Die Datensau des Tages mit 1984-Gedenkmedaille geht an die Stadtverwaltung Braunschweig, die mal eben die gesamte Internetnutzung aller im Rathaus vertretenen Fraktionen mitschneidet. Natürlich einschließlich Absender, Empfänger und Betreffzeilen der E-Mails. Damit auch jede Kommunikation jedes beliebigen Bürgers mit jedem beliebigen Abgeordneten nachvollziehbar wird. Unfassbar, diese Stasi-Vorgehensweise!
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Nachtwächter
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Wenn ich diesen Bullshit-Blahfasel schon höre! Zentrum für digitalen Fortschritt. Digitaler Fortschritt findet da statt, wo Menschen aus Interesse oder mit bestimmten Absichten die Möglichkeiten der Digitaltechnik ausloten und dabei eine Menge toller und manchmal sogar brauchbarer Sachen aufbauen. Und dieser Fortschritt ist nicht einmal »digital«, sondern einfach nur Fortschritt. In einigen Fällen mit großem Nutzen für viele Menschen. Und was sich da jetzt als »Zentrum«, also als Mittelpunkt des »digitalen« Fortschritts hinstellt, zum Würgen: Internetwirtschaft (WTF?! Die Provider, denen die Netzneutralität nicht gefällt?), Medien und Politik – also genau das Gesäuge, das immer so bemüht um weitgehende Verhinderung irgendeines Fortschrittes ist und zumindest heimlich darauf hofft, dass dieses Internetdingens doch einfach wieder verschwinden könnte, zumindest in seiner schwer kontrollierbaren Art, die das jetzige Internet ausmacht. Da helfen auch die paar werbeträchtigen Namen und Frontfressen aus der Alphabloggeria nicht. Und das Fratzenbuch und Guhgell sind auch dabei, da kann ich mir sehr lebhaft den Begriff von »Fortschritt« vorstellen, nämlich die Möglichkeit zur Umwandlung jedes menschlichen Miteinanders in einen sozial optimierten Geschäftsvorgang. Was für eine Hirnfick-Selbstbezeichnung.
Nachtrag: Generation C64 will SPD voranbringen… was für eine Überschrift! Ist alles knusper bei euch da drüben an der Karl-Wiechert-Allee, Heise?! Dieser Lobbyismus- und Propagandaverein – man mag von ihm halten, was man möchte – der will doch nicht Leuten wie Brigitte Zypries die Datasette erklären.
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Nachtwächter
Oh, gucke mal, die Grünen haben bemerkt, dass so eine Piratenpartei inzwischen durchas gewisse Erfolge haben kann… da müssen doch gleich mal die wenigen eindeutigen Standpunkte der Piraten kopiert werden. Wirkt etwa so glaubwürdig wie alles andere, was aus diesem selbstgerechten Verein von Esoaffen und volkserziehungsbesoffenen SozialpädagogInnen kommt.
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Das »Beste« an solchen Beiträgen ist der blaue Button, der darunter prangt: »Gefällt mir«. Das gibt die besondere Prise Überzeugungskraft.
(Ja, ich weiß, wie Netzpolitik den Fratzenbuch-Button eingebaut hat und ich weiß, dass das nicht die Like-It-Tracking-Wanze ist. Aber unter solchen Themen auch nur einen Link zum Fratzenbuch zu setzen, ist so etwas von daneben, dass man sich den Text auch gleich sparen kann.)
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Worauf haben wir denn noch keine Spitzelsoftware? Richtig, auf Schulcomputern gibt es noch nichts. Schnell ändern. Und diesmal machen es die Schulbuchverlage. Natürlich nur, um »Plagiate« zu erkennen, und die Software wird gewiss mit der gleichen extrem hohen »Qualität« erstellt werden, für die andere Machwerke der Schulbuchverlage ja schon bekannt sind.
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Und Herr Uhl geht einen weiteren Schritt in der Errichtung des Minilieb in der BRD. Nachdem jetzt gesetzwidrig Tatsachen geschaffen wurden, fordert er die Errichtung eines Kompetenzzentrums, als sei es die natürlichste Sache der Welt, so vorzugehen, dass man gesetzwidrig Tatsachen schafft.
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Ach ja, was hat uns in der ganzen Geschichte um den Bundestrojaner noch gefehlt? Richtig, eine Abmahnung für jemanden, der darüber schreibt.
