Der hilflosteste Versuch, das PR-Desaster zu glätten, das durch die gezielte Missachtung des menschlichen Bedürfnisses nach informationeller Selbstbestimmung beim bekannten Versandhaus Otto entstanden ist »Dialogversuch« des Tages kam vom Thomas Voigt, Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation der Otto Group – und die passende Antwort auf den dummdreisten Blah Versuch, in dieser Situation noch etwas zu »reißen«, steht gleich darunter. Erstaunlich, dass es schon ausreicht, einen kaum verständlichen Mitschnitt eines Telefongespräches online zu stellen, um mal eben auf die Wirklichkeit hinter der ganzen Hochglanzreklame hinzuweisen, dass aber auf normale Briefe (ja, mit Sackpost) gar nicht mehr reagiert wird.
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Die neueste Errungenschaft der Bundespolizei: Die mobile Trackingwanze in der Public Domain, für jeden kleinen Hilfsmielke zugreifbar…
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Ein »Gutes« hat dieses Guhgell Doppelplusgut und der jetzt dadurch populärer werdende Pluseins-Button ja: Es gibt neue Gründe für Abmahnungen.
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Die Stadt München schickt durch Haidhausen (das ist da, wo der Ostbahnhof ist und wo man nicht sofort erstickt) Leute von einer Firma mit Notizzetteln, die eine vollständige Erfassung der Kennzeichen geparkter Autos machen. Und der Datenschutz bei dieser Aktion, die in dieser Form nicht einmal von der Polizei durchgeführt werden dürfte? Ach, der ist doch kein Problem, sagt die Stadt, schließlich haben wir eine Vereinbarung mit der Firma, und deshalb fallen keine missbrauchbaren Daten an. Passt scho…
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Da freut man sich doch, wenn man Daten an einem Büttel rausgeben muss: Thilo Weichert gehen täglich zahlreiche Beschwerden von Bürgern ein. Einige berichten davon, dass Erhebungsbeauftragte die Zensus-Daten für Werbezwecke nutzen…
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Datenschleuder des Tages: Die Bundesagentur für Arbeit scheint einfach massenhaft persönliche Datensätze an ein Marktforschungsinstitut zu geben. Natürlich ohne Einverständnis. Und ohne weitere Mitteilung, obwohl es selbst mit einer Mitteilung illegal wäre. Und dann haben die Arbeitslosen die Umfragebimmler am Telefon.
Mein Tipp: Nicht zum Fragen kommen lassen, sondern freundlich erfragen, mit welchem Institut man es überhaupt zu tun hat, natürlich mit vollständiger Anschrift! Name und Anschrift des Institutes notieren! Wenn die nicht einmal das sagen wollen, handelt es sich um ganz lichtscheue Typen, sofort ohne ein weiteres Wort auflegen! Und wenn sie es sagen, einen T5F ausdrucken und hinschicken, aber auch auf gar keinen Fall die Fragen beantworten! Eine kleine E-Mail an den Datenschutzbeauftragten des Bundes sollte gleich hinterherkommen, denn hier scheint ja eine Bundesbehörde Datenhandel zu betreiben. Ich glaube, es hackt in Deutschland…
[via]
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Einen Grund gibt es übrigens noch, nicht beim Fratzenbuch zu sein und dort auch ja kein hübsches Foto von sich zu hinterlegen: Wenn man sich mal wieder auf der Autobahn wie die rasende Sau aufgeführt hat, möchte man es der Polizei doch nicht ganz so leicht machen. Die Polizei freut sich jedenfalls darüber, dass die Menschen in der Neuen Orwellness ganz freiwillig die »Dossiers« über sich selbst anlegen und zur Verfügung stellen.
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Hey, Datenschützer! Wenn ein Laden wie das Fratzenbuch über Jahre hinweg systematisch Daten über die sozialen Beziehungen von Menschen und ihre Interessen sammelt und mit seinem verkackten (und von den fratzenbuch-lobotomierten Lemmingen auch total bedenkenlos überall im Internet eingebauten) Like-Button das gesamte Internet in seine ganz persönliche User-Tracking-Engine umbaut, denn hört man ja nicht so viel von euch. Dass das Fratzenbuch systematisch auf private Adressbücher von Mobiltelefonen zugegriffen hat, um personalisierte und in praktisch allen EU-Staaten illegale Spamwerbung mit den auf diese Weise gewonnenen Mailadressen zu machen – die spammen beim Fratzenbuch ja auch intern mit gefälschten Absenderangaben, das passt also, sind halt Spamsäue – war euch bislang auch so was von egal, zumindest habt ihr daraus keine tollen Presseerklärungen gemacht und keine breit rezipierte Beunruhigung in die Medien gespielt. Aber wenn jetzt einmal ein paar der Fratzen im Fratzenbuch mit einer Software zur Fratzenerkennung durchgescannt werden, damit den Fratzen Namen zugeordnet werden können – was ich im Vergleich zu den sonstigen Zumutungen voller Orwellness im Fratzenbuch beinahe ein bisschen harmlos finde – denn seid ihr aufgeschreckt, weil das jetzt auf einmal ganz plötzlich und ganz schlimm und gar nicht mehr so abstrakt ist wie der ansonsten ganz gewöhnliche Seelenverkauf im Web Zwo Null. Da merken jetzt nämlich auch ein paar mit abstrakteren Gedanken nicht so beschäftigte Nichtexperten, in was für ein geringfügig verspätetes 1984 das alles führt, was da sie jeden Tag so freudig mitmachen. Da müsst ihr jetzt natürlich ein bisschen Handeln simulieren, ich verstehe schon, mit leichtem Zischgeräusch ein bisschen heiße Luft ablassen und morgen schon, wenns wieder vergessen und für alle gewohnt geworden ist, alles weiter laufen lassen. Wie immer halt… ist ja alles ganz schlimm, so langs in der medial gerichteten Aufmerksamkeit ist. Danach eben nicht mehr so.
