Da geht man zur Abwechslung mal wieder kurz bei diesem Zwitscherding vorbei, und wird dabei gleich von einem neuen Feature begrüßt:

Aha, hier wird mir also schön zentral angezeigt, welchen »Führern« ich auf der unentwegt zwitschernden Linkschleuder (die wegen der künstlich verkrüppelten Form der »Kommunikation« auch noch fordert, dass die Links gekürzt und damit für Leute ohne spezielle Browser-Plugins zu Überraschungseiern werden) ich mal folgen könnte. Ich habe ja nie so recht verstanden, wie man sich einerseits von so einem zentralen Zwitscherdings abhängig machen kann, das einem eine betont verstümmelte Form des Austausches aufzwingt, gegen die IRC wie ein philosopisches Forum wirkt und andererseits so heiß auf ertränkend viele Fiepse (so werde ich die »Tweets« jetzt nur noch nennen) und Mitleser sein kann, dass auch wirklich die ganze Aufmerksamkeit von diesem technisch verstümmelten Mitteilungsstummeln aufgesogen wird. Mein eigener Twitter-Account (den ich eher als »experimentell« verstehe) existiert eigentlich nur auf Wunsch einiger (jüngerer) Menschen, die mit einem RSS-Reader nicht so zufriedengestellt sind, und er wird beinahe ausschließlich über die API gefüllt, wann immer ich blogge, so dass diese Menschen einfach über ihren clusterbloaty Klickitainment-Zwitscher-Client folgen können. Was ich ansonsten bei diesem Zwitscherdings wahrnehme, wenn ich mal dort bin, ist die Spam – und diese schnell eingerichteten Accounts irgendwelcher Nullfiepser, die skriptgesteuert tausende oder zehntausende Follower sammeln, natürlich in der Hoffnung, dass »zurückgefollowed« wird und dass so ihre Drecksreklame an ein möglichst großes Publikum kommt. Zum Beispiel die Drecksreklame für ihre tollen Tools und tollen Websites, die tausende von Followern bringen sollen, weil das ist ja alles ein Kopfkino des Selbstzwecks – und manche scheinen so heiß auf gute Längen im kindischen virtuellen Schwanzvergleich zu sein, dass sie auf jeder Website, die ordentlich Follower verspricht, ihre Zugangsdaten ablegen. Ein Paradiesgarten für Spammer, denn bei diesem Zwitscherdings hat sich die Kommunikation ja schon konzeptionell von ihren Inhalten emanzipiert.
Ach, ich schweife ab…
Für die meisten Zwitscherdings-Nutzer wäre jedenfalls eine Anzeige der Geschmacksrichtiung »Who to unfollow« besser… und eine bequeme Ansicht, die alle Follower anzeigt, die mehr als fünfhundert Leuten followen, und in der man sich bequem (!) anschauen kann, was diese meist wenig erquicklichen Typen so rumzwitschern und in der man auch ganz leicht Spam blockieren und melden kann. Denn niemand kann mehr als… sagen wir mal… zweihundert Leuten folgen.
So, und jetzt schaut euch mal… wenn ihrs noch nicht übers Zwitscherding gesteckt bekommen habt… an, was in diesem Zwitscherding geschehen würde, wenn Außerirdische auf der Erde landeten.