Ich finde, Don Alphonso rockt heute mal wieder richtig, wenn er den Journalisten das mit dem Bloggen erklärt…
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Mein Zitat des Tages ist ein Kommentar von Finmike an der Blogbar: »Ich würde nie einem Club beitreten, der Leute wie mich als Mitglieder haben will.« – gemeint ist übrigens die Entrechtungsmaschine Facebook.
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Weh, weh, weh, weh, Web Zwo Null: Facebook holt sich ein bisschen Geld rein, indem es ein paar Nutzerdaten verhökert. So langsam scheint der allgemeine Downturn auch in den von »antisocial jerks« betriebenen »social networks« anzukommen, und die Hemmungen gegenüber gewissen Geschäften werden immer kleiner. Die vielen Menschen da draußen, die in der allgemeinen Orwellness allüberall im Internet fröhlichen Datenstriptease gemacht haben, liefern gewiss geldwerte Profile. Das war nicht die letzte derartige Meldung, da können wir uns alle sicher sein.
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Was wäre ich nur ohne die Blogbar. Bis eben habe ich das Wort »Profi-Twitterer« noch nie gehört, und denn muss ich lesen, dass wirklich jemand eine dermaßen tollhäusige Idee hat. Nicht mal ein Minijob für das technikaffine Prekariat. Wie? Minijob? Die Vorsilbe kommt mir irgendwie zu groß vor, Nanojob wäre passender. Und der kurze Kommentar von Brainbomb war für mich wirklich der Brüller eines Tages, an dem ich nicht viel zu lachen hatte: »Ich lese statt ›Profi-Twitterer‹ immer ›Profit-Witterer‹.« – *prust!*
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Wie »Web Zwo Null« aussieht, das wissen wir jetzt ja alle: vor allem bunt und flutsch und inhaltsleer. Klar, dass andere Medien da nicht hintan stehen wollen und den Journalismus Zwo Null erfinden, der mich in seinen revolutionären, neuen Wegen der Recherche irgendwie daran erinnert, wie unerfahrene und unaufgeklärte Teenager an den Sex herangehen: einfach, schnell, dumm und gefährlich.
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Don Alphonso in einer kleinen Nebenbemerkung über die Journaille mit Schwerpunkt Wirtschaft: Das Handelsblatt und die FTD »[…] sind dann auch nur leicht besser als die Wirtschaftsseite meines heimischen Schmarrnblatts, bei dem aus jeder Zeile die vollkommene Ahnungslosigkeit der Redakteure trieft.« – und der ganze Blogbar-Artikel lohnt sich auch mal wieder so richtig!
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Ohne weitere Worte: Facebook verklagt StudiVZ.
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Au weia, die strikte Kommentarfilterung an der Blogbar macht es mir heute wieder schwer. Na gut, denn eben hier…
Zu zurzeit 8: Diese »Kommentare« nehmen hier schon immer ziemlich überhand, werden aber normalerweise vom Don schnell und still gelöscht. Die werden also bestimmt gleich verschwinden..
Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich ein für »normale« Menschen brauchbares Blogportal überhaupt errichten lässt. Wer selbst bloggt, ist ja oft technikaffin genug, um sich sein eigenes Portal mit einem Feedreader zu bauen, und wer nicht selbst bloggt, der würde einem solchen Portal mit einer Anforderung begegnen, die ihn bei den vertrauten Schemata der etablierten Medien abholt. Und. Gerade das ist das Problem. Ein gutes Blog ist nun einmal etwas völlig anderes als eine gute Zeitschrift, es muss auch keineswegs sachlich oder unterhaltend, sondern von einer Persönlichkeit geprägt sein, die sich durch das gesamte, als Abrieb eines Lebens im Laufe der Zeit entstehende Gesamtwerk zieht. (Selbst die Blogbar ist trotz ihres thematischen Schwerpunktes deutlich auch das Produkt einer Persönlichkeit und nicht ein parasachliches Medienprodukt.)
Und was ich mir noch weniger vorstellen kann, das ist ein Geschäft mit einem Blogportal. So schön der Traum vom Schlaraffenland auch ist, es wird für immer eine Illusion bleiben, dass man sich als Betreiber eines Netzprojektes ohne nennenswerte Arbeit zurücklehnen kann, während das bloße Kratzen der Festplatten auf irgendwelchen Servern nennenswerte Gewinne produziert. Dass gelegentlich Investoren auf so eine kindische Dummheit hereinfallen, es macht die Erfolgsaussichten keineswegs besser…
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Die Abschweifung des Tages findet sich an der Blogbar, wo Don eigentlich eher spürbar genüsslich über das Scheitern der jüngsten Geschäftspläne mit dem so genannten »Web Zwo Null« abjaucht: »15 Milliarden Dollar sollte Facebook damit wert sein, wofür man in Europa nach ein paar weiteren Monaten Kreditkrise möglicherweise noch eine Packung Pommes und mit etwas Glück auch noch Mayo bekommt« – ich kann mir kaum vorstellen, dass der Papierpreis so stark ansteigen wird…
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Da die Blogbar mich im Spamfilter untergehen ließ, wiederhole ich hier einfach noch einmal, was ich dort kommentieren wollte:
Zu Stefan (5): Wenn man die Linkhaftung auf diese Nutzung überträgt, denn wird das in der BRD genau so zu Forderungen von Lizenzkosten führen wie das direkte Einbetten von Videos in das Blog. Denn wer einen Link setzt und sich die verlinkten Inhalte damit »zueigen macht«, der haftet für die fremden Inhalte im Zweifelsfall genau so wie für die eigenen. Die Frage ist nur, ob sich die Juristen dieser Übertragung bestehender Rechtsprechung auf die neue Situation anschließen. Bis dahin kann es auf alle Fälle Zahlungsaufforderungen, Abmahnungen und ähnliches Unheil in teils vierstelliger Forderungshöhe hageln, und zwar vor allem auf »harmlose«, meist nicht lebenserfahrene Jungblogger.
