Guhgell des Tages: Gezielte Reklame ins Wischofon bringen, abhängig von den Hintergrundgeräuschen beim Telefonieren.
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Nachtwächter
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Nachtwächter
Hey, Netzwertig, die Tage von Guhgell Doppelplusgut sind also gezählt, weil das Ding keine eigene Nische zwischen Fratzenbuch und Zwitscherchen findet? [Sorry, für so offene Linkbait gibts keinen direkten Link…] Diese Nische wird auch nicht von einem dritten Wirtschaftsunternehmen mit gnadenlosem Hang zum Datensammeln belegt werden; denn in diese Nische dringt Diaspora mit einem echten Mehrwert: Dezentralität, die dazu führt, dass nicht alle Kommunikation in eine einzige Datenbank zusammenfließt und dort zur Handelsware wird. Einmal ganz davon abgesehen, dass die Geldfetisch-Geilheit auf immer fettere Grundlagen fürs eigene data mining und den Verkauf der Nutzer an die Reklameindustrie bei Zwitscherchen, Fratzenbuch und einigen Klitschen aus der zweiten Reihe so weit gehen, dass den Anwendern sogar schon üble Trojaner auf ihre mobilen Computer installiert werden. Die Menschen, die nach so einer Nische wie Diaspora suchen, werden irgendwann mehr werden – denn der nächste Datenschutzskandal, bei dem sich fast jeder erschrickt, er kommt ganz sicher in nicht allzu ferner Zeit. Und hey, Netzwertig, wenn du dir mal die »innovativen Features« von Guhgell Doppelplusgut mal genau anschaust und mit dem vergleichst, was Diaspora in seinem frühesten Alpha-Stadium schon kannte – okay, die »Circles« sind dort »Aspects« – und diesen Vergleich auf die Gestaltung der GUI des Dienstes ausdehnst, dann wirst du merken, wie »innovativ« Guhgell hier einfach alles abgekupfert hat. Natürlich mit ohne zu erwähnen, dass es abgekupfert ist, stattdessen wurde es als ganz große Guhgell-Entwicklung durch die Medien und die (dafür bezahlte?) Alphabloggeria gezogen. Melde dich mal da an, sogar die Typografie und das Farbschema werden dich an das erinnern, was Guhgell ein Jährchen später als total geschlossene Beta (aber sowas von »geschlossen«, jeder kam rein) auf seinen Serverpark gestellt hat – wie viel freier Code aus Diaspora da drin ist, gehört zu den Fragen, die mich auch brennend interessieren würden, aber es ist ja eine Guhgell-Eigenentwicklung. Zwar ohne »eigen« und nur mit wenig »Entwicklung«, aber dafür mit ganz viel hipper Guhgell-Orwellness für die Idioten des Web Zwo Null.
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Nachtwächter
Tja, wenn Guhgell dem Intenet Exploiter von Meikrosoft mit einer ausgenutzten Schwäche ein Tracking-Cookie reinwürgt, ist das pöse. Wenns der Meikrosoft-Partner Fratzenbuch genau so macht, um ein bisschen tracken zu können, ist das nicht der Rede wert. Und was ist das überhaupt für eine brettdämliche Scheiße?! Wenn ich in den Browsereinstellungen festlege, dass ich meine Cookies verdammt noch mal nur von der besuchten Site nehmen will und nicht von irgendwelchen versteckten Trackmich-Pixeln, Zwitscherdas-Vöglein und Klickmich-Daumenhoch-Knöpfchen, denn will ich gefälligst, dass der verdammte Brauser das auch so macht, wie ich es extra einstelle. Darum stelle ich es ja so ein. Es ist schon eine Schande, dass diese Grundlage des Privatsphärenschutzes nicht zu den Standardeinstellungen jedes Browsers direkt nach der Installation gehört, aber wenn man sieht, welche Unternehmen kräftig bei der Browserentwicklung mitmachen, wundert es gleich viel weniger. Beim IE kann man hingegen einfach nur hilflos in den tollen Dialogen rumzuklicken, und er macht trotzdem nur das, was Meikrosoft will – damit das Fratzenbuch tracken kann. Oder gibt es auch nur eine einzige, nicht bösartige Motivation, warum Benutzereinstellungen vorsätzlich ignoriert werden sollten? Ich glaube, es hackt! Kann bitte mal jemand den Leuten, die sich so eine dreiste Nutzerverarschung ausdenken, einen angemessenen körperlichen Verweis mit dem nächsten stumpfen Gegenstand geben?! Dass Äppel seinen geistlos-fanatischen Anhängern so eine Zumutung in den Safari-Brauser reinsteckt, wundert mich ja gar nicht weiter, die sind eben so widerwärtig. Aber Meikrosoft hat sich in den letzten Jahren beinahe vernünftig verhalten, da erstaunt es schon ein bisschen. Vermutlich wollen die einfach den Marktanteil für ihren IE nicht noch höher bekommen.
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Nachtwächter
Ich warte ja noch auf den ersten Tag, an dem ich mal wieder versehentlich YouTube ohne im Ausland stehenden Proxy-Server nutze und dann die Meldung lesen muss: »Dieses Video ist gesperrt, weil es Inhalte enthält«. Meine Fresse, ist das inzwischen scheiße, wenn man mit einer IP-Adresse aus der BRD am Internet teilhaben will.
