Was hatten wir denn lange nicht mehr? Richtig, die Internetsucht. Ich finde ja, dass sich endlich wieder mehr »Mediziner« mit Psych-Vorsilbe um diese schreckliche, gefährliche Lesesucht kümmern sollten:

So lange die Welt stehet, sind keine Erscheinungen so merkwürdig gewesen als in Deutschland die Romanleserey, und in Frankreich die Revolution. Diese zwey Extreme sind ziemlich zugleich mit einander großgewachsen, und es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Romane wohl eben so viel im Geheimen Menschen und Familien unglücklich gemacht haben, als es die so schreckbare französische Revolution öffentlich thut.

Tolle Umfrage übrigens, in der man ständig diffuse Selbsteinschätzungsfragen für seine »Gefühle« vorgehalten bekommt, die sich Multiple-Choice-mäßig gar nicht beantworten lassen, wenn man dabei ehrlich sein will. Aber hey, hauptsache, man übernimmt das mit den Fragen transportierte Deutungsschema von Psycho-Ärzten auf der Suche nach neuen Diagnosemöglichkeiten und damit neuem Reibach. Für einen Mann mit einem Hammer sieht alles wie ein Nagel aus, und für einen Arzt, der für seine Behandlung von Krankheit und nicht für die Gesundheit der Menschen bezahlt wird, sieht alles wie eine behandlungsbedürftige Krankheit aus.