Wenn mir die HAZ auf ihrer Website eine Suche (immerhin inzwischen verbessert) präsentiert, ich dort meinen sehr spezifischen Suchbegriff eingebe, genau einen Treffer bekomme (was tatsächlich schon meine eigentliche Frage beantwortet hat) und beim Klick auf den Ergebnislink lese, dass ich nicht berechtigt wäre, diesen Bereich zu betreten und dass ich die URL falsch geschrieben hätte – ja, denn weiß ich mal wieder, dass ich es mit einer Website der Journaille zu tun habe.

Und aus diesem tollen Haus Madsack bittet mich allen Ernstes jemand voller professioneller Höflichkeit, dass ich mich als hannöverscher Blogger für ein Interview zur Verfügung stelle, damit auch ja Content für das trübe Blättchen entsteht, den man ja braucht, um das eigentliche Geschäft dieses trüben Blättchens zu betreiben, die Vermarktung von Werbeplätzen. (Sind solche Versuche etwa Teil der gegenwärtigen Strokeleien in der Internet-Strategie der HAZ?) Davon muss ich mich erstmal erholen, von dieser Scheißkälte, die mir mal wieder aus der Contentindustrie entgegenschlägt.

Kleiner Nachtrag: In der Suche auf der HAZ-Website steht ja, dass diese Suche von WeFind bekräftelt wird. Und auf deren Homepage kann man zurzeit lesen, was WeFind so einzigartig macht. Ich lese da als erstes, dass ich mir den aktuellen Flashplayer runterladen soll (ganz so, als ob ich jeder Website das Ausführen von Plugins in meinen Browsern gestatten würde), und daneben steht Folgendes: »WeFind liefert keine schlecht sortierte Liste von Webseiten sondern findet strukturiert Ärzte, Hotels, Musik, Unternehmen und Treffer aus vielen weiteren Spezialgebieten« – nun, das habe ich gerade gemerkt. Das war so speziell, dass ich den ausgelieferten Treffer noch nicht einmal betrachten konnte. Fürwahr, im Werbetext auf der Startseite dieses Mitbewerbers auf dem engen Suchmaschinenmarkt konnte ich sogar »WeFind ist eine intelligente universelle Suchmaschine« lesen. Es ist den Schreibern dieses tollen Textes allerdings nicht so ganz gelungen, mich zu überzeugen. Na ja, Hauptsache die HAZ ist überzeugt. Dort scheint man ja zu glauben, dass jemand mit dem Slogan »Thinking the Next Web« genau das richtige für einen Bestempler toter Bäume ist, der ein bisschen »Annoyed by the Existing Web« ist. :mrgreen: