Der Hirnficker des Tages ist wohl Bernd Wagner, der fröhlich Neusprech aus seinem Kopfe hervorzaubert und zu Bullshit zwischen zwei Buchdeckeln zusammenrührt: »Armut schändet nicht, im Gegenteil, bewusst gelebt, schafft sie neue Freiheiten, ist Wagners provokante Philosophie in einer auf das Materielle ausgerichteten Welt. Warum nicht mit Hartz-IV auf Diplomatenbanketten speisen, Theater und Oper genießen oder den hiesigen Wintern unter die Palmen von Bali entfliehen?« – nun, diese rhetorische Frage kann ich dem Autor gern beantworten. Weil das gesamte System der Sterbeverhinderung durch Ausgabe lächerlicher Beträge darauf ausgelegt ist, dem von Armut betroffenen Menschen aller eigenen Handlungsoptionen zu berauben und ihn zur Verfügungsmasse für irgendwelche, oft sehr willkürlich vorgehende Bürokraten macht. Und statt eines Urlaubs bevorzugen die meisten Menschen das Füllen des eigenen Magens mit Nahrung, wenn sie von der Massenverarmung betroffen sind. Aber nur weiter so, solche Worte eines Menschen, »der weiß, wovon er spricht«, sie werden gewiss demnächst verwendet, um die Armen noch ärmer zu machen und ihnen noch übler die Luft abzudrehen, wenn sie mit ihrem Leben etwas anderes als den langsamen Zerfall aufbauen wollen.