Hey, FAZ, du hast ja heute die Einsicht in Tablettenform zu dir genommen und jetzt journalistelst du Amok und schreiburbelst so einen Bullshit: »›Twitter‹, das so hoch gehypte Medium, ist nur so zuverlässig wie seine Informanten« – ey, tolle Aussage! Ganz große Dadakunst! Und jetzt üben wir noch ein bisschen, um diesen großartigen Stil zu vervollkommnen. »›Papier‹, das so hoch gehypte Medium, ist nur so zuverlässig wie die Druckerei und beschreibt sich nicht selbsttätig« wäre so ein Beispiel. Oder »›Benzin‹, der so hoch gehypte Kraftstoff, ist nur so leistungsfähig wie der Autofahrer und kann ohne diesen gar nichts bewegen«. Bitte gefolgt von endlosen Abwägungen, welche Chancen und Gefahren darin liegen, um Seite an Seite mit blähwütigem und Nichts sagenden Blah zu verstopfen. Denn das ›Gehirn‹, diese viel überschätzte Verunreinigung des Kopfwassers, taugt auch nicht viel, wenn seine Benutzung im publizistischen Umfeld nicht erwünscht ist.

Ja, ich weiß. Ich habe heute meinen Journaille-Hasstag oder einen überempfindlichen Bullshit-Detektor. Aber die sind heute auch wirklich alle so scheiße, selbst die erträglichen. Sind die richtigen Redaktionen jetzt alle in Urlaub und nur noch die Sportschreischreiber sitzen an ihren Plätzen und wir merken das alles nicht, weil das im schwarz-rot-doofen Geschreibsel zur WM eben nicht weiter auffällt?