Typische Propaganda im Videotext des BRD-Staatsfernsehens ARD, triefend vor Bullshit. »Aufhellung«, welch sonnig Wort! Immer heller wirds, schon zehnmal in Folge, ein gließend Licht müsste es doch sein. Punkte zeigen die sonst recht unsichtbare »Helligkeit«, und man nennt es ein »Klima«, das mit einem »Barometer« gemessen wird, ganz so, als ginge es dabei um etwas objektiv Messbares wie den Luftdruck. Es ist aber ein »Stimmungsbarometer«, und die dazu angegebene (und völlig unerläuterte) Zahl ist als Indikator für irgendwas wohl so zuverlässig wie die Ausdeutung eines Horoskopes. Es ist gequirlter Bullshit, verkündet mit der Autorität der Tagesschau-Redaktion. Verkündet, während ein immer größerer Teil der Menschen verarmt, teilweise sogar verelendet und gar nicht mehr so sonnige Gedanken hat, und während viele Menschen in staatlich subventionierte Elendsarbeit auf einem Zwangsarbeitsstrich getrieben werden. Das wirkliche Klima ist kalt. Sowohl die Temperatur da draußen, als auch das menschliche Miteinander. Stimmungspunkte und sonstige parawissenschaftliche Bullshit-Zahlen sind wichtiger als Menschen. Eine Erwärmung bleibt aus. Schon mehr als zehn Mal in Folge. Das Aufwärts-Gefasel ist reine Volksverarschung, politisch ausgesprochen nützlich in einer Zeit, in der schlicht kein wirkliches Aufwärts da ist. Und unterdessen wird unter Freiheit immer weniger die individuelle Freiheit verstanden – nein, diese soll immer mehr eingeschränkt werden – sondern die »Freiheit« des »Marktes«, selbst da, wo es gar keinen Markt mehr gibt. Der Weg des »Lichtes« dieser »Aufhellung« ist trotz der Finsternis, auf die wir alle zugehen, klar. Gute Nacht!
Monatsarchiv Januar 2010
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Ein ganz kurzer Jam-Endo: Leute, die Telefone mit Apfel drauf kaufen, glauben wirklich, dass eine App von Jam-Endo auch funzen könnte…
-
Nachtwächter
Na, schon Pr0n angeguckt? Ist schon bitter, wenn die Browser so auskunftsfreudig mit der History umgehen…
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Wofür man dieses Web Zwo Null noch gebrauchen kann? Na klar, um ein paar Leute mit einem bisschen social hacking auszuspähen, bevor man seine Attacke gegen die IT fährt. Und dass Leute, die Web Zwo Null nutzen, sich auch leicht irgendeine Schadsoftware unterjubeln lassen, ist ja gar kein Wunder. Mit guten Sicherheitseinstellungen funktioniert bei diesen Null-Diensten eben vieles gar nicht erst.
-
Nachtwächter
Photoshop des Tages (kein Bild, sondern Link auf einen Text): »Teilweise rasieren sich die Models fürs Shooting gar nicht mehr die Beine, weil sie wissen, dass später ohnehin alles noch mal optimiert wird« – der logische nächste Schritt ist der Verzicht auf jegliche Modells und die Erstellung des werbewirksamen »Schönheits«-Ideales direkt am Computer. Das muss ja nichts mit Menschen zu tun haben, wenn man in Hochglanzmagazinen und auf Reklameplakaten Menschen zeigt.
-
Nachtwächter
-
Nachtwächter
Was hat uns denn allen noch gefehlt in der so genannten Alternativmedizin? Richtig, die Homöopathie für Leichen. Das gute daran: Wenn durch die Ablehnung der pösen, pösen »Schulmedizin« mit ihrer pösen, pösen Technik und Chemie mal wieder eine Leiche entstanden ist, kann man daran gleich das Geschäft fortsetzen.
-
Nachtwächter
Hey, bei der EU glaubt man echt noch an technische Wunder und will die Probleme mit den vielen Sprachen in Europa durch automatische Übersetzungen gelöst sehen. Und zwar so richtig exakte. Davon gehen aus zu ist, dass Scheitern fünfzig Jahre Forschung folgend jetzt Durchbruch endlich kommen werden wird, weil EU mit Millionen fördern Forschung. Dass staatlich Geld ist dummes Geld ist Geschwätz Miesmacher von nur.
