Und wieder zeigt eine richtig große Internet-Datenschleuder, dass eine renommierte Firmierung noch lange kein Grund ist, dem Laden irgendwelche Daten anzuvertrauen. Heute macht es Neckermann möglich, sportliche 1,2 Millionen Datensätze mit zurzeit unveröffentlichten Datenmerkmalen mitzunehmen – ein gefundenes Fressen für die Spam- und Phishing-Mafia. Die Mailadressen waren nämlich dabei, wie die ersten Spamwellen zeigen. Die Frage, warum diese Daten überhaupt über das Internet abgreifbar waren, obwohl doch jedem auch nur halbgebildeten Admin klar sein müsste, dass jeder Rechner am Internet immer ein Opferrechner ist, wird natürlich nicht von Neckermann beantwortet. Warum sollten sie dort auch sorgsam mit den Daten umgehen, die ihnen von ihren Kunden anvertraut werden. Das wäre doch einfach zu viel Aufwand…
Genau so, wie es zuviel Aufwand gewesen wäre, wenn die Kunden sofort informiert worden wären. Da kann man sich auch ruhig mal vier Tage Zeit zwischen Entdeckung des erfolgreichen Angriffes und einer Mitteilung an die betroffenen Kunden lassen. Aber dafür werden die Lügner PR-Hanseln und Pressesprecher von Neckermann bestimmt auch eine wohlklingende Erklärung finden. Jetzt haben die ja schon das nebulöse Wort vom »Neben-System« gefunden, das betroffen gewesen sein soll – was für ein Bullshit!
Nachtrag: Apropos Bullshit, »neckermann.de ist Mitglied der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD). Durch die aktive Zusammenarbeit und die ständige Optimierung aller technischen Sicherheitsgrundlagen verbessern wir fortwährend unsere Datensicherheit« – kann man sich gar nicht ausdenken, so eine gequirlte Scheiße, die so richtig gar nichts sagt, aber doch wenigstens nach etwas klingt. In den letzten Jahren scheint die »aktive Zusammenarbeit« und »ständige Optimierung« der »Sicherheitsgrundlagen« (WTF?!) nicht so viel Verbesserung gebracht zu haben, dass man von Datensicherheit sprechen könnte.