Die Diagnose des Tages habe ich heute bekommen. (Schade, dass ich den Chatlog nicht mitschneiden konnte, es war nicht einer meiner Arbeitsrechner. Das hätte ich zu gern anonymisiert und ins Netz gepustet, es ist ein grandioses Dokument des Miteinanders.) Da ist doch jemand, der mich wirklich nur ganz oberflächlich und nur vom Chatten kennt und offenbar dort schon von meiner Person total befremdet ist, der Meinung, ich müsse wohl ein Autist sein. Und wenn ich das schon nicht wäre, denn sollte ich doch wenigstens das Asperger-Syndrom (also einen etwas milderen Autismus) haben. Aber doch in jedem Fall schwer behindert, krank und zum sozialen Miteinander wegen einer solchen Krankheit nicht in der Lage. Und womit begründet sich eine solch grandiose Fähigkeit zur Ferndiagnose, die so vernichtende Diagnosen hervorbringt? Na ja, eigentlich ganz einfach. Zum einen vertrete ich so komische Standpunkt, die irgendwie sehr eigen sind, und zum anderen – und das ist ja wirklich hoch verdächtig und ganz bestimmt etwas Krankes – verwende ich sogar im IRC noch eine korrekte Groß-/Kleinschreibung, verzichte weitgehend auf Abkürzungen und mache kaum Fehler, bin dabei aber immer noch recht flott an den Tasten. So jemand muss ja krank sein, oder? Das kann nicht sein, dass es nur jemand ist, der eben regelmäßig schreibt. Und Autismus scheint gerade irgendwie in Mode gekommen zu sein. (Gibt es etwa irgend so eine Scheiße in der Glotze, in der dem hypnotisierten Publikum so ein Autist als willkommenes Deutungsschema für unangepasste Zeitgenossen angeboten wird? Wie sonst sollte ein Standarddepp der Jetztzeit auf eine solche Idee kommen.)
Monatsarchiv August 2008
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Nachtwächter
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Kurz verlinkt, da ja auch in der BRD der religiöse Fundamentalismus immer präsenter im Alltag wird (gerade heute hatte ich wieder einen von dieser Sorte, Geschmacksrichtung »Christ« mit ganz einfacher, ziemlich magischer »Theologie«, der mich mit unversiegendem Wortschwall dazu bringen wollte, dass ich doch »einfach« die »rettenden Worte« an seinem »Herrn Jesus« spreche, aber nicht einmal eine Scheibe Brot für einen Bettler oder auch nur ein Ohr für einen Menschen übrig hat): Religioten.
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Und noch so ein Suchbegriff: »kind quieken erziehung« – also, wenn du dein Kind zum Quieken erziehen willst, denn musst du einfach zusehen, dass es immer richtig schön fröhlich und ausgelassen und unverkrampft ist. Das mit dem gelegentlichen Quieken kommt dann ganz von allein. Und gibt sich wieder mit zunehmender Einsicht in die Nutztierhaftigkeit des vorgezeichneten Daseins. Und wenn du das Quieken abstellen willst… gönn dem Kind doch wenigstens seine paar Jahre unbeschwerten Spaß, du Funktionsmensch, du!
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Und ich denke immer, dass ich bescheuerte Spam kriege. Aber das hier haut alles raus: click here to take a sneak preview…
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Im Moment ist mein häufigster Suchbegriff »royal club casino spam« in vielen vielen Variationen. Die müssen ihren »neuen« Text (jetzt mit grünem Hintergrund und einem Zeichensatzproblem im Subject) wirklich millionenfach durch Deutschland gepustet haben, dass da so oft nach gesucht wird. Schade nur, dass immer wieder ein paar Deppen auf diese Betrüger reinfallen.
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Wie, der aktuelle Bug bei StudiVZ ist neu? Das kann ich aber nicht glauben. Vielleicht sollten die bei StudiVZ einfach mal jemanden programmieren lassen, der programmieren kann. Oder sind solche Leute immer schreiend weggerannt, wenn sie den bestehenden Strunzcode gesehen haben? Das würde mich gar nicht wundern. (Und werte Studenten, wenn ihr wirklich eine Plattform zum Austausch braucht, warum setzt ihr nicht einfach selbst eine auf? Ihr konsumdepperten Schwachküppe, ihr!)
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Zitat des Tages: Man muss den Polizeifunktionären nur zuhören, um zu ahnen, welchen Staat sie sympathisch finden.
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Nein, der Polizeibeamte beim Bigfoot-Schwindel hat nicht gelogen. »Whitton verteidigt sich dahingehend, dass eine Behauptung über Bigfoot keine Lüge sein könne, da es – so weit er wisse – keinen Bigfoot gäbe.« – ich empfehle diesen jetzt ehemaligen Polizisten eine Karriere als Politiker, denn er hat großes Talent und verfügt über die rhetorischen Kernkompetenzen…
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Brüller des Tages: Die Wahlurne der Zukunft [via]
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So, jetzt hat mein damaliger Offener Brief an Angela Merkel seine abschließende Würdigung erhalten. Denn an irgendeine Antwort, und sei es nur eine mechanisch erstellte Eingangsbestätigung, glaube ich nicht mehr.
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Offene Antwort auf eine persönliche Mailanfrage: Ja, der im Schlagwort verwendete Begriff »Bundeswehrmacht« geht auf Karl Eduard von Schnitzler zurück; er war unter anderem in der letzten Sendung des »Schwarzen Kanales« zu hören. Ich kann nichts dafür, wenn die Zustände in der real existierenden Dämonkratie der BRD solchen Worten in greller Weise recht geben, und auch ich greife gern nach einem passenden Begriff, um den Zustand begreifbar zu machen. Ich bin dadurch ebensowenig zum DDR-Fan geworden, wie ich durch die Verwendung anderer sprachlicher Erscheinungen irgendein Anhänger von irgendetwas werde – ich suche nur, mich auszudrücken. Das. Ist alles. (Und das. Sollte doch eigentlich klar sein, oder?)
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Und noch einer von Fefe. Der letzte Schritt zur Normalisierung der BRD soll gegangen werden, und zwar einer, der sich so anhört: Internationale Interessendurchsetzung ›bei einsatzbereitem vollem Instrumentarium einer souveränen Nation‹. Zu den Instrumenten gehört die globale Kriegsfähigkeit: ›Wir können und trauen uns nicht, andere trauen sich, doch sie können es nicht‹.