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Frage des Tages: Darf ich mich auch zu Worte melden oder muss ich wirklich das Zwitscherdingens mit einem Wischofon benutzen, um mit Leuten im gleichen Raum zu kommunizieren?
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Ich wollte ja eigentlich nicht für jede Meldung aus dem Shitstorm, den sich Siegfried Kauder redlich verdient hat, einen eigenen Eintrag hier schreiben… aber der hier muss. Denn der werte Herr Vorsitzende des Rechtsausschusses, der zwar obskure Sonderregelungen des Urheberrechts fürs Internet nach dem Geschmack der Contentindustrie zum Gesetz machen will, aber das derzeitige Urheberrecht gar nicht inhaltlich kennt, der hat sich nochmal in einer Weise geäußert, die offenbarend für dieses fleischgewordene Stück Politikverdrossenheit und gefühlte Ochlokratie ist. Der hat nämlich nachträglich die Rechte gekauft (was übrigens nicht stimmt), weil er so gutmütig und mitfühlend ist. Sagt er.
Immer an dieses Rechtsverständnis nach Kauder – der übrigens Jurist ist – denken und in Zukunft so vorgehen: Filme aus der Piratenbucht besorgen und als attraktiven Inhalt in die eigene kleine Website reinbasteln, damit auch jemand vorbeikommt. Wenn man irgendwann einmal erwischt wird, einfach sagen, dass man die DVD gekauft hat und behaupten, dass man damit auch das Urheberrecht an diesem Film erworben hat. Anschließend sagen, dass man das aus völlig selbstlosen Motiven gemacht hat, einfach nur, um den Filmemacher aus der Schusslinie zu nehmen. Jemand, der so denkt, ist Vorsitzender des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages. Bäh! Satiren schreiben ist mit solchen Typen eine Sisyphosarbeit geworden, weil die Wirklichkeit jede Satire überflügelt.
Man möchte fast denken, der viel zitierte »rechtsfreie Raum« sei der Deutsche Bundestag.
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Die besten Witze sind einfach nur Zitate: Netzpolitik hat ein neues Zuhause…
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Ach übrigens: Die Verschlüsselung bei DE-Mail (also die Übertragung einer Klartext-Mail über HTTPS zu einem Server, der die Klartext-Mail lesen kann) ist genau so sicher gegen das Mitlesen oder gegen Manipulationen wie Google Mail über HTTPS – also gar nicht, wenn signierte Zertifikate auf irgend einem Weg in der Hand eines Abhörers auf der Leitung geraten sind.
Nachtrag: NEIN, Heise, das war kein GAU. Es war kein »Unfall« oder gar höhere Gewalt. Es war gezielte, von Menschen durchgeführte Manipulation, aufgetreten in einer Stelle, der nahezu sämtliche Browser im Internet vertraut haben. Eine mutmaßlich aus niederen Motiven durchgeführte Manipulation, vielleicht aber auch aus religiösem Fanatismus – warten wirs ab, wie es duftet, wenn man im Schlamm stochert. Dass dabei die private Kommunikation von Menschen einem autoritären und bis zum Justizmord gewaltbereiten Staat ausgehändigt wird, hat die Menschen, die gezielte Manipulationen vorgenommen haben, nicht weiter gestört… was immer auch ihre Motive waren. Heise, so etwas als »Unfall« zu bezeichnen, ist schon ein bisschen zynisch.
Nachtrag Zwei: Das Zertifikat ist übrigens angeblich als Folge eines Hacks nach draußen gelangt. Und dieser Laden DigiNotar, der es offensichtlich durch Einsparung des Gehaltes eines Menschen, der sich mit IT-Sicherheit auch auskennt, ermöglicht hat, dass mit einen Angriff auf einen ständig mit dem Internet verbundenen »Opferrechner« Zertifikate generiert werden konnten, hat jedes Vertrauen verspielt. Ziemlich endgültig. Wie das wohl bei den anderen, in jedem Browser ab Haus als »vertrauenswürdig« vorgegebenen Zertifikatsausstellern aussieht?
Nachtrag Drei: Bitte diese aktuellen Screenshots betrachten und darüber nachdenken, was das für Leute sind, denen das gesamte Internet vertrauen soll.
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Diese Folter wird ihnen präsentiert von Nokia Siemens Networks… ach nee, wir nennen die Firma dafür lieber mal »Trovicor«, das ist nicht so schlecht für den Ruf.