Der christliche Fanatismus des Tages (mit mormonischer Geschmacksrichtung) klärt endlich mal die Frage, warum Menschen überhaupt schwul sind. Es liegt natürlich nicht an den Genen oder anderen Dingen, die weder in der Bibel, noch im Buch Mormon und auch nicht in LuB vorkommen, sondern am Satan, der daran Interesse hat. Na ja, wer trotz der intellektuellen Zumutung in diesem Gedanken davon überzeugt ist, dass Jesus nach seiner Himmelfahrt in Jerusalem auf dem Gebiet der heutigen vereinigten Staaten wieder runtergekommen ist, um dort den Nachkommen von einen paar mit einem Schiff nach Osten (!) gesegelten, ausgewanderten Juden nochmal das Evangelium (was für Mormonen vor allem mit »Verordnungen« verbunden ist) zu erklären, der ist auch für so einen Brei empfänglich. Es ist unmöglich, den Unterschied zwischen Religion und Wahnsinn zu finden. Es ist ja toll, dass auf allen Druckwerken des mormonischen Bildungswerkes der hübsche Satz »Die Schönheit Gottes ist Intelligenz« gedruckt wird, aber auf der anderen Seite besteht die außerordentliche Hässlichkeit dieser Religionsgemeinschaft in der schreienden Dummheit ihrer Anhänger.
Kommentare
Kommentieren
In der Archivversion kann nicht kommentiert werden.
der toby am 24.9.2009 um 07:02
Inoffiziell ist das auch die Meinung vieler Zeugen. Das habe ich persönlich erlebt. »Ich sei der Verführung des Teufels zum Opfer gefallen«….
Nachtwächter am 24.9.2009 um 18:09
Bei den Zeugen ist diese »Meinung« sogar offiziell, wird aber nicht auch noch lauthals in die Öffentlichkeit publiziert. Hintergrund ist 1. Kor. 6, 9-10, es steht schließlich in der Bibel, dass die Schwulen nicht ins »Reich Gottes« kommen, also muss ja der Satan ein Interesse daran haben. (Und auch in den anderen christlichen Kirchen sieht es nicht so anders aus, aber auch dort sagt man das nie so deutlich und duldet zum Schein ein bisschen Schwulenfreundlichkeit, bis man wieder das machen kann, was man am liebsten machen würde.) Immerhin wird zurzeit mal nicht die Steinigung oder ein ähnlicher Justizmord gefordert. Und was für ein Glück es für das religiöse Geschmeiß doch ist, dass die Bibel an keiner Stelle etwas gegen Sklaverei und Ausbeutung hat.
tonnerkiller am 25.9.2009 um 00:54
Also die Ablehnung der Homosexualität in konservativen christlichen Kreisen kann ja durchaus auch etwas mit eben der Konservativität zu tun haben, und weniger mit dem Christentum an sich. Jedenfalls seh ich als Christ das so, denn die Auswahl der Vorschriften gegen Schwule (die im Übrigen oft platt dahergeredet werden ohne die Übersetzungsproblematik oder wenigstens den Kontext zu beachten) werden von konservativer Seite doch oft sehr eklektisch ausgewählt, während die Vorschriften, keine gemischten Stoffe zu tragen oder keine Schalentiere zu essen bei Seite gelassen werden. Da heißt es dann: Altes Testament nicht mehr gültig etc…
Bei der Sklaverei bitte ich doch, etwas genauer zwischen den Zeilen zu lesen, und die Texte aus der Zeit heraus zu verstehen. Dann wird vielleicht deutlicher, wie die Stellung dazu ist…
Nachtwächter am 25.9.2009 um 01:14
Das zwischen den Zeilen lesen spare ich mir genau so, wie es sich die christlichen Kirchen und ihre Anhänger sparen werden, wenn sie ihre Ansprüche erst wieder mit Gewalt durchsetzen können. (Dort, wo sie es jetzt schon können, tun sie es auch jetzt schon, und ich spreche da aus eigener, leidvoller Erfahrung mit dieser Gemeinschaft von Judasnachfolgern.) Aber die Mormonen, die haben noch einen ganz besonderen Dachschaden, den ich nicht so einfach auf jeden Christen abwälzen will… so viel zum Frieden von mir.