Und während das Fratzenbuch seine Daten noch aus dem persönlichsten Bereich des menschlichen Lebens in großen, gut recherchierbaren und sicher teuer an alle Hirnficker, Reklamefuzzis, professionellen Lügner und sonstigen Interessierten dieser Welt verkauften Datensammlungen akkumuliert, wird man hier in der BRD als unbedeutender Blogblaher kriminalisiert, weil bei einem recht wirksamen und deshalb auch beliebten Spamschutz mal eine IP-Adresse an einen Server in den USA übermittelt wird; und man muss, wenn man dieses Akismet nutzt, mit der Gefahr der üblichen, politisch gewünschten und juristisch legalen Willkür gewisser auf Massenabmahnungen spezialisierter Anwaltsklitschen leben und das gar nicht so kleine, damit verbundene Kostenrisiko in Kauf nehmen. Aber ohne Spamschutz hat man halt das andere Risiko, dass man für die von hochkriminellen Spammern gesetzten Links in seinen Kommentaren haftet, und das kann auch empfindlich teuer werden oder sogar mal zu äußerst willkürlich von der Staatsvergewaltschaft beschlagnahmten Servern führen. Wisst ihr, ihr staatlich bestellten »Datenschützer« und sonstigen Feigenblätter vor dem totalen Ausverkauf allen Menschlichen, ihr könnt mich alle mal dort küssen, wo die Sonne nicht hinscheint. Ich halte von euch gar nichts mehr. Weil mir am Datenschutz wirklich etwas liegt.
Nachtrag: (eben erst gelesen) Seit heute ist diese Sache dann richtig abgerundet worden: Deutschland ist nun das Land, in dem Google Fassaden verpixelt, aber Facebook Gesichter erkennt…
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Und wieder zeigt eine richtig große Internet-Datenschleuder, dass eine renommierte Firmierung noch lange kein Grund ist, dem Laden irgendwelche Daten anzuvertrauen. Heute macht es Neckermann möglich, sportliche 1,2 Millionen Datensätze mit zurzeit unveröffentlichten Datenmerkmalen mitzunehmen – ein gefundenes Fressen für die Spam- und Phishing-Mafia. Die Mailadressen waren nämlich dabei, wie die ersten Spamwellen zeigen. Die Frage, warum diese Daten überhaupt über das Internet abgreifbar waren, obwohl doch jedem auch nur halbgebildeten Admin klar sein müsste, dass jeder Rechner am Internet immer ein Opferrechner ist, wird natürlich nicht von Neckermann beantwortet. Warum sollten sie dort auch sorgsam mit den Daten umgehen, die ihnen von ihren Kunden anvertraut werden. Das wäre doch einfach zu viel Aufwand…
Genau so, wie es zuviel Aufwand gewesen wäre, wenn die Kunden sofort informiert worden wären. Da kann man sich auch ruhig mal vier Tage Zeit zwischen Entdeckung des erfolgreichen Angriffes und einer Mitteilung an die betroffenen Kunden lassen. Aber dafür werden die
LügnerPR-Hanseln und Pressesprecher von Neckermann bestimmt auch eine wohlklingende Erklärung finden. Jetzt haben die ja schon das nebulöse Wort vom »Neben-System« gefunden, das betroffen gewesen sein soll – was für ein Bullshit!Nachtrag: Apropos Bullshit, »neckermann.de ist Mitglied der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD). Durch die aktive Zusammenarbeit und die ständige Optimierung aller technischen Sicherheitsgrundlagen verbessern wir fortwährend unsere Datensicherheit« – kann man sich gar nicht ausdenken, so eine gequirlte Scheiße, die so richtig gar nichts sagt, aber doch wenigstens nach etwas klingt. In den letzten Jahren scheint die »aktive Zusammenarbeit« und »ständige Optimierung« der »Sicherheitsgrundlagen« (WTF?!) nicht so viel Verbesserung gebracht zu haben, dass man von Datensicherheit sprechen könnte.
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Die Datenschleuder des Tages geht nicht etwa an SoNie, sondern an die Unesco, die mal eben durch die jahrelange Veröffentlichung von einigen zehntausend Bewerbungsunterlagen im Internet eine völlig neue Kultur des Datenschutzes einläutete. Goldig auch die tolle Programmierung, die bewirkte, dass man durch Verändern eines nummerischen Parameters einfach an eine andere Bewerbung kam. Wenn diese Zahlen auch noch fortlaufend waren – ich befürchte das ja – dann ists eine kleine Fingerübung mit for-Schleifen, seq und wget gewesen, um die ganzen sehr persönlichen Daten mal eben über Nacht automatisch abholen zu lassen. Man hat ja Besseres zu tun, als immer wieder auf den Menüpunkt »Speichern unter« zu klicken.
Nachtrag: Ob die bei einer Bewerbung erfassten Daten wohl dem gewöhnlichen Standard der UNO genügten, also sogar Aufschluss über die Menstruation gaben?
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Die Verwendung von Akismet als Spamfilter erfordert in der BRD eine Einwilligung des Kommentierenden, meint jedenfalls ein Rechtsanwalt. WordPress sind solche Problemchen natürlich wumpe. Die nächste Abmahnwelle kann kommen.
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