Tagesarchiv 27. Oktober 2010
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Nachtwächter
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Und denn war da noch im Jahre 26 nach Orwell diese netzpolitische Positionierung der SPD. Damit man auch ja nicht auf die Idee kommt, diese SPD vielleicht als wählbare Alternative zu betrachten.
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Bullshit des Tages: Ein Fratzenbuch für Tote.
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Was Kanzlerin Merkel befürchtet? Na, das Nachlassen des christlichen Glaubens. Ist ja auch echt scheiße für die alte Kooperation zwischen Politik und Kirche, in der die Politik die Menschen arm hält, während die Kirche sie dumm hält.
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»[…] das Bundesverwaltungsgericht meinte nun, internetfähige Computer seien Rundfunkempfangsgeräte im Sinne des Rundfunkgebührenstaatsvertrags« – und morgen definieren wir Zahnspangen, DCF-77-Armbanduhren, Telefone und Kugelschreiber als »neuartige Empfangsgeräte« für den Rundfunk und machen sie gebührenpflichtig. Denn mit einer Zahnspange kann man, wenn sie aus Metall besteht und ein weiteres Metall nebst etwas Speichel hinzugefügt wird, die Sendungen eines nahen Senders hören; mit einer Armbanduhr, die das DCF-77-Signal empfängt und damit die rechtsverbindliche Zeit in der BRD anzeigt, gelangt man an eine Information, die einst ausschließlich über den Rundfunk zur Verfügung stand; beim Telefonieren mit einem Telefon kann die Situation auftreten, dass der Gesprächspartner Radio hört und dass man somit Rundfunk empfängt und schließlich kann man sich mit einem Kugelschreiber Notizen zum Programm machen. Wenn es auf die technische Beschaffenheit des Konzeptes »Rundfunk« nicht ankommt; wenn es nicht vonnöten ist, dass hierfür eine (kostenaufwändige) Sendevorrichtung zentral eine Information ausstrahlt, die von etlichen Empfängern empfangen werden kann (oder auch nicht), ohne dass die Anzahl der potenziellen Empfänger etwas am technischen Aufwand verändert; wenn der Begriff »Rundfunk« auf jedes technische Konzept angewendet werden kann, mittels dessen Informationen zwischen zwei Geräten bewegt werden können, ja, denn ist der zukünftigen Willkür ein weiter Raum geöffnet.
Was die Richter an einem Bundesgericht als Urteil absondern, das mag geltendes Recht sein – aber es ändert eine Tatsache nicht: Ein Computer ist kein Radio und das Internet ist kein Rundfunk.
[Siehe auch Igel-Blog, Golem und Netzpolitik]
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Habe ich mich doch gestern noch ganz platt über den Begriff des »aggressiven Atheismus« ereifert, muss ich heute schon wieder von der »friedfertigen« Relgion lesen – und diesmal ist es gar nicht die christliche, aber mindestens genau so durchgeknallt. Da will doch der Hinduist Vinodh Kumar an den schweizerischen Schulen die Bibeln verbieten lassen, weil sie so pornographisch sind, obwohl der gar nicht weiß, was da überhaupt drin steht. Hat dieser Hindu eigentlich mal ein paar Blicke in die überlieferten Werke seiner eigenen religiösen Tradition geworfen? Aber das ist bestimmt was völlig anderes. Religion ist so etwas wie eine Gefängnis für die Wahrnehmung, das man als heilig erklärt.
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Na, dieses Analyseergebnis ist doch mal das Gegenteil einer guten Werbung: 1&1 – Ein beliebter Provider bei den Betreibern von Botnetzen.
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Ja, ja: »Wir erleben in Europa derzeit einen aggressiven Atheismus…« – aber sowas von aggressiv! Meine Fresse! Und gleich fickst oder prügelst du noch ein paar Kinder durch, Pfaffe.
