Fratzenbuch des Tages: […] könnten einige Nutzer also von Freunden aus dem Stream geschmissen werden, weil (durch Unternehmen bezahlt) zu viele Posts von ihnen auftauchen – ja richtig, die Werbung kommt im Namen der Fratzenbuch-Nutzer. Aber dass das Fratzenbuch bei seinen spammigen Werbeaktionen auch gern mal mit gefälschten Absendern arbeitet, ist ja nichts Neues.
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Nachtwächter
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Ist denn wirklich jemand überrascht, dass Polizeien und Geheimdienste bei Zwitscherchen und Fratzenbuch emsig mitlesen? Mich überrascht das gar nicht. Mit weniger Aufwand kann man doch gar nicht an die ganzen Personen, ihre Verbindungen und oft sogar ihre Pläne kommen, und die Auswertung der Datenflut lässt sich bequem vom Computer miterledigen. Ist halt nur mistig, wenn mal eine scherzhafte Formulierung von einem staatlich besoldeten Gedankenkontrolleur gelesen wird, der den Witz nicht versteht.
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Was man bei Zwitscherchen und Fratzenbuch kennenlernt: Skripten, die so tun, als seien sie Menschen und dabei fröhlich Daten sammeln können. Ach, ihr Webzwonullies, geht doch gleich zu Elisabeth.
(Englischsprachige und Freunde des Originales hier lang!)
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Hach ja, was macht so eine Spieleklitsche, die groß geworden ist, indem sie sich ans Fratzenbuch rangemacht hat, sich mit dieser Größe auch ordentlich mit Risikokapital vollgesogen hat, aber bei alledem kein so richtiges Geschäftsmodell hat. Ist doch gar nicht so schwer: Als neue Umsatzquelle erwägt Zynga auch Onlineglücksspiele, bei denen Nutzer mit richtigem Geld spielen könnten. Die Möglichkeiten, soziale Spiele und echtes Geld zusammen zu bringen, seien ›irre‹, sagte Zynga-Chef Mark Pincus am Mittwoch auf einer Technologiekonferenz von Morgan Stanley in San Francisco. Zynga könnte noch dieses Jahr mit einem traditionellen Kasinokonzern eine Partnerschaft eingehen – klar doch, vielen Leuten mit chancenarmen Glücksspielen das Geld aus der Tasche zu ziehen, während man ihnen fette Gewinnmöglichkeiten verspricht, das geht immer.
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Aktion des Tages: Vom Zwitscherchen die ganzen gesammelten Daten einfordern. Ich glaube, das wird ähnlich lehrreich wie die gleiche Aktion fürs Fratzenbuch, bei der sich – obwohl nicht alle Daten und insbesondere nicht die vom Like-Button gesammelten Daten rausgerückt wurden – gezeigt hat, dass niemals etwas aus der Datenbank rausgelöscht wird und dass jede einzelne Zeile Chat als dauerhaft gespeicherter, auswertbarer Datensatz vorliegt. Zwitscherchen bietet ja auch einen Button an, macht Login-Dienste etc., da kommt einiges zusammen. Einmal ganz davon abgesehen, dass das Zwitscherdingens den Leuten auch hinterfotzig Trojanische Apps zur Installation auf ihre Fohns andreht.
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Noch so ein Datensammler: Foursquare lässt sich von seiner Äpp fürs Wischofon das komplette Adressbuch einschließlich Mailadressen und Telefonnummern rüberbeamen. Natürlich ohne Frage oder Hinweis, es will schließlich jeder einem Unternehmen mit fragwürdigen Geschäftsmodell einen Kanal zu allen seinen Freunden, Bekannten und Kollegen bauen. Toll, wie die Kombination aus Web-2.0-Klitsche und entmündigendem Wischofon immer wieder einmal deutlich macht, wie sehr bei der Vermarktung des menschlichen Miteinanders auf die Privatsphäre der teilnehmenden Menschen geschissen wird.
