Für die vielen armen Seelen, die gerade auf Debian Lenny updaten und vor einem riesen Problem stehen, weil es auf einmal keine graphische Oberfläche mehr gibt: Der Update von Etch funktioniert nicht immer so reibungslos, wie man sich das wünschen würde. Das Paket xserver-xorg wird zwar geupdated (scheiß Verb), aber die ganzen Module für den X-Server sind in einem fragwürdigen Zustand. Danach sieht man eine wenig erfreuliche Meldung beim Start des Anmeldemanagers, dass der X-Server nicht gestartet werden kann. Wenn man daraufhin mal mit einem »startx« versucht, von der Kommandozeile zu starten, kriegt man zu guter Letzt die obskure Meldung, dass da »no screen found« aufgetreten sein soll. Die Behebung des Problemes ist erfreulich einfach. Erstmal an der Kommandozeile den X-Server mit »sudo aptitude remove xserver-xorg« deinstallieren, und danach mit »sudo aptitude install xserver-xorg« neu installieren – das hat bei mir die Lösung gebracht, nachdem ich einige eher ungesunde Experimente gemacht habe. Ein einfaches »dpkg-reconfigure xserver-xorg« reicht nicht aus, weil die Treiber für die Grafikkarten fehlen. Das war ja heute fast schon ein »Windows-Gefühl«, was ich da bekam…
Übrigens benötigt Lenny eine Menge mehr Platz auf der Festplatte. Es empfiehlt sich, wenn die Platte eng werden könnte, vorher einige nicht-benötigte Pakete zu deinstallieren. Das war dann auch das zweite Problemchen, mit dem ich mich herumschlug, denn auf meinen Platten ist es immer recht eng. Inzwischen läuft es, und im Moment bin ich gerade mit den letzten Feinarbeiten beschäftigt.
cosi am 16.2.2009 um 07:32
Das Windows Gefühl? Bekomme ich in diesen Situationen auch und überlege dann, ob ich nicht wieder komplett zurück auf Vista wechseln sollte – derartige Selbstverständlichkeiten laufen da einfach.
Daniel Weigelt am 16.2.2009 um 09:29
Fast ein Windows-Gefühl? Unter WIndows bekomme ich minimal eine VGA-Oberfläche und kann dann die Treiber-CD vom Grafikkartenhersteller einlegen.
Nachtwächter am 16.2.2009 um 17:05
Zu cosi: Immer nur zu! Dafür laufen unter Linux einige andere Selbstverständlichkeiten einfach – und dass ich mal eben einen Update von über 2400 Paketen machen kann, statt für jedes einzelne Programm irgendwie zur Installation einem Upgrade rumzuklicken, und dass das hinterher alles in allem läuft (drei Pakete hatten ein Problem, und eines davon war der X-Server), das gehört zu den vielen Kleinigkeiten, die ich nicht mehr missen möchte. Außerdem habe ich mich so an Linux gewöhnt, es ist einfach auf seine Art großartig.
cassiel am 16.2.2009 um 20:48
Ja, so eine Auto-upgrade kann eine feine Sache sein.
Das ist bei meinem Debian Sidux am Freitag den 13. nur gründlich schief gelaufen. Das Ende vom Lied: höchstwahrscheinlich hat das Upgrade dazu maßgeblich beigetragen, dass eine Partition zerschossen ist. Wahrscheinlich unwiderbringlicher Datenverlust. Etwas Hoffnung gibt es noch, aber nicht viel.