Ohne weitere Ergänzung dieses Satzfundstückchen hier zitiert, weil ich irgendwo zwischen Nicken, Kopfschütteln und Lachen gefangen bin, wenn da jemand als langjährig für die Contentindustrie Arbeitender einen Begriff wie »Öffentlichkeit« deutelt: »Facebook, Twitter und die Fülle der Weblogs sind das Gegenteil von Öffentlichkeit, sondern allenfalls deren massenhafte Parzellierung – nicht selten missbraucht von der unsichtbaren Hand kommerzieller Interessen« – Michael Naumann im Cicero
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papa san am 7.11.2010 um 21:34
Was ist dagegen einzuwenden? Der Mann hat von seiner Warte aus gesehen so ziemlich Recht. Zumindest mit demn ersten Teil seiner Aussage.
Glaubst du, das hier, was du hier machst, sei öffentlich? Naja, theoretisch schon – aber wieviele lesen hier mit? 5, 6 Hanseln? Und das wäre öffentlich? Manche versteigen sich sogar dazu, ihre Kellerverschläge im I´net die Gegenöffentlichkeit zu nennen.
Speakers Corner – wieviele von den Rednern sind berühmt geworden, wieviele kennt man nach ein paar Jahren noch? Die meisten Blogger sind in der achten Reihe on speaker´s corner. In ein paar Jahren findet weder einer etwas davon – noch wird es irgend jemanden interessieren. Es ist wie Hinterzimmerpolemik – keinen interessiert es wirklich.
Selbst jemand wie Fefe oder Marcel Barthels überschätzen sich und ihre Wichtigkeit massiv. Sie tragen bestenfalls übernommene Fussnoten bei. Über die wichtigen Dinge informiert man sich dort sicherlich nicht.
Allerdings bin ich mit dem zweiten Teil der Aussage nicht einverstanden. Einerseits hat es etwas von Verschwörungstheorie, das mit der einfachen Gegenfrage aufgedecktz wird, wer wohl für so etwas bezahlen würde. Und zweitens sind die meisten Blogs, wie er ja selber festgestellt hat, dermaßen unbedeutend, dass der Versuch, da etwas zu unterwandern, einfach Unfug wäre.
Nachtwächter am 7.11.2010 um 21:49
Ich sags ja, da ist bei mir auch ein ordentliches Nicken dabei. Aber leider ists durch den Kontext versalzen.
Und Leser… na ja, Leser hat man schnell viele. Und die lesen meist schnell. Und viele der Leser lesen danach schnell an anderer Stelle. Das zapping am Fernseher ist nichts gegen das zapping, das zur »natürlichen« Haltung im Internet werden kann. Dieses (beinahe) endlose Geblahe, das ich hier veranstalte, zieht täglich zwischen 1.600 und 2.400 Besucher (nein, nicht page impressions, sondern Besucher), und zwar zu meiner eigenen Überraschung. Ich hätte, als ich vor einiger Zeit damit angefangen habe, niemals geglaubt, dass es mehr als fünf oder sechs Hanseln interessieren könnte. Dass jemand in diesem eher kalten und anonymen Medium Internet zu Größenideen neigen kann, wenn die Besucherzahlen eine oder zwei Größenordnungen höher liegen, verblüfft mich nicht weiter – zumal Größenideen und politisches… ähm… Sektierertum ja durchaus eine gewisse Nähe haben, ganz egal, ob von lechs oder rings.
Aber ich glaube, jetzt ducke ich mich mal lieber weg. Wer mit Steinchen wirft, sollte besser nicht im Glashaus sitzen.
papa san am 7.11.2010 um 22:41
Nönö, ist doch okay. ^^
~~~~~~~~~
Aber das Interview hast du abgelehnt ohne auch nur zu probieren, ob du es zu deinen Bedingungen haben kannst.
Warum siehst du sowas nicht als Schangse, noch bevor überhaupt irgend etwas passiert ist?
Wären etwas Geld und nachfolgend vielleicht ein paar andere Möglichkeiten drin gewesen – für fast nichts mehr als deine Meinung zu sagen und dich darzustellen, wie du bist.
Schangse vertan? Noch nicht. Die Dame liest ja offensichtlich mit.
Sich zu zieren, erhöht den Preis.
(Noch)