Noch ein bisschen politische Kreativität zur Abdämpfung der so genannten »Bankenkrise« in den USA: »1933 wurde beispielsweise […] beschlossen, dass die Heißsporne in den Wertpapierabteilungen nie wieder das Geld von Privatkunden verzocken sollten. Die Bankenwelt wurde in Geschäftsbanken und Investmenthäuser aufgespalten. Wer spekulieren wollte, sollte sich das Geld auf den Kapitalmärkten beschaffen und nicht von den Konten holen. Ausgerechnet jetzt wurde diese Regel wieder außer Kraft gesetzt, damit die Banken zur Sicherung des Geschäftsbetriebes auf Kundengelder zurückgreifen können. Allerdings nur vorübergehend.« – na, wenn das nur »vorübergehend« ist, denn ist ja alles gut, oder? Wenn die Bank pleite ist und die Sparbücher und die Renten ihrer Kunden verzockt hat, denn ist das ja auch vorüber gegangen. So, wie eben alles einmal vorüber geht. Wer Geld in den USA rumliegen hat, ist spätestens jetzt gut beraten, das komplett abzuheben und selbst zu verbraten, bevor irgendein Bankverbrecher es verzockt. Aber schön schnell verbraten, denn die nächste Serie von Dollarnoten wird zwar immer noch mit Bildern toter Präsidenten verziert werden, aber gewiss ein paar Nullen mehr in den Nominalen haben…
Tagesarchiv 30. September 2008
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Nachtwächter
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Ich denke ja schon seit langem, dass die Idee komplexer Webanwendungen und die Auslagerung von immer mehr Arbeitsdaten zu Kraken wie Guhgell keine so gute Idee ist. Schön, dass ich da mal Zustimmung von richtiger Prominenz, von Richard Stallman lesen darf: »Es ist eine Dummheit. Es ist schlimmer als eine Dummheit. Es ist ein Marketing-Hype« – und der meint sowas wie Gmail, MyIrgendwas und das ganze Web-2.0-Geraffel in den Händen von Geschäftsleuten. (Leider führt der Link auf einen englischen Text, und ich habe gerade nicht die Muße, einen größeren Teil davon zu übelsetzen. Aber es ist noch recht leicht lesbar.) Nachtrag: Golem hat es auch in Deutsch.
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Nachtwächter
Huch, das habe ich ja noch gar nicht mitgekriegt. Die »Bloggosphäre« muss ja so etwas wie eine Börse oder eine Sportliga sein, deshalb gibt es auch diesen Hang zum Tabellieren. Das macht zum Beispiel auch Wikio in seiner Liste von 300 Top-Blogs. Darin tauche ich auch auf, und zwar an der wenig großartig klingenden Stelle 107. Endlich weiß ich, warum sich in den letzten Monaten die ganzen SEO-Spammer so sehr für mein eigentlich eher wenig gelesenes Geschreibsel interessieren. Da den Leuten bei Wikio nichts einfiel, um mein Blog in die vorgestanzten Kategorien zu pressen – ich schreibe nun einmal nicht über »Marketing«, »SEO«, »Politik« (im üblichen Sinne des Wortes), »Media«, »Sport« oder »High-Tech« – bin ich schlicht unter »Sonstige« abgelegt. Das klingt schon fast wie Rumpelkammer der Bloggosphäre, und es ist in dieser Tabelle eher eine Seltenheit. Da habe ich doch in meinem verhunzten Leben gleich wieder ein Ziel: An die Spitze bloggen. Aber wie kriegt man die Leute dazu, dass sie einen massenhaft verlinken, denn danach sortieren die dort bei Wikio die Blogs? Am besten gewiss mit etwas eingängigeren »Content«, mit dem Zeug, das da draußen jeden interessiert, bunt und unterhaltsam, nur mit einem scheinbaren Anspruch. Nee, ich glaube, das lasse ich doch lieber bleiben, sonst brauche ich hier noch einen Ghostwriter. Aber einen mit ganz wenig Geist…
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »mond ercheinung 29 09 2008″ – der Mond sah gestern eigentlich aus wie immer. Ist dir vielleicht etwas aufgefallen, Suchender? Oder findest du den Anblick des Mondes generell so unvertraut, dass du gleich mal auf Guhgell losgehen musst?