-
Nachtwächter
Nee, ein Sechstel Gewinnanteil nehme ich nicht. So kommen wir nicht ins Geschäft. Ich will mindestens ein Zehntel. Schwache Bruchrechnung? Ich rechne doch nur wie bild.de…
-
Nachtwächter
Suchbegriff des Tages: »mandelbrotmenge vom pc ausrechnen lassen« – das würde ich dir sehr empfehlen. Das Verfahren mit Kopf, Papier und Bleistift ist fehleranfällig und erfordert ein paar Jahrzehnte deiner Lebenszeit…
-
Nachtwächter
Und immer noch schaue ich eher nebenbei Jam-Endo beim Verrecken zu und freue mich, dass es so eine gute Show dort gibt. Ist ja schon ein bisschen mistig, wenn da demnächst ein Großteil des Personals wegfällt, weil die eben entlassen werden müssen, um nicht so viel Personalkosten zu haben. Vor allem ist es mistig, wenn jetzt schon kaum etwas funktioniert. Oder, um es mal hier zu zitieren: »Wenn man sich mal auf der Webseite das verbliebene Team anschaut (und auch da bestätigt er in einem Nebensatz, daß die schon gekündigt wurden), weiß ich nicht, wie man den Betrieb ernsthaft aufrecht erhalten möchte…es funktioniert ja jetzt schon vieles nicht, und dann verliert man eben auch Nutzer, d.h., sowohl Musiker als auch Hörer. Als Lösung suggeriert er, Komponenten als Open Source offenzulegen, und dann soll die Community wohl Arbeit besteuern.« – nee, das ist kein Witz von mir, das ist ernsthaft die Idee von Jam-Endo fürs Weiter!
Ja, dieses Jam-Endo, das seine »Community« bestenfalls mit dem Arsch angeschaut hat, wenn mal jemand auf einen der vielen Fehler hingewiesen hat oder gar einen Verbesserungsvorschlag zur Software gemacht hat. Und generell waren die Menschen, die für den zwonulligen Schein als »Community« bezeichnet wurden, ziemlich scheißegal, solange sie schön kostenlos ihre Inhalte zur Verfügung gestellt haben und die mit der Kommerzialisierung verbundene Scheiße (zum Beispiel in Form von Gewaltreklame durch Layer-Ads) gefressen haben. Und jetzt sollen die auf einmal mitproggen, weil offenbar niemand mehr bei Jam-Endo die Strokelware voller Fehler in den Griff bekommt.
Nun, ich erzähle hier für Jam-Endo-Entscheider vielleicht etwas Neues, aber jeder einigermaßen erfahrene Techniker, der schon einmal Projektverantwortung hatte, wird es bestätigen können: Die Probleme eines zu schnell gewachsenen und niemals vernünftig refaktorisierten Projektes werden nicht kleiner, wenn man ein paar Leute mehr dransetzt, sondern größer. Wenn zusätzlich auch noch Dokumentation fehlt, denn hilft nicht einmal die geballte Geisteskraft sehr kompetenter Programmierer, um ein solches Projekt zu retten. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie der Netscape 4 damals Open Source geworden ist? Mann, habe ich mich damals gefreut! Diese Freude hielt ungefähr so lange an, bis ich mal die Muße hatte, ein paar Stunden im C-Source zu lesen. (Die Skripten, die für gewisse Feinheiten der Compilierung verantwortlich waren, will ich gar nicht erst erwähnen, die erforderten fortgeschrittene Zauberei.) Dieser Source war dermaßen verfrickelt, dass mir ganz schnell klar wurde, dass ich es mit einem toten Projekt zu tun hatte. Mir war auch sehr schnell klar, warum dieses Drecksding nach Ansurfen von ca. 20 Websites einfach abkackte – und warum niemand bei Nutscrape diese Probleme in den Griff bekam. Trotzdem haben es noch ein paar Leutchen versucht, dieses Projekt zu retten, und einige dieser Leute waren viel kompetenter in solchem Sisyphoskram, als ich es bin. Nach einem Jahr haben sie aufgegeben und bei Null begonnen, und daraus ist das geworden, was wir heute den Mozilla nennen. Das alte Projekt war mausetot, da half auch das Zauberwort »open source« nix; und der Versuch einiger talentierter Programmierer, auf diesem toten Pferd zu reiten, hat einfach nur ein Jahr lang nutzlose Zeit gekostet.
Aber was erzähle ich im Zusammenhang mit Jam-Endo eigentlich von technischer Kompetenz…
Ach ja, dass der Jamendo-Player nicht mehr funktioniert, wenn jemand die Bannerwerbung mit Kaspersky unterdrückt, das ist nur der übliche Wahnsinn dieses Projektes. Und dass eine Mail an das Jam-Endo-Team mit diesem Problem zu keiner Reaktion führt (ein Bugtracking-System kennt man dort ja nicht, aber das habe ich ja eben schon verlinkt), das ist der normale Umgang mit den Menschen, die man zum Hohn auch noch »Community« nennt. Na, wenigstens bekommen es die Leute untereinander hin, Kaspersky als Grund für dieses Problem zu identifizieren… und es wird nicht das einzige Problem mit Kaspersky sein. Obwohl der Player von Jamendo die einzige derartige Anwendung war, die nicht mehr funktionierte. Na ja, wer Jamendo gewohnt ist, der weiß ja, wie Scheiße schmeckt.