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Nachtwächter
Wo das Zwitscherdingens in Sachen Zensur voranschreitet, mag auch Guhgell nicht weiter in angewandter evilness zurückbleiben, und deshalb sieht man jetzt bei den kostenlosen, aber nicht freien Blogs unter blogger.com in einigen Staaten bestimmte Inhalte nicht mehr. Na ja, in der BRD sind wir so etwas ja schon von Guhgells JuhTjuhb gewohnt…
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Nachtwächter
Professor Doktor Offensichtlich schreibt jetzt auch für Netzpolitik: Guhgell will User komplett überwachen. Ach!
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Es sieht so aus, als würden SEO-Spammer in Zukunft nicht mehr so viel mit Linkfarmen und Spam-Kommentaren in Foren und Blogs machen, sondern sich stattdessen als Horde von Zombie-Profilen in Guhgell Doppelplusgut ausbreiten, um dort alles zu sharen und zu pluseinsen, was sie in den Guhgell-Suchergebnissen nach oben bringen wollen. Genau so haben wir uns das doch alle vorgestellt mit dem »social web«, dass es vor allem für die Spam da ist. Nicht. Aber hey, wenn sich hier das Spamaufkommen reduziert, soll es mir recht sein. Dort drüben, in Guhgells Parallelinternet, wächst jedenfalls zusammen, was zusammen gehört. Ja, solches Geschmeiß.
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Nachtwächter
Worauf haben wir denn alle noch gewartet? Richtig, auf Guhgells Beglückungsideen: »Wir verwandeln Google in eine Suchmaschine, die nicht nur Inhalte versteht, sondern auch Menschen und Beziehungen« – da gehts mir doch gleich viel besser. Ich kann nie wieder sagen, dass mich niemand versteht. Guhgell versteht mich. Und alle meine Beziehungen. Verstehen! Wow! Wenn ich so eine Aussage lese, sehe ich regelrecht das Gehirn vor mir, das solche Aussagen ersonnen hat.
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Nachtwächter
Guhgell Doppelplusgut des Tages: […] schlimmere Korinthenkacker und Lahmärsche als Deutsche Beamte…
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Nachtwächter
Ah, ich wollte mich gerade nach etwas längerer Zeit bei meiner Lieblings-Spamsenke anmelden (ich leite einige völlig spamverseuchte Mailadressen zu Guhgell Mail weiter und bin Guhgell sehr dankbar dafür, dass es so einen vorzüglichen Appetit auf virtuelles Gammelfleisch hat), und da habe ich gesehen, dass Guhgell jetzt unter dem Vorwand der »gefühlten Sicherheit« seine Datensammlung erweitert. Man beachte den auffälligen Button, den eher etwas unauffälligen Link zum Weitermachen ohne Handynummer-Striptease und die tolle Aussage: »Das Hinzufügen einer Telefonnummer erhöht die Sicherheit Ihres Kontos«. So bringt man verunsicherte Menschen dazu, dass sie auch ja ihre Nummer rausrücken. Warum das jetzt eine größere Sicherheit bieten soll als die E-Mail-Adresse, die ich schon vor langer Zeit zum gleichen Zweck hinterlegt habe, bleibt allerdings das Geheimnis der Autoren der Hilfetexte. Einfach nur ein bisschen Angst, Verunsicherung und Zweifel unter den Nutzern streuen, dann klappt es auch, dass an sich überflüssige Daten rausgegeben werden.
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Nachtwächter
Guhgell des Tages: Wollen wir doch mal das Bezahlen deanonymisieren und die Leute mit dem Händi bezahlen lassen. Eine ideale Ergänzung der Datensammlung…
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Nachtwächter
Hey, Guhgell wird aber auch immer gieriger. Wenn ich mich jetzt bei Guhgell anmelde (ich pflege es, mich schnell wieder abzumelden, nachdem ich meine Zusammenstellung von Nachrichtenthemen überflogen habe), denn fragt mich Guhgell nach der Anmeldung, ob ich meinem Account nicht eine Händinummer hinzufügen möchte. Halt so, um die »Sicherheit« zu erhöhen, falls mal jemand den Account häckt oder ich das Passwort vergesse. Ob unsere behaarteren Vorfahren Jäger waren, ist für mich ja fraglich. Aber Sammler waren sie ganz gewiss, und immer wieder bricht in die Zivilisation ein irrationaler, tierhafter Sammeltrieb ein – die modernste Variante ist eben das ebenso grenzenlose wie äffische Datensammeln. Ich als Reklamehasser soll also ausgerechnet dem größten Werbevermarkter des Internet eine Telefonnummer von mir geben? In einer Zeit, in der ich absehen kann, dass es bald zu einer Diversifizierung des Reklamevermarkters Guhgell kommen könnte? Ich glaube, es hackt!
Einmal ganz davon abgesehen, dass die von mir bei Guhgell hinterlegte Sicherheitsfrage in einer ähnlichen Situation völlig ausgereicht hat.