Tagesarchiv 26. November 2008
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Die Bildzeitung geht in die nächste Stufe ihrer »Leser-Reporter« und reichert das widerwärtige Verfahren noch um ein bisschen Orwellness an, oder wie soll dieses Angebot in Kooperation mit Lidl verstanden werden: »Wenn man das Gerät an einen Computer anschließt, öffnet sich automatisch ein Programm mit dem die Filme zum Online-Portal von BILD geschickt werden können« – eben noch spannerhaft abgefilmt, jetzt schon in der Bildzeitung, dem Fachblatt für Spannertum und Menschenverachtung.
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Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »brechmittel im haushalt« – für das tägliche Übergeben ist ein handelsüblicher Fernseher völlig ausreichend. Man muss sich nur die ganzen Hackfressen und Verbrecher mit bewussten Augen anschauen, die dort auf allen stinkenden Kanälen ihre massenwirksame Plattform bekommen. Wenn die Glotze nicht mehr reicht, dass man kotze, kann man zusätzlich noch eine beliebige Zeitung aus der BRD lesen…
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Das Brechmittel des Tages: »Andernfalls würden dem Verbraucher ›pauschal Informationen über interessante und maßgeschneiderte Angebote vorenthalten‹« – was für ein Jammer, wenn ihr nicht mehr mit Data Mining und großen Datenbeständen wirksame Gehirnwäsche und tägliche Belästigungen raushauen könnt!
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Nachtwächter
Der größte Dummfug, den ich seit langem gesehen habe, ist SeitTest. Angeblich soll man dort eine Beurteilung der Qualität einer Website kriegen. Ich unterhalte ja wirklich auch ein paar absolute Trashsites ohne jeden Inhalt, aber die dort angewendete Methodik führt in jedem Fall dazu, dass als Ergebnis »Gut« rauskommt. Auch mit absolut inhaltsleeren Seiten (reines Dada, fast unverlinkt, voller absichtliicher Rechtsschreibfehler) habe ich keine Note unter 2,4 »geschafft«. Und wenn es mal völlig leer wird, denn behauptet SeitTest, dass man da gar nichts analysieren könnte, statt einfach mal eine 5 rauszuhauen. Trotzdem kann ich gerade beobachten, wie sich die Leute auf dieses Angebot stürzen wie ein Schwarm Schmeißfliegen auf frisch abgeseilten Kot, um sich dann das »Gut« in ihre Blogs etc. zu basteln und damit einen Link auf SeitTest zu setzen. Wofür das massenhafte Verlinken dieses fragwürdigen Dienstes dann gut ist, sieht man im Fußbereich der dortigen Seiten, die mutmaßlich gekauften SEO-Links sprechen Bände. Bäh!
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Nachtwächter
Bei Jamendo muss es wirklich heftig brennen, wenn die schon so eifrig ihre Künstler darum anbuhlen, dass diese doch ihre Musik marktfähig und für Jamendo verwertbar machen. Ich habe dort ja immer noch meine Account und werde ihn auch noch ein paar Wochen haben, deshalb kriege ich auch noch den schönen, flutschebunten Newsletter von dort:
(Für Originalgröße auf das Vorschaubild klicken.)
»Die kommerzielle Lizenzierung deiner Musik bringt dir nur Vorteile: Anerkennung, Aufmerksamkeit und Entlohnung für deine Arbeit. Wenn du unseren kommerziellen Programmen beitrittst, so ermöglichst du die kommerzielle Nutzung deiner Werke über Jamendo und wirst dafür natürlich auch bezahlt. Außerdem kannst du deine Musk auf diese Weise unter die Leute bringen! Die Lizenzen werden zwischen Jamendo und Dritten ausgehandelt, jedoch wirst du vor der Nutzung natürlich kontaktiert« – Ah ja, Jamendo macht die Deals für mich, wenn ich das Jamendo erlaube, und ich habe nur Vorteile davon. Und vor allem, ich werde dafür bezahlt. Darauf bin ich ja immer so heiß gewesen, dass ich alle meine Sachen für völlig umsonst und übrigens auch immer werbefrei veröffentlicht habe. Und das beste daran: Auf diese Weise kann ich meine Musik unter die Leute bringen! Ganz großes Dada! Um meine Musik unter die Leute zu bringen, hatte ich sie eigentlich nichtkommerziell veröffentlicht. Wenn ich diesen zum Himmel stinkenden Bullshit lese, bin ich eigentlich davon überzeugt, dass der ganze Laden dort kurz vor dem finanziellen Kollaps steht und gerade nach jedem nur denkbaren Strohhalm greift. Das erklärt dann auch den kürzlichen Missgriff mit der LayerAd-Reklame.
Aber man hört nicht auf mit Elektodada. In meinem Profil habe ich ja mein Blog angegeben, Jamendo ist also wohlbekannt, dass ich schon längst ein Blogger bin. Deshalb wäre der folgende Hinweis ja auch sehr leicht zu vermeiden gewesen, wenn der Stümper, der diesen Reklameschrieb verpatzt hat, mal eine kleine Auswertung der Datenbank vorgenommen hätte:
»Denke an die verschiedenen Möglichkeiten, die dir die neuen Jamendo Blogs bieten […]« – ich denke gar nicht daran! Die sind zu unfähig, meine auf Jamendo geschriebenen Rezensionen über XMLRPC in meinem Blog zu bloggen (das hat früher einmal geklappt, aber inzwischen scheint dort nur noch die Reklame zu funzen), zu unfähig, die Beiträge meines eigenen Blogs als RSS abzuholen und einfach mal auf meiner Profilseite darzustellen, aber denen soll man trotzdem mein Blog anvertrauen. Einfach nur, um eine höhere persönliche Bindung zu diesem Laden zu entwickeln. Ich glaube, es hackt!