Und dafür braucht die Contentindustrie gar nicht so viele und auch keine »persönlichen« Daten. Es reicht das ganz normale Log des Webservers, wenn darin auch die Referer geloggt wurden (und das werden sie gewiss, allein schon wegen des Fetischs der tollen Statistiken). Darin tauchen sowohl die eingebetteten Videos als auch die Links auf die Videos auf den Seiten von YouTube hoch, und der jeweils anzuwendende Recht findet sich mit »erfreulich« guter Trefferquote in der TLD der verweisenden Site. Die ladefähige Anschrift für die Abmahnung oder Forderung gibt der jeweilige NIC her, und da es sich um den Gebrauch im rechtlichen Kontext handelt, ist die Verwendung dieser Daten sogar zulässig. Wo ein einfaches, von jedem talentierten, fünfjährigen Nachwuchshacker auf seinem Kackpott eben in zwei Stunden runterzuprogrammierendes Perlskript schon dazu ausreicht, um neben der Forderung gegen YouTube weitere Kleinforderungen in summarischer vielfacher Milliardenhöhe zu erheben, da werden sich die potenziellen Nutznießer solchen Forderns gewiss nicht zurückhalten können.
Und selbst, wenn sich solche Forderungen vor Gericht als nicht haltbar erweisen, werden viele eingeschüchterte Netznutzer Geld für eine Lizenz abdrücken, wenn ihnen lange vor einem höchstrichterlichen Urteil mit persönlich möglicherweise ruinösen Rechtskosten gedroht wird. Und Eltern werden für ihre Kinder haften.
Wo die pauschale Forderung für jede Nutzung fehlschlagen könnte, da gebe ich persönlich einer speziellen Forderung der Contentindiusrie gute Chancen: Jedes Mal, wenn solche Inhalte zusammen mit eingeblendeter Werbung auf einer Site präsentiert werden – und wie viele Blogs machen sich mit AdSense oder etwas Ähnlichem für ein paar Eurogroschen zu Litfaßsäulen! Das Einbetten eines Videos ist damit auf der Stelle eine kommerzielle Nutzung geworden, und dafür wird ein Anspruch mit Lizenzgebühren wohl erfolgreich sein.
Ach, was schreibe ich hier so viel? Habe ich kein eigenes Blog? Denn dafür gibt es keine Alternative zu selbst erstellten Inhalten…
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An der Blogbar kann man mal wieder mit wachsender Übelkeit lesen, wie Werber durch ihre blindwütigen, alles vermarktenden Augen die Zukunft des Bloggens sehen: »Blogger können eine Marke ins Gespräch bringen, nach vorne bringen und kritisieren. Dass Unternehmen also die Blogger erreichen müssen, wird immer mehr ins Bewusstsein rücken. Die Marken und Produkte der Unternehmen sind so oder so im Gespräch. Ob Unternehmen das wollen oder nicht. Es ist Aufgabe der Agenturen, Blogs und User-Generated-Content so zu nutzen, dass es die Markenführerschaft – die unbedingt beim Unternehmen bleiben muss – unterstützt. Hierbei wollen wir kompetenter Partner sein.« – ein Bloghoster, der solche Worte in das Netz speit, ist nicht gerade eine Empfehlung fürs Bloggen. Wie bitte sehr wollen die denn »kompetente Partner« sein, wenn die Nutzer des dortigen Angebotes zum leichten und kostenlosen Bloggen eine ganz andere Meinung von den
FetischenMarken haben? Etwa durch stilles Entfernen missliebiger Einträge? Oder durch Gewährung finanzieller Appetithäppchen für jene, die sich zu Groschennutten der Reklamefreier machen wollen? Oder vielleicht sogar mit beidem, hat sich das mit dem Zuckerbrot und der Peitsche doch auch in der Dressur von Tieren bewährt? Fragen über Fragen, aber eines bleibt bei allem Fragen fraglos klar: Wer wirklich bloggen will und wer in seinem Blog etwas aus seiner eigenen Persönlichkeit – ganz unabhängig von den jeweils bestehenden Anforderungen des Werbegeschäftes – schreiben will, der sollte nach dieser einen und inhaltlich unmissverständlichen Ansage um blog.de einen wirklich großen Bogen machen, wenn er über die Nutzung eines kostenlosen Blogdienstes nachdenkt. Und wer schon dort ist, sollte seine Entscheidung wohl auch besser überdenken – schließlich ist das Befüllen eines dort liegenden Blogs keine Ehe, sondern etwas, was sich leicht beenden lässt. -
Nachtwächter
Und an der Blogbar stellt sich die Frage nach der Zielgruppe von Sevenload, einfach nur, indem man sich mal die dort gepflegte Form der Geldmache anschaut und einen Blick in die zugestellte Werbung wirft. Gossiger geht es kaum noch.