozu braucht eine Behörde ein »Profil« beim Fratzenbuch? Ich kann ja noch verstehen, dass Menschen darüber kommunizieren, weil ihnen alles scheißegal ist und weil sie es so irre bequem finden, viele Bildchen anderer Menschen in ihre Profile zu kleben; Orwellness als Placebo gegen das bedrückende Gefühl der Einsamkeit. Aber eine Behörde?! Was für einen Mehrwert hat eine Behörde vom Fratzenbuch? Mir fallen spontan mehrere Behörden ein, bei denen ich erleben musste, dass die Antwort auf eine E-Mail mehrere Wochen gedauert hat, wenn sie überhaupt kam. Sind die alle nicht zum Abarbeiten ihres Posteinganges gekommen, weil sie die ganze Zeit über das viel interaktiviere Fratzenbuch palavert haben? Kaum vorstellbar. Oder soll einer der neuen Armen jetzt sein Jobcenter zum »Freund« machen? Vielleicht als angemessene Reaktion auf einen dieser kalten Briefe, die zu sinnlosen Beschäftigungen aufrufen? Schon die Firmen im Fratzenbuch sind genau das Richtige für Idioten, die trotz der Allgegenwart der Werbung immer noch einen Mangel an weiterer hirnloser Reklame spüren, aber Behörden im Fratzenbuch sind nur noch Bullshit.
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Ich frage mich ja gerade, ob damit wenigstens gewartet wird, bis Loriot unter der Erde ist, oder ob es schon vorher losgehen wird: Das Versenden kostenpflichtiger Abmahnungen an Blogbetreiber wegen der Verwendung von Loriot-Zitaten.
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Danke, Microsoft, dass du den Firefox-Leute auch ein bisschen Feedback zu ihrer neuen Nummerierung gegeben hast.
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Also das muss ich Florian Freistetter wirklich lassen, der Titel »Die Position und Sichtbarkeit des Planet X am Himmel« ist vorsätzlich so gewählt, dass der darunterstehende Text auch von Leuten gefunden werden wird, die sich eigentlich nur noch einmal vergewissern wollten, dass Ende 2012 endlich der Doomsday kommt. Da störe ich mich auch gar nicht am falschen Genitiv »des Planet«, dieses Fehlerchen ist für Guhgell besser. Aber ob diese Zielgruppe nicht mit einem YouTube-Video mit dramatischer Musik besser bedient gewesen wäre? Lesen? Solche Textmengen? Mit richtigen Gleichungen drin, wo Brüche und zweite und dritte Potenzen drin vorkommen? Ach, egal, der Artikel ist allein deshalb gut, weil ganz nebenbei auch drinsteht, wie man in Celestia ein neues Objekt einfügen kann…
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Kurz verlinkt: Christliche Esoterik, Antiamerikanismus und Verschwörungstheorien im Pop-Gewand verkaufen sich gut in Deutschland. Dafür steht Xavier Naidoo wie kein zweiter Musiker – und ich dachte bislang immer, der steht vor allem für (sorry für die sexistisch nicht korrekte Ausdrucksweise) unerträgliches eierloses Gejaule.
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Loriot ist tot und lässt uns mit den ganzen »Comedians« und sonstigen plumpen Clowns der Jetztzeit allein. Es ist doch wirklich eine Riesensauerei, dass er gestorben ist.
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Na, hat jemand Lust auf eine Wahlfälschung bei der kommenden Kommunalwahl in Niedersachsen? Zumindest in Braunschweig macht es die Handhabung des Briefwahl-Verfahrens sehr einfach.
Nachtrag und Klarstellung: Dieser Hinweis ist nicht als Aufforderung zu einer Wahlfälschung gemeint, sondern als Hinweis. Das tolle Extraspezialverfahren, das sich die Stadt Braunschweig fürs unbürokratische Briefwählen ausgedacht hat, empfinde ich hingegen sehr wohl als etwas »auffordernd«. Selbst, wenn es ebenfalls nicht auffordernd gemeint ist.
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Ähm, PHP-Entwickler? Habt ihr schon einmal was von unit tests gehört? Ein paar test cases für die Kryptografiefunktionen sollten doch nicht allzu schwierig zu formulieren sein. Oder ists euch völlig egal?
Nachtrag: Oh, entschuldigt bitte, PHP-Entwickler. Ich habe nicht gewusst, dass ihr unit tests macht. Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass ich hier den falschen Eindruck erweckt habe, ihr könntet auf die unvorstellbar dumme Idee kommen, eine Software, die auf vielen Millionen »Opferrechnern« (Webserver) eingesetzt wird, nicht zu testen. Das wäre ja auch schrecklich, wenn die wegen eines Bugs alle geownt würden. Nein, ihr testet einigermaßen gründlich. Und ihr belegt sogar vor der ganzen Welt eure Seriosität und euer Bemühen um sichere Webanwendungen, indem ihr die Testergebnisse im Internet veröffentlicht. Danke. Da bin ich echt beunruhigt.