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Ach, diese Statistiken immer! Internet-Nutzer in Deutschland verbringen online die meiste Zeit in sozialen Netzwerken. Fast ein Viertel (23 Prozent) ihrer gesamten Online-Zeit verbrächten die Nutzer in Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Xing […] – da frage ich mich nur eines. Inzwischen haben ja sehr viele Menschen so ein Wischofon, und da läuft gern permanent eine Äpp fürs Fratzenbuch und fürs Zwitscherdingens mit. Und für die »richtigen Computer« – also diese Maschinen, auf denen ihr Besitzer ohne Verrenkungen und jail breaks nach eigenem Belieben und Ermessen Software laufen lassen kann – gibts natürlich auch entsprechende Clientsoftware, vor allem fürs Zwitscherchen. Leute, die so etwas nutzen, verbringen also fast hundert Prozent ihrer Online-Zeit mit den asozialen Netzwerken, wenn sie auch einfach nur mitlaufen lassen und gar nicht groß hinschauen? Und das wird dann mit den ganzen anderen Leuten gemittelt, mit den gefühlten drei Viertel der Menschheit, das ganz hervorragend leben kann, ohne alle paar Minuten ins Fratzenbuch oder auf Zwitscherchen zu gucken? Da verstehe ich ja, wie so eine Zahl entstanden ist… und… wie viel Bedeutung sie hat…
»Marktforschung« eben. Mehr Markt als Forschung.
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Jeder zweite Nutzer von irgendwelchen Web-Zwo-Null-Dingern weiß genau, was er von der »Freundschaftsanfrage« eines Politikers zu halten hat und lehnt die Öffnung dieses Reklamekanals ab. Nur jeder zweite? Da geht noch was, Politiker! Die Verdrossenheit, die ihr eine Politikverdrossenheit nennt, sie gilt nämlich euch…
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Datenschleuder des Tages ist die eiFohn-Äpp für das so genannte »soziale« Netzwerk »Path«, die mal eben das gesamte Adressbuch einschließlich Telefonnummern, Mailadressen und Anschriften nach Hause funkt. Ich sags ja immer wieder: Mit den Wischofonen kehrt die sicherheitstechnische Naivität der Anfangszeit des populären Internet in den Neuziger Jahren in die Zehner Jahre zurück, nur dass inzwischen eine gut entwickelte Kriminalität und ein paar gnadenlos datensammelwütige Geschäftsmodelle existieren. Muss es denn erst einen richtigen Skandal, nach Möglichkeit mit schmerzhaften Schaden für die Betroffenen geben, damit die ganzen gedankenlosen Idioten mit ihren Wischofonen mal aufwachen und mit dem Nachdenken anfangen?!
Kleines Äppel-Bashing am Rande: Bei Ändräut sieht man wenigstens vor der Installation, welche dreisten Rechte sich so eine Äpp rausnimmt. Hilft aber auch nichts, wenn so ein Web-2.0-Idiot diese Meldungen ungelesen wegfingert und keinen Gedanken daran verschwendet.
Nachtrag: Die gesammelten Daten werden gelöscht.
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Lustig. Seit dieses Blog nicht mehr zwitschert (es hat früher mit einem Plugin bei jedem neuen Post einen Fiepser auf dem Zwitscherdingens abgesetzt), ist die Anzahl der Leser nur um etwas mehr als drei Prozent zurückgegangen, aber die Menge der Kommentarspam um fast die Hälfte. Nur mal so als kleine Anekdote für jene Zuleser, die vielleicht gerade einen Berater in den Ohren haben, der ihnen in aller Wortvergewalt und mit ganz viel Bullshit-Deutsch erzählt, wie wichtig Zwitscherchen, Guhgell Doppelplusgut und Fratzenbuch doch sind, wenn man Leute erreichen will – und dabei verschweigt, was für ein völlig unerwünschtes Gelumpe man damit unter anderem erreicht…
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Professor Doktor Offensichtlich hat sich mal das Zwitscherdings angeschaut und so eine richtig dicke, große Entdeckung gemacht: »Mehr als ein Drittel aller Tweets sind scheinbar unidentifizierbares Gebrabbel« – tja, wenn man die stummelhafte Kurzfassung von Texten zum Eigentlichen des Mediums macht…