Als jemand, der auch ein paar Blogs bei WordPress.com liegen hat, sehe ich gerade das neue Admin-Interface von WordPress 2.7 vor mir. Es ist – verglichen mit dem inkosistenten Navigations-Geraffel der Versionen 2.5.x und 2.6.x – wirklich eine Verbesserung, ohne dass es deshalb gleich so gut wie die alten WordPress-Versionen würde. Immerhin kann man jetzt wieder einen Artikel schreiben, ohne ständig hoch und runter zu scrollen, denn endlich sind alle wichtigen Angaben wieder auf der rechten Seite verfügbar und können dort so angeordnet werden, wie man es am häufigsten braucht. Das hat ja doch ein paar Monate gebraucht, bis die WP-Entwickler gemerkt haben, dass einige ihrer Ideen nicht ganz so gut waren…

Eine Warnung habe ich aber dennoch für alle, die mit eher schwachen Rechnern bloggen wollen (oder müssen): Was da an JavaScript nachgeladen und ausgeführt wird, das ist nicht mehr schön. Gut, wer Guhgell Gears nutzen will, der kann vielleicht damit leben, aber wer auch noch einen unüblichen Browser (wie den Opera) oder ein unübliches Betriebssystem (zum Beispiel ein 64bit-Windows oder ein 64bit-Linux) nutzt, der kommt gar nicht auf die Idee, weil es dafür kein Guhgell Gears gibt. Einmal ganz davon abgesehen, dass das Wort »Guhgell« für immer mehr Menschen ein rotes Tuch ist, das nicht zur Benutzung einer derartigen »Technologie« einlädt. Auf dem Rechner, den ich gerade vor mir habe (Debian GNU/Linux, Stable auf einem Pentium III mit 500 MHz, der Webbrowser ist ein Epiphany 2.14.3), führt dieses Übermaß an Geskripte doch immer wieder einmal zu einem einfrierenden Browser, wenn man einfach nur einen Artikel schreiben möchte:

So sieht das aus mit dem vielen vielen JavaScript in WordPress…

Ein billiger und ganz brauchbarer Arbeitsrechner wird also durch diese Programmierung für obsolet erklärt. Da ist man manchmal froh, dass man die hängenden Skripte stoppen kann. In diesem ganzen Wahnsinn spiegelt sich die ebenfalls wahnsinnige, wenn auch häufig getroffene Entscheidung wider, dass man eine Anwendung in einen Browser laufen lässt, statt einfach eine gute Desktop-Anwendung zu programmieren. Ich halte das nach wie vor für eine schlechte Idee. Da kann mich auch die deutlich verbesserte Benutzerführung nicht davon überzeugen, dass ich einen ansonsten eher unnötigen Upgrade machen sollte…

(Hat eigentlich schon einmal jemand eine Klimabilanz für so genannte »Web-Anwendungen« erstellt?)