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Am 7. Dezember 2010 wollen viele Franzosen gleichzeitig ihr Geld von der Bank abholen. Ich befürchte ja, dass jene Menschen, die bei so einer Aktion mitmachen, gar nicht genug Geld abheben können…
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Hannover.de ist ein Design ohne Kopf – warum sollte es im Internet mit den Design auch anders sein als in der Realität…
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Zecharia Sitchin ist tot. Schade, der hat immer so tolle Bücher geschrieben… vor allem, wenn er die Bibel ausgelegt hat, war es einfach nur zum Brüllen. Am besten fand ich ja, dass er das hebräische Wort »schem« doch ein bisschen anders verstanden hat als alle anderen Altorientalisten dieser Welt. Der hat da nicht einfach nur »Name« mit dem Nebenbedeutung »Ruf, Ansehen« gelesen, sondern die Bedeutung »Monument«, und das hat er als Raumfahrzeug (!) verstanden. (Ganz schnell wiedergegeben, der konnte das viel besser fabulieren.) Um seine Lesarten auch so richtig ernsthaft klingen zu lassen, hat er bei seinen eigenen Bibelübersetzungen niemals eine Angabe gemacht, welche Stelle er da zitiert – und natürlich auch niemals gekennzeichnet, dass er im Text etwas auslässt, was er recht regelmäßig getan hat. Ich kann mich noch erinnern, dass ich einmal zehn Minuten am Stück lachen musste, als ich nach dem Genuss dieses bullshit eine seiner Stellen in einer richtigen Übersetzung wiederfand. Es handelte sich um die Legende des Turmbaus von Babel, und bei Sitchin las sich das etwa so (aus dem Gedächtnis wiedergegeben): »Lasst uns eine Stadt bauen, und einen Turm, dessen Spitze die Himmel erreiche, und lasst uns einen ’schem‹ machen, damit wir nicht über die Erde verstreut werden«. Klar, so runtergekürzt könnte man da auch Rakete (etwas anderes als das Rückstoßprinzip kannten die Aliens, die uns gemacht haben, nicht) lesen und der Text bleibt zumindest auf Sitchins Hintergrund sinnvoll. Deshalb hat Sitchin dieses »Auf, lasst uns Ziegel brennen und Teer als Mörtel verwenden« ja auch rausgelassen, denn auch der leichtgläubigste Leser wird wohl niemals annehmen, dass man aus solchen Substanzen ein Raumfahrzeug baut.
Nee, was habe ich die wenigen Male, wenn ich die Bibelstellen trotz Fehlens jeder Stellenangabe identifiziert bekam, gelacht. Wirklich schade, dass dieser unfreiwillige Komiker jetzt tot ist.
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»Während man in Deutschland noch über muslimische Migranten diskutiert, haben deutsche Unternehmen sie schon als eine attraktive Zielgruppe entdeckt.« – hey Focus, das ist ja eine tolle Leistung, dass ihr das mal bemerkt habt! Es ist ja auch so eine neue Entwicklung; das konnte man ja bislang noch gar nicht mitbekommen. Auf so eine Idee ist hier ja noch nie einer dieser Allesvermarkter gekommen, nicht?! Im Jahre 1998 etwa hat der deutsche Automatenbauer Bally Wulff das völlig unveränderte Spielsystem seines Geldspielgerätes »Gloria Super« genommen…
…aber die Symbole auf den Walzen ein bisschen ausgetauscht, so dass es nun anstelle der Wulff-typischen Gewinnsymbole (Einsen oder Kronen) Turbane gab. Denn noch schnell den Grafiker eine andere Scheibe für das Gerät entwerfen lassen – der macht das ja sehr schnell, geübt und gern auch ein bisschen einfallslos, der 90er-Jahre-Grafiker bei Bally Wulff – damit ein treffenderes Design auf die Scheibe gestempelt werden kann. Denn treffen muss es ja, das Design, treffen wie eine Gewehrkugel in den Denkapparat. Daher kommt ja auch das Wort »Zielgruppe«, das Werber stets in Kopf und Munde haben. Also den Grafiker noch hübsch einen Halbmond und einen Stern reinsetzen lassen und dieses Gerät mit dem nicht ganz so deutsch klingenden Namen »Paşa« benennen. Und schon kann der Angehörige der Zielgruppe – wenn er dorthin geht, wo sich auch andere Angehörige der »Zielgruppe« versammeln, um mal nicht die tägliche Verachtung eines erheblichen Teils der Menschen in der BRD zu ertragen – so richtig in seiner »Identität« bestätigt fühlen, wenn er das Geld an so einer Zockmühle verzockt.