Bei den Grünen 2.0, die sich Piratenpartei nennen, lässt jetzt das mit der Basisdemokratie auch ein bisschen nach und stattdessen sollen PR-Heinis dafür sorgen, dass der gewünschte Eindruck zu den Wahlen entsteht, damits auch mal wieder Wahlerfolge gibt. Für jemanden, der noch das Großwerden der ehemaligen Alternativpartei »Die Grünen« erlebt hat, ist das alles ein einziges déjà vu, nur das Tempo ist deutlich gestiegen. Orange ist das neue Grün, nachdem das alte Grün schon längst in den Herbst gekommen ist, welke Gelb- und Brauntöne angenommen hat und die CSU in Sachen Spießbürgerlichkeit und (pädagogisch verbrämter) Menschengänglung längst überholt hat. Ob das jemand braucht? Ob das jemand gewollt hat, der sich schnell begeistern ließ? Genau so wird es bei jedem Versuch enden, ein gesellschaftliches System zu überwinden, indem man sich von den Strukturen des gesellschaftlichen Systemes auflutschen lässt.
Nachtrag: In einem Anfall von Ausgewogenheit verweise ich zu gern auf diese ergänzende Stellungnahme der Piratenpartei im Fratzenbuch, der mir gerade nebenbei (und etwas genervt) nahegelegt wurde. Natürlich geht der Link zum Tracker und Datensammler Fratzenbuch, und natürlich kann man auch gleich ein bisschen Musik von der Bandbreite dazu im Fratzenbuch-Kanal der Piratenpartei hören, wenn einem der Sinn danach steht. Ich bin so altmodisch gestrickt, dass ich einfach nur die Website der Piratenpartei und die »Flaschenpost« kurz angesurft habe, um dort keine eigene Stellungnahme zu sehen, sonst hätte ich natürlich gern darauf verlinkt. Wer meint, dass ein fragwürdiger kommerzieller Anbieter ohne seriöses Geschäftsmodell ein besserer Kanal für wichtige Hinweise zu aktueller Massenmedienberichterstattung als die unter eigener Kontrolle stehende Homepage ist, hat in meinen Augen sowieso ein kleines Problem mit diesem Webdingens. Vermutlich muss es da noch viel mehr Willkür durch staatliche Stellen geben, bis da mal die angemessene Portion Skepsis einzieht und man sich darauf besinnt, dass die Dezentralität des Internet seine eigentliche kommunikative Stärke ist.
cassiel am 13.1.2013 um 19:42
Manche Dinge ändern sich nie und andere noch später.
Und das mit der Denzentraliät als Stärke des Internet haben einige andere im Netz auch